Ich kenne deine Freunde nicht. Vielleicht sind sie eher introvertiert oder gar depressiv und warten ab, bis sich jemand bei ihnen meldet?
Wohnen sie weit von dir weg? Dann ist es normal, dass sie sich an ihrem neuen Wohnort umorientieren und neue Leute kennenlernen - vor allem, wenn sie eher extrovertiert sind.
Man findet nicht so leicht neue Freunde. Es braucht viele gemeinsame Erlebnisse, damit aus einer einfachen Bekanntschaft eine gute Freundschaft werden kann. (Manche sind dazu fähig neben ihrer Beziehung Freundschaften zu pflegen, andere konzentrieren sich nur auf den eigenen Partner. Das muss man akzeptieren.
Kannst dir ja mal die App "spontacts" runterladen. Da kannst du dich mit (mehreren) Personen zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden und etwas zusammen unternehmen, wenn der Lockdown vorbei ist. Da siehst du auch, dass du mit dem Problem nicht allein bist. Mach dich frei von eingerosteten Beziehungen und werde unabhängig von Menschen, die nur kommen, wenn sie etwas brauchen. Treff dich ungezwungen mit anderen Menschen. Trauer alten Freundschaften nicht hinterher, sondern behalte sie in liebevoller Erinnerung (,wenn du magst).
"Meinen Geburtstag feier ich schon lange nicht mehr. Es kommt sowieso niemand. Dann kann ich auch gleich alleine bleiben und erspare mir die Demütigung das keine meine Einladung annehmen möchte." Das liest sich grad so, als ob ich es damals geschrieben hätte. Und leider auch ziemlich verbittert. Dabei war, wenn ich an meine Geburtstage zurückdenke, die ich gefeiert habe, eigentlich immer volles Haus (auch wenn ein paar abgesagt haben). Wie war das bei deinen vergangenen Geburtstagsfeiern? Ist tatsächlich niemand gekommen? Woher glaubst du zu wissen, dass niemand käme? Sie gratulieren dir immerhin dazu, richtig?
Mein Problem war: Ich bin irgendwann in dieses Loch gefallen und hab mich gefragt, wann diese Personen für mich da waren, als es mir schlecht ging. Ich hatte plötzlich eine hohe (teilweise überzogene) Erwartungshaltung, weil ich mir dachte, dass ich doch auch immer alles Stehen und Liegen ließ, um ihnen zu helfen oder ähnliches. Ich war verletzt, weil für sie immer ihre Beziehungen vorgingen. Irgendwann hab ich gelernt zu verstehen, dass das Problem bei mir liegt. Es hat mich keiner gezwungen ihnen nachzulaufen, keiner gezwungen ihnen jedes Jahr zu gratulieren, obwohl sie das nie taten. Es hat mich keiner gezwungen mich jedes Mal neu mit ihnen zu verabreden und enttäuscht zu sein, wenn sie wegen ihrem Partner oder einer anderen Verabredung nicht kamen. Auch nicht dazu, dass ich in jeder Trennungsphase für sie da war... usw. usw. War alles meine Entscheidung. Und jetzt müssen sie halt mit meiner Entscheidung leben und merken offensichtlich, dass das alles nicht so selbstverständlich war. Lauf ihnen nicht mehr nach, würdest du bei deinem Schwarm doch auch nicht, hoffe ich. Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun.
Kann es sein, dass du momentan sehr traurig bist und dich alles runterzieht? Du dich auch selbst runterziehst?
Dann hör bitte sofort damit auf. Sei du dir deine eigene beste Freundin! Bau dich auf, unternimm Dinge, die dir gut tun - allein oder mit neuen Bekanntschaften.
Ich bin damals in eine Spirale aus Selbstmitleid geraten. Hab mich richtig fertig gemacht. Pass auf, dass dir das nicht passiert!!