Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Keine aktive Hilfe von Freunden?

Fleu80

Mitglied
Ist es normal das Freunde einem heutzutage nicht mehr aktiv helfen?
Als Bsp.
Autosuche, Wohnungssuche, Renovierung, Arbeiten rund ums Haus, Steuer, Einkaufen, Erledigungen aller Art.....

Eine Freundin will mit mir verreisen. Ich sage kannst du bitte etwas raus suchen was dir gefällt weil mich große Auswahl überfordert. Ne macht sie nicht sie will mit mir zusammen was raus suchen. Dazu kommt es dann nicht und sie sagt ich will nicht. Blödsinn ich bitte nur eine Vorauswahl zu treffen um gemeinsam aus vielleicht 6 Reisen auszuwählen.

Ich bin ein Mensch der eigentlich früher immer aktiv geholfen hat. Nicht nur zuhören und ja sagen sondern tun. So war ich immer bis ich selbst in ein Loch fiel und niemand mir half.

Wenn ein Freund sagt Freunde helfen so nicht die hören mal zu, wer ist dann der bessere Freund?
 
Zuletzt bearbeitet:

Eva

Aktives Mitglied
Normal finde ich das auch nicht, aber meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass heute kaum/keiner mehr bereit ist, aktiv zu helfen. Freunde sind das in meinen Augen allerdings nicht.

Ich habe in meinem doch recht langen Leben so vielen Menschen geholfen. 1. bei Kummer und 2. aktiv. Und wenn ich Kummer hatte? Keiner hatte Zeit. Und wenn ich aktive Hilfe brauchte? Keiner hatte Zeit. so zieht sich das durch mein ganzes Leben.

Ich bin von Menschen wirklich enttäuscht, und habe mich immer mehr zurück gezogen. Habe echt die Schnauze voll von Menschen, die einen nur für ihre Zwecke missbrauchen.
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Naja, kommt sehr darauf an. Sobald die Leute Job, Kinder, Beziehung haben, sind sie meistens dermaßen bedient, dass man froh sein kann, sie für angenehme Dinge vor die Linse zu bekommen. Für unangenehme Hilfstätigkeiten eher nicht. Und in Pandemiezeiten ist es ja noch einmal schwieriger, weil sich alle mehr zurückziehen.

Ich denke, das ist sehr verschieden. Bei jedem Blödsinn darf man keine Hilfe erwarten, man muss alles alleine schaffen, wenn man kann. Wenn es aber absolut nicht mehr geht, sollte man natürlich fragen und hoffen, dass jemand Zeit hat. Wenn nicht, Pech.
Also, Freunde wegen Renovierung, Arbeiten rund ums Haus und Steuer anzuhauen, das wäre mir schon etwas zu viel. Ich könnte da auch selbst nicht mitmachen, wenn jemand das bräuchte. Aber das sieht jeder anders. Manche sind mehr tatkräftig, andere hören einfach zu, wenns den Freunden schlecht geht und wieder andere sind nur für lustige Dinge zu haben. So ist das.
Ein bisschen verlassen können sollte man sich auf Eltern, wenn sie fit sind, finde ich. Also, wenn die Kacke wirklich am Dampfen ist, dass sie einem aushelfen mit den Kindern, wenn man ins Krankenhaus muss oder so.

Bekommst du zu wenig Hilfe, die du bräuchtest oder um was geht es?
 

LW84

Aktives Mitglied
Sobald die Leute Job, Kinder, Beziehung haben, sind sie meistens dermaßen bedient, dass man froh sein kann, sie für angenehme Dinge vor die Linse zu bekommen.
Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Trotzdem meine ich, dass in der Generation meiner Eltern ("Boomer" und älter...) die Bindungen fester, verbindlicher waren. Trotz Job, Familiengründung, Beziehungen... Da tauchen die Leute auch noch Jahrzehnten zu Festen und Geburtstagen auf, während heute aus den Augen, aus dem Sinn eher die Regel ist.

Eine Freundin will mit mir verreisen. Ich sage kannst du bitte etwas raus suchen was dir gefällt weil mich große Auswahl überfordert. Ne macht sie nicht sie will mit mir zusammen was raus suchen. Dazu kommt es dann nicht und sie sagt ich will nicht. Blödsinn ich bitte nur eine Vorauswahl zu treffen um gemeinsam aus vielleicht 6 Reisen auszuwählen.
Immerhin ist die Bereitschaft vorhanden, gemeinsam zu reisen. Das würde ich heute schon unter einer besseren Freundschaft verorten. Mir fehlt das seit vielen Jahren komplett, seit die wenigen Freunde Beziehungen und teils auch schon Familien haben. Aber es war auch zuvor mit meinen Kontakten selten, dass man gemeinsam verreist ist.

Ich bin ein Mensch der eigentlich früher immer aktiv geholfen hat. Nicht nur zuhören und ja sagen sondern tun. So war ich immer bis ich selbst in ein Loch fiel und niemand mir half.
Eine bittere Erfahrung, das lässt einen schon an der Menschheit zweifeln. Ich verstehe so ein Verhalten auch nicht. Wenn mir schon jemand aktiv geholfen hat, dann helfe ich rein aus Anstand natürlich ebenso, wenn die Person Hilfe benötigt. Aber irgendwie scheinen viele heute nur noch nehmen und sich nicht mit den Problemen anderer Menschen "belasten" zu wollen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
@Fleu80 : Wahrscheinlich hat deine Freundin ähnliche Erfahrungen gemacht wie du und leider auch so viele andere Menschen. Warum sollte sie sich die Arbeit machen, um von Dir eine Rückmeldung zu bekommen, was alles nicht geht. Das würde ich auch als Zeitverschwendung ansehen. Ist es nicht viel besser und effizienter, wenn ihr das zusammen macht? Damit hilft sie Dir doch. Also warum der negative Blick darauf?
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Trotzdem meine ich, dass in der Generation meiner Eltern ("Boomer" und älter...) die Bindungen fester, verbindlicher waren. Trotz Job, Familiengründung, Beziehungen... Da tauchen die Leute auch noch Jahrzehnten zu Festen und Geburtstagen auf, während heute aus den Augen, aus dem Sinn eher die Regel ist.
Hm, könnte ich jetzt nicht so unterschreiben. Das mit den Geburtstagen ist ja wieder was anderes als das mit dem helfen.
Bei meinen Eltern zB ist es so, dass zu den Geburtstagen gar nichts stattfindet außerhalb der Familie. Da taucht niemand auf. Wenn sie mal zufällig jemanden treffen, dann plaudert man kurz, vielleicht ein, zwei Mal im Jahr geht man dann einen Eiskaffee trinken, wenn einem jemand über den Weg lief, den man früher gut kannte. Ich habe den Eindruck, dass sie auch nur die Leute regelmäßig sehen, wo sie selbst dahinter sind und wo es sich leicht ergibt wie Nachbarn.

Bei mir hingegen ist es so, dass doch immer wieder mal Einladungen eintrudeln von Menschen, die man dann wieder ewig nicht sieht und würde ich eine Party schmeißen, kämen die sicher auch. Ob sie mir aber auch bei einer Renovierung helfen würden? Eher nicht. Ich denke, man muss da einfach immer dahinter sein und die Kontakte aktiv pflegen. Es gibt sicher gute Seelen, die jedem helfen, wenn sie können, wenn sie ihn mal wo treffen, auch wenn eigentlich kein Kontakt war. Das sehe ich auch in meiner Generation. Eine Freundin hatte ein Burnout und weil sie ihnen zufällig auf der Straße hineinlief halfen ihr Freunde aus der Volkschulzeit ihr ganzes Haus aufzuräumen und in Ordnung zu halten bis es wieder besser ging. Solche gibts immer wieder. Nur hat nicht jeder das Glück, gerade in sie reinzulaufen, wenn es ihm dreckig geht.

Wo vermisst du denn Hilfe?
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Immerhin ist die Bereitschaft vorhanden, gemeinsam zu reisen. Das würde ich heute schon unter einer besseren Freundschaft verorten. Mir fehlt das seit vielen Jahren komplett, seit die wenigen Freunde Beziehungen und teils auch schon Familien haben. Aber es war auch zuvor mit meinen Kontakten selten, dass man gemeinsam verreist ist.
Ich denke, das mit den Beziehungen und Familien kann man erst so richtig verstehen, wenn man selbst da drin ist. Beziehung an sich wär ja noch kein Grund, aber ich fand Gruppenreisen mit dem Rudel meines Mannes immer ziemlich anstrengend, weil ich wie ein Fremdkörper behandelt wurde. Und wenn ich anbot, nicht mitzukommen, damit sie tun können, was sie wollen, wurde das als Zurückweisung betrachtet. Ich glaube, man tut sich oft nix Gutes, wenn man krampfhaft versucht, Beziehung und Freunde in einen Urlaub zu pressen und es hat nicht jeder die Zeit mehrmal zu verreisen und das auszuteilen.
Und Kinder ist ein ganz eigenes Kapitel. Man kommt buchstäblich zu nix mehr. Gar nichts. Nicht mal schlafen oder alleine Klogehen. Und würde man verreisen, kämen die ja mit. Und wenn nicht, dann ist der Partner nachher fix und fertig. Und wenn sie endlich aus dem Alter raus sind, wo man 24h am Tag angebunden ist, dann will man ohnehin nicht mehr verreisen, sondern nur noch seine Ruhe. 😂
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Eine Freundin will mit mir verreisen. Ich sage kannst du bitte etwas raus suchen was dir gefällt weil mich große Auswahl überfordert. Ne macht sie nicht sie will mit mir zusammen was raus suchen. Dazu kommt es dann nicht und sie sagt ich will nicht. Blödsinn ich bitte nur eine Vorauswahl zu treffen um gemeinsam aus vielleicht 6 Reisen auszuwählen.
Ich finde es völlig normal, dass sie GEMEINSAM eine GEMEINSAME Reise planen will.
Du hast ein merkwürdiges Bild von Freundschaft, finde ich.
Deine Freunde sind nicht deine kostenlosen Dienstleister.
 

LW84

Aktives Mitglied
Bei meinen Eltern zB ist es so, dass zu den Geburtstagen gar nichts stattfindet außerhalb der Familie. Da taucht niemand auf. Wenn sie mal zufällig jemanden treffen, dann plaudert man kurz, vielleicht ein, zwei Mal im Jahr geht man dann einen Eiskaffee trinken, wenn einem jemand über den Weg lief, den man früher gut kannte.
Also für mich klingt das ein bisschen nach Menschen, die schon immer sehr auf die Familie fixiert waren. Da hat sich dann vieles, wenn nicht gar die ganze Welt um die Familie gedreht. Ich kenne auch solche Familien und da fällt mir tatsächlich auf, dass sich die Kontakte schon sehr auf die Familie beschränken. Bei meinen Eltern war das etwa anders, aber ich weiß nicht, ob das mit ihren Freundschaften zu tun hat.

Dass es heute oberflächlicher zugeht und allgemein viel mehr Konkurrenz herrscht, ist glaube ich offensichtlich. Ich weiß auch nicht, ob das berühmte Ghosting früher schon so verbreitet war. Es gibt ja auch die klassischen Orte der Zusammenkunft kaum mehr, also etwa die Eckkneipen in den Großstädten, die das Wohnzimmer der Kieze waren. Der Meister Eder ("Pumuckl") würde mit seiner Lebensart heute wohl auch schon als irgendwie auffällig durchgehen. Solche sozialen Netze gibt es schlicht nicht mehr, weil gerade in größeren Städten die Bewohner viel häufiger um- und wegziehen als in früheren Generationen.

Wo vermisst du denn Hilfe?
Ich? Wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll... Das hat aber mit dem Thema nicht direkt zu tun und Freundschaften könnten meine derzeit sicher ziemlich prekäre Lebenslage wahrscheinlich auch nicht wirklich auffangen. Es fehlt dann doch auch an familiärer Unterstützung. Allerdings sehne ich mich seit vielen Jahren mal wieder nach einer Reise, wenn auch nur ein 3-Tages-Ausflug. Und da gibt es eben Menschen, die eigentlich Zeit hätten und auch nicht (mehr) mit Kleinkindern befasst sind, aber dann eben immer nur mit ihren PartnerInnen verreisen oder auch anderen Bekannten/Freunden, die es aber aufgrund eigener Reiseaktivitäten gar nicht nötig hätten. Das finde ich schon enttäuschend, aber man wirkt wohl zu bedürftig. Also dann auch in dem Sinne:

Ich glaube, man tut sich oft nix Gutes, wenn man krampfhaft versucht, Beziehung und Freunde in einen Urlaub zu pressen und es hat nicht jeder die Zeit mehrmal zu verreisen und das auszuteilen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
T Keine Zeit für mich- was tun? Freunde 58
M Keine Freunde Freunde 11
L Freundin oder doch keine Freundschaft? Freunde 35

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben