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Körperwelten

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Lena7

Gast
Kirche kritisiert erneute Ausstellung„Körperwelten“ Die katholische Kirche kritisiert die Ausstellung „Körperwelten“ des umstrittenen Anatomen Gunther von Hagens .
Eine derartige Präsentation verletze die Menschenwürde, indem sie den Leichnam zur Schau stelle und zum Objekt wirtschaftlicher Aktivitäten mache. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Eine solche Instrumentalisierung werde der Würde des Menschen nicht gerecht, die auch über den Tod hinaus gelte. Die „Körperwelten“ werden oder wurden nach fünfjähriger Pause wieder in Deutschland gezeigt, diesmal in einer umgebauten Lagerhalle in Heidelberg.

http://www.domradio.de/news/artikel_49487.html

wie seht ihr das, findet ihr die ausstellung gut habt ihr sie schon gesehen würdet ihr euren Körper dafür zur verfügung stellen ?
 
H

hablo

Gast
hab sie 2000 gesehen, in köln....
lohnt sich.
der menschliche körper im ganzen, in teilen, als 'explosionszeichnung'.
alles wunderbar anschaulich und doch nicht all zu real, weil sich alles wie plastik anfühlt, trocken ist, und nicht riecht. als hätte man so ein spielzeug wie damals im bio-unterricht in der hand - abgesehen davon, dass man natürlich die teile von menschen berührt. und dadurch entsteht auch eine gewisse ehrfurcht, ein gewisses erstaunen gegenüber dem menschlichen körper.

naja, die RKK rührt durch ihre ablehnende haltung letztendlich zusätzlich die werbetrommel - wie damals bei popetown :D (grottenschlechte sendung übrigens - war den ganzen hype gar nicht wert)

warum sollte sich die faszination des menschlichen körpers nicht auch für gläubige bzw. fromme erschließen dürfen?

PS: nee, von mir würd's kein plastinat geben. fände die vorstellung trotz allem doch ziemlich unheimlich....
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich war dafür verantwortlich dass meine Berufsschulklasse da nicht hinfuhr. Ich bot an mitzukommen, aber nicht den Eintritt zu zahlen und draussen zu bleiben, bot auch an, an dem Tag in ner anderen Klasse Unterricht mitzumachen. Ging beides nicht, aber in keinem Fall bekommt dieser Typ von mir Geld, also sahen wir das Virchow-Museum (was ich auch sinnvoller fand, weil wir da hunderte Präparate von kranken Organen sahen und nicht hauptsächlich gesundes) und ich war der A****. Mir aber egal, für seine Prinzipien muss man auch mal der A**** sein können. Fand es krass, dass das meine Lehrer, die u.a. Ethik unterrichten (mussten), nicht störte:

Der Typ hat die Leichen von chinesischen Häftlingen, die die Todesstrafe erhielten, ohne deren Einverständnis verarbeitet und auch an Privatleute verkauft (siehe in dem Artikel, sinngemäß "nicht für die Ausstellung")
Im Januar 2004 erhob der Spiegel Vorwürfe gegen von Hagens, dass er für seine Ausstellungsstücke Leichen chinesischer Hinrichtungsopfer verwende. Später gab der Verlag der Zeitschrift jedoch eine Unterlassungserklärung ab, mit der er sich verpflichtete, diese Behauptungen nicht mehr zu verbreiten. Gegen Spiegel Online konnte von Hagens im Frühjahr 2005 wegen der Verbreitung derselben Behauptung eine einstweilige Verfügung erwirken. Von Hagens räumte jedoch in einem Interview gegenüber dem Nachrichtenmagazin 20/20 des US-Fernsehsenders ABC, das erneut die Herkunft der Leichen recherchiert hatte, Anfang 2008 ein, dass in der Vergangenheit Leichen aus China verwendet wurden und dass er einige Leichen mit Kopfverletzungen eingeäschert habe.[1] Er schränkte diese Interviewäußerung wenige Tage später, ohne die Aussage als solche zurückzunehmen, jedoch dahingehend ein, dass dies nicht in den „Körperwelten“ ausgestellte Leichen betreffe. Es habe sich um „sekundäre Plastinationsarbeit“ gehandelt.[2]

[...]
2008 erklärte von Hagens nach erneuter öffentlicher Diskussion, von dem von ihm öffentlich angebotenen Verkauf von Plastinaten auch an Privatpersonen Abstand zu nehmen.[4] Das von ihm zuvor verteilte Angebot beinhaltete beispielsweise eine „Kollektion von 16 transparenten Horizontalscheiben Mensch (Kopf, Hals, Rumpf, Extremitäten) Standard-Qualität (zerbrechlich): 1400 Euro. Robust-Qualität (unzerbrechlich): 2800 Euro.“[5]
Gunther von Hagens ? Wikipedia
 
M

Miro

Gast
Kirche kritisiert erneute Ausstellung„Körperwelten“ Die katholische Kirche kritisiert die Ausstellung „Körperwelten“ des umstrittenen Anatomen Gunther von Hagens .
Eine derartige Präsentation verletze die Menschenwürde, indem sie den Leichnam zur Schau stelle und zum Objekt wirtschaftlicher Aktivitäten mache. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Da hatse Recht, die Kirche, finde ich: geschmacklos und widerrechtlich, siehe Max mit den chinesischen Häftlingen.;)
 

Polux

Aktives Mitglied
Da ich selbst menschliche Anatomie mal in einem Nebenfach inkl Prepkurs hatte - wozu sollte ich mich da anstellen?

Ich hab mal Bilder gesehen - die sahen ganz nett aus, aber ob man da nun unbedingt hin muss?
Allerdings nicht wegen der 'Menschenwürde' sondern weil der Typ doch reichlich merkwürdig ist und alle Leichen 'plastifiziert' sind - also wozu dann Leichen? Inzwischen können gute Modelle gefertigt werden - aber da käme dann wohl keiner

Ich habe mich schon zur Verfügung gestellt. Falls es sich noch lohnt wenn ich sterbe dann dürfen sie mich für Transplantationen 'ausschlachten' - ist doch dann nur noch ein Stück Fleisch oder ich geh an Studenten. :)


(Und die katholische Kirche muss sich im Moment doch mal mit ein bisschen bedeckt halten, oder? Wer im Glashaus sitzt....)

Und du Lena? Doch wohl eher nicht, oder? Und warum interessiert dich das?
 

maximilian

Aktives Mitglied
Wir haben als Klasse mal exklusiv ne Obduktion erleben dürfen. 20 Leute stehen um den Tisch, erst die Hälfte kreidebleich, und alle 1,5m entfernt, nach paar Minuten stehen die meisten direkt am Tisch, schauen rein und wissen mittlerweile wann sie schnell zurücktreten müssen, weil gleich wieder was spritzt. Wurde sogar spannend, weil am Ende die Todesursache aufm Schein nicht mit den Zeichen an den Organen übereinstimmte, aber der Typ praktisch im gleichen Moment die richtige natürliche Todesursache bestimmen konnte, sonst wär die Oma ohne weiteren Schnitt an die Gerichtsmedizin gegangen.

Was ich krass fand, der Typ trug nur kurze normale Latexhandschuhe, und steckte aber bis zum Ellenbogen in der Leiche. Komisches Volk.
Noch krasser war dann der Typ der nach uns reinkam, als der Obduzent fertig war, irgendwie nen Obduktionshelfer oder so ("die kommen meist aus der Fleischer-Ecke und machen ne Umschulung"). Ein übelster Bär vom Typ, da würde ich selbst die Strasse wechseln, mit Hammer und Meissel. Wir warn dann schon draussen, hörten aber von drinnen wie der noch paar Knochen zertrennte (die Leiche hatte ne ziemliche Skoliose). Der war gruselig... .:D


Öffentliche Obduktionen ohne Gewinnabsicht dahinter, von den Universitäten angeboten, wären vermutlich ganz gut. Im Endeffekt sind die Menschen innendrin nicht so clean wie die Plastikpräparate aussehen. Hat doch nix mit der Realität zu tun, hilft nur Anatomie zu erlernen, aber das können künstliche Plastikpräparate mMn besser, weil sie sich auf wesentliche reduzieren lassen und nicht durch Anomalitäten verwirren.
 
S

Sanni

Gast
Da muss ich meiner kirche recht geben;) Ich finde es geschmacklos.. vielleicht ist es was für medizinstudenten, mehr aber auch nicht.

Niemals würde ich mich dafür zur verfügung stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Lena7

Gast
Ich finde diese Ausstellung total abartig und pervers.

Sie trägt lediglich zur Sensationslust des einzelnen bei.

Tote werden hier in würdeloser Art und Weise zur Schau gestellt.

Auserdem glaube ich, das es auch für den neuen Auferstehungsleib den der Mensch nach dem Tode erhält eine Bedeutung hat was mit dem toten Körper geschieht.

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
Johannes 12, Vers 24
 
S

solace

Gast
Militant ablehnend stand ich der Ausstellung nie gegenüber, weil ich beim Initiator Hagens schon auch eine ursprüngliche positive Absicht erkennen kann - und sein Verfahren der Plastination natürlich auch ein Stück weit faszinierend ist.
Die positive Absicht sehe ich dahingehend, dass die vermittelten Einblicke in unserer Innerestes schon auch sehr lehrreich sein können (etwa für angehende Ärzte) und ganz allgemein unseren Blick auf unseren Körper und den Umgang mit ihm sensibilisieren können.
Unvergessen war für mich bei meinem Besuch das betreten herumstehende Volk vor einer ausgestellten und verdammt bedrohlich aussehenden schwarzen Raucherlunge und die Meinung gleich zweier Betrachter: ''ich höre sofort auf zu qualmen!''.

Wow, sag ich da nur! Die unmittelbare, plastische Erfahrbarkeit eines geschädigten Organs und das unbehagliche Gefühl, dass eigene könnte einmal genauso aussehen wenn man nicht bewußt lebt, hat vielleicht mehr bewirkt als alles reden, faseln und Pflasterkleben zuvor. Das nennt man wohl Schocktherapie.... :D

Allerdings stimmt es schon, dass man Hagens auch im kritischen Licht sehen muß. Der Skandal um die beschafften toten Körper und - das hat mich auch bei der Ausstellung etwas gestört - die Art der Präsentation, rücken seine positiven Absichten weit ins Dunkle. Gestört hat mich, dass bsplsw. eine plastinierte Person die ihr zuvor abgezogene Haut in der Hand hielt, so als hätte sie sich grade selbst ausgezogen....
Das fand ich schon geschmacklos und hinterläßt bis heute einen zwiespältigen Eindruck.

solace
 
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