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GrowAndFly
Gast
Hallo!
Vielleicht werde ich in einem späteren Beitrag ausführlicher und strukturierter, aber jetzt, in diesem Moment, bin ich einfach unglücklich und möchte mir das von der Seele schreiben.
Ich (m, 28 J.) habe im Januar meinen Beruf (sagen wir mal es ist ein Nischenhandwerk, bei dem es nicht ohne tägliche Übung geht und zu dem ich nun nicht mehr zurückkehren werde) an den Nagel gehängt, mich aus den damit verbundenen Personenkreisen zurückgezogen und seitdem von einem geistlosen Nebenjob und vom "bezahlten Nichtstun" - wie auch immer Ihr es interpretiert - gelebt. Das tat sehr gut, weil ich schon länger mit meinem Beruf unglücklich war und darin keine Zukunft gesehen habe. Und so hatte ich plötzlich viel freie Zeit, in der ich um so ausführlicher meiner vor etwa dreieinhalb Jahren entdeckter Leidenschaft, dem Bodybuilding, nachgehen konnte. Ich finde diesen Sport so wundervoll, weil ich eine ziemlich vergeistigte Vergangenheit habe und darin endlich etwas gefunden hatte, mit dem ich mit meinem Körper in Kontakt treten konnte. Es fiel mir nicht leicht, Fortschritte zu machen, weil meine vorhergehenden sportlichen Erfahrungen weit zurückliegen, aber ich beschäftigte mich intensiv mit allem, was dazu gehört - Trainingstechniken, Ernährung usw., um meinen Mangel an Talent wett zu machen.
Und so kam Anfang des Jahres der Gedanke zur Blüte (denn gewachsen war er schon längst vorher), in diesem Sport so weit zu kommen, wie es mir möglich ist. Wenn ich schon meinen Beruf vor die Wand gefahren habe und mein Leben vor dem Nichts steht, will ich wenigstens in dieser einen Sache nicht scheitern und ein Level erreichen, das mir genügt. Ich spreche bei weitem nicht von professionellen Ambitionen, denn dafür ist mein Körper leider(!) nicht konstruiert. Und dies ist der zweite Punkt.
Ich bin recht groß, annähernd zwei Meter, habe schmale Schultern, ein nicht ganz so schmales, aber immer noch akzeptables Becken, doch vor allem: fast keine Muskelmasse.
Wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich:
"wie kann das sein...? Du isst perfekt, schläfst genügend, weißt genau, wie du zu trainieren hast, bist super konsequent und zeigst kompromisslosesten Einsatz beim Training (und das alles seit Jahren) - und siehst aus, wie jemand, der vielleicht ein bisschen joggen geht." (Zur Einordnung: ich wiege 95kg bei einem KFA von vielleicht 15% (habe damals mit 77kg und einem geringfügig niedrigerem KFA begonnen), wurde allerdings vor ein paar Tagen noch auf 75kg geschätzt. Kalorien/Tag: etwa 3700).
Obwohl ich alles dafür tue, mich zu steigern bewege ich trotzdem im Grunde "Anfängergewichte". Ich kommuniziere mit erfahrenen Athleten (leider nur online) und versuche so herauszufinden, wie ich mich verbessern kann, doch die Erfolge bleiben aus.
"Habe ich etwa eine so miserable Genetik, dass dies bereits mein maximales Potenzial sein soll?"
Da ich mittlerweile nicht mehr anders zu helfen weiß, habe ich vor rund 2 Monaten damit begonnen, Anabolika zu spritzen. Natürlich fühlt sich das phantastisch an, aber auch jetzt sind die Zuwächse bescheiden.
Ich letzter Zeit denke ich immer häufiger: "Okay. Jetzt fucke ich meinen Körper die nächsten 10 Jahre richtig ab (mal schauen, ob diese schwache, unförmige Fleischhülle doch noch etwas anderes kann, als "gesund" zu sein, und schließlich doch noch ein akzeptables Format erreicht), führe währenddessen ein asoziales Leben, beschaffe mir bei Gelegenheit mit kleineren kriminellen Delikten ein paar Nebeneinkünfte, und blase mir dann das Hirn aus dem Schädel, wenn der Zenit überschritten ist."
Vor mir liegt nur eine läppische Ausbildung in einem Bereich, dem ich eigentlich nicht wirklich zugeneigt bin. Ohne Vergütung. Wenn sie und das zwangsläufig nebenher stattfindende Arbeiten meine sportlichen Ziele gefährden, habe ich kein Problem damit, mich in die Arbeitslosigkeit zu begeben. Ich arbeite gerne, und auch wenn es absolut vermessen klingt, äußere ich, dass ich mit meinen 28 Jahren genug studiert habe und nun nicht neben gerade volljährig werdenden Leuten die Schulbank drücken will, sondern einen Arbeitsplatz möchte, der meinen geistigen Fähigkeiten gerecht wird. Und dort würde ich genau so konsequent und hingebungsvoll sein, wie in meinem Sport.
Damit habe ich mein Leben ziemlich einseitig beschrieben und stehe nun wahrscheinlich wie ein verbissener Idiot da. Nein, ich denke, relativ reflektiert zu sein und stecke nicht in irgend einem "Tunnel".
Aber es ist mein Traum, und da ich schon meinen ersten Traum begraben musste, kann ich es nicht akzeptieren, es auch mit diesem tun zu müssen.
Ich möchte keinen Therapeuten (mehr). Ich möchte jemanden, der mir dabei hilft, meine sportlichen Ziele zu erreichen, damit ich wieder glücklich werden kann.
Grüße an Euch und eine schöne Nacht.
Vielleicht werde ich in einem späteren Beitrag ausführlicher und strukturierter, aber jetzt, in diesem Moment, bin ich einfach unglücklich und möchte mir das von der Seele schreiben.
Ich (m, 28 J.) habe im Januar meinen Beruf (sagen wir mal es ist ein Nischenhandwerk, bei dem es nicht ohne tägliche Übung geht und zu dem ich nun nicht mehr zurückkehren werde) an den Nagel gehängt, mich aus den damit verbundenen Personenkreisen zurückgezogen und seitdem von einem geistlosen Nebenjob und vom "bezahlten Nichtstun" - wie auch immer Ihr es interpretiert - gelebt. Das tat sehr gut, weil ich schon länger mit meinem Beruf unglücklich war und darin keine Zukunft gesehen habe. Und so hatte ich plötzlich viel freie Zeit, in der ich um so ausführlicher meiner vor etwa dreieinhalb Jahren entdeckter Leidenschaft, dem Bodybuilding, nachgehen konnte. Ich finde diesen Sport so wundervoll, weil ich eine ziemlich vergeistigte Vergangenheit habe und darin endlich etwas gefunden hatte, mit dem ich mit meinem Körper in Kontakt treten konnte. Es fiel mir nicht leicht, Fortschritte zu machen, weil meine vorhergehenden sportlichen Erfahrungen weit zurückliegen, aber ich beschäftigte mich intensiv mit allem, was dazu gehört - Trainingstechniken, Ernährung usw., um meinen Mangel an Talent wett zu machen.
Und so kam Anfang des Jahres der Gedanke zur Blüte (denn gewachsen war er schon längst vorher), in diesem Sport so weit zu kommen, wie es mir möglich ist. Wenn ich schon meinen Beruf vor die Wand gefahren habe und mein Leben vor dem Nichts steht, will ich wenigstens in dieser einen Sache nicht scheitern und ein Level erreichen, das mir genügt. Ich spreche bei weitem nicht von professionellen Ambitionen, denn dafür ist mein Körper leider(!) nicht konstruiert. Und dies ist der zweite Punkt.
Ich bin recht groß, annähernd zwei Meter, habe schmale Schultern, ein nicht ganz so schmales, aber immer noch akzeptables Becken, doch vor allem: fast keine Muskelmasse.
Wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich:
"wie kann das sein...? Du isst perfekt, schläfst genügend, weißt genau, wie du zu trainieren hast, bist super konsequent und zeigst kompromisslosesten Einsatz beim Training (und das alles seit Jahren) - und siehst aus, wie jemand, der vielleicht ein bisschen joggen geht." (Zur Einordnung: ich wiege 95kg bei einem KFA von vielleicht 15% (habe damals mit 77kg und einem geringfügig niedrigerem KFA begonnen), wurde allerdings vor ein paar Tagen noch auf 75kg geschätzt. Kalorien/Tag: etwa 3700).
Obwohl ich alles dafür tue, mich zu steigern bewege ich trotzdem im Grunde "Anfängergewichte". Ich kommuniziere mit erfahrenen Athleten (leider nur online) und versuche so herauszufinden, wie ich mich verbessern kann, doch die Erfolge bleiben aus.
"Habe ich etwa eine so miserable Genetik, dass dies bereits mein maximales Potenzial sein soll?"
Da ich mittlerweile nicht mehr anders zu helfen weiß, habe ich vor rund 2 Monaten damit begonnen, Anabolika zu spritzen. Natürlich fühlt sich das phantastisch an, aber auch jetzt sind die Zuwächse bescheiden.
Ich letzter Zeit denke ich immer häufiger: "Okay. Jetzt fucke ich meinen Körper die nächsten 10 Jahre richtig ab (mal schauen, ob diese schwache, unförmige Fleischhülle doch noch etwas anderes kann, als "gesund" zu sein, und schließlich doch noch ein akzeptables Format erreicht), führe währenddessen ein asoziales Leben, beschaffe mir bei Gelegenheit mit kleineren kriminellen Delikten ein paar Nebeneinkünfte, und blase mir dann das Hirn aus dem Schädel, wenn der Zenit überschritten ist."
Vor mir liegt nur eine läppische Ausbildung in einem Bereich, dem ich eigentlich nicht wirklich zugeneigt bin. Ohne Vergütung. Wenn sie und das zwangsläufig nebenher stattfindende Arbeiten meine sportlichen Ziele gefährden, habe ich kein Problem damit, mich in die Arbeitslosigkeit zu begeben. Ich arbeite gerne, und auch wenn es absolut vermessen klingt, äußere ich, dass ich mit meinen 28 Jahren genug studiert habe und nun nicht neben gerade volljährig werdenden Leuten die Schulbank drücken will, sondern einen Arbeitsplatz möchte, der meinen geistigen Fähigkeiten gerecht wird. Und dort würde ich genau so konsequent und hingebungsvoll sein, wie in meinem Sport.
Damit habe ich mein Leben ziemlich einseitig beschrieben und stehe nun wahrscheinlich wie ein verbissener Idiot da. Nein, ich denke, relativ reflektiert zu sein und stecke nicht in irgend einem "Tunnel".
Aber es ist mein Traum, und da ich schon meinen ersten Traum begraben musste, kann ich es nicht akzeptieren, es auch mit diesem tun zu müssen.
Ich möchte keinen Therapeuten (mehr). Ich möchte jemanden, der mir dabei hilft, meine sportlichen Ziele zu erreichen, damit ich wieder glücklich werden kann.
Grüße an Euch und eine schöne Nacht.