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im falschen beruf?

chatnoir

Mitglied
hallo ihr!

wer kennt dieses gefühl im falschen beruf gelandet zu sein? habe eine medizinische ausbildung gemacht und arbeite seit 4 jahren auch in diesem beruf. habe ein nettes team um mich herum, was ja schon mal die halbe miete ausmacht, aber es ist furchtbar stressig im medizin-sektor. irgendwie komme ich mit dieser form von belastung nicht klar. manchmal muss alles ganz schnell gehen, man muss alles stehen und liegen lassen und einige arbeiten vorziehen, wird durch ständige telefonanrufe unterbrochen, soll alles gleichzeitig machen. mir läuft oft der schweiß den rücken runter...zum glück arbeiten wir nur im früh- und spätdienst, einen nachtdienst würde ich glaub ich nicht durchstehen. mein körper ist total erschöpft, ich bin unausgeschlafen, vergesslich geworden und unkonzentriert. mir wird das alles zuviel. und ich spüre seit beginn der ausbildung, dass es irgendwie nicht das richtige ist. spüre immer wieder, dass mir was fehlt und kann mir nicht vorstellen, diese tätigkeit bis 67 zu machen. der hauptsächlich körperlichen tätigkeit entgegen habe ich häufig auch lust auf eine neue geistige herausforderung und habe mich jetzt an verschiedenen unis beworben. auch, wenn das mein leben erst mal auf den kopf stellt und weniger geld da ist - ich glaube, es ist der richtige weg. hat jemand ähnliches erlebt? dieses kopfzerbrechen, dieses gefühl, nicht angekommen zu sein im leben - das es da etwas gibt, mit dem man zufriedener und ausgeglichener wird? hat jemand eine erfolgsgecshichte? 🙂

lg
 
Hmmm, nein, ich hatte das große Glück, nach meiner Ausbildung übernommen geworden zu sein und dort ist bisher alles so, dass ich prima zurecht komme und Abwanderungsgedanken hege ich absolut nicht. Es ist so, wie ich mir das vorgestellt habe und wie es von mir aus auch bleiben kann.

Ich sage mal so: Wenn du einen anderen Berufszweig ergreifen möchtest weil dich deine bisherige Tätigkeit nicht erfüllt und dir einiges wirklich nicht passt, dann ist es weise und sinnvoll, ehrlich zu sich zu sein und sich anders zu orientieren. Kleine Nachteile zunächst in Kauf zu nehmen, wie du angedeutet hast, ist sehr tapfer!

Anderseits; wenn es die enorme Stressbelastung ist, die ausschlaggebend ist für deinen Gesinnungswechsel; also solche Stresssymptome würdest du bei mir im wahrscheinlich auch bekommen. 😉

Telefonate die deinen Arbeitsrhythmus unterbrechen; irgendwo eingreifen zu müssen, etwas klären zu müssen, gestört zu werden, spontan reagieren zu müssen, Multitasking...also das ist bei mir Alltag. Damit will ich dir nur sagen dass es anderswo, also in anderen Berufen vielleicht auch nicht entspannter zugeht, als das, was du jetzt gewohnt bist.

Nicht also, dass du womöglich einen eigentlich tollen und gutbezahlten Job aufgibst für einen, der dir weniger Einkommen bietet, dich aber genauso stresst und erschöpft?
 
Hallo du,

das glaube ich sehr, dass es anderswo auch stressig ist. Hoffe jedoch, dass man den Stress nicht als so unangenehm emfindet, wenn man seinen Beruf gerne macht und zufieden ist. Die Motivation ist dann vielleicht eine andere und man erlebt vielleicht auch öfters diesen "positiven Stress", das Erlebnis des "Aufgehens" in einer Sache. Mich zieht das zur Zeit eher herunter, ich bin angnervt, frustriert und unzufrieden, habe öfter Bauchschmerzen überhaupt dahinzugehen. Und ich kann wirklcih sagen, dass ich nicht von heute auf morgen das Handtuch werfe, habe lange durchgehalten und auch die Ausbildung anständig zu Ende gebracht und gut bestanden, weil Abbrechen für mich nicht infrage kam. jetzt ist der Punkt gekommen, wo ich einfach nicht mehr weitermachen will. Das Unzufriedensein breitet sich allmählich in alle meine Lebensbereiche aus, ich kann den Job abends nicht beiseitelegen, muss immer an den "Scheiß" - sorry! - denken.
 
Stichwort Work-Life Balance:
Hast Du ein Hobby?
Kannst Du nach der Arbeit was Anderes unternehmen, was Dich auf andere Gedanken bringt?

Ich würde, bevor ich einen radikalen Schritt vornehme, erstmal dort ansetzen.

Viel Erfolg!
 
japp, habe einige interessen und hobbys. mein gedanke ist jedoch, dass ich ja den großteil meines lebens auf der arbeit verbringe und da soll es schon etwas sein, womit ich zufrieden bin. noch ein paar jahrzehnte so weitermachen, das macht mir echt angst.
 
Ich kenne das Gefühl. Bisher war ich nur in der Gastronomie tätig. Und ganz ehrlich: Es lag mir nie. Ich bin eben nicht so schnell wie manch anderer. Wenn es zu viel aufeinmal wird dann kann ich nicht mehr klar denken und stehe neben mir. Die Arbeit ging mir zu schnell und ich konnte garnicht mehr zuordnen welche Arbeit im Moment wichtiger wäre oder was gefragt ist. Außerdem neige ich nunmal zu Tagträumen und die darf es bei dieser Arbeit nicht eine Sekunde lang geben.

Das mein ganzes Leben lang durchmachen? Nein, das muss ich mir nicht antun.
Ich habe einfach eine ganz andere Richtung eingeschlagen und ich fühle mich wohl. Die Arbeit ist körperlich anstrengender und es gibt noch viel zu lernen. Aber ich verdiene besser, kann mit den Kollegen angenehm reden ohne ständig daran zu denken ob eh nichts anbrennt und fühle mich wohl. Ewig werde ich das auch nicht machen aber ich habe jetzt in dieser kurzen Zeit gesehen dass es doch auch anders gehen kann. Vorher war ich überfordert, jetzt bin ich relativ zufrieden.
 
Weil nichts für immer ist. Irgendwann interessiert man sich für etwas Neues. Man darf nicht zu festgefahren sein finde ich. Vielleicht möchte ich noch studieren. Aber jetzt heisst es erstmal arbeiten.

Ich bin jetzt in der Produktion tätig. Viele Maschinen bedienen zu können ist wirklich interessant, vorallem weil man die Zusammenhänge verstehen muss um Störungen zu beheben. Der Job ist wirklich gut. Die Kollegen sind auch top und sympathisch. Im Endeffekt war das ein ganz guter Tausch. Ich übe zwar nicht den Beruf aus den ich gelernt habe, bin aber wesentlich glücklicher.

Nachtrag:
Was ich übrigends jetzt nochmal bestätigen kann: Ich komme gerade von der Nachtschicht und es war ein toller Arbeitstag. Wenn ich nach der Arbeit als Koch heimgekommen bin dachte ich nur daran wie schrecklich der nächste Tag wieder sein wird und war richtig sauer.
Jetzt bin ich selbst nach 12 Stunden Arbeit und Nachtschicht wirklich zufrieden. Ein Kollege hatte heute, nachdem ich die Arbeitskleidung bekommen habe zu mir gesagt "schau, jetzt gehörst du zu uns". Das war irgendwie ein richtig schönes Gefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich kenne das sehr gut. Ich bin auch im falschen Beruf und ich suche seit Jahren einen Ausweg, aber irgendwie ist mir das bisher noch nicht gelungen.

Ich arbeite in der EDV, aber im Gegensatz zu vielen Menschen liegt mir die EDV als Berufszweig überhaupt nicht. Meine Interessen liegen in völlig anderen Bereichen, und ehrlich gesagt finde ich es furchtbar langweilig und uninteressant, Computer bzw. EDV-Systeme konfigurieren oder programmieren zu müssen. Diese Art von Tätigkeiten sind für mich eine einzige Quälerei.

Trotzdem hänge ich hier irgendwie fest, wie eine Fliege im Leimtopf. Ich zapple zwar und versuche ständig, mich neu zu orientieren, aber ich kann mich einfach nicht freikämpfen...
 
Ja, ich kenne das sehr gut. Ich bin auch im falschen Beruf und ich suche seit Jahren einen Ausweg, aber irgendwie ist mir das bisher noch nicht gelungen.

Ich arbeite in der EDV, aber im Gegensatz zu vielen Menschen liegt mir die EDV als Berufszweig überhaupt nicht. Meine Interessen liegen in völlig anderen Bereichen, und ehrlich gesagt finde ich es furchtbar langweilig und uninteressant, Computer bzw. EDV-Systeme konfigurieren oder programmieren zu müssen. Diese Art von Tätigkeiten sind für mich eine einzige Quälerei.

Trotzdem hänge ich hier irgendwie fest, wie eine Fliege im Leimtopf. Ich zapple zwar und versuche ständig, mich neu zu orientieren, aber ich kann mich einfach nicht freikämpfen...


oh je, das klingt ja wirklich deprimierend. hast du denn keine idee was dir gefallen könnte? habe auch lange (10 jahre) dafür gebraucht, um zu erkenn was ich gerne machen würde und dass es mir egal sein kann was andere darüber denken. man kann es nicht jedem recht machen. nach dem abi hatte ich noch viele vorurteile gegenüber berufen und es solte was sein, das gut klingt, den eltern gefällt... etc. diese blockade musste ich auch erst mal überwinden und zu hohe ansprüche an sich selbst zurücklassen. heute sehe ich das viel klarer und wie bescheuert das war. als ich diese phase hinter mir gelassen habe ging die große selbstfindung los: was mache ich gerne? womit verbringe ich viel zeit? worüber unterhalte ich mich gerne? was schwirrt mir am meisten im kopf herum? welche fächer konnte ich gut? und so nach und nach bekam ich einen überblick was mir gefallen könnte.
 

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