Danke für die vielen weiteren Antworten!
Weidebirke hat Recht mit ihrer Vermutung, dass ich bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen oft negativ eingestellt bin und teilweise schon im Vorfeld denke, dass sie mich ja doch nicht einstellen werden.
Leider bewahrheitet sich das meistens, was durchaus damit zusammenhängen könnte, dass ich schon eine große Unsicherheit ausstrahle.
Auch dieses Mal hat mich mein Gefühl nicht getäuscht, dass das Gespräch ungünstig verlaufen ist.
Heute hatte ich die Absage im Briefkasten.
Wie einige von euch geschrieben haben, habe ich mich von den Fragen des Heimleiters, die berechtigt waren, nicht verunsichern lassen. Klar, in mir war schon etwas Verunsicherung da, aber ich glaube, das habe ich überspielen können. Ich habe an keiner Stelle herumgedruckst oder bin eine Antwort schuldig geblieben.
Eigentlich war ich selbst überrascht, dass ich ziemlich locker geblieben bin und nicht so verkrampft wie bei einigen anderen Gesprächen. Meinem Empfinden nach habe ich den "Stresstest", wenn es denn einer war, ganz gut gemeistert.
Ich vermute, dass er meinen Lebenslauf als sehr negativ angesehen hat und sich meinen Werdegang im Vorfeld gar nicht richtig bewusst gemacht hat. Sonst hätte er mich wahrscheinlich gleich aussortiert.
Denn leider ist es so, wie einer von euch geschrieben hat. Ein breit gestreutes Tätigkeitsprofil wie bei mir - ich habe als Bürokauffrau, Telefonistin, Rezeptionistin in einem Hotel, Servicekraft in der Küche eines Altenheims und eines Wohlfahrtsverbands und als Hilfskraft in einer Bibliothek (1 Euro Job, was ich aber im Lebenslauf nicht so benenne) - wirkt nicht flexibel, sondern eher flatterhaft und somit unzuverlässig.
Möglicherweise war ich ihm und/oder der Pflegefachkraft, die bei dem Gespräch mit anwesend war, auch einfach unsympathisch. Sie hat sich übrigens mit keinem Wort beteiligt, sah mich die ganze Zeit nicht gerade wohlwollend an.
Ich weiß, dass ich nicht resignieren darf.
Es ist nur etwas deprimierend, wenn man innerhalb eines halben Jahres sechs Vorstellungsgespräche hatte und drei davon zu einem Probearbeiten geführt haben, ich aber bisher keinen Arbeitsvertrag bekommen habe.
Bei anderen sehe ich hingegen ständig ein Weiterkommen. Drei Personen aus meinem Bekanntenkreis waren nämlich vor einiger Zeit auch von Arbeitslosigkeit betroffen. Zwei von ihnen haben trotz ihres fortgeschrittenen Alters von Mitte 50 einen Job als Betreuungskraft in einem Altenheim bzw. als Servicekraft in einem Pflegeheim gefunden.
Der dritte ist auch immerhin schon 50 und hat vor kurzem einen Job als Hausmeister bekommen.
Da macht es mich schon traurig, dass ich jetzt schon so lange auf der Stelle trete.