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Klinikaufenthalt - ganz starke Minderwertigkeitsgefühle machen mich fertig

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Hallo liebe HR-Gemeinde,

ich bin vor ca. 1 1/2 wochen zur stationären therapie in eine klinik für psychosomatik gegangen,
dort werden allerlei angsterkrankungen, depressionen, suchterkrankungen (bei mir schwerpunkt essstörung) behandelt.

der klinikaufenthalt war für mich bis jetzt größtenteils eine ziemliche qual. durch den rahmen den die klinik vorgibt wird man eben ganz, ganz stark und konzentriert mit seinen problemen konfrontiert. alles was im alltag draußen noch so drumherum ist und vieles z.t. vernebelt oder diffus wirken lässt kommt in der klinik ganz klar in all seiner schmerzhaftigkeit zum vorschein. natrl. ist das einerseits gut, weil man sich ja gerade seinen problemen bewusst werden soll, sie dann konfrontieren und eben im besten fall verändern kann.

bei mir ist es so, dass anscheinend die zwei allergrößten probleme wirklich die essstörung gekoppelt an ungaublich starke minderwertigkeitskomplexe sind. es ist wirklich untragbar für mich. wann immer ich dort mit menschen in kontakt komme fühle ich mich übelst minderwertig.
das hat zur folge, dass ich a) gar nichts sage, b) unpassende sachen dazwischen rufe, c) heule oder d) die leute anpöbel und runtermache. ich kann mich einfach nicht anders verhalten, es geht nicht.

momentan sehe ich nur als einzigen möglichen lichtblick die nächste gruppentherapie stunde am dienstag. dort könnte ich den leuten aus meiner gruppe dann sagen, dass ich das alles nur mache, weil ich mich immer nur minderwertig fühle. aber ehrlich gesagt, ich bezweifle wirklich, dass ich es bis dahin dort noch aushalte. ich sollte dort 3 wochen bleiben. ich habe jetzt ca. die hälfte hinter mir. aber ich habe ja inzwischen ausgang, den ich natrl. gleich dazu genutzt habe mich komplett zu zu dröhnen, weil ich diese gefühle nicht ertrage. und mir graut es auch regelrecht davor dort wieder hinzugehen, v.a. vor den zeiten in denen ich mit den leuten dort wieder zusammen sein muss, am tisch sitzen werde oder im aufenthaltsraum. vor der wut und dem schmerz der dort wieder hochkommen wird.

ich weiß gar nicht was ich mit dem thread jetzt kokret bezwecken will also was meine frage an euch ist. ich musste das jetzt vll auch einfach erstmal hier reinschreiben.
wie kann ich diese verdammte minderwertigkeit loswerden? ich hab sie wirklich gegenüber jedem, und inzwischen wird es mir auch noch fast immer dabei bewusst vom verstand her, wie ich mich eigentlich gerade verhalte und ich schäme mich nochmehr. gegenüber dem pfelgepersonal, den ärzten, den therapeuten, den mitpatienten, leuten auf der straße, kindern, alten....es ist so schmerzlich weil ich inzwischen genau weiß was ich dadurch alles verpassse.
soll ich einfach jedem menschen den ich näher kennen lerne doch schon relativ am anfang sagen, dass das bei mir so ist? bzw. jeder gruppe die ich kennen lerne?
 
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F

Fuechsin

Gast
Erkennst du dich hier wieder?

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte: "Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich ..."
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
"Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?"
Er sagte wiederum:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich ... "
Wieder sagten die Leute:
"Aber das tun wir doch auch!"
Er aber sagte zu ihnen:
"Nein -
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Erkennst du dich hier wieder?

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte: "Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich ..."
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
"Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?"
Er sagte wiederum:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich ... "
Wieder sagten die Leute:
"Aber das tun wir doch auch!"
Er aber sagte zu ihnen:
"Nein -
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,

hallo fuechsin,

also dieses gleichnis? ist mir bekannt, hab ich schonmal gehört.
(interpretation aber vergessen)
abe nein ich erkenn mich da jetzt eigentlich nicht drin?!
 
F

Fuechsin

Gast
Also versuchst du genau da zu sein wo du gerade bist?

Es ist schon sehr beaengstigend, wenn man staendig daran denkt wie andere das eigene Verhalten auffassen koennten. Wenn du aber bewussst deine Gefuehle kommen und gehen laesst. Wird die Angst weniger.
So habe ich das erlebt.

Im Umgang mit anderen wirst du immer Fehler machen. Versuch diese Tatsache einmal zu akzeptieren.
Es kann nicht sein, dass du perfekt reagierst. Egal was du tust. Du wirst immer anderen auf den Schlips treten. Es wird immer Menschen geben, die dich als sonderbar empfinden.
Bevor du nach irgendwelchen Loesungen suchst, akzeptiere diese Tatsache. Du bist mit diesem Gefuehl nicht alleine.
Und je mehr du diese Tatsache akzeptierst umso mehr wirst du in dir ruehen koennen und deine Reaktionen nicht von inneren Impulsen abhaengig machen.

Wenn du das naechste Mal wieder das Gefuehl hast, weniger Wert zu sein als andere. Versuche dieses Gefuehl anzunehmen und zu beobachten. Alte Erfahrungen lassen dich glauben, diese Gefuehle und Gedanken waeren wahr. Lass sie kommen, und vertrau darauf dass sie von alleine verschwinden werden. Du musst gar nichts tun, sie werden alleine gehen. Hoer auf mit ihnen zu diskutieren oder zu kaempfen. Und vor allem laufe nicht vor ihnen davon.
 
F

Fuechsin

Gast
Ich moechte dir raten, dich ein wenig mit Achtsamkeit zu beschaeftigen.

Mit einer Kollegin untehrielt ich mich neulich ueber dieses Thema. Sie erzaehlte mir, dass sie noch vor kurzer Zeit staendig unter Aengsten litt und duch regelmaessige Achtsamkeitsuebungen in kuerzester Zeit lernte diese mit mehr Abstand zu betrachten.
Ich habe die gleiche Erfahrungen gemacht, war aber ueberrascht dass auch sie so schnell eine Verbesserung ihrer Angstzustaende erfuhr. Es scheint also nicht nur bei mir zu funktionieren. :)
Vielleicht kannst du ja auch mal mit deinem Therapeuten ueber diese Methode sprechen.

http://www.youtube.com/watch?v=D4LrWmkaUS0


Was deine Essstoerung angeht, versuche einmal dein Essen bewusst mit allen Sinnen zu erleben.

Beispiel Apfel:

Schau dir die Frucht genau an. Welche Farbe hat sie? Wie ist die Beschaffenheit der Schale?

Nimm ihn in die Hand. Wie fuehlt er sich an?

Nun rieche an dem Apfel. Magst du seinen Geruch?

Stell dir, vor wie der Apfel zu dir kam. Ein Samen wurde gesaeht, es dauerte etliche Jahre, bis der Baum gross genug gewachsen war um Fruechte zu tragen. Stell dir die Erntearbeiter vor, und wie der Apfel auf einen Transporter geladen wurde und zum Markt transportiert wurde.

Nun kannst du den Apfel essen. Wie schmeckt er? Versuche jeden Bissen genau wahr zu nehmen. Wie ist die Konsistenz? Wie ist der Geschmack? Eher sauer oder suess?

Nimm dir Zeit.
 
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