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Ist das Handwerk wirklich so "toll"?

G

Gelöscht 77808

Gast
Man hat nicht zu wenig Geld, wenn man wenig verdient, sondern wenn man zu viel davon ausgibt.

Da liegt der Hase im Pfeffer.

Während Büromenschen und Leute, die sich ewig lange auf ein Spezialgebiet konzentriert haben, anschließend nur Kontoauszüge fotokopieren können, haben Handwerker teil-durchsichtige Kontoauszüge.
Die Ausgaben, die sie nicht tätigen weil sie es selber können und tun, erscheinen also erst gar nicht, drum bleibt unter dem Strich "mehr" über.

Man darf sich also fragen, wieviel ein Handwerker tatsächlich "verdient" und wird zu dem Ergebnis kommen, dass sich mancher Studiengang nicht lohnt.

In jungen Jahren hatte ich effektiv weit mehr als der Leiter unseres Amtes.
Zuletzt studierte er nebenbei Geschichte um herauszufinden was andere Leute früher besaßen.
Ich hab ein Haus umgebaut um herauszufinden was ich selber besitze.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

kasiopaja

Urgestein
.

)

So schlecht ist das nun nicht.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Im Handwerk muss frau/man körperlich zupacken und die anstehenden Arbeiten koordinieren können. Dann braucht es noch Fachwissen und Können und den Willen, die Dinge voranzubringen. Das ist nicht jedem gegeben und so "toll" ist es auch nicht jeden Tag, denn unklare Absprachen, überzogene und unrealistische Kundenerwartungen, schlechte Zahlungsmoral und die Terminplanung machen einem nicht selten einen Strich durch die Rechnung. Und dann sind da noch die Lieferprobleme, die Kostensteigerung und die Firmenpleiten und so wird aus einem guten Beruf eine Plackerei und das ist nicht nur auf das Handwerk beschränkt.

Ich habe viele Jahre als gelernter Handwerker gearbeitet und bin noch heute stolz auf meine Arbeit, wenn ich Häuser sehe, bei denen ich "dabei" war. Aber morgens um 6:30 anzufangen, den ganzen Tag auf den Beinen sein, den manchmal rüden Umgangston wegzustecken und sich dann mit den Kunden ums Geld streiten müssen, das ist nicht lustig. Aber Spaß kann es immer wieder machen. So ganz verstehe ich die Schelte auf das Handwerk nicht, denn wer baut sonst die Häuser und schaut nach dem Wasser und der Toilette und schaut, dass das Licht nicht ausgeht? Erst wenn solche Dinge ausfallen, wird einem ganz schnell bewusst, dass die Zivilisation auf recht dünnem Eis steht. Aus PDF-Dateien entsteht bislang noch keine Wohnung, auch wenn Häuser schon "gedruckt" werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich kann dazu nur folgendes sagen: wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte und nochmal 18 wäre, würde ich sofort ein schönes Handwerk erlenern, vielleicht sogar etwas mehr Richtung Handwerkskunst.
Ich sehe Handwerksberufe in finanzieller Sicht nicht kritisch, aber was die Ausbildung als solche angeht schon. Azubis werden leider gerne mal wie Dreck behandelt, das muss sich ändern.
Es ist ja noch die Freizeit da, Regis, da kannst du das immer noch machen.

Bei mir war in der Schule schon sichtbar, worin ich mir leicht tu. Über Umwege bin ich da wieder gelandet. Kunsthandwerk ist mein Hobby und nie zum Beruf geworden, aber meine Haupteinnahmequelle. Es gibt sicher Akademiker, die liebend gerne daheim werken und auf diese Weise ausleben, was sie brauchen. Geld verdienen ist ein Argument, das sicher genau so zählt, wie Hobby ausüben dürfen, das einem total liegt. Deshalb haben Eltern da sicher was Gutes gewollt, wenn sie ihre Kinder zum studieren angehalten haben.
 

57-55

Aktives Mitglied
Ich sehe Handwerksberufe in finanzieller Sicht nicht kritisch, aber was die Ausbildung als solche angeht schon. Azubis werden leider gerne mal wie Dreck behandelt, das muss sich ändern.
Sorry, aber die Zeiten, in denen Azubis wie Dreck behandelt werden, sind in den meisten Fällen, zum Glück, vorbei.
In der Industrie ist das Gegenteil der Fall, hier wird es mit den ›Rechten‹ der Azubis zum Teil übertrieben.
In traditionellen Handwerksberufen, z. B. Bäcker oder Metzger sieht es zum Teil noch anders aus.
Allerdings, schwarze Schafe gibt es überall.
Ich bin übrigens unter anderem auch Ausbilder, habe auch zeitweise als solcher gearbeitet.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Weiterhin jammert man im Handwerk, dass man keine Azubis und Arbeitskräfte findet!
Aber warum? Diese Frage muss sich doch jeder AG selbst stellen; Schlechte Bedingungen, miese Bezahlung, schlechte Arbeitszeiten, anstrengende Tätigkeiten.
Wer wundert sich also darüber???
Wer sollte diese Tätigkeiten freiwillig ausüben wollen???
Warum bietet man als AG nicht mehr, wenn man doch so dringend Arbeitskräfte benötigt???
Stattdessen überlegt man, verstärkt Einwanderer anzustellen etc- was läuft hier eigentlich falsch?
In anderen Bereichen werden seit Jahren Leute aus dem Ausland rekrutiert, jetzt ist das auch im Handwerk angekommen.

Ein paar Unternehmen denken allerdings um und tun etwas, um gute Mitarbeiter zu halten und Neue zu finden, bieten z. B. eine 4-Tage-Woche. Bei körperlich harter Arbeit sehr sinnvoll!
Ein Transportunternehmen kenne ich, da kommt 1 x wöchentlich die Masseurin. Kaffee und Wasser ist gratis, ebenso steht ein Obstkorb bereit.

Überwiegend scheint es aber weiterhin schlechte Arbeitszeiten und -bedingungen zu geben, und selbst WENN die Bezahlung fair ist, macht diese das nicht wett.
 

Sollilja

Aktives Mitglied
Wer sich als Handwerker pfiffig anstellt und seine eigene Firma hat, kann sicherlich ziemlich gut davon leben. Ich finde, es sollten sich viel mehr junge Menschen für einen Ausbildungsberuf entscheiden- nämlich alle die, die für ein Studium gar nicht geeignet sind. Man darf aber nicht verschweigen, dass die körperliche Arbeit mit zunehmendem Alter belastend ist. D.h., man muss rechtzeitig den Punkt erreichen, an dem man die körperliche Arbeit an andere delegieren kann.

(Btw, obwohl ich selbst einen Bürojob habe, kann ich mehr als Kontoauszüge kopieren. )
 

57-55

Aktives Mitglied
Überwiegend scheint es aber weiterhin schlechte Arbeitszeiten und -bedingungen zu geben, und selbst WENN die Bezahlung fair ist, macht diese das nicht wett.
Was wird denn als schlechte Arbeitszeit und/oder Bedingung definiert?

Ich möchte gerne wissen, wie unser Leben funktionieren soll, wenn niemand mehr bereit ist handwerkliche Tätigkeiten auszuführen.
Oder wenn diese nur noch von Personen ausgeführt werden, die keine geeignete Qualifikation dafür mitbringen.
Wie schon anderweitig erwähnt, Handwerk hat goldenen Boden, je weniger Handwerker da sind, umso goldener wird er.
 

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