Kannja
Aktives Mitglied
Hallo!
In letzter Zeit hat sich mein Leben derartig zugespitzt, Dinge die ich selbst nur für neurotische/ägstliche Sorgen-Gedanken hielt haben sich leider als Wahrheit entpuppt was meine Familie angeht... Ich bin tatsächlich weitestgehend ganz allein und habe keinen Platz mehr an den ich gehöre, wo man mich vermisst oder braucht.... als mein Vater vor einem Jahr so plötzlich und viel zu früh starb war genau das meine sofortige Panik oder Befürchtung, - ich dachte sofort "Jetzt bin ich ganz allein und bin nur noch überflüssig" aber ich dachte das könne gar nicht wahr sein, ich würde mir sowas doch nur einbilden. Und dennoch hat es sich jetzt bewahrheitet: Mein Vater war wirklich der einzige Mensch auf der Welt der je hinter mir stand der mich geliebt hat und bei dem ich erwünscht war. Und mit ihm ist mir alles genommen worden.
Ich hab Kontakte um die ich mich auch bemühe, d.h. ich treffe mich mit Freunden, mit einer Tante... aber so sehr ich es auch versuche aus meiner Einsamkeit auszubrechen: Am Ende des Tages bin ich ganz allein. Ich schaffe es offenbar nicht so weit liebenswert genug zu sein, dass sich jemand auch mal um mich sorgt oder sich freut wenn ich bei ihm bin. Meine Beziehungen im Zwischenmenschlichen gehen wohl nur einseitig tief genug... Ich bin umgekehrt nur geduldet, aber nicht als Mensch der ich bin gebraucht. Meine Freundschaften gehen oft in eine Richtung in der ich irgendwie nur als Lückenbüßer oder diejenige die in schlechten Zeiten da ist missbraucht werde. Leute melden sich wenn sie etwas wollen oder Langeweile haben.... aber als ich über den Sommer in einer Klinik war, nachdem es mir wirklich mit all der Trauer etc so schlecht ging, fragte zwischenzeitlich niemand wie es mir dort ging, keiner holte mich anschließend vom Bahnhof ab oder rief mich an um zu fragen ob ich gut wieder zuhaus angekommen sei. Meinen Umzug kurz zuvor musste ich ebenso ganz allein machen... keiner rief auch nur an, dabei kannten alle den Termin... ich stand echt ganz allein da. Eine Situation die ich mir selbst in so einem Ausmaß (von mitmenschlicher Kälte & Ignoranz) vorher so gar nicht hätte vorstellen können.
Die Sache ist auch, dass es von klein auf noch nie anders war... ich musste so lange ich denken kann immer all meine Bedürfnisse verleugnen, sollte mich anpassen, durfte nichts erwarten oder wollen... sollte immer Verständnis für alle anderen und deren Bedürfnisse haben und mich gefälligst selbst in Bescheidenheit üben. Ich musste schon immer Angst haben nicht genug zu sein... darum kämpfen "geliebt" zu werden oder überhaupt ein Zuhause haben zu dürfen... und alles auch jederzeit verlieren zu können, wenn ich nur den leisesten Fehler mache. Streckenweise hatte ich auch tatsächlich gar kein Zuhause mehr, da war ich noch ein Kind. Ich war einfach immer überflüssig und im Weg. Mein Vater liebte mich zwar, aber meine ganze Kindheit und Jugend hindurch war sein Leben dominiert von seinen schwierigen Frauen/Beziehungen, die mich aus Eifersucht und Besitzansprüchen nicht in der Nähe meines Vaters dulden wollten. Und so weh es mir tut und so ein schlechtes Gewissen es mir macht, dass ich so etwas über meinen geliebten, verstorbenen Vater schreibe: Seine Frauen gingen eindeutig immer vor, ich war im Weg und meist eher eine Verpflichtung und Hindernis für ihn. Er hat sich sehr bemüht seiner Verantwortung gerecht zu werden und hat sie auch in materialistischer Hinsicht nie verletzt... dennoch hat er mich als ich noch ein viel zu junges, wehrloses Kind war abgeschoben, offenkundig aufgrund der aktuellen Frau. Ich habe ihn auch das Wort "Altlast" sagen hören wenn es um mich ging und ich auch die Schuld am scheitern einer seiner Beziehungen somit auf meinen Schultern tragen sollte. Dennoch hatte ich immer ein sehr liebevolles Verhältnis zu ihm, viele tolle Erinnerungen und grade aus den letzten Jahren gibt es auch viele sehr rührende, sehr liebevolle Dinge die mein Vater für mich getan hat - ich vermisse ihn unendlich und habe ihn trotz allem sehr geliebt...
Was ich hingegen an Misshandlungen von meiner Mutter erlebt habe, kann ich hier gar nicht aufzählen...
An meinem einzigen Bruder hänge ich sehr... aber wortwörtlich hat er im Moment (obwohl er weiß dass ich hier ganz allein mit allem bin (inkl. der Verantwortung für unser gemeinsames Erbe) keine Lust mit mir zu sprechen, denn ich bedeute zu viel unangenehmes für ihn: Wenn er mit mir rede werde er ja mit der Verantwortung für unser geerbtes Haus, dessen Verkauf, Instandhaltung, Grabsteinanschaffung etc. und letztlich so auch dem Tod unseres Vaters konfrontiert... Zudem bin ich ja eben wie schon erwähnt im Sommer unter diesen Belastungen zusammengebrochen und seelisch krank geworden. Ich bin zwar überhaupt kein Mensch der deshalb andere nur mit seinen Problemen vollschwafelt, man kann auch noch mit mir lachen etc... aber dennoch habe ich meinem Bruder irgendwann erzählt wie einsam und traurig ich mich mit allem fühle. Und dass ich dieses "negative" geäußert habe bzw. dass ich psychisch nicht in Ordnung bin ist für ihn Grund genug mich zu meiden. Das hat er nun auch offen so gesagt! Wenn es mir nicht gut geht, hat er keine Lust auf mich.
Es war direkt beim Tod unseres Vaters so, dass mein Bruder und ich uns in der Trauer erstmal sehr nahe standen... Da er eine sehr eifersüchtige Lebensgefährtin hat (gleiches Muster wie bei unserem Vater vorgelebt) fühlte die sich von mir also prompt bedroht und versuchte sofort alles um mich abzugrenzen. Was ihr auch sofort gelang, da mein Bruder ohne Widerworte alles tut was sie will. Also lies er mich sofort hier allein, - mit allem. Zu Familienfeiern wurde ich nicht mehr eingeladen - weil sie es so wünscht. Ohne jeglichen offenen Streit und obwohl ich seine Lebensgefährtin kenne seit ich ein Kind war. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Nun zeigt sie aber ihr wahres Gesicht und fährt die Krallen gegen mich aus... Sie tritt sozusagen zu während sie weiß dass ich ja sowieso schon am Boden liege. Da die beiden am anderen Ende Deutschlands wohnen gelingt es ihr bestens mich von meinem Bruder völlig zu isolieren. Sie beeinflusst ihn, hetzt, lügt.... mit weiblicher Rafinesse, die er als Mann nichtmal begreift. Da sie das jeden Tag und ganz suptil machen kann, da sie ja immer zu zweit unter sich sind, während ich ihn kaum mal spreche, habe ich wohl keine Chance da etwas gegen zu setzen. Und wenn die beiden mal hier zu Besuch in unsere Heimatstadt kommen hat SIE ja hier noch ihre komplette, intakte Familie zu der dann eben auch mein Bruder selbstverständlich mit muss. Da aber von SEINER Familie nun nur noch ich übrig bin und eine Einzelperson wohl nicht als "familiäre Verpflichtung" auf der Gegenseite zählt, werde ich bei keinem Besuch mehr berücksichtigt. Bevor mein Vater starb war ich in ihrer Familie immer mit eingeladen und alle waren sehr herzlich zu mir... seit sie nun aber beschlossen hat mich nicht dabei haben zu wollen, werde ich auch von ihren Eltern und Geschwistern nichtmal mehr gegrüßt. Wie gesagt, ohne jeden Anlass/Vorfall... nur aus Solidarität zu ihr, bzw auch weil sie erzählt ich hätte mich in der unmittelbaren Trauer um meinen Vater nicht rational genug verhalten und wäre ihr auf die Nerven gegangen, hätte selbstmitleidig reagiert.
Jedenfalls weiß ich nun nicht mehr wohin... ich fühl mich so überflüssig auf dieser Welt. Heimatlos und einsam.... Wenn ich traurig oder allein bin, gibt es niemanden den ich anrufen könnte... nach außen habe ich ja ein paar "Freunde".... aber was die Trauersituation mich leider gelehrt hat ist, dass alle sich abwendeten als hätte ich eine ansteckende Krankheit - wenn ich darüber sprach wie es mir ging erst recht. Also fürchte ich nun viel zu sehr den Menschen erstrecht eine unangenehme Last zu sein und traue mich gar nicht mehr irgendwen um Hilfe zu bitten oder nur um ein Zuhören wenn es bei mir gar nicht mehr geht... ich mache alles nur noch mit mir selbst aus... und bin oft so unendlich traurig und verzweifelt dabei.
Und nun Weihnachten.... Ich hab richtig Angst davor. Mein Bruder, der ja meine Familie ist, schließt mich einfach wortlos, wie selbstverständlich auch davon aus... er lässt seine Lebensgefährtin alles mit ihrer Familie planen, die nun offenbar ebenso seine ist... dabei weiß er dass dies für mich bedeutet an den Feiertagen ganz allein zu sein. Da er und ich uns eigentlich immer nah standen und er nach wie vor behauptet ich sei neben seiner Freundin der wichtigste Mensch für ihn, schockt mich seine Kälte und Gleichgültigkeit wirklich sehr. Aber ich habe erkannt, dass ich das wohl schlicht so akzeptieren und lernen muss allein ohne ihn (bzw. eine Familie...) klarzukommen. Nur ist es emotional eben so wahnsinnig hart für mich das so zu schaffen.... Ich bin ja noch jung - wie soll das denn mein restliches Leben weitergehen? Wenn ich jetzt schon so isoliert bin... Weihnachten, Sylvester allein. Kein Rückhalt bei irgendwas... kein Platz. Würde ich jetzt krank werden, gäbe es niemanden der mir helfen würde, kein Besuch im Krankenhaus, nichts. Der Tod meines Vaters hat also noch viel mehr verändert als ich je für möglich gehalten hätte... Durch ihn war ich auch bei anderen mit eingebunden und er selbst war meine Familie und ich auch wichtig für ihn und hatte einen Platz dort... jetzt bin ich nur noch ein niemand, eine Zuschauerin die von außen daneben steht, während drin die Menschen ihre liebevollen Familienfeste feiern.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich weiß, dass andere Menschen sicher noch viel schlimmeres Leid erleben und dass viele schon viel länger einsam und allein sind. Ich komme mir auch total verkehrt dabei vor hier so selbstmitleidig zu schreiben. Aber ich komme momentan einfach so gar nicht damit klar wirklich alles auf einmal verloren zu haben bzw. immer noch mehr und mehr zu verlieren.... Meinen Dad so vermissen zu müssen, wäre eigentlich schon hart genug - aber diese ganze Kettenreaktion die dem seither folgt ist mehr als ich grade fassen oder verkraften kann.
Wie finde ich bloß wieder einen Platz auf dieser Welt? Wie schafft man es gebraucht und geliebt zu werden?
In letzter Zeit hat sich mein Leben derartig zugespitzt, Dinge die ich selbst nur für neurotische/ägstliche Sorgen-Gedanken hielt haben sich leider als Wahrheit entpuppt was meine Familie angeht... Ich bin tatsächlich weitestgehend ganz allein und habe keinen Platz mehr an den ich gehöre, wo man mich vermisst oder braucht.... als mein Vater vor einem Jahr so plötzlich und viel zu früh starb war genau das meine sofortige Panik oder Befürchtung, - ich dachte sofort "Jetzt bin ich ganz allein und bin nur noch überflüssig" aber ich dachte das könne gar nicht wahr sein, ich würde mir sowas doch nur einbilden. Und dennoch hat es sich jetzt bewahrheitet: Mein Vater war wirklich der einzige Mensch auf der Welt der je hinter mir stand der mich geliebt hat und bei dem ich erwünscht war. Und mit ihm ist mir alles genommen worden.
Ich hab Kontakte um die ich mich auch bemühe, d.h. ich treffe mich mit Freunden, mit einer Tante... aber so sehr ich es auch versuche aus meiner Einsamkeit auszubrechen: Am Ende des Tages bin ich ganz allein. Ich schaffe es offenbar nicht so weit liebenswert genug zu sein, dass sich jemand auch mal um mich sorgt oder sich freut wenn ich bei ihm bin. Meine Beziehungen im Zwischenmenschlichen gehen wohl nur einseitig tief genug... Ich bin umgekehrt nur geduldet, aber nicht als Mensch der ich bin gebraucht. Meine Freundschaften gehen oft in eine Richtung in der ich irgendwie nur als Lückenbüßer oder diejenige die in schlechten Zeiten da ist missbraucht werde. Leute melden sich wenn sie etwas wollen oder Langeweile haben.... aber als ich über den Sommer in einer Klinik war, nachdem es mir wirklich mit all der Trauer etc so schlecht ging, fragte zwischenzeitlich niemand wie es mir dort ging, keiner holte mich anschließend vom Bahnhof ab oder rief mich an um zu fragen ob ich gut wieder zuhaus angekommen sei. Meinen Umzug kurz zuvor musste ich ebenso ganz allein machen... keiner rief auch nur an, dabei kannten alle den Termin... ich stand echt ganz allein da. Eine Situation die ich mir selbst in so einem Ausmaß (von mitmenschlicher Kälte & Ignoranz) vorher so gar nicht hätte vorstellen können.
Die Sache ist auch, dass es von klein auf noch nie anders war... ich musste so lange ich denken kann immer all meine Bedürfnisse verleugnen, sollte mich anpassen, durfte nichts erwarten oder wollen... sollte immer Verständnis für alle anderen und deren Bedürfnisse haben und mich gefälligst selbst in Bescheidenheit üben. Ich musste schon immer Angst haben nicht genug zu sein... darum kämpfen "geliebt" zu werden oder überhaupt ein Zuhause haben zu dürfen... und alles auch jederzeit verlieren zu können, wenn ich nur den leisesten Fehler mache. Streckenweise hatte ich auch tatsächlich gar kein Zuhause mehr, da war ich noch ein Kind. Ich war einfach immer überflüssig und im Weg. Mein Vater liebte mich zwar, aber meine ganze Kindheit und Jugend hindurch war sein Leben dominiert von seinen schwierigen Frauen/Beziehungen, die mich aus Eifersucht und Besitzansprüchen nicht in der Nähe meines Vaters dulden wollten. Und so weh es mir tut und so ein schlechtes Gewissen es mir macht, dass ich so etwas über meinen geliebten, verstorbenen Vater schreibe: Seine Frauen gingen eindeutig immer vor, ich war im Weg und meist eher eine Verpflichtung und Hindernis für ihn. Er hat sich sehr bemüht seiner Verantwortung gerecht zu werden und hat sie auch in materialistischer Hinsicht nie verletzt... dennoch hat er mich als ich noch ein viel zu junges, wehrloses Kind war abgeschoben, offenkundig aufgrund der aktuellen Frau. Ich habe ihn auch das Wort "Altlast" sagen hören wenn es um mich ging und ich auch die Schuld am scheitern einer seiner Beziehungen somit auf meinen Schultern tragen sollte. Dennoch hatte ich immer ein sehr liebevolles Verhältnis zu ihm, viele tolle Erinnerungen und grade aus den letzten Jahren gibt es auch viele sehr rührende, sehr liebevolle Dinge die mein Vater für mich getan hat - ich vermisse ihn unendlich und habe ihn trotz allem sehr geliebt...
Was ich hingegen an Misshandlungen von meiner Mutter erlebt habe, kann ich hier gar nicht aufzählen...
An meinem einzigen Bruder hänge ich sehr... aber wortwörtlich hat er im Moment (obwohl er weiß dass ich hier ganz allein mit allem bin (inkl. der Verantwortung für unser gemeinsames Erbe) keine Lust mit mir zu sprechen, denn ich bedeute zu viel unangenehmes für ihn: Wenn er mit mir rede werde er ja mit der Verantwortung für unser geerbtes Haus, dessen Verkauf, Instandhaltung, Grabsteinanschaffung etc. und letztlich so auch dem Tod unseres Vaters konfrontiert... Zudem bin ich ja eben wie schon erwähnt im Sommer unter diesen Belastungen zusammengebrochen und seelisch krank geworden. Ich bin zwar überhaupt kein Mensch der deshalb andere nur mit seinen Problemen vollschwafelt, man kann auch noch mit mir lachen etc... aber dennoch habe ich meinem Bruder irgendwann erzählt wie einsam und traurig ich mich mit allem fühle. Und dass ich dieses "negative" geäußert habe bzw. dass ich psychisch nicht in Ordnung bin ist für ihn Grund genug mich zu meiden. Das hat er nun auch offen so gesagt! Wenn es mir nicht gut geht, hat er keine Lust auf mich.
Es war direkt beim Tod unseres Vaters so, dass mein Bruder und ich uns in der Trauer erstmal sehr nahe standen... Da er eine sehr eifersüchtige Lebensgefährtin hat (gleiches Muster wie bei unserem Vater vorgelebt) fühlte die sich von mir also prompt bedroht und versuchte sofort alles um mich abzugrenzen. Was ihr auch sofort gelang, da mein Bruder ohne Widerworte alles tut was sie will. Also lies er mich sofort hier allein, - mit allem. Zu Familienfeiern wurde ich nicht mehr eingeladen - weil sie es so wünscht. Ohne jeglichen offenen Streit und obwohl ich seine Lebensgefährtin kenne seit ich ein Kind war. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Nun zeigt sie aber ihr wahres Gesicht und fährt die Krallen gegen mich aus... Sie tritt sozusagen zu während sie weiß dass ich ja sowieso schon am Boden liege. Da die beiden am anderen Ende Deutschlands wohnen gelingt es ihr bestens mich von meinem Bruder völlig zu isolieren. Sie beeinflusst ihn, hetzt, lügt.... mit weiblicher Rafinesse, die er als Mann nichtmal begreift. Da sie das jeden Tag und ganz suptil machen kann, da sie ja immer zu zweit unter sich sind, während ich ihn kaum mal spreche, habe ich wohl keine Chance da etwas gegen zu setzen. Und wenn die beiden mal hier zu Besuch in unsere Heimatstadt kommen hat SIE ja hier noch ihre komplette, intakte Familie zu der dann eben auch mein Bruder selbstverständlich mit muss. Da aber von SEINER Familie nun nur noch ich übrig bin und eine Einzelperson wohl nicht als "familiäre Verpflichtung" auf der Gegenseite zählt, werde ich bei keinem Besuch mehr berücksichtigt. Bevor mein Vater starb war ich in ihrer Familie immer mit eingeladen und alle waren sehr herzlich zu mir... seit sie nun aber beschlossen hat mich nicht dabei haben zu wollen, werde ich auch von ihren Eltern und Geschwistern nichtmal mehr gegrüßt. Wie gesagt, ohne jeden Anlass/Vorfall... nur aus Solidarität zu ihr, bzw auch weil sie erzählt ich hätte mich in der unmittelbaren Trauer um meinen Vater nicht rational genug verhalten und wäre ihr auf die Nerven gegangen, hätte selbstmitleidig reagiert.
Jedenfalls weiß ich nun nicht mehr wohin... ich fühl mich so überflüssig auf dieser Welt. Heimatlos und einsam.... Wenn ich traurig oder allein bin, gibt es niemanden den ich anrufen könnte... nach außen habe ich ja ein paar "Freunde".... aber was die Trauersituation mich leider gelehrt hat ist, dass alle sich abwendeten als hätte ich eine ansteckende Krankheit - wenn ich darüber sprach wie es mir ging erst recht. Also fürchte ich nun viel zu sehr den Menschen erstrecht eine unangenehme Last zu sein und traue mich gar nicht mehr irgendwen um Hilfe zu bitten oder nur um ein Zuhören wenn es bei mir gar nicht mehr geht... ich mache alles nur noch mit mir selbst aus... und bin oft so unendlich traurig und verzweifelt dabei.
Und nun Weihnachten.... Ich hab richtig Angst davor. Mein Bruder, der ja meine Familie ist, schließt mich einfach wortlos, wie selbstverständlich auch davon aus... er lässt seine Lebensgefährtin alles mit ihrer Familie planen, die nun offenbar ebenso seine ist... dabei weiß er dass dies für mich bedeutet an den Feiertagen ganz allein zu sein. Da er und ich uns eigentlich immer nah standen und er nach wie vor behauptet ich sei neben seiner Freundin der wichtigste Mensch für ihn, schockt mich seine Kälte und Gleichgültigkeit wirklich sehr. Aber ich habe erkannt, dass ich das wohl schlicht so akzeptieren und lernen muss allein ohne ihn (bzw. eine Familie...) klarzukommen. Nur ist es emotional eben so wahnsinnig hart für mich das so zu schaffen.... Ich bin ja noch jung - wie soll das denn mein restliches Leben weitergehen? Wenn ich jetzt schon so isoliert bin... Weihnachten, Sylvester allein. Kein Rückhalt bei irgendwas... kein Platz. Würde ich jetzt krank werden, gäbe es niemanden der mir helfen würde, kein Besuch im Krankenhaus, nichts. Der Tod meines Vaters hat also noch viel mehr verändert als ich je für möglich gehalten hätte... Durch ihn war ich auch bei anderen mit eingebunden und er selbst war meine Familie und ich auch wichtig für ihn und hatte einen Platz dort... jetzt bin ich nur noch ein niemand, eine Zuschauerin die von außen daneben steht, während drin die Menschen ihre liebevollen Familienfeste feiern.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich weiß, dass andere Menschen sicher noch viel schlimmeres Leid erleben und dass viele schon viel länger einsam und allein sind. Ich komme mir auch total verkehrt dabei vor hier so selbstmitleidig zu schreiben. Aber ich komme momentan einfach so gar nicht damit klar wirklich alles auf einmal verloren zu haben bzw. immer noch mehr und mehr zu verlieren.... Meinen Dad so vermissen zu müssen, wäre eigentlich schon hart genug - aber diese ganze Kettenreaktion die dem seither folgt ist mehr als ich grade fassen oder verkraften kann.
Wie finde ich bloß wieder einen Platz auf dieser Welt? Wie schafft man es gebraucht und geliebt zu werden?