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Keine Ziele mehr, keine Motivation - nur quälende Gedanken

Wayu

Neues Mitglied
Hallo,

Wird ein langer Text, aber mir geht es seit einer Woche unfassbar schlecht und ich muss es mal rauslassen. Vielleicht hat ja jemand ein paar aufmunternde Worte oder das jemand ein bisschen mit mir schreiben mag? Leider fehlen mir da die Freunde, die mich aufmuntern und stärken könnten, wenn es mir wieder richtig schlecht geht.

Erstmal was zu mir:
2015 habe ich mein Abitur gemacht (grade so mit 3,6). Wollte im selben Jahr ein FSJ machen, aber abgebrochen, weil ich mir das im Kindergarten nicht vorstellen konnte und dadurch Panik hatte.. dann habe ich 2 Jahre ohne Probleme auf TZ in einem Supermarkt gearbeitet, eigentlich 15 Stunden, aber als ich an die Kasse kam auch häufig mal 25.
Aber ich wollte ja auch noch irgendwie eine Ausbildung machen. 2017 also gekündigt und im August als Rechtsanwalts-und Notarfachangestellte eine Ausbildung begonnen. Dann wurd es katastrophal.. ich hatte krasse Panikattacken und habe nach 3 Tagen aufgegeben, mich krank schreiben lassen und gekündigt. Ich konnte mir nicht vorstellen dort 3 Jahre lang jeden Tag zu verbringen. Es war schrecklich...

Dann bin ich beim Jobcenter gelandet. Mein Freund war gesundheitlich bedingt schon davon abhängig und weil wir eine Bedarfsgemeinschaft sind, war es für mich kein großer Umstand und ich konnte durchatmen. Ich kam dann in die Maßnahme meines Freundes, die immer bis auf mittwochs vormittags stattfand (später nur 2 Tage die Woche dafür länger). Man war in einer Gruppe und hat gefrühstückt und was gemacht und hatte einen Coach mit dem man jede Woche einen Termin hatte und geredet hat, wie es weiter geht. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und gemerkt, dass ich nicht alleine bin. Habe eine Therapeutin gefunden, hier und da einen Probetag gemacht, um Berufe mit Tiere auszuprobieren, was aber nichts für mich war.
Dort war ich dann ein Jahr bis August 2018 und hatte dann bis Januar 2019 erstmal nichts. Sollte dann in eine Jugendwerkstatt wo ich nähen würde. Immer vormittags 3 -4 Stunden, 4 Tage die Woche. Mehr sollte ich laut ärztlichen Gutachten nicht machen. War auch gut so. Doch auch das traute ich mich erst nicht anzufangen und hatte Panik...
Im April habe ich es dann gestartet, weil meine Sachbearbeiterin das halt auch wollte und ich musste mich zusammenreißen, was nicht leicht war..
Seitdem bin ich dort und es ist in Ordnung. Nur als die Stunden angehoben werden sollte von ab 9 Uhr, ab 8 Uhr war mir wieder mulmig...Veränderung...wollte ich nicht. Geht noch bis April 2020. Aber so langsam will man mich in eine Ausbildung bekommen.. aber so richtig was weiß ich nicht. Und Angst habe ich auch.

Dann passierte nun etwas, was mich komplett aus der Bahn warf...
Vor 9 Jahren habe ich ein Haus geerbt, in dem meine Oma lebenslanges Wohnrecht hat. Sie lebt unten. Oben ist ebenfalls Küche & Bad und nach meinen Abitur sind meine Mutter, mein Freund und ich mit dahingezogen. Man hat eine Eingangstür und nach unten ist es offen.
Mein Freund und ich haben quasi ein Zimmer mit 20qm, in dem wir unsere PCs und Bett etc stehen haben. Auch haben wir 2 Katzen (die wir aber natürlich immer durchs Haus rennen lassen). Privatsphäre ist schwierig als Paar und auch für jeden für sich, aber seit 4 Jahren klappt alles irgendwie. Meine Mutter übernimmt viele Haushalts Aufgaben und verbringt sonst auch nur Zeit in ihrem Zimmer. Sie will uns Platz und Raum lassen.
Trotzdem war es immer nicht perfekt und eng und nach der abgebrochenen Ausbildung habe ich das Haus dafür beschuldigt.
Also habe ich 1 Jahr lang versucht es mit Wohnrecht zu verkaufen, was ich meiner Oma dann aber nicht antun wollte und dann 1 Jahr versucht, dass mein Freund sich eine Wohnung sucht und ich ihn besuche (anders geht es nicht, weil ich Eigenheim habe -> nicht umziehen darf).
Nun hatten wir das erreicht. Alles ging ganz schnell, aber ich konnte nicht. Hatte übelste Panik. 20km weit weg und ich nur Besuch. Ein Wesen ohne ein richtiges Zuhause.. das wollte ich nicht sein und haben es sein gelassen (auch er war nicht überzeugt von der Entfernung etc).
Damit haben wir uns nun aktiv entschieden im Haus zu bleiben. Neben unserem Zimmer ist ein ungenutztes Zimmer, was nur Abstellraum ist quasi. Das wollen wir dazu nehmen für mehr Platz. Aber trotzdem war hier immer alles voller Fehler... keine Privatsphäre, alles hellhörig, wenig Selbstständigkeit. Aber Hilfe und Gesellschaft, Platz und Eigenheim.
Und diese Wohnung... weit weg, nicht schön.. wenig Platz für die Katzen. Fast nur negatives.

Aber es fällt mir so unfassbar schwer zu akzeptieren, dass ich 2 Jahre "umsonst" gekämpft habe. Ich frage mich, ob in ein paar Monaten alles hier wieder total blöd ist oder ob es eine Einsicht war, dass das Haus ein Geschenk ist.

Alle Ziele waren auf der Wohnung aufgebaut, auch kleine (Praktikum, neuer Vesuch Ausbildung, Pille absetzen etc) und alles ist eingestürzt..
Ich kann mir nichts mehr vorstellen... Büromanagement Ausbildung war angepeilt, aber ich stelle es mir streng vor und einsam. Besonders eine Ausbildung in VZ zu machen ist für mich undenkbar..
Ich bin ziellos und fühle mich leer. Mein Herz pocht durchgehend schneller und spürbarer und Gedanken kreisen in mir..
Wie geht es nur weiter? Was sollst du nur machen? Wie findest du neuen Antrieb? Wie kannst du dich wieder auf etwas freuen? Ich sehe nur den Termin im Januar mit meiner Sachbearbeiterin und einer Psychologin, die mit mir zusammen Möglichkeiten finden wollen, voran zu kommen. Und ich habe Angst..
Angst vor neuem, Angst vor dem Ende der Jugendwerkstatt im April, wo darauf sicher wieder was neues kommen soll, was mir Panik macht. Angst vor jeglicher Veränderung und das die Angst und Panik wiederkehrt, mich einnimmt und so verschlingt wie aktuell, wenn wieder etwas neues passiert....
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Warum hast du deine Stelle im Supermarkt nicht behalten? 25 Stunden pro Woche zu arbeiten, hat dir doch keine Probleme bereitet.
Wäre jedenfalls besser gewesen, als beim Jobcenter zu landen. Es hört sich zwar ganz gemütlich an, dort während der Maßnahme- in der dein Freund ja auch ist- zu frühstücken und nette Gespräche zu führen, aber weitergekommen bist du bisher nicht, denn du weißt immer noch nicht, welchen Ausbildungsbereich du wählen sollst und hast bisher alles abgebrochen.

Was für gesundheitliche Probleme hat dein Freund denn, dass er ebenfalls beim Jobcenter ist? Warum ist er nicht in eine eigene Wohnung gezogen? 20 km ist keine unüberwindbare Entfernung. Ein Dauerzustand ist es nicht, mit 2 Personen auf 20 qm+Abstellkamer zu hausen. Wie sehen denn die Pläne deines Freundes aus? Weiß er denn zumindest, in welche Richtung es beruflich gehen soll?

Ohne gesicherte Existenz, solltest du die Pille nicht absetzen.

Es bleibt dir nur zu wünschen, dass du mit Hilfe deines Sachbearbeiters sowie einer Psychologin, zu einer Entscheidung kommst, welcher Beruf der passende für dich ist.
 

Wayu

Neues Mitglied
Warum habe ich die Stelle nicht behalten? -> Weil ich bereits vor Antritt der Ausbildung gekündigt hatte und eine Ausbildung machen wollte.
Warum gehe ich dahin nicht zurück? -> Weil ich psychisch AM ENDE war und mich neu ordnen musste. Da war es für mich einfach nicht machbar dort einfach wieder anzutanzen.

Maßnahme mit Frühstücken etc -> Wie beschrieben ist die schon lange vorbei. Und oh doch, weitergekommen bin ich dort! Ich hatte einen netten Coach und anstatt mich wieder in einen TZ Job zu stürzen mich selbst reflektiert, eine Therapeutin gesucht, an mir gearbeitet. Arbeitsfelder ausgeschlossen. Mehr über mich erfahren.

Mein Freund tut in meiner Situation nicht viel zur Sache. Aber er hat Probleme mit der Hüfte und auch psychisch an einigem zu knabbern. Er darf nur bestimmte Arbeiten verrichten, ist aber noch dran seine Psyche in Ordnung zu bringen.

Warum er die Wohnung nicht genommen hat -> Hab ich alles beschrieben. Aber aus seiner Sicht war diese Stadt nicht hilfreich für ihn. Keine Mobilität und keine Sportmöglichkeiten, die er hier hat.

Dauerzustand -> Das stimmt, das ist es nicht. Aber das zweite Zimmer wird auch keine Abstellkammer, sondern das wir getrenntes Schlaf und Wohnzimmer haben.

Und zum Thema Pille -> Ich will sie doch nicht absetzen, um eine Familie zu gründen.. Hinter den Nebenwirkungen der Pille steht so viel mehr. Depressionen ganz vorne mit dabei. Und DIE muss weg. Da hat mir die Therapeutin schon zur Absetzung geraten. Da diese kleine Änderung schon viel bringen kann.
 

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