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Können Gefühle körperlich ermüden?

G

Gelöscht 115693

Gast
Hallo zusammen,

Die letzten Wochen waren bei mir ereignisreicher als sonst. Ich bin es normalerweise gewohnt aktiv zu sein und viele Aktivitäten zu haben.

In den letzten Wochen kommen noch sehr starke Gefühle dazu, die ich über Wochen sehr stark spüre. Dazu gehören u.A. Hoffnung, Vorfreude, Enttäuschung, Angst, Erleichterung, Freude, Melancholie und noch einige andere. Die Ereignisse, die dahinter stehen, kann ich gut bewältigen bzw. Sie machen wir keine Probleme.

Ich fühle mich allerdings auch müder als sonst. Von den Aktivitäten her habe ich ein relativ normales Pensum, allerdings kam es bisher noch nicht oft vor, dass ich so viele Gefühle über so lange Zeit zugelassen habe.

Ich war lange eher Verstand-orientiert und lerne erst langsam Gefühle zu zulassen.

Daher zwei Fragen:

1. Wie lasst ihr Gefühle zu bzw. Wie fühlt ihr sie ohne sie zu verdrängen?

2. Können starke Gefühle auch physisch ermüden, wenn man sie längere Zeit fühlt?
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
1. Wie lasst ihr Gefühle zu bzw. Wie fühlt ihr sie ohne sie zu verdrängen?
Gefühle verdrängen? Geht das überhaupt?
Bewusst Gefühle verdrängen funktioniert, meines erachtens, nicht.
Die Gefühle wirken sicher auch im Unterbewusstsein!

2. Können starke Gefühle auch physisch ermüden, wenn man sie längere Zeit fühlt?
Gefühle, je nach Art und intensität können massiv ermüdend und belastend für den Körper sein.
Nur ein Beispiel: Der Schlaf könnte nicht mehr erholend wirken.
Es gibt noch eine ganze Reihe von psychosomatischen Möglichkeiten, die auftreten können.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
"Die Seele ist ein Organ." (Martin Walser)
Das erklärt im Grunde deine Beschreibungen. Das Zitat geht so weiter: "Man kann an der Seele sterben." Und sicher gilt auch, dass man von der eigenen Seele und ihrem in Emotionen geäußerten Zustand überwältigt, überfordert, überrascht, ausgelaugt etc. sein kann. Wie bei anderen Organen auch. Mir scheint, du hast so eine Art Seelen-Muskelkater :)
Gerade Menschen, die vor allem zwischen dem Verstand und dem Körper leben und ihr Innenleben, ihre Emotionen etc. (als das, was man "Seele" nennt oder auch "Unterbewusstsein") aber eher vernachlässigen, sind dann, wenn sich dieser Bereich in den Vordergrund drängt, ungeübt und zeigen entsprechende Reaktionen. Deshalb sollte man auch seine Emotionen, wie einen Muskel, regelmäßig bedienen, zulassen, ihnen Raum und Anlass geben. Warum sonst gehen viele Leute so gerne ins Theater, die Oper, ins Balett, in die Kirche usw.? Sicher nicht wegen dem attraktiven Angebot für Körper und Verstand ;)
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
Als auch eher verstandesorientierte Person kann ich dir das bestätigen.

Als ich mich vor knapp 20 Jahren von meiner jetzigen EX-Ehefrau getrennt habe, war das sehr stressig und emotional von ihrer Seite aus, immer wieder, über Wochen hinweg, täglich die selben Diskussion, mit akribischer nervtötender Wortklauberei und Goldwaagen wiegerei, obwohl schon alles gesagt war, und Konsequenzen gezogen waren.

Was unter der Woche, aufgrund Arbeitstätigkeit meinerseits, eher reduziert möglich war, war ich am Wochenende ab dem Zeitpunkt des Erwachens ihren immer gleichen wiederkehrenden Gesprächsattacken ausgeliefert.

Das hat mich teilweise so ausgelaugt daß, obwohl ich meinerseits kaum etwas verbal dazu beigetragen habe, ich bereits nach 1-2 Stunden nach dem Aufstehen wieder für etliche Stunden, teilweise im sitzen wieder in tiefen Schlaf gefallen bin, tw. 3-4 Stunden, ich war, nachträglich betrachtet, noch nie im meinem Leben so müde und erschöpft gewesen.

Beendet habe ich diesen Zustand, als ich 8 Wochen vor meinem geplanten Auszugstermin, in einer "Nacht und Nebelaktion" für eben diesen Zeitraum bei einem Arbeitskollegen Pärchen Unterschlupf gefunden habe.

Weder davor noch danach hat Stress bei mir so einen Zustand ausgelöst, ich hätte das bis dahin auch nicht für Möglich gehalten täglich bis zu 18 Stunden zu schlafen und mich trotzdem zu fühlen, als hätte mich ein Zug überfahren.
 

Andy01

Mitglied
Unser "Seelchen" kann sogar ganz massiv unseren Körper beeinflussen, vor allem, wenn man es zu lange ignoriert. Betrachte es als ersten Weckruf.
Dein Verstand und Deine Gefühle haben die gleiche Daseinsberechtigung. Für Dich also an der Zeit, Deine Gefühlswelt erstmal unvoreingenommen zu beobachten und nicht zu unterdrücken.
 

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