psychicChic
Mitglied
Lange lese ich ab und zu mit, heute schreibe ich endlich selbst.
Es geht darum, dass ich mit nun Mitte 20 das Gefühl habe, keine erfüllenden Freundschaften mehr aufbauen zu können.
Mit 19 Jahren habe ich mein Abitur gemacht und bin vom Land in eine weit entfernte Großstadt gezogen, um zu studieren. Davor hatte ich IMMER Freunde, egal wie "schlecht" meine Lebenslage war. Oft musste ich sogar Ausreden erfinden, wenn ich keine Lust hatte mich mit jemandem zu treffen, obwohl ich meine Freunde mochte. Als introvertierter Mensch brauchte ich Zeit mich zu erholen. Wenn, dann habe ich mit einer meiner Freundinnen allein etwas unternommen, statt feiern zu gehen. Die Kontakte sind versandet, weil wir zu weit entfernt wohnen.
In der neuen Stadt habe ich zunächst ein Sprachstudium begonnen, dort ebenfalls ziemlich schnell Anschluss gefunden und war sogar beliebt bei meinen Kommilitonen, weil ich nett, hilfreich und aufgeschlossen war. Hier wurde es mir auch schnell zu viel, weswegen ich Ausreden erfand, um nicht zu größeren Treffen gehen zu müssen. Wobei ich diese Leute im Einzelnen mochte. Das Sprachstudium war nichts für mich, die nächsten Jahre habe ich andere Dinge ausprobiert, was nicht wichtig sein soll. (Ich blieb in der gleichen Stadt)
Schließlich begann ich mit 23 Jahren mein Informatikstudium, was sich endlich als Glücksgriff erwiesen hat. Fachlich fand ich es interessant, einen guten Job kann ich damit ebenso finden. Im ersten Semester hatte ich noch viele Freunde und habe mich in den Seminaren beteiligt. Da ich anderen gern helfe, habe ich mich insbesondere auf die Kommilitonen konzentriert, die Probleme mit dem Stoff oder zu wenig Zeit zum Lösen der Aufgaben hatten, weil sie nebenbei gearbeitet haben. Doch leider kam es so, dass all diese Leute nach dem 2. Semester verschwunden sind, weil sie sich nicht "totlernen" wollten. Wirklich alle. Das hat mich niedergeschlagen, weil ich im 3. Semester zum ersten mal komplett ohne Freunde war.
Die Leute aus den Gruppen (in den Kursen) kannten sich untereinander schon länger. Wenn ich mit denen gesprochen habe, ging es um die Uni und nichts Persönliches.
Da diese Gruppenmenschen selten allein anzutreffen sind, müsste man lange Gruppengespräche führen, was zumindest mich schnell auslaugt. Wie oben geschrieben, möchte ich einzeln etwas mit Leuten unternehmen und nicht in Gruppen. Anscheinend gehen die meisten Einzelkämpfer selten zu den Veranstaltungen, was es schwierig macht, sich mit ihnen anzufreunden.
Engeren Kontakt habe ich inzwischen (6. Semester) mit einem Austauschstudenten, der einen der besten Charaktere hat, den ich mir vorstellen kann. Andere merken das ebenfalls, weswegen er oft "ausgebucht" von seinen Freunden ist. Seine Freunde überfordern mich regelrecht, zudem ich nicht mit ihnen warm werden kann. (Gruppenmenschen)
Sie haben eine andere Vorstellung von Freundschaft, gehen lieber feiern und all das, was ich nicht mache. Jedenfalls hat er nicht viel Zeit für mich und verlässt Deutschland in den nächsten Jahren voraussichtlich.
Da ich ihn pro Woche nur ca. 1-2 mal für je ~2 Stunden sehen konnte, ist die Freundschaft nicht so stark wie mit damaligen Schulfreunden.
Neben ihm gibt es noch jemanden, den ich seit bald einem Jahr kenne. Wir wurden zufällig einem Partnerprojekt (Pflichtmodul) zugeteilt, weil wir beide niemanden aus dem Kurs kannten. Durch die Zusammenarbeit lernt man sich zwangsläufig besser kennen. Doch mit der Zeit wurde uns klar, dass wir keine reinen Freunde sein können. Er hat angefangen unterschwellig mit mir zu flirten, wodurch ich romantisches Interesse an ihm entwickelt habe. So kenne ich mich normalerweise nicht, also habe ich angefangen mich widersprüchlich/seltsam zu verhalten. Umso stärker meine Gefühle wurden, desto mehr habe ich ihn verscheucht. U.a. zugespamt mit zu langen Textnachrichten, die einen klammernden Eindruck hinterlassen haben.... weil ich wirklich allein war und noch bin.
Er hingegen wurde in dieser Stadt geboren, ist hier zur Schule gegangen und hat seine Familie/Freunde in unmittelbarer Nähe. Heißt: Er braucht mich nicht wirklich, ich bin nur ein netter Zusatz. Verhalte ich mich nicht genehm, antwortet der werte Herr nicht auf Nachrichten. Inzwischen ist es fast unmöglich für mich, mit ihm in Kontakt zu kommen, weil er womöglich von seinen Leuten überflutet wird und sich die besten Angebote aussuchen kann. (Außerdem lernt/arbeitet er tatsächlich viel)
Ich kann es verstehen, trotzdem bringt mir die Einsicht nichts. Mir krampfhaft bessere Angebote ausdenken, damit er anbeißt, ist auf Dauer zu frustrierend, weil von ihm fast nichts zurückkommt.
Ansonsten habe ich lose Bekanntschaften, bei denen beide Seiten nach zig Gesprächen gemerkt haben, dass die Basis für enge Freundschaft fehlt. Kein überspringender Funke, zu unterschiedlicher Humor, kleine Schnittmengen hinsichtlich Interessen. Über etliche Sportkurse (nicht an der Uni) und Veranstaltungen der Uni habe ich es versucht, nichts. Dazugesagt interessiere ich mich für Make-Up, Haare, schöne Kleidung und achte auf einen gesunden Körper.
Gern hätte ich eine beste Freundin, aber ich sehe leider fast nur Männer in meinen Kursen. Die meisten Frauen in Informatik interessieren sich allerdings kaum für Make-Up, Sport etc., eher für Harry Potter (wirklich oft!), generell viele Romane/Filme/Serien, die ich nicht kenne. Interessant finde ich solche Themen zwar, aber nicht so sehr, dass ich anfange die Bücher zu lesen oder diese Serien zu sehen. Vorheucheln ist keine Lösung. Dazugesagt sehe ich meine eigenen Serien oder Dokus, die sie dafür nicht kennen oder interessieren.
Es ist so selten für mich geworden, dass ich jemanden finde, bei dem das meiste stimmt. Zumal ich auf Qualität und nicht Quantität setze. Es gibt definitiv Menschen, die für eine enge Freundschaft in Frage kämen.
Aber was soll man machen, wenn die gewünschten Leute bereits viele Freunde haben und mit mir nicht viel Zeit verbringen wollen? Damit meine ich ungefähr die zeitlichen Verhältnisse, die man aus der Schule kennt.
Kann man sich daran gewöhnen, keine erfüllende Freundschaften zu haben? Meine Leistung leidet allmählich darunter, weil ich mich frage, wozu ich das alles mache, wenn ich mit niemandem Freud&Leid teilen kann. Klar, für die Zukunft, aber das hilft mir in dem Moment nicht weiter.
Ihr merkt ja selbst, dass es gut tut, sich über seine momentanen Pflichten auszutauschen. Zu wissen, dass ein anderer gerade genauso mit dem Lernen kämpft wie man selbst. Oder zusammen für ein Fach lernen. All das habe ich nicht mehr. Genauso wenig wie lustige Unternehmungen.. Kino, Vergnügungsparks, im Park Badminton spielen, schwimmen gehen... wenn man als Frau einen Mann allein danach fragt, wirkt es komisch. Wären wie im Sprachstudium mehr Frauen in den Kursen, hätte ich solche Probleme nicht.... zu denen fehlt mir inzwischen die Verbindung, außerdem haben die fast immer engere Freundinnen, da sie sich nahezu täglich in der Uni sehen.
In einer WG leben habe ich mal probiert, was eine schlimme Erfahrung für mich war. Nächstes mal würde ich höchstens mit einer bereits bekannten Freundin o.ä. zusammenziehen.
War jemand von euch in einer ähnlichen Lage oder durchlebt so ein Problem derzeit?
Habt ihr eine erfüllende Lösung gefunden?
Falls ihr Ideen habt, was ich ausprobieren könnte (unter Berücksichtigung der dargestellten Persönlichkeit), teilt eure Ratschläge gern mit mir.
Es geht darum, dass ich mit nun Mitte 20 das Gefühl habe, keine erfüllenden Freundschaften mehr aufbauen zu können.
Mit 19 Jahren habe ich mein Abitur gemacht und bin vom Land in eine weit entfernte Großstadt gezogen, um zu studieren. Davor hatte ich IMMER Freunde, egal wie "schlecht" meine Lebenslage war. Oft musste ich sogar Ausreden erfinden, wenn ich keine Lust hatte mich mit jemandem zu treffen, obwohl ich meine Freunde mochte. Als introvertierter Mensch brauchte ich Zeit mich zu erholen. Wenn, dann habe ich mit einer meiner Freundinnen allein etwas unternommen, statt feiern zu gehen. Die Kontakte sind versandet, weil wir zu weit entfernt wohnen.
In der neuen Stadt habe ich zunächst ein Sprachstudium begonnen, dort ebenfalls ziemlich schnell Anschluss gefunden und war sogar beliebt bei meinen Kommilitonen, weil ich nett, hilfreich und aufgeschlossen war. Hier wurde es mir auch schnell zu viel, weswegen ich Ausreden erfand, um nicht zu größeren Treffen gehen zu müssen. Wobei ich diese Leute im Einzelnen mochte. Das Sprachstudium war nichts für mich, die nächsten Jahre habe ich andere Dinge ausprobiert, was nicht wichtig sein soll. (Ich blieb in der gleichen Stadt)
Schließlich begann ich mit 23 Jahren mein Informatikstudium, was sich endlich als Glücksgriff erwiesen hat. Fachlich fand ich es interessant, einen guten Job kann ich damit ebenso finden. Im ersten Semester hatte ich noch viele Freunde und habe mich in den Seminaren beteiligt. Da ich anderen gern helfe, habe ich mich insbesondere auf die Kommilitonen konzentriert, die Probleme mit dem Stoff oder zu wenig Zeit zum Lösen der Aufgaben hatten, weil sie nebenbei gearbeitet haben. Doch leider kam es so, dass all diese Leute nach dem 2. Semester verschwunden sind, weil sie sich nicht "totlernen" wollten. Wirklich alle. Das hat mich niedergeschlagen, weil ich im 3. Semester zum ersten mal komplett ohne Freunde war.
Die Leute aus den Gruppen (in den Kursen) kannten sich untereinander schon länger. Wenn ich mit denen gesprochen habe, ging es um die Uni und nichts Persönliches.
Da diese Gruppenmenschen selten allein anzutreffen sind, müsste man lange Gruppengespräche führen, was zumindest mich schnell auslaugt. Wie oben geschrieben, möchte ich einzeln etwas mit Leuten unternehmen und nicht in Gruppen. Anscheinend gehen die meisten Einzelkämpfer selten zu den Veranstaltungen, was es schwierig macht, sich mit ihnen anzufreunden.
Engeren Kontakt habe ich inzwischen (6. Semester) mit einem Austauschstudenten, der einen der besten Charaktere hat, den ich mir vorstellen kann. Andere merken das ebenfalls, weswegen er oft "ausgebucht" von seinen Freunden ist. Seine Freunde überfordern mich regelrecht, zudem ich nicht mit ihnen warm werden kann. (Gruppenmenschen)
Sie haben eine andere Vorstellung von Freundschaft, gehen lieber feiern und all das, was ich nicht mache. Jedenfalls hat er nicht viel Zeit für mich und verlässt Deutschland in den nächsten Jahren voraussichtlich.
Da ich ihn pro Woche nur ca. 1-2 mal für je ~2 Stunden sehen konnte, ist die Freundschaft nicht so stark wie mit damaligen Schulfreunden.
Neben ihm gibt es noch jemanden, den ich seit bald einem Jahr kenne. Wir wurden zufällig einem Partnerprojekt (Pflichtmodul) zugeteilt, weil wir beide niemanden aus dem Kurs kannten. Durch die Zusammenarbeit lernt man sich zwangsläufig besser kennen. Doch mit der Zeit wurde uns klar, dass wir keine reinen Freunde sein können. Er hat angefangen unterschwellig mit mir zu flirten, wodurch ich romantisches Interesse an ihm entwickelt habe. So kenne ich mich normalerweise nicht, also habe ich angefangen mich widersprüchlich/seltsam zu verhalten. Umso stärker meine Gefühle wurden, desto mehr habe ich ihn verscheucht. U.a. zugespamt mit zu langen Textnachrichten, die einen klammernden Eindruck hinterlassen haben.... weil ich wirklich allein war und noch bin.
Er hingegen wurde in dieser Stadt geboren, ist hier zur Schule gegangen und hat seine Familie/Freunde in unmittelbarer Nähe. Heißt: Er braucht mich nicht wirklich, ich bin nur ein netter Zusatz. Verhalte ich mich nicht genehm, antwortet der werte Herr nicht auf Nachrichten. Inzwischen ist es fast unmöglich für mich, mit ihm in Kontakt zu kommen, weil er womöglich von seinen Leuten überflutet wird und sich die besten Angebote aussuchen kann. (Außerdem lernt/arbeitet er tatsächlich viel)
Ich kann es verstehen, trotzdem bringt mir die Einsicht nichts. Mir krampfhaft bessere Angebote ausdenken, damit er anbeißt, ist auf Dauer zu frustrierend, weil von ihm fast nichts zurückkommt.
Ansonsten habe ich lose Bekanntschaften, bei denen beide Seiten nach zig Gesprächen gemerkt haben, dass die Basis für enge Freundschaft fehlt. Kein überspringender Funke, zu unterschiedlicher Humor, kleine Schnittmengen hinsichtlich Interessen. Über etliche Sportkurse (nicht an der Uni) und Veranstaltungen der Uni habe ich es versucht, nichts. Dazugesagt interessiere ich mich für Make-Up, Haare, schöne Kleidung und achte auf einen gesunden Körper.
Gern hätte ich eine beste Freundin, aber ich sehe leider fast nur Männer in meinen Kursen. Die meisten Frauen in Informatik interessieren sich allerdings kaum für Make-Up, Sport etc., eher für Harry Potter (wirklich oft!), generell viele Romane/Filme/Serien, die ich nicht kenne. Interessant finde ich solche Themen zwar, aber nicht so sehr, dass ich anfange die Bücher zu lesen oder diese Serien zu sehen. Vorheucheln ist keine Lösung. Dazugesagt sehe ich meine eigenen Serien oder Dokus, die sie dafür nicht kennen oder interessieren.
Es ist so selten für mich geworden, dass ich jemanden finde, bei dem das meiste stimmt. Zumal ich auf Qualität und nicht Quantität setze. Es gibt definitiv Menschen, die für eine enge Freundschaft in Frage kämen.
Aber was soll man machen, wenn die gewünschten Leute bereits viele Freunde haben und mit mir nicht viel Zeit verbringen wollen? Damit meine ich ungefähr die zeitlichen Verhältnisse, die man aus der Schule kennt.
Kann man sich daran gewöhnen, keine erfüllende Freundschaften zu haben? Meine Leistung leidet allmählich darunter, weil ich mich frage, wozu ich das alles mache, wenn ich mit niemandem Freud&Leid teilen kann. Klar, für die Zukunft, aber das hilft mir in dem Moment nicht weiter.
Ihr merkt ja selbst, dass es gut tut, sich über seine momentanen Pflichten auszutauschen. Zu wissen, dass ein anderer gerade genauso mit dem Lernen kämpft wie man selbst. Oder zusammen für ein Fach lernen. All das habe ich nicht mehr. Genauso wenig wie lustige Unternehmungen.. Kino, Vergnügungsparks, im Park Badminton spielen, schwimmen gehen... wenn man als Frau einen Mann allein danach fragt, wirkt es komisch. Wären wie im Sprachstudium mehr Frauen in den Kursen, hätte ich solche Probleme nicht.... zu denen fehlt mir inzwischen die Verbindung, außerdem haben die fast immer engere Freundinnen, da sie sich nahezu täglich in der Uni sehen.
In einer WG leben habe ich mal probiert, was eine schlimme Erfahrung für mich war. Nächstes mal würde ich höchstens mit einer bereits bekannten Freundin o.ä. zusammenziehen.
War jemand von euch in einer ähnlichen Lage oder durchlebt so ein Problem derzeit?
Habt ihr eine erfüllende Lösung gefunden?
Falls ihr Ideen habt, was ich ausprobieren könnte (unter Berücksichtigung der dargestellten Persönlichkeit), teilt eure Ratschläge gern mit mir.