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Ist das Vorstellungsgespräch gründlich schief gelaufen oder meine ich das nur?

A

annika38

Gast
Hallo bird on the wire,

danke für deine Antwort. :)

Ich glaube, du hast Recht, dass Personaler spüren, wenn das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit eines Bewerbers bei einem Vorstellungsgespräch nicht echt sind.
Vielleicht bilde ich mir auch ein, dass ich meine Unsicherheit gut überspielen konnte. Möglicherweise habe ich doch eher verkrampft gewirkt, vor allem, als mein Lebenslauf so genau unter die Lupe genommen wurde.

Dass ich in verschiedenen Berufsfeldern tätig war, hängt damit zusammen, dass ich irgendwie nie die passende Tätigkeit für mich gefunden habe. Das hatte weniger mit fehlendem Interesse von meiner Seite zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich den Anforderungen in den verschiedenen Jobs nicht gerecht werden konnte.
Ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, kam allerdings in dem Betrieb überhaupt nicht klar. Daher wollte ich nach der Ausbildung erst einmal etwas anderes machen und arbeitete fünf Jahre lang als Telefonistin. So hatte ich mit kaufmännischen Aufgaben überhaupt nichts zu tun.
Doch nach Jahren wurde ich unzufrieden mit der monotonen Arbeit und wollte es doch noch mal im Büro versuchen. Zunächst vertiefte ich in einer Weiterbildung meine PC-und Englischkenntnisse und legte eine Prüfung zur Fremdsprachenkorrespondentin vor der IHK ab. Anschließend versuchte ich mich jahrelang in Bürojobs, doch das war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Zweimal wurde mir gekündigt (in einem der Unternehmen war ich zumindest zwei Jahre angestellt) und zweimal war ich nur für wenige Monate über eine Zeitarbeitsfirma befristet am Empfang beschäftigt.
Danach hatte ich noch mal das Glück, einen Job an der Rezeption eines Hotels zu finden. Doch dort erwies ich mich nicht als ausreichend flexibel und bekam gegen Ende der Probezeit die Kündigung.

Ab da stand für mich fest, dass ich mich nicht für den kaufmännischen Bereich eigne.
Mit Hilfe des Jobcenters fand ich eine Stelle in der Küche eines Wohlfahrtsverbandes. Die Arbeit an sich machte mir mehr Spaß, doch mir wurde immer gesagt, ich sei zu langsam. Ich glaube, wenn das Jobcenter nicht im Spiel gewesen wäre, hätte man mich gar nicht ein Jahr lang behalten.
Da weitere Bewerbungen erfolglos blieben, musste ich einen 1 Euro Job in einer Bibliothek machen. Wenigstens interessiere ich mich für Literatur, aber es waren eben nur Hilfsarbeiten, die ich dort ausführte.

Vor ein paar Jahren versuchte ich mich in einem Altenheim als Servicekraft. Auch dort machte man mir mein langsames Arbeitstempo zum Vorwurf, aber der Umgang mit den älteren Menschen lag mir und so entschloss ich mich im letzten Jahr, als Betreuungskraft arbeiten zu wollen. Im Frühjahr 2015 machte ich eine Weiterbildung und bin seitdem auf der Suche.

Das Problem ist, dass ich inzwischen nicht mehr so überzeugt davon bin, ob ich mich tatsächlich für eine Tätigkeit als Betreuungskraft eigne. Mir wurde schon desöfteren von meinen Eltern und Bekannten gesagt, dass ich dafür nicht das nötige Durchsetzungsvermögen und die entsprechende Extrovertiertheit mitbringe.
Vielleicht haben das ja auch die Personaler so eingeschätzt beim Vorstellungsgespräch oder Probearbeiten.

Ich hoffe sehr, dass ich noch den passenden Job für mich finde.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Auch dieses Mal hat mich mein Gefühl nicht getäuscht, dass das Gespräch ungünstig verlaufen ist.
Heute hatte ich die Absage im Briefkasten.
War zu erwarten. Aber sei froh, dass du nicht mit so einem Kotzbrocken zusammenarbeiten musst. Auf die Frage von was du während deiner Arbeitslosigkeit gelebt hast hätte ich aus Verarschung geantwortet: "Ich habe eine Bank ausgeraubt, habe von der Beute gelebt aber dann hatte mein Hund das restliche Geld gefressen und so bin ich jetzt hier um mit Arbeit Geld zu verdienen." :D .

Beim nächsten mal wenn du dich bei einem Altenheim bewirbst oder etwas, dass mit alten Menschen zu tun hat, schreibe im Lebenslauf nicht alle 100k Tätigkeiten, die du im Leben gemacht hast. Liste im Lebenslauf nur die 3 wichtigsten Firmen auf, die auch am meisten bekannt sind. Es ist nicht illegal wenn du die Firmen eingrenzt, denn du da hast ja wirklich dort gearbeitet und wenn der Chef neugierig wird und deinen Lebenslauf überprüft dann werden auch die Firmen bestätigen, dass du dort gearbeitet hast. Wenn das mit der Zeit nicht stimmt, dann kannst du ja auf Ahnungslos machen und sagen du kannst dich nicht mehr dran erinnern wie lange genau das Arbeitsverhältnis war. Außerdem kannst du erwähnen, dass du auch einen pflegebedürtigen Angehörigen jahrelang gepflegt hattest. Obs stimmt oder nicht ist ja egal und der Chef kanns eh nicht nachprüfen aber es kommt gut an. So musst du an die Sache rangehen. Viel glück beim nächsten mal liebe TE :) .
 
G

Gast

Gast
du könntest dich bei einem ambulanten pflegedienst als betreuungskraft bewerben.

da kannst du dir deine arbeit alleine einteilen und keiner steht hinter dir und kann dir zu langsames arbeiten vorhalten.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Bürokauffrau, Telefonistin, Rezeptionistin in einem Hotel, Servicekraft in der Küche eines Altenheims und eines Wohlfahrtsverbands und als Hilfskraft in einer Bibliothek (1 Euro Job, was ich aber im Lebenslauf nicht so benenne) - wirkt nicht flexibel, sondern eher flatterhaft und somit unzuverlässig.
Annika, Du hast alles versucht. Sei stolz auf Dich. Du gibst nicht auf. Auch wenn es sich als Flatterhaftigkeit interpretieren ließe, sehe Dich positiv.

Am Ball bleiben ist eine Stärke.

Versuche immer die positive Eigenschaft zu sehen ohne unrealistisch Abzuheben.

Alles Gute

Kolya
 
A

annika38

Gast
Annika,
Du kannst da übrigens auch anrufen und nachfragen, warum sie sich gegen Dich entschieden haben.
Das gibt oft wertvolle Hinweise.
LG
Leonard
Ich weiß nicht, ob die Personaler da unbedingt den wahren Grund nennen. Vielen ist es - so mein Eindruck - unangenehm.

Vor zwei Monaten habe ich eine Absage nach einem Probearbeiten bekommen. Ich fragte nach, warum man sich nicht für mich entschieden habe. Die Antwort der Personalerin:"Ähm na ja, Sie passen von Ihrer Persönlichkeit nicht in diesen Job."
Ich fand diese Aussage jetzt nicht so aussagekräftig, konnte mir aber denken, dass ich zu zurückhaltend gewesen bin.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Ich sitze ja oft bei Vorstellungsgesprächen für unseren Betrieb.

Wir schließen jemanden mit einem ungewöhnlichen Lebenslauf oder sonstigen Besonderheiten auch nicht von vornherein aus, aber haken dann an den Stellen auch sehr genau nach. Natürlich ist das auffällig, wenn jemand viele verschiedenen jobs gemacht hat und dort immer nur kurz war und auch häufiger mal gekündigt wurde. Da würde ich auch sehr genau bei jedem Einzelpunkt nachfragen. Und auch mal etwas unangenehmer fragen, um den Bewerber aus der Reserve zu locken und von seinen vorher einstudierten Antworten wegzulocken.

Versetz Dich mal in den Betrieb. Für einen Arbeitgeber ist das eine der entscheidenden Fragen neben der persönlichen und fachlichen Geeignetheit, ob der Bewerber zuverläßig und dauerhaft bleiben wird. Man hat ja als Arbeitgeber keine Lust, demnächst schon wieder das nächste Personalauswahlverfahren starten zu müssen, weil jemand nicht dauerhaft bleibt. So ein Auswahlverfahren kostet viel Mühe, Zeit und Geld und bedeutet auch immer, daß eine Stelle über längere Zeit nicht besetzt ist. Deswegen verstehe ich auch die Bemerkung, "mit 40 sollten Sie allmählich wissen, was sie wollen und wo sie hinter stehen können" sehr gut. Als Arbeitgeber kannst Du es Dir einfach nicht erlauben, einen Bewerber einzustellen, der nicht weiß, was er will, wankelmütig ist und vielleicht demnächst wieder kündigt, wenn ihm was nicht paßt und lieber wieder arbeitslos ist. In diesem Zusammenhang würde ich auch die Frage einordnen, wovon Du in der Arbeitslosigkeit lebst.
AG suchen lösungsorientierte Menschen. Könnte doch sein, Du kneifst immer den Schwanz ein, wenn es ungemütlich wird, oder?
...
Kolya
Hallo,

zu den zwei Beiträgen will ich mal meine Gedanken formulieren...

Ich habe auch den ungeraden Lebenslauf und hatte bisher nach über 150 Bewerbungen nur wenige Vorstellungsgespräche.

Es ist die Rede, ich solle mich in den Betrieb versetzen.
Natürlich mache ich das.
Ich will auch einen Job, will meinen Beitrag leisten.

Andererseits frage ich mich aber, ob sich der Markt mittlerweile so stark geändert hat, daß die Arbeitgeber "jeden" nehmen müssen.
Derzeit sind Zeitarbeitsfirmen an mir interessiert.
Es reicht immerhin zu dem ein oder anderen Vorstellungsgespräch oder zu einem Telefoninterview.

Bisher hatte ich die Informationen, daß die Firmen zu einer Ausschreibung bis zu 500 Bewerbungen bekommen.

Hierzu meine Frage:
Weshalb laden mich einige Personaler bei der großen Auswahlmöglichkeit ein ?

Gruß Hajooo
 

weidebirke

Urgestein
Personaler sagen selten den wahren Grund, da sie eine Klage befürchten müssen.
Hm, also sie schreiben den Grund bestimmt nicht in das Ablehnungsschreiben, das ist richtig. Aber wenn mich wer fragt, antworte ich im direkten Gespräch ehrlich. Sollte daraus tatsächlich ein Rechtsstreit entstehen, dann habe ich das nicht gesagt.

In der Regel ist Offenheit willkommen und einen Rechtsstreit hatte ich bislang noch nie.

Der wahre Grund ist doch eher, dass sie sich davor drücken, jemandem etwas Unangenehmes sagen zu müssen.

Und wenn es schwammig ist, Annika, dann frag doch nach, wie er es genau meint, was genau Dir fehlt, um geeignet zu sein.
 

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