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Kann Gewalt in der frühen Kindheit aus einem einen behinderten Menschen machen?

geschundene seele

Neues Mitglied
Hallo Shorn,
Nein ich verstehe Deinen Beitrag nicht falsch und schon gar nicht als einen Angriff.
Ich finde es sehr wichtig dass jeder hier sagen kann und darf was er fuehlt auch wenn es bei einigen als Kritik empfunden wird.
Ich moechte sehr gerne auf dein Zitat antworten.
Ich weiss genau wie alle anderen missbrauchten sich fuehlen und ich habe das Buch geschrieben fuer Menschen die eine "normale" Kindheit hatten und manchmal Zeichen sehen aber nicht eingreifen. Ich moechte diesen Leuten die Augen oeffnen indem ich beschrieben habe wie ein misshandeltes Kind sich fuehlt, nicht nur die koerperlichen sondern auch die seelischen Schmerzen ertragen zu muessen. Wir leben nicht, wir existieren auf der Suche nach Frieden, so fuehle ich mich zumindest. Aber das Buch ist nicht nur fuer solche Menschen sondern auch fuer unsere Leidensgenossen, sie sollen wissen dass sie nicht alleine auf dieser Welt sind und schreckliches durchmachen mussten und diesen schweren Rucksack das ganze Leben schleppen muessen. Es freut mich sehr zu hoeren dass du deinen Weg gefunden hast und ich wuensche mir sehr dass es dir gut geht und du dein Leben wenigstens ein bisschen geniessen kannst. Es freut mich auch dass du ein Buch schreibst, je mehr Leute es lesen desto groesser ist die Chance dass auch eingegriffen wird. Ich wuerde dein Buch gerne kaufen wenn es herausgegeben ist, lass es mich wissen wenn es so weit ist. Halt die Ohren steif.
Gruss Saskia

Hallo geschundene Seele

Ich bitte dich dies nicht falsch oder gar als Angriff zu sehen.
Aber glaubst du wirklich das ausgerechnet wir die selbst missbrauchten und/oder misshandelten die Augen verschließen bei dem Verdacht von Kindesmisshandlung.
Niemand außer uns weiß wie sehr Kinderseelen leiden,sie leiden solange sie leben.
Viele werden krank,andere sehen nur den Freitod als Alternative.
Die,die es schaffen am leben zu bleiben sind so zumindest mein Eindruck sozialer als nicht betroffene,sie gehen mit offeneren Augen durch die Welt,sie sind sensibler.
Allen gemeinsam ist denke ich eine Art Sozialphobie,die Angst vor Menschen,die Angst vor Enttäuschung.
Ich für meinen Teil habe meinen Weg gefunden,er mag sehr außergewöhnlich sein, aber so bleibe ich am leben und werde auf meine Art glücklich oder versuche es zumindest.
An einem Buch schreibe ich auch es sollte verlorene Seele heißen aber jetzt habe ich erfahren das dieser Titel schon vergeben ist.
Aber wir sind ja kreativ.

Ein Satz aus meinem Buch er steht auf dem Deckblatt

Zitat

Wir waren im Krieg,in einem Krieg ohne Waffen,aber auch bei uns gab es Tote und Verletzte.

Zitatende
 
J

Junesun

Gast
Ich denke nicht, dass Gewalt in der frühen Kindheit aus einem einen behinderten Menschen machen kann.
Gewalt und Venachlässigung können aber dazu führen, dass die emotionale und körperliche Entwicklung sich verzögert und vielleicht auch immer der Entwicklung von anderen hinterhinkt.
Ich glaube, dass Menschen mit Gewalterfahrung eher Defizite hinsichtlich ihrer sozialen Kompetenz entwickeln. Sie sind oft beziehungsunfähig, können keine dauerhaften Freundschaften aufbauen und ecken im Berufsleben oft an.
Im Berufsleben können sich desweiterern massive Probleme auftun, weil Menschen mit Gewalterfahrung oft labil sind und dem Stress und den Anforderungen nicht gewachsen sind.

Auch mich verfolgt meine Kindheit schon mein ganzes Leben.
Meine soziale Kompetenz ist mehr als mangelhaft und meine Depressionen bremsen mich stark in meiner Leistungsfähigkeit. Obwohl ich Abitur gemacht habe, fühle ich mich im einfachsten Job schon überfordert.
Ein Bekannter hat mal gesagt:"Was andere können, kannst Du auch. Wenn auch nicht so gut und nicht so schnell."
Somit werde ich mich ein Leben lang benachteiligt fühlen.
 

Sancho

Aktives Mitglied
Ich muss ganz ehrlich sagen, dss ich mich in den Shilderungen hier selbst auch wiedererkenne, mehr oder weniger!
Gerade im Berufsleben, unter den heutigen Bedingungen Fuss zu fassen, ist für Menschen, welche als Kind Gewalt erleben mussten, wahrscheinlich besonders schwierig. Ich selbst bspw. habe keine Geduld mit mir, kann mich, insbesondere bei komplexen praktischen Tätigkeiten nur schwer konzentrieren. Mit Stress umzugehen fiel mir auch immer schwer, das hat sich aber jetzt im letzten Job glücklicherweise etwas normalisiert.
Ich würde der Auorin (Mia:confused:) raten: suche baldmöglichst einen Psychotherapeuten auf um deine schwere Kindheit zu verarbeiten! Eher wirst du wahrschreinlich auch im Arbeitsleben kein Glück haben! Mit 27 bist du jedenfalls noch nicht zu alt, das Ruder rumzureissen und deinen Leben eine positive Richtung zu geben!
Alles Gute für die Zukunft!
 

- Jo -

Neues Mitglied
Hallo,

mh, ich bin ein unerwünschtes Kind, dass man mir immer wieder in Form v. verschied. Mißhandlungen zeigte,...

Ich bin zwar im klassischen Sinne nicht behindert (mir fehlt kein Arm, ich bin nicht geisteskrank,...), jedoch habe ich in vielen Lebens-Bereichen große Defizite. So z.B. schäme ich mich für meinen Körper, alle anderen sagen, mein Körper ist ok, aber ich empfinde es anders.

Wie bereits oben erwähnt, war ich im Beruf weitaus nicht so belastbar, wie die anderen.
Mir fehlt so eine Art Grundlebenskraft, Fundament. Ich bin sehr sehr sensibel u. schwach.

Beziehungen, Freundschaften, die ich mir so sehr wünschen würde, verlaufen im Chaos. Sobald mir jemand wohl gesonnen ist, denke ich sofort, oh gott, was will der/die von mir, warum ist der/die so nett zu mir u. versuche alles um die Person (unbewußt) auf Abstand zu halten, Nähe ist nicht aushaltbar,...

Konstruktive Kritik, die ja was gutes ist, nehme ich sofort persönlich.
Ich fühle mich im Umgang mit anderen sehr minderwertig, eine eigene Meinung zu vertreten, den Mum, habe ich nicht,...

Es gibt noch mehr Sachen/Verhaltensweisen, die mich "be-hindern" ein erfülltes Leben zu führen,...

Ich wünsche uns allen, trotz der schlimmen Sachen, die wir erleben-überleben mußten, doch noch ein einigermassen gutes Leben führen zu können.

Ich mache seit langer Zeit Therapie u. profitiere davon sehr.

Grüße
Jo
 
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G

Givenup

Gast
Ich kann mich bei euch einreihen.
In meiner kindheit wurde ich opfer psychischer gewalt. Meine mutter hat mich immer gehasst und mich oft hysterisch beschimpft. Sie hat immer gesagt das ich eine doofe nuss bin und nie was können werde.
Die ganzen erniedrigungen haben aus mir einen zutiefst verunsicherten menschen gemacht.
Auch ich weiß das ich nicht behindert bin, aber meine defizite behindern mich denn ich bin traumatisiert.
Ich habe keine selbstvertrauen, bin überhaupt nicht belastbar, kleinste hindernisse im alltag werfen mich um.
Bin auch sehr sensibel so das kleinste kritik mich gleich stark verletzt.
Ich glaube, keine therapie der welt wird das trauma meiner kindheit jemals aus mir rausbekommen. :(
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Mit 18 habe ich mich bei der BW für 8 Jahre verpflichtet und wurde zum Scharfschützen ausgebildet.
Ich weiß das viele jetzt schlucken weil ich Sniper war oder besser gesagt wurde, aber ich denke das diese Zeit mich gerettet hat.
Es mag brutal klingen, aber während dieser Zeit konnte ich meinen Frust an meinem Gewehr ablassen, na ch den acht Jahren wurde ich Landwirt, eine Waffe habe ich nie wieder angefaßt.

Mein Weg führt mich weg, weg von den Menschen und allem was mich mit ihnen verbindet, für die meisten wahrscheinlich der falsche Weg, aber für mich ......... .
Seit 05/12 bin ich Frühberentet wegen einer PtBs und anderen Diagnosen.

Ich lebe alleine seit 2000 habe keinerlei soziales Netz und auch keinen Bedarf danach, die meisten Menschen machen mir Angst.
1972/73 kam ich aus dem Kinderheim heraus, wurde adoptiert, so kam ich aus der Hölle in ihren Vorhof, mehr nicht.
Die Geister der Kindheit, sie verfolgen mich bis heute.

2011 starben vier Freunde durch Suizid und auch ich habe es versucht.
In der Psychiatrie lernte ich eine junge Frau und zwei junge Männer kennen, ehem. Heimkinder aus den 80ger Jahren.
Sie alle waren psychisch krank, mit Narben an Körper und Seele,alle drei waren Frühberentet, einer davon Drogen und Alkoholanhängig.

Wer im Kindesalter massive Gewalt erfahren hat, verliert den Glauben an das gute im Menschen, nur wenigen ist es vergönnt ein normales Leben zu führen, glücklich zu sein.
Bei Heimkindern kommt wohl hinzu das sie permanent Gewalt erfuhren oder Zeuge ihrer wurden, bei Tag und in der Nacht.

Von 03/10 bis heute war ich weit über dreihundert Tage in der Psychiatrie, das letze mal von Sept.-Okt. 2012 für acht Wochen, meine Rente wurde verlängert, sie sichert mir ein einfaches Leben, aber immerhin.

Außer meinem Passfoto existieren von mir keine Bilder und es wird auch kein Grab geben.
 
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