Was wir hier diskutieren, ist ja keine Ausnahmesituation, sondern fast möchte ich sagen, die Regel, denn immerhin werden so um die 50 % der Ehen wieder geschieden. Ich habe dieses Drama selbst erlebt, und es gab Zeiten, in denen ich nie für möglich hielt, dass wir uns trennen würden.
Es gab Phasen in meiner Beziehung, in meiner Ehe, in denen ich fest davon überzeugt war, dass wir die Geschichte in trockenen Tüchern hätten. Das war ein Trugschluss. Auch ich hatte an die Liebe geglaubt, und ich bekam Zeichen, die ich schlechterdings nicht anders deuten konnte.
Mir sagte mal ein Fachmann, den ich konsultierte mit dem Brustton der Überzeugung, dass alleine der Umstand, dass wir Eltern von vier Kindern seien, die zudem schön verteilt über die Jahre ins Leben getreten seien, geradezu ein Beleg für die Stabilität unserer Beziehung sei.
Genau das aber das stimmte nicht. Unser Jüngster hatte kaum die Pampas abgelegt, da brach die Mutter auf, um nicht mehr zurückzukehren. Ich habe mir das Hirn zermartert, mich selbst befragt und im Grunde gab es keine plausible Antwort, nur meine und ihre.
All die anderen weisen Erklärungen von außen, die umso lauter vorgetragen wurden, je instabiler die Beziehungen der Ratgeber selbst waren, halfen nicht. Ich kann dir, lieber Themensteller, nur empfehlen, deinen Blick zu wenden und ihn nach vorne zu richten.
Ansonsten bestimmt das Vergangene dein Leben noch Jahre, während deine bessere Hälfte kaum mehr erinnert, dass es dich gab.
Alles Gute!
Burbacher