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Gast
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Seit ich denken kann nehme ich an mir eine Andersartigkeit wahr. Es hatte sich schon früh abgezeichnet dass ich Interessen aufgewiesen habe, die bei Gleichaltrigen selten oder gar nicht anzutreffen waren. Ich wurde über Jahre hinweg ausgegrenzt und gemobbt, was in mir mit Sicherheit einige Ängste und Unsicherheiten geschürt hat. Zwangsläufig habe ich die letzten Jahre versucht, mich an ein genormtes Gesellschaftsbild anzupassen, ob ich damit Erfolg hatte oder nicht vermag ich bis heute nicht mit Sicherheit zu sagen.
Ich schreibe, weil ich neue Denkanstösse brauche. Impulse, die mir helfen aus meinen (teils zirkulären) Gedankengängen auszubrechen. Ich fühle mich schlecht, leblos, leer, weil ich hier offenbar nicht finde was ich suche (ohne wirklich zu wissen wonach ich suche). Meine Andersartigkeit, respektive die Reaktionen meines Umfelds darauf, nehme ich als Ursprung meiner Desorientierung wahr. Während meiner ersten Schuljahre zeichnete sich rückblickend eine hohe geistige Leistungsfähigkeit ab, was weitere Basis für abwertende Äusserungen und Handlungen von Mitschülern bot. Durch diese Behandlung bildeten sich schnell erste system- und gesellschaftskritische Gedanken. Irgendwann habe ich angefangen situationsvermeidende Verhaltensweisen anzunehmen, um mich nicht weiter konstanter Ablehnung auszusetzen, meine Lieblingstätigkeiten (unter anderem das Lesen) verlangten im Zuge einer allfälligen Anpassung nach Einschränkung.
Ich weiss nicht mehr was ich heute bin. Die wenigen Menschen die wissen, dass es mir nicht gut geht, haben mir den Gang zum Psychiater empfohlen. Ich weiss dass bei mir einiges an psychischen Krankheiten und auch Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert werden könnte. Und doch gibt es immer Punkte, die nicht ins Konzept passen. Ich weise zum Beispiel symptomatische Anzeichen eines Depressiven, Borderliners und Narzissten auf, könnte aber zum Beispiel auch an einer bipolaren Störung leiden. Am Beispiel des Narzissmus veranschaulich: Ich bin anfällig für Kritik, beziehe sehr oft negative Umstände auf mich und bin dennoch ein so empathischer Mensch, dass ich für die meisten meiner Freunde die erste Anlaufstelle bilde, wenn sie unter ihren Sorgen und alltäglichen Belastungen leiden.
In erster Linie leide ich unter dem Gefühl, nicht zu leben was ich leben möchte, nicht mein volles Potenzial auszuschöpfen. Seit 3 Jahren in beruflicher Ausbildung verbringe ich den Grossteil meiner Tage mit demotiviertem Herumsitzen im Büro. Mein Beruf gilt im Allgemeinen als anspruchsvoll, was für viele Aussenstehende als erstes den Eindruck erwecken lassen würde, dass ich überfordert wäre. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Der Schulstoff hat mir immer nur so viel abverlangt um für mich völlig langweilig und anspruchslos zu wirken, weswegen ich praktisch nie lerne und dennoch überragende Ergebnisse erziele (obwohl ich immer das Gegenteil fürchte und mir wegen des Nichtlernens Vorwürfe mache). Diese sind allerdings nicht so überragend, dass man tatsächlich mit dem Gedanken spielen würde, ich könnte eventuell unterfordert sein. Aus dieser Hinsicht fühle ich mich in einer Motivationslosigkeit gefangen. Geistig fühle ich mich völlig ausgebrannt, lange Zeit war es mir nicht mehr möglich zu lesen und dabei Informationen aufzunehmen, weil ich mich nicht mehr auf die Situation an sich zu konzentrieren vermochte. Wie schon in Kindertagen sind meine Interessen enorm breit gefächert, aber nichts davon sticht über längere Zeit wirklich hervor. Ich habe das Gefühl dass ich völlig brach liege, und kann dennoch nicht sagen, was ich stattdessen möchte.
Mein Profil deckt sich in hohem Masse mit jenem von Hoch- und Vielbegabten, aber auch mit jenem eines Hochsensiblen. Und doch frage ich mich jeden Tag aufs Neue, ob ich mich nicht selbst belüge weil ich den Psychopathen in mir nicht wahr haben will. Dann wiederum denke ich aber, dass auch diese Form des Selbsteingeständnisses meine Natur als Narzissten unterstreichen könnte.
Mir ist klar, dass es sicherlich keine leichte Aufgabe darstellt, diesem Text wirklich zu folgen. Das dies den meisten meiner Mitmenschen nicht möglich ist, ist auch der Grund dafür, warum ich mit niemandem mehr darüber spreche. Ich bemitleide mich nicht, und werde auch nur noch selten traurig. Wenn ich noch etwas verspüre, dann ist es Einsamkeit, und das Gefühl, das alles müde zu sein. Es müde zu sein, sich in keiner Hinsicht mit einem System, mit einer Gesellschaft identifizieren zu können. Es müde zu sein, sich als hochintelligenter Mensch zu fühlen und nach aussen hin dümmlich und weltfremd zu wirken, weil die Jahre der Ausgrenzung mich als Phobiker vor sozialen Interaktionen zurückgelassen haben. Versteht das nicht falsch: ich arbeite seit geraumer Zeit Tag für Tag daran, weil ich die Ursprünge meiner Ängste genau zu nennen vermag. Ich nehme mich heute auch an wie ich bin, stehe hinter den Dingen die ich tue. Und dennoch ist da diese Wut, dieser Hass auf ein System das nicht fähig ist, die Individualität bestimmter Menschen zu ertragen.
Ich weiss noch nicht einmal was ich hiermit erreichen will. Möglicherweise liest das jemand, der einfach nur versteht, was ich damit sagen möchte.
Ich schreibe, weil ich neue Denkanstösse brauche. Impulse, die mir helfen aus meinen (teils zirkulären) Gedankengängen auszubrechen. Ich fühle mich schlecht, leblos, leer, weil ich hier offenbar nicht finde was ich suche (ohne wirklich zu wissen wonach ich suche). Meine Andersartigkeit, respektive die Reaktionen meines Umfelds darauf, nehme ich als Ursprung meiner Desorientierung wahr. Während meiner ersten Schuljahre zeichnete sich rückblickend eine hohe geistige Leistungsfähigkeit ab, was weitere Basis für abwertende Äusserungen und Handlungen von Mitschülern bot. Durch diese Behandlung bildeten sich schnell erste system- und gesellschaftskritische Gedanken. Irgendwann habe ich angefangen situationsvermeidende Verhaltensweisen anzunehmen, um mich nicht weiter konstanter Ablehnung auszusetzen, meine Lieblingstätigkeiten (unter anderem das Lesen) verlangten im Zuge einer allfälligen Anpassung nach Einschränkung.
Ich weiss nicht mehr was ich heute bin. Die wenigen Menschen die wissen, dass es mir nicht gut geht, haben mir den Gang zum Psychiater empfohlen. Ich weiss dass bei mir einiges an psychischen Krankheiten und auch Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert werden könnte. Und doch gibt es immer Punkte, die nicht ins Konzept passen. Ich weise zum Beispiel symptomatische Anzeichen eines Depressiven, Borderliners und Narzissten auf, könnte aber zum Beispiel auch an einer bipolaren Störung leiden. Am Beispiel des Narzissmus veranschaulich: Ich bin anfällig für Kritik, beziehe sehr oft negative Umstände auf mich und bin dennoch ein so empathischer Mensch, dass ich für die meisten meiner Freunde die erste Anlaufstelle bilde, wenn sie unter ihren Sorgen und alltäglichen Belastungen leiden.
In erster Linie leide ich unter dem Gefühl, nicht zu leben was ich leben möchte, nicht mein volles Potenzial auszuschöpfen. Seit 3 Jahren in beruflicher Ausbildung verbringe ich den Grossteil meiner Tage mit demotiviertem Herumsitzen im Büro. Mein Beruf gilt im Allgemeinen als anspruchsvoll, was für viele Aussenstehende als erstes den Eindruck erwecken lassen würde, dass ich überfordert wäre. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Der Schulstoff hat mir immer nur so viel abverlangt um für mich völlig langweilig und anspruchslos zu wirken, weswegen ich praktisch nie lerne und dennoch überragende Ergebnisse erziele (obwohl ich immer das Gegenteil fürchte und mir wegen des Nichtlernens Vorwürfe mache). Diese sind allerdings nicht so überragend, dass man tatsächlich mit dem Gedanken spielen würde, ich könnte eventuell unterfordert sein. Aus dieser Hinsicht fühle ich mich in einer Motivationslosigkeit gefangen. Geistig fühle ich mich völlig ausgebrannt, lange Zeit war es mir nicht mehr möglich zu lesen und dabei Informationen aufzunehmen, weil ich mich nicht mehr auf die Situation an sich zu konzentrieren vermochte. Wie schon in Kindertagen sind meine Interessen enorm breit gefächert, aber nichts davon sticht über längere Zeit wirklich hervor. Ich habe das Gefühl dass ich völlig brach liege, und kann dennoch nicht sagen, was ich stattdessen möchte.
Mein Profil deckt sich in hohem Masse mit jenem von Hoch- und Vielbegabten, aber auch mit jenem eines Hochsensiblen. Und doch frage ich mich jeden Tag aufs Neue, ob ich mich nicht selbst belüge weil ich den Psychopathen in mir nicht wahr haben will. Dann wiederum denke ich aber, dass auch diese Form des Selbsteingeständnisses meine Natur als Narzissten unterstreichen könnte.
Mir ist klar, dass es sicherlich keine leichte Aufgabe darstellt, diesem Text wirklich zu folgen. Das dies den meisten meiner Mitmenschen nicht möglich ist, ist auch der Grund dafür, warum ich mit niemandem mehr darüber spreche. Ich bemitleide mich nicht, und werde auch nur noch selten traurig. Wenn ich noch etwas verspüre, dann ist es Einsamkeit, und das Gefühl, das alles müde zu sein. Es müde zu sein, sich in keiner Hinsicht mit einem System, mit einer Gesellschaft identifizieren zu können. Es müde zu sein, sich als hochintelligenter Mensch zu fühlen und nach aussen hin dümmlich und weltfremd zu wirken, weil die Jahre der Ausgrenzung mich als Phobiker vor sozialen Interaktionen zurückgelassen haben. Versteht das nicht falsch: ich arbeite seit geraumer Zeit Tag für Tag daran, weil ich die Ursprünge meiner Ängste genau zu nennen vermag. Ich nehme mich heute auch an wie ich bin, stehe hinter den Dingen die ich tue. Und dennoch ist da diese Wut, dieser Hass auf ein System das nicht fähig ist, die Individualität bestimmter Menschen zu ertragen.
Ich weiss noch nicht einmal was ich hiermit erreichen will. Möglicherweise liest das jemand, der einfach nur versteht, was ich damit sagen möchte.