Lieben Dank fuer Eure Gedanken! Wie ich aus Euren Zeilen ersehe, seid Ihr der Meinung ich solle weiter kaempfen, mich aber ersteinmal um mich kuemmern. Dies wird sehr schwierig werden.
Mein Mann braucht stets Aufmerksamkeit und redet ununterbrochen! Sein Gehirn schaltet niemals ab. Es vergeht kein Abend wo ich mal etwas fuer mich machen koennte. Zum Beispiel: Ich liebe Scherenschnitte und sehe das als eine sehr gute Therapie fuer mich, da ich mich so stark darauf konzentrieren muss dass ich an nichts anderes denken kann. Ich habe das versucht. Ich habe mich waehrend des Abendessens mit ihm unterhalten und ihn comfortable gemacht, ihm dann gesagt dass ich ein paar Schnitte machen moechte. Es lief auch ganz gut fuer ein paar Abende, aber dann fing er wieder an mich zu unterbrechen und zu reden. Er langweilt sich wenn er nicht reden kann. Zuerst habe ich ihm sachte beigebracht, dass ich nicht auf seine Unterhaltung eingehen kann, weil ich mich dann nicht konzentrieren kann und mich verschneide. Er sah das dann auch ein aber nicht fuer lange und ich habe dann wieder aufgegeben. Sobald er sich allein beschaeftigen muss, langweilt er sich, trinkt und schlaeft. Und ich fuehle mich dann schuldig.
Wir streiten uns sehr oft und heftig. Wenn er etwas schlechtes erlebt hat am Tage, dann erzaehlt mir davon und steigert sich dann so in seinen Aerger, dass er langsam aber sicher auf irgendetwas kommt was ich irgendwann mal falsch machte und haelt mir dann Stundenlange Praedigten, beschimpft mich und beleidigt mich zum derbsten. Am Anfang war ich sehr ruhig in diesen Situationen weil ich es nicht ausarten lassen wollte und schwieg und liess es ueber mich ergehen. Mittlerweile aber biete ich ihm die Stirn und das mag er ueberhaupt nicht und wird violent. Er hat ein Schwert und er droht dann mit dem Schwert nach draussen zu gehen und mit irgendjemandem Streit anzufangen, oder er will mit dem Wagen irgendwohin fahren. Beides lasse ich natuerlich nicht zu und bin bisher immer in der Lage gewesen ihn zu besaenftigen. Es kostet mich aber enorme Kraft und stoesst mich jedes Mal ein bischen mehr von ihm weg.
Es ist mittlerweile so, dass wir so gut wie keinerlei Sex mehr haben, was er natuerlich auch beklagt. Ich versuche ihm klar zu machen, dass es dazu 2 Leute benoetigt und es fuer mich nicht moeglich ist nach einem derartigen Abend voll von Beschimpfungen, Beleidigungen und Erniedrigungen. Das sieht er aber nicht ein.
Meine beste Freundin war mit einem Alkoholiker ueber 15 Jahre verheiratet und hat sich dann von ihm getrennt. Ihr Mann hatte aehnliche Symptome wie mein Mann. Haluzinationen, denken dass er Gott ist und alle anderen nur Dummkoepfe, den taeglichen Alltag komplett durcheinanderbringt, Wutanfaelle......... Sie hat mir den Rat gegeben mich von ihm zu trennen, weil ich ihm nicht helfen kann, sondern nur er kann sich helfen. Ich habe aber dann das Gefuehl dass ich ihn im Stich lasse und nur noch weiter nach unten druecke. Warum? Ich war 20 Jahre mit einem Mann verheiratet der nur 1 oder 2 Glaeser Bier/Wein getrunken hat wenn wir in einem Restaurant waren. Da wir uns aber so auseinandergelebt hatten, er dann auch eine Freundin hatte, habe ich mich von ihm getrennt. Ein halbes Jahr spaeter hat er seinen Fuehrerschein verloren wegen Trunkenheit am Steuer, somit sein Geschaeft (Antiquitaetenhaendler) und das Haus. Er ist seitdem Alkoholiker und ich fuehle mich verantwortlich dafuer.
Oftmals denke ich dass all das meine Schuld ist und ich etwas an mir habe, dass andere Menschen runterzieht. Ich weiss nicht was ich tun soll um ehrlich zu sein.