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Innerlich zerbrechen

stella nigra

Mitglied
Ich kann noch nicht nachvollziehen, warum Deine Tochter Dich für ihr Unglück verantwortlich macht und was mit "respektieren" gemeint ist.

Warum glaubst Du, ist Deine Tochter unglücklich, wenn sie doch ihr Erwachsenenleben von außen betrachtet gut meistert?
Hat sie selber Kinder?

Bzgl. Freundschaften: natürlich braucht es u.U. schon ein paar Jahre, bis eine echte Freundschaft gewachsen ist, auch Vertrauen braucht seine Zeit. Und natürlich muss man jemanden finden. Ich denke, da ist Freundschaft ein wenig wie Beziehung - man kommt am besten mit Menschen klar, die in den wesentlichen Grundzügen wie man selber ticken. Ich weiss nicht, wo Du lebst, aber Du scheinst rumgekommen zu sein und dann kommt man nur mit Menschen klar, die selbst nicht unbedingt da sterben wollen, wo sie leben und auch geboren wurden, um es etwas zu überspitzen. In kleineren Orten sind die schwerer zu finden. Wenn Du in so einem Ort lebst - bist Du, aus welchen Gründen auch immer - ortsgebunden? Bei wenig Geld, kann ich nur Berlin empfehlen ;) Wie ich diese Stadt vermisse :rolleyes:

Und auch, wenn Du ein paar Semester älter sein magst als ich, die ich auch schon länger kein Twen mehr bin - es geht und lohnt sich. Ich kenn das, dass man nach dem x-ten Umzug müde wird. Weil schon so viele ihre leider recht geschlossene Gruppe gefunden haben. Und: vor ca. 5 Jahren hab ich einen Mann kennengelernt, der damals Anfang 60 war. Inzwischen sind wir auf dem weg zu einer sehr guten Freundschaft, obwohl uns abgesehen von den Jahren auch noch 500 km trennen. Eine für beide Seiten sehr bereichernde Verbindung. (platonisch, nur dass keine falschen Vorstellungen entstehen)

und ein bisschen OT: aus reiner Neugierde, wo im Ausland warst Du denn so? Und wenn ich es recht überlege - war Deine Tochter dabei, oder war sie da schon erwachsen?
 
B

Bohemia

Gast
Ich kann noch nicht nachvollziehen, warum Deine Tochter Dich für ihr Unglück verantwortlich macht und was mit "respektieren" gemeint ist.

Warum glaubst Du, ist Deine Tochter unglücklich, wenn sie doch ihr Erwachsenenleben von außen betrachtet gut meistert?
Hat sie selber Kinder?

Bzgl. Freundschaften: natürlich braucht es u.U. schon ein paar Jahre, bis eine echte Freundschaft gewachsen ist, auch Vertrauen braucht seine Zeit. Und natürlich muss man jemanden finden. Ich denke, da ist Freundschaft ein wenig wie Beziehung - man kommt am besten mit Menschen klar, die in den wesentlichen Grundzügen wie man selber ticken. Ich weiss nicht, wo Du lebst, aber Du scheinst rumgekommen zu sein und dann kommt man nur mit Menschen klar, die selbst nicht unbedingt da sterben wollen, wo sie leben und auch geboren wurden, um es etwas zu überspitzen. In kleineren Orten sind die schwerer zu finden. Wenn Du in so einem Ort lebst - bist Du, aus welchen Gründen auch immer - ortsgebunden? Bei wenig Geld, kann ich nur Berlin empfehlen ;) Wie ich diese Stadt vermisse :rolleyes:

Und auch, wenn Du ein paar Semester älter sein magst als ich, die ich auch schon länger kein Twen mehr bin - es geht und lohnt sich. Ich kenn das, dass man nach dem x-ten Umzug müde wird. Weil schon so viele ihre leider recht geschlossene Gruppe gefunden haben. Und: vor ca. 5 Jahren hab ich einen Mann kennengelernt, der damals Anfang 60 war. Inzwischen sind wir auf dem weg zu einer sehr guten Freundschaft, obwohl uns abgesehen von den Jahren auch noch 500 km trennen. Eine für beide Seiten sehr bereichernde Verbindung. (platonisch, nur dass keine falschen Vorstellungen entstehen)

und ein bisschen OT: aus reiner Neugierde, wo im Ausland warst Du denn so? Und wenn ich es recht überlege - war Deine Tochter dabei, oder war sie da schon erwachsen?
War mit einem Engländer verheiratet, meine Tochter ist hier geboren, wir sind dann zurück nach England, haben da gelebt, er, mein Ehemann und Vater meines Kindes hat mich vernachlässigt, sein Geld in Ungutes gesteckt, sein Freund, den er gegen meinen Willen bei uns hat wohnen lassen, hat unsere Wohnstätte demoliert und mir hat mein Mann gesagt, wenn ich mit seinem Freund Probleme hätte, solle ich das mit ihm klären. Sein Freund, der mein Auto zu Schrott gefahren hat, weil mein damaliger Ehemann, der Engländer es ihm gegen meinen Willen geliehen hat, sagte eines Tages zu mir, wann ziehst du blöde Kuh endlich aus. Das Auto hatte in der Zeit keine Versicherung, hatte es meinem Mann überlassen, damit er damit zur Arbeit fahren kann, war bei der Polizei, weil sein Freund den Wagen zu Schrott fuhr, die sagten mir, dass dieser Typ kein Unbekannter wäre bei ihnen. Aber es gab kein Geld für das Auto, keine Versicherung und alles gegen meinem Willen. Ich war nicht anwesend, als mein damaliger Ehemann diesem Freund die Wagenschlüssel gab. Irgend jemand hat mir dort meinen Führerschein geklaut und ein Armband aus Gold, das ich mal von meiner Patentante bekam. Ich bin dann regelrecht nach Deutschland zurück geflüchtet mit dem kleinen Kind, hatte nur noch Geld um für sie Nahrung zu kaufen, hab selber wochenlang von Toastbrot und Erbsen gelebt, das noch da war, bin dann zum Pastor von einer christlichen Gemeinde, der mir Geld geliehen hat damit mein Kind und ich nach Deutschland zurück können. Meine Mutter und ihr Mann, die ein extra Zimmer hatten in der Wohnung haben uns nicht aufgenommen, musste ins Frauenhaus, dann Arbeit gesucht und Wohnung. Meine Familie hat mir dann immer mal bissel Geld zugesteckt, meine Oma und Mutter, damit wir nicht in der Gosse landen. Aber ich war nicht willkommen dort, meine Tochter schon, ein liebes kleines Enkelkind durfte dort gern hin und sie haben viel mit ihr unternommen, weil meine Mutter Geld hatte und ich eben nur gerade mit meinem Verdienst über die Runden kam. Meine Tochter hat somit von klein auf gelernt, die Großeltern zu lieben, weil sie ihr mehr bieten konnten. Als ich sie als Erwachsene mit ihrem Freund zum Kaffee eingeladen hatte und beiden ein kleines Sachgeschenk und Geldgeschenk zu Ostern gab, haben sie das Geld mitgenommen, das Sachgeschenk bei mir gelassen. Sie hat mit dem Freund dann ein Kind bekommen und er hat aber nie wirklich gearbeitet. Das Enkelkind darf ich auch nicht sehen. Meine Tochter hat Abitur und Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen und war nie arbeitslos. Der Vater meiner Tochter hat mich damals einmal auf's Bett gezerrt, weil ich mich so vernachlässigt fühlte, weil er mit mir nicht mal mehr geredet hat und sich auf mich gepackt und mir die Hand auf Mund und Nase gedrückt. Dachte, wenn er das nicht bald sein lässt, muss ich sterben. Er hatte mich halb erstickt. Konnte mich nicht wehren, war unter seinem Gewicht gefangen. Hab meiner Tochter das nie erzählt, sondern nur, dass er nicht gut zu mir war. Aber sie will es mir nicht glauben, dass er mich nicht gut behandelt hat. Mein Stiefvater, den meine Mutter aus ärmlichen Verhältnissen in ihr Leben holte war der Meinung, ich sei eine Nutte und Schlampe und so hat er meine Tochter hinter meinem Rücken gegen mich beeinflusst, sie verwöhnt und mich nieder gemacht, deshalb hält sie mich für nicht würdig respektiert zu werden als Mensch. Aber egal, kann da nichts machen, hoffe, die Wahrheit kommt irgend wann ans Licht, wie auch immer.
 
B

Bohemia

Gast
Ich kann noch nicht nachvollziehen, warum Deine Tochter Dich für ihr Unglück verantwortlich macht und was mit "respektieren" gemeint ist.

Warum glaubst Du, ist Deine Tochter unglücklich, wenn sie doch ihr Erwachsenenleben von außen betrachtet gut meistert?
Weil sie von den Familienmitgliedern, die in meinen Augen einfach nur abgebrüht waren, von klein auf lernte, dass ich an allem Schuld sei. Wenn ich unglücklich war, dann hieß es nur, was die schon hat und stell dich nicht so an und "mir geht es ja viel schlechter". Ich wurde allein gelassen, wenn ich einen Freund hatte, vor meiner Tochter's Geburt, hat m eine Mutter ihn schlecht gemacht. Meine Mutter hat nur einen Mann in meinem Leben akzeptiert, den sie selber toll fand, egal, ob der nun kriminell war oder nicht. Ich habe mich getrennt als ich raus fand, er war kriminell, aber meine Mutter hat ihn mir trotzdem empfohlen. Sie war nicht kriminell, kam aus gutbürgerlichen sehr konservativen Verhältnissen. Aber für mich war das Schlechteste in ihren Augen gut genug für mich.

Du hast geschrieben, ein bisschen OT, was bedeutet diese Abkürzung? Original Ton?
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannja

Aktives Mitglied
"Therapien bringen mir auch nichts, wenn andere sich weigern, neu anzufangen und Hilfen ja nicht nötig haben."

Doch. Therapien haben ja nicht den Sinn der Familienzusammenführung, sondern der Stärkung der Autonomie.

So verbittert, wie du klingst, wird sicher nichts in Bewegung kommen mit deiner Tochter.

Ich würde eine Therapie für MICH machen und unabhängig von den anderen.
Ja, Therapien sollen dazu dienen selbst mit vielem besser umgehen zu können, zu lernen sich gesünder zu verhalten, anders über die Dinge zu denken... Doch ein extremes Umfeld welches einen so sehr Einsamkeit und Ausgeschlossenheit spüren lässt, ist real. Das kann man nicht einfach weg therapieren, als sei es nur Einbildung, bzw. rein Einstellungs-abhängig. Wir leben nun einmal nicht allein als Inseln und sind soziale Wesen. Ich finde sehr schade, dass es also so oft heißt "Du musst halt allein klarkommen, ändere nur Deine Einstellung dazu, dann bist Du völlig unabhäängig glücklich!" Es ist einfach nicht wahr, dass man niemanden braucht. Und ich frage mich, ob die leute die eben jene gegenteiligen Sätze sagen, eigentlich selbst wissen wie es ist ganz allein und ausgeschlossen zu sein.

Zu Dir, liebe TE: Ich kann Dich wie gesagt gut verstehen in Deiner Einsamkeit und Verzweifelung. Auch mir ist durch Schicksalsschläge jeder liebe Mensch genommen worden und der einzige den ich noch "habe" wird durch eine extrem besitzergreifende Person komplett und immer schmerzhafter von mir fern gehalten. an fühlt sich so wertlos, ohne Platz auf dieser Welt, ausgegrenzt, so einsam und allein... Wirklich, ich verstehe Dich.

Was Dein Kind angeht kann ich nicht beurteilen was wirklich vorgefallen ist. Aber ich glaube der einzige Weg, wenn Du etwas an Eurem Verhältnis ändern möchtest, ist Dein Kind ernst zu nehmen und ihm gegenüber auch Deine Fehler einzuräumen. Du schreibst Dein Kind sei so unglücklich, obwohl doch alles glatt liefe. Ich glaube nicht, dass sie grundlos unglücklich ist, oder dass ihr dieses Gefühl wirklich nur von außen in den Kopf gepflanzt worden sein kann. Und genau darin, dass Du Ihr aber letzteres unterstellst und damit ihre Gefühle und Erlebnisse abwertest bzw. für nichtig erklärst, löst Du wahrscheinlich die unüberwindbare Barriere zwischen Euch aus. Bedenke bitte, dass es nicht um recht haben geht! Und nicht um Stolz! Es ist Dein Kind welches Du liebst und Dir so sehr Kontakt wünschst. Du musst seine Gefühle ernst nehmen und zeigen, dass Du diese respektierst. Stell Dich der eigenen Verantwortung als Mutter, sei aufgeschlossen dafür was Dein Kind durch Dein früheres Handeln empfunden hat. Nochmal: Es geht nicht darum Recht zu behalten! Und auch nicht darum Dich zum Sündenbock zu machen!
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ja, Therapien sollen dazu dienen selbst mit vielem besser umgehen zu können, zu lernen sich gesünder zu verhalten, anders über die Dinge zu denken... Doch ein extremes Umfeld welches einen so sehr Einsamkeit und Ausgeschlossenheit spüren lässt, ist real. Das kann man nicht einfach weg therapieren, als sei es nur Einbildung, bzw. rein Einstellungs-abhängig. Wir leben nun einmal nicht allein als Inseln und sind soziale Wesen. Ich finde sehr schade, dass es also so oft heißt "Du musst halt allein klarkommen, ändere nur Deine Einstellung dazu, dann bist Du völlig unabhäängig glücklich!" Es ist einfach nicht wahr, dass man niemanden braucht. Und ich frage mich, ob die leute die eben jene gegenteiligen Sätze sagen, eigentlich selbst wissen wie es ist ganz allein und ausgeschlossen zu sein.
Und weil ein Umfeld egal wo auch immer es ist real ist und man es nicht ändern kann, kann bzw. muss Mann/Frau sich ändern, anders kann man in solch einem Umfeld oder im Umfeld allgemein hin nicht existieren ohne auf Kurz oder Lang Gefahr zu laufen zu zerbrechen.
Das heißt nichts anderes als seine Wünsche und Hoffnungen an dieses Umfeld zu überdenken und nicht länger sinnlos darauf zu hoffen das dieses Umfeld erkennen möge das man doch ein ganz anderer Mensch ist als der man dort Dargestellt und Wahrgenommen wird.

Lernen zu erkennen wann ein Kampf aussichtslos ist. Lernen zu akzeptieren das Menschen nun mal so sind wie sie sind und ich nichts aber auch gar nichts daran ändern kann, solange mein Gegenüber nicht an Veränderungen Interessiert ist und das zu erkennen und auch danach zu Handeln, das heißt es u.a. zu erlernen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Lenja

Gast
Liebe Bohemia,

deine Einsamkeit und Verzweiflung sind für mich zu spüren und zu verstehen, doch mir scheint, ich kann auch die Not deiner Tochter wahrnehmen, ihre innere Zerrissenheit (zwischen dir und dem Rest der Familie), in der sie wahrscheinlich seit längerer Zeit leben muss .. Ich vermute, weder dir noch den anderen konnte sie sich frei vom unterschwelligen schlechten Gewissen öffnen und vielleicht fordert sie so entschieden die Distanz zu dir, um innerlich die ersehnte Klarheit und Ruhe endlich zu erlangen ..?

Du konntest als Mutter dies nicht vermeiden, da du es zu spät gemerkt hast und dem Druck der Familie nicht genügend widerstehen konntest, doch sie als Kind war der Situation noch mehr ausgeliefert und daher vielleicht kommt ihr Vorwurf an dich?

Ihr seid beide zu Opfern der unglücklichen Zusammenhänge geworden, so sehe ich das. Und genau das zu verstehen könnte euch vielleicht als einzige helfen etwas mehr Frieden in sich selbst und zwischen euch zu finden ..

Viel Kraft und alles Gute,
Lenja
 

stella nigra

Mitglied
Lernen zu erkennen wann ein Kampf aussichtslos ist. Lernen zu akzeptieren das Menschen nun mal so sind wie sie sind und ich nichts aber auch gar nichts daran ändern kann, solange mein Gegenüber nicht an Veränderungen Interessiert ist und das zu erkennen und auch danach zu Handeln
"Gib mir die Gelassenheit, hinzunehmen was ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut zu ändern, was ich ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." Jep, das begegnet einen im Leben immer wieder neu;) Eine Therapie braucht es nicht, um das zu bewältigen. Nur, wenn man dabei stetig in denselben Mustern festhängt und das einen im Leben stark einschränkt/unglücklich macht, dann kann das schon helfen. Ich finde nicht, dass man das Leben immer gleich pathologisieren muss, wenn es einem mal nicht so gut geht. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder hat auch irgendwie 'nen Hau. Das gehört zu Menschsein dazu.

Aber: Kein auch nur halbwegs normal empfindsamer Mensch kann sein eigenes Kind aufgeben. Auch nicht, wenn es erwachsen ist. Wenn der Weg zum Ende des Lebens kürzer ist als der zum Anfang, kann das das Bedürfnis mit sich bringen, sein Leben zumindest was die wichtigsten Beziehungen angeht ich nenne es mal "in Ordnung zu bringen".

Liebe Bohemia,

puh, was für eine Lebensgeschichte! Das muss man erstmal verdauen. Dass Deine Mutter nur jemanden für Dich wollte, den sie selbst toll fand, kann man auch so lesen, dass sie für Dich den "Richtigen" wollte. Leider hat sie das dazu verleitet, das Falsche zu tun. Vielleicht hat sie den wahren Charakter Deines Ex-Mannes tatsächlich nicht erkannt. Vielleicht stand ihr dabei ihre eigene Herkunft im Weg. Als dann klar war, dass die Wahl ein großer Fehler war, konnte sie den nicht eingestehen. Scham kann auch eine Rolle gespielt haben. In den 70gern war eine geschiedene Frau in den meisten Regionen in (West)Deutschland eine sozial ausgestoßene. Du schreibst ja selbst, dass Deine Mutter aus einem extrem konservativen Umfeld stammte. Ich will ihr Verhalten damit nicht rechtfertigen, nur verständlich machen.

Bzgl. des Verhältnisses Deiner Tochter zu ihren Großeltern: Kinder lieben Großeltern nicht nur, weil sie dort Geschenke bekommen, sondern weil Oma und Opa jede Menge Aufmerksamkeit schenken. Da sind die IMMER im Vorteil, müssen ja meist nicht mehr malochen gehen. Das solltest Du nicht als Vorwurf verstehen. Das ein Kind ein nicht vorhandenes Elternteil idealisiert, ist, glaub ich, recht normal. Es ist einfach leichter, weil man sich ja sonst eingestehen müsste, dass man zumindest von einem Teil nicht gewollt war. Das ist schlimm. Von daher nutzt es wahrscheinlich nichts, wenn Du Deiner Tochter die Vorfälle detailliert schilderst, um Ihr Deine damalige Situation zu erklären. Sie wird Dir vermutlich nicht glauben (können). Wenn sie von sich aus fragt, dann ist das natürlich was anderes.

Was Dein Stiefvater über Dich gesagt hat, ist natürlich unterste Schublade. Ich wünsche Dir auch, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wobei ja eigentlich jedem Erwachsenen klar sein sollte, dass jeder Mensch als solcher zu respektieren ist.

Ansonsten kann ich Kannja und Lenja nur zustimmen...

LG,
stella nigra
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich würde das Ganze systemisch betrachten. Offenbar pflanzt sich hier ein schwieriges Mutter-Tochter-Verhältnis von Generation zu Generation fort.

So wie Du Unverständnis und Verbitterung für Deine Mutter spürst und Dich von ihr nie richtig wahrgenommen gefühlt hast, spürt Deine Tochter das zu Dir. Und die nächste Generation ist schon geboren und wird mit einem Konflikt zwischen Mutter und Oma heranwachsen...

Ich glaube, es bedarf viel Demut und Mitgefühl von allen Seiten, um eine Basis zu ermöglichen. Und ganz viel Akzeptanz, daß ihr beide unterschiedliche Wahrheiten habt, aber beide individuellen Wahrheiten wahr sind. Ich glaube Grundvoraussetzung ist, daß Du Deine Vorstellung vom manipulierten Kind aufgibst. Diese Vorstellung führt nur dazu, daß Deine Tochter sich nicht wahrgenommen und respektiert fühlt. Genau wie Deine Anmerkungen zum nicht arbeitenden Freund korrespondieren zu der Einmischung Deiner Mutter in Bezug auf Deine Freunde. Wichtig ist jede Wertung zu unterlassen. Die steht Dir nämlich nicht zu. Genau wie Du unter der Bewertung/Abwertung Deiner Mutter gelitten hast, wird Deine Tochter unter Deinen Bewertungen leiden.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du wieder einen Weg zu Deiner Tochter und Deinem Enkelkind finden darfst.
So wie es aktuell ist, läßt sie es leider nicht zu. Also muß sich irgendwas an Eurer Konstellation, Eurer Sichtweise aufeinander, Euren Erwartungen und Eurem Umgang miteinander verändern, damit es wieder möglich wird. Veränderungen kannst Du aber nur bei Dir herbeiführen. Nicht bei ihr. Du hast nur auf Deiner Seite Einflußmöglichkeiten.

Ich würde Dir echt raten, über eine Familienaufstellung nachzudenken. Ich selbst habe auch sehr gute Erfahrungen mit schamanischen Ahnenreisen gemacht. Das kann in solchen generationenübergreifenden Konflikten heilsam sein. Vielleicht gibt es solche Angebote ja auch in Deiner Stadt.
 
B

Bohemia

Gast
Ja, Therapien sollen dazu dienen selbst mit vielem besser umgehen zu können, zu lernen sich gesünder zu verhalten, anders über die Dinge zu denken... Doch ein extremes Umfeld welches einen so sehr Einsamkeit und Ausgeschlossenheit spüren lässt, ist real. Das kann man nicht einfach weg therapieren, als sei es nur Einbildung, bzw. rein Einstellungs-abhängig. Wir leben nun einmal nicht allein als Inseln und sind soziale Wesen. Ich finde sehr schade, dass es also so oft heißt "Du musst halt allein klarkommen, ändere nur Deine Einstellung dazu, dann bist Du völlig unabhäängig glücklich!" Es ist einfach nicht wahr, dass man niemanden braucht. Und ich frage mich, ob die leute die eben jene gegenteiligen Sätze sagen, eigentlich selbst wissen wie es ist ganz allein und ausgeschlossen zu sein.

Zu Dir, liebe TE: Ich kann Dich wie gesagt gut verstehen in Deiner Einsamkeit und Verzweifelung. Auch mir ist durch Schicksalsschläge jeder liebe Mensch genommen worden und der einzige den ich noch "habe" wird durch eine extrem besitzergreifende Person komplett und immer schmerzhafter von mir fern gehalten. an fühlt sich so wertlos, ohne Platz auf dieser Welt, ausgegrenzt, so einsam und allein... Wirklich, ich verstehe Dich.

Was Dein Kind angeht kann ich nicht beurteilen was wirklich vorgefallen ist. Aber ich glaube der einzige Weg, wenn Du etwas an Eurem Verhältnis ändern möchtest, ist Dein Kind ernst zu nehmen und ihm gegenüber auch Deine Fehler einzuräumen. Du schreibst Dein Kind sei so unglücklich, obwohl doch alles glatt liefe. Ich glaube nicht, dass sie grundlos unglücklich ist, oder dass ihr dieses Gefühl wirklich nur von außen in den Kopf gepflanzt worden sein kann. Und genau darin, dass Du Ihr aber letzteres unterstellst und damit ihre Gefühle und Erlebnisse abwertest bzw. für nichtig erklärst, löst Du wahrscheinlich die unüberwindbare Barriere zwischen Euch aus. Bedenke bitte, dass es nicht um recht haben geht! Und nicht um Stolz! Es ist Dein Kind welches Du liebst und Dir so sehr Kontakt wünschst. Du musst seine Gefühle ernst nehmen und zeigen, dass Du diese respektierst. Stell Dich der eigenen Verantwortung als Mutter, sei aufgeschlossen dafür was Dein Kind durch Dein früheres Handeln empfunden hat. Nochmal: Es geht nicht darum Recht zu behalten! Und auch nicht darum Dich zum Sündenbock zu machen!
Also, sie will NICHT, hab schon alles versucht, sogar mit professioneller Person, die mit und beiden spricht. Sie ist gar nicht bereit dazu, sie möchte nichts ändern, sie möchte das alles so haltlos und unglücklich bleibt. Ich wünsche mir so sehr Kontakt weil ich ihr helfen möchte und meine Liebe geben aber sie will es nicht. Sie schreit mich an, sie will es nicht. Sie will nichts aufklären, sie will nicht, dass es besser wird. Das hat sie mir gesagt und sie lässt es nicht zu, dass ich für sie da sein möchte. Aber ich möchte auch nicht weiter darüber reden jetzt. Trotzdem danke für deine lieben Worte. Was heisst eigentlich TE - sehe das öfter hier, das Leute so benannt werden.
 
B

Bohemia

Gast
Und weil ein Umfeld egal wo auch immer es ist real ist und man es nicht ändern kann, kann bzw. muss Mann/Frau sich ändern, anders kann man in solch einem Umfeld oder im Umfeld allgemein hin nicht existieren ohne auf Kurz oder Lang Gefahr zu laufen zu zerbrechen.
Das heißt nichts anderes als seine Wünsche und Hoffnungen an dieses Umfeld zu überdenken und nicht länger sinnlos darauf zu hoffen das dieses Umfeld erkennen möge das man doch ein ganz anderer Mensch ist als der man dort Dargestellt und Wahrgenommen wird.

Lernen zu erkennen wann ein Kampf aussichtslos ist. Lernen zu akzeptieren das Menschen nun mal so sind wie sie sind und ich nichts aber auch gar nichts daran ändern kann, solange mein Gegenüber nicht an Veränderungen Interessiert ist und das zu erkennen und auch danach zu Handeln, das heißt es u.a. zu erlernen. :)
Stimmt
 

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