Im 5. Semester gemerkt, dass ich nicht in dem Bereich arbeiten will.

Hallo, mein Problem ist ein eher simples, aber wie das oft ist, überfordert einen gerade das und man bekommt keinen klaren Gedanken mehr zusammen.

Ich habe 2021 Abi gemacht und habe direkt angefangen, zu studieren. Ursprünglich wollte ich Deutsch und Philosophie auf Lehramt machen, habe mich dann aber kurzfristig umentschieden und Komparatistik als Kernfach und Philo als Begleitfach belegt. Jetzt komme ich ins 5. Semester und werde dann nächsten Sommer fertig.
Ich liege gut in der Zeit und habe derzeit einen Schnitt von 2,2, was ich ok finde.
Meinem ursprünglichen Plan, nach dem Bachelor direkt mit dem Master anzufangen, steht demnach nichts im Weg.
Mein Problem ist jetzt, dass ich festgestellt habe, dass ich auf das alles keine Lust mehr habe. Ich mag mein Studium und will es auf jeden Fall abschließen. Aber ich habe keine Passion für diese Fächer und habe gemerkt, dass mein Interesse nicht ausreicht, um wirklich beruflich was damit zu machen.
An sich sehe ich es nicht als Tragödie, sich umzuorientieren. Aber es gibt einfach gar nichts, was mich so richtig interessiert. Genug, um die nächsten Jahrzehnte damit arbeiten zu wollen.
Und deshalb weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich schwebe so planlos durch die Gegend und weiß nicht, wie es weitergehen soll.

Hm ja, ich glaube das haben sogar viele, dass man am Ende des Studiums nochmal alles überdenkt. Das Gute ist natürlich, dass du dich mit nem Master nochmal umorientieren kannst.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass es für mich auch nicht so den Traumberuf gibt und für viele nicht.
Was hast du denn so für Interessen und was kannst du gut oder auch nicht?

Ich kenne Leute die haben Philosophie studiert und arbeiten heute in der Unternehmensberatung.
Ich kann immer nur Trainee Programme empfehlen, da haben auch Seiteneinsteiger immer gute Chancen.
Wichtig ist dass du weißt was du willst und das auch in deiner Bewerbung rüberbringst.

Vielleicht kannst durch einen Nebenjob schon wo reinschnuppern?

Toll, dass du den Bachelor dennoch machst. Das ist eine weise Entscheidung. Nimm dir danach doch Zeit zu jobben und ich weiss nicht, ob du gerne reist? Es könnte dir gut tun, einfach mal Geld zu verdienen und in der Welt umher zu ziehen. Deine berufliche Zukunft könnte sich so von ganz alleine ergeben. Viel Glück🍀

Also ich hätte für meinen Job das Studium auch nicht gebraucht. Aber um ihn zu kriegen, hab ich erstmal durch einen Werkstudentenjob im selben Betrieb anfangen können. Um jedoch den Werkstudentenjob zu kriegen, musse ich natürlich Student sein. Von daher bin ich froh gewesen, das Studium durchgezogen zu haben.

Das das Interesse des Studiums nicht ausreicht, um damit beruflich was anzufangen, mag bei mir also auch der Fall gewesen sein, aber dennoch hat mir das Studium aufgrund der Möglichkeit des Werkstudietendenjobs Türen geöffnet in einem Nieschenjob, der sicherlich kein typischer Job ist, für den man studiert haben muss.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es keineswegs auf den Job ankommt, sondern auf die Atmosphäre beim Arbeitgeber.
Dir fehlen vermutlich Praktika um festzustellen, was Du nicht ertragen kannst. Der Rest geht, macht bestenfalls Spaß.

Bis eben wusste ich überhaupt nicht, dass es das Wort Komparstistik gibt - und was das heisst.
In Bezug auf aktuelle Ereignisse würde ich nun spontan an eine Verbindung zu Politik denken, und welche unterschiedlichen Interpretationen über Gebietsansprüche möglich sind.
Zur Verbindung mit Bio würde mir das Stichwort "Hanf" einfallen - womit wir aber wieder bei Politik landen...

Indem Du das Studium durchziehst, machst Du jedenfalls alles richtig, denn daraus erfährst Du garantiert, was zu leisten Du im Stande bist, und verinnerlichst, dass Du ein anderes Ziel ebenfalls erreichen kannst!
Schön, dass Du das kannst: weiter so!

Hallo,
finde es super, dass Du das Studium zu Ende machst.

Aus einer Zielorientierung des beruflichen Aufbaus in eine "ich-schwebe-so-planlos-durch
die-Gegend zu kommen" finde ich völlig in Ordnung.
Es gibt solche Phasen, in denen der Mensch denkt, dass es nicht gut war
und es wandelt sich und wird wieder gut.
Du weißt nicht, wie es sich bei Dir entwickelt.
Das Studium neigt sich dem Ende und da kann es durchaus passieren, dass die
Zielgerichtetheit sich zu einem Schwebezustand auflöst.
Ein 5semestriges Studium hat Höhen und Tiefen.
Du bist es gewohnt, Dich zielorientiert auszurichten und nun dieser Schwebezustand.
Toll, dass Du "durchhälst" und nicht aufgibst.

Du wirst Deinen Weg finden, Dich beruflich zu orientieren.
Das Leben ist geprägt von Schwankungen.
Es als Lebenserfahrung anzunehmen und trotzdem das zu vollenden, was begonnen
wurde, ist Stärke.

alles Liebe
flower55

Piepel meinte:

Bis eben wusste ich überhaupt nicht, dass es das Wort Komparstistik gibt - und was das heisst.

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Ich hatte da auch einen Tippfehler drin, sorry
Das heißt eigentlich Komparatistik. Es geht um den Vergleich von Literaturen verschiedener Kulturen, aber auch verschiedener Gattungen und Medien.

Etli meinte:

Was hast du denn so für Interessen und was kannst du gut oder auch nicht?

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Im Moment interessiere ich mich für nichts so sehr und ich kann auch nichts wirklich gut. Es gibt schon ein breites Spektrum an Themen, die mich interessieren, aber mir fehlt echte Begeisterung.

ashnovoy meinte:

Im Moment interessiere ich mich für nichts so sehr und ich kann auch nichts wirklich gut. Es gibt schon ein breites Spektrum an Themen, die mich interessieren, aber mir fehlt echte Begeisterung.

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Ich kenn das. Oder auch "Ich kann Vieles, aber nix wirklich gut." Oder: "Für die Dinge, für die ich mich interessieren würde, bin ich zu schlecht, um sie gut genug zu verstehen".

Ich hatte nie top Noten, weder in der Schule, noch im Studium. Immer so Mittelmaß. Genauso bin ich auch im Leben. Der Ottonormalbürger, der seinem Job nachgeht um Geld zu verdienen um für sich und seinen Liebsten zu helfen ein gutes Leben zu ermöglichen.
Das klingt vielleicht alles sehr traurig und depressiv.

Aber: Vielleicht wäre der Studentenjob auch bei dir zuelführend, um dur wenigstens in einen gutbgenig bezahlen Job reinzukommen, um dir ein solches Leben aufzubauen. Und schau, dass du dir im Privaten wenigstens immer wieder Ziele setzt, um nicht einfach nur jeden Tag passieren zu lassen. Ich mach z. B. am WE wieder bei einem Volkslauf mit.