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Ich wünschte, ich könnte mein Leben auf die Reihe bekommen. Leider sehe ich keinen Anhaltspunkt und weiß nicht mehr weiter.

Ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass du mit deiner Krankenversicherung sprichst bzw Post von der nicht ignorierst, falls dir ein Schreiben ins Haus flattert.

Grundsätzlich gibt es in Deutschland die Pflicht, krankenversichert zu sein. Wenn du exmatrikuliert bist, dann endet die studentische Krankenversicherung.

Dann stehst du in der Pflicht, dein Einkommen bzw den Mangel an Einkommen gegenüber der Krankenkasse zu belegen. Wenn du das nicht tust, dann wird dir nicht der Mindestbeitrag berechnet, sondern der Höchstbetrag - zumindest, wenn es die gesetzliche Krankenversicherung ist.

So haben schon viele Schulden angehäuft; pass da gut auf dich auf, damit du dir deine Zukunft nicht erschwerst.

Was deinen zukünftigen Beruf angeht, hilft vielleicht ein Perspektivwechsel.

Zum einen musst du jetzt keine Entscheidung fürs ganze Leben treffen. Die Zeiten, wo man das Leben lang beim gleichen Arbeitgeber geblieben ist, sind für die meisten lange vorbei.

Sehr viele orientieren sich auch immer wieder neu, teilweise, weil sie müssen, andere, weil sie das so wollen.

Was für einen Beruf könntest du dir denn für die nächsten 5 Jahre vorstellen? Gibt es da etwas?

Falls du überhaupt keine Idee hast, dann kümmere dich vielleicht um einen Praktikumsplatz (oder besser mehrere, damit du vergleichen kannst) in einem Bereich, der für dich das kleinste Übel ist. Wenn du es nicht ausprobierst, dann kannst du nicht herausfinden, was du kannst und was dir liegt.

Falls du zuhause bei deinen Eltern in deiner Komfortzone bleibst, dann gehst du meiner Meinung nach ein sehr ernstes Risiko ein, dass du dort kleben bleibst. Und irgendwann tut es dir dann leid um die Zeit, die du nicht genutzt hast, das Leben, das du hättest führen können und verpasst hast.
Danke für die Warnung. Leider bin ich genau in diese Situation reingerutscht. Ich bin irgendwie in eine Zwickmühle reingerutscht, und ignoriere die Schreiben weil ich ehrlich gesagt überfordert bin. Ich habe mich beim Arbeitssamt arbeitssuchend gemeldet, und das Ziel war es dadurch erst einmal eine gewisse Stabilisierung zu bekommen. Es sind bereits ein paar Wochen vergangen, eigentlich wollte ich mich auf ein paar Stellen bewerben, habe aber lediglich die Betreffzeile der Bewerbung verfasst und dann nicht mehr angerührt :/
Wegen beruflicher Zukunft weiss ich nicht, ob ich diese Freiheiten besitze. Praktika machen und gleichzeitig sozialversichert sein ist schwierig, und vorallem würde ich mir extrem komisch vorkommen, in meinem Alter irgendwo als Praktikant aufzutauchen. Das kostet wirklich viel Überwindung. Und einen möglichen Anhaltspunkt habe ich auch nicht.
Und selbstverständlich mache ich keine Entscheidung für mein ganzes Leben, aber ein Berufsabschluss ist wichtig in diesem Land, und wenn ich noch einmal etwas gegen die Wand fahre sieht es noch schlechter aus.
 
Was sagen denn deine Eltern? "Ratlos" ist ja nun keine Aussage. Sie finanzieren ja nun zumindest deine Wohnung und deinen Lebensunterhalt mit. Ich z. B. könnte das für meine Kinder (etwas jünger als du, studieren beide) nicht leisten.

Nimm jede Beratung in Anspruch, die du bekommen kannst. Vom daheim hocken und zocken kommt keine Motivation.

Das Mindeste, was ich als Mutter von dir erwarte würde ist, wieder mit Therapie anzufangen und daneben zumindest einen Minijob zu machen, oder Praktika, um zu schauen, was eventuell passen könnte.
Ratlos in dem Sinne, dass sie wirklich auch nicht wissen wie sie mir weiterhelfen können. Meine Mutter ist eigentlich mein einziges Familienmitglied, mit der ich über meine Probleme reden kann. Meine Mutter hatte mir empfohlen, eine stätionäre Behandlung zu machen, allerdings bin ich so über die letzten zwei Therapieabläufe entäuscht, dass ich es nicht in Erwägung ziehe, noch einmal (auch in einem anderem Setting) zu machen. Letzten Endes habe ich dann die Entscheidung getroffen, mich arbeitssuchend zu melden und z.b. als Produktuionshilfe zu arbeiten. Allerdings, sitze ich hier immernoch nach einigen Woche., weil ich ehrlich gesagt mit meinem Leben und meiner Zukunft so unzufrieden bin, und mir wirklich unsicher bin, ob dieser Weg jetzt ein geeignte Entscheidung ist. Natürlich, finanzielle Entlastung bringt es schon, und meine Eltern hätten ein bisschen mehr Freiraum. Aber dann sitze ich immernoch zuhause in meiner Einöde, und ich glaube nicht dass ich dann plötzlich ausziehen wollen würde und mein Leben auf die Reihe bekomme :/ Ich meine, das ganze habe ich in ähnlicher Form schon einmal erlebt (3 Monate Studienbezogenes Praktikum).
 
Auch wenn die Frage komisch wirkt - ich stelle sie dennoch:
Hast Du Geschwister?
Ich habe zwei Geschwister, und wir sind eher etwas zerstreut. Mein (Halb)Bruder ist 10 Jahre älter als ich, und dann habe ich noch eine (Halb)Schwester, die 8 Jahre jünger ist. Ich hatte wirklich nie ein gutes Verhältnis zu meinen Geschwistern, allerdings auch kein schlechtes. Wir sind immer mäßig miteinander ausgekommen der Alterssunterschied wahr wahrscheinlich zu groß. Jetzt kommt meine Gegenfrage: Wieso?
 
G

Guestxy

Gast
Danke für die Warnung. Leider bin ich genau in diese Situation reingerutscht. Ich bin irgendwie in eine Zwickmühle reingerutscht, und ignoriere die Schreiben weil ich ehrlich gesagt überfordert bin.
Das verstehe ich, solche Dinge lernt man ja auch nicht irgendwo strukturiert.

Aber wenn du erst seit einem Monat exmatrikuliert bist, dann hast du noch alle Möglichkeiten.

Lege Widerspruch ein, weise dein fehlendes Einkommen nach, mit Kontoauszügen, wenn du sonst nicht hast.

Die Krankenkasse ist eine Organisation, die hören von alleine nicht auf und du gerätst sonst wirklich in eine Schuldenfalle.

Falls du selbst überfordert bist, dann bitte deine Eltern um Hilfe. Wenn du das nicht möchtest, dann nimm eine Sozialberatung in Anspruch (z B von der Caritas) oder beantrage einen Beratungsschein für einen Rechtsanwalt.

Dass du dich gerade angeschlagen fühlst und aussortieren möchtest, ist menschlich sehr verständlich.

Aber wenn du das jetzt ignorierst, dann hast du in Zukunft Schulden, was dir weitere Schritte erschweren wird.
 

Paperwhite

Aktives Mitglied
Wenn Du die harte unverblümte Wahrheit verkraftest:
Ich habe das Gefühl, Dir fehlt einfach nur ein gewaltiger Tritt in den Hintern. Warum sollst Du auch was leisten wollen, die Eltern sind doch für alles da. Notwendigkeit lehrt arbeiten oder beim Studieren fleißig sein, aber die ist bei Dir nicht gegeben. Du hast immer ein angenehmes und faules Leben gehabt, und alles was mehr Leistung beanspruchen würde, ist Dir zuwider. Auch Deine psychischen Probleme resultieren daraus, Unterforderung, gepampert werden, Faulheit, kein Bock, keine Ziele und kein Sinn im Leben. Andere stressen sich, wenn sie sonst keinen Grund haben, um wenigstens Miete und Essen zahlen zu können, wenn sie nicht obdachlos sein wollen, aber bei Dir besteht dieses Risiko ja nicht. Jedenfalls solange die Eltern leben oder später ein Erbe da ist, das sich aufzehren läßt. Wenn das allerdings verbraucht ist ... dann kannst Du nur beten, daß sich der Staat dann noch sowas wie Bürgergeld oder Sozialhilfe oder wie man es dann nennen wird, leisten kann.
Was genau ist der Mehrwert dieses Beitrags?

Jemanden, der offensichtlich Probleme im Leben hat, derart anzugehen und ihm zu sagen, dass er ein fauler Mensch ist, der nichts hinbekommen hat, ist für mich keine wirkliche Hilfe.

Ich wüsste jetzt auch nicht, was ein "gewaltiger Tritt in den Hintern" auslösen soll, bei jemandem, der nicht weiß, was er auch sich machen soll, welchen Weg er gehen soll. Ein Hinterntritt führt jetzt konkret zu was genau? Weiß er dann auf einmal, was er im Leben will?

Es gibt tatsächlich Menschen auf der Welt, denen es schwerfällt, Ziele für sich zu formulieren, sich selbst zu finden und etwas durchzustehen. Auch das gehört zu der unbequemen Wahrheit dazu. Außerdem habe ich bei dem Beitrag jetzt nicht das Gefühl gehabt, dass der TE gar nichts gemacht hat. Er ist in Therapie gegangen, er hat sich Gedanken gemacht um seine Gesundheit und er scheint orientierungslos zu sein.
Übrigens - das mag man jetzt vielleicht gar nicht glauben - gibt es tatsächlich Kinder, die ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben und Eltern, die ihre Kinder unterstützen, wenn sie merken, dass sie Schwierigkeiten haben. Wenn du das nicht hast oder nie hattest, dann tut mir das leid. Aber dann jetzt mit "Aber die anderen ..." zu kommen, halte ich für wenig zielführend.

Jetzt so draufhauen und den Oberschlaumeier spielen von wegen "Ich sag dir jetzt mal die Wahrheit über das Leben" hilft einfach niemandem.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Stelle einen Antrag auf Arbeitslosengeld I. Der witd wahrscheinlich abgelehnt. Mit dieser Ablehnung gehst du zum Jobcenter und beantragst Bürgergeld. Das bekommst du auf jeden Fall, da du 25 Jahre alt bist. Wenn du willst, übernehmen die auch die Kosten für angemessenen Wohnraum. Die bezahlen also eine Wohnung für dich, soweit sie angemessen ist. Und du bist wieder krankenversichert bzw. die Beiträge werden übernommen!

Beider Agentur für Arbeit bittest du um eine berufliche Rehamassnahme. Du hast ja Unterlagen aus der Zeit der Psychotherapie. Die machen dann auch selbst ein psychologisches und ein medizinisches Gutachten. Sinnvoll wäre es auch, trotz allem, einen neuen Anlauf betreffs Psychotherapie zu machen.

Und überlege dir mal was du so denkst. Du bist neidisch auf deine Kommilitonen, weil die sich anstrengen und dann Anerkennung erhalten? Und dann schiebst du das auf dein Unvermögen, dich für den Lernstoff zu interessieren? Das ist total abgefahren. Es ist dein Desinteresse, darum bekamst du keine Anerkennung. Du stellst eine Selbstverständlichkeit in Frage. Und die lautet: ohne Leistung keine Anerlennung.
 

Paperwhite

Aktives Mitglied
Hallo lieber Dancinginaburningroom (ich hoffe, ich hab's richtig ...),

du hast jetzt schon ein paar Antworten bekommen. Ich weiß nicht, inwieweit dich das jetzt motiviert oder weitergebracht hat. Aber falls es in Ordnung ist, gebe ich jetzt auch mal etwas von mir:

Ich kann dich echt verstehen. Diese Perspektivlosigkeit nach der Schule ist wirklich zermürbend. Ich wusste auch kaum, was ich eigentlich werden möchte oder wohin ich gehen möchte. Ich glaube, dass es vielen so geht. Die einen ziehen einfach irgendwas durch und die anderen verstecken sich vor lauter Unsicherheit.

Du bist vielleicht auch einfach daran gewöhnt, Sicherheiten zu haben und deswegen traust du dich nicht, neue Wege zu gehen, Entscheidungen zu treffen, die dich aus einer Komfortzone herausholen. Du willst keine Fehler machen, was ich auch verstehen kann. Du wurdest exmatrikuliert, schreibst du, was bedeutet, dass du nicht freiwillig das Studium aufgegeben hast, hauptsächlich deswegen, weil du große Schwierigkeiten hattest.
Ich habe selbst studiert (und auch das Studium zu Ende gebracht) und kann dir nur eins sagen: viele studieren, ohne zu wissen, warum und weshalb. Es ist keinesfalls so, dass die anderen immer genau wissen, was sie im Leben wollen. Viele meiner ehemaligen Kommilitoninnen haben studiert und nach dem Abschluss (oder Exmatrikulation) geheiratet und Kinder bekommen. Nichts mit große Karriere.
Gut, bei dir ist es etwas schwer, denn du bist ein Mann.
Die männlichen Ex-Kommilitonen von mir haben nach ihrer Exmatrikulation bspws. eine Berufsausbildung angefangen. Und dies würde ich dir unbedingt raten. Es gibt immer jemanden, der dir eine Chance gibt und fang lieber jetzt damit an, denn du bist noch jung und kannst dich einfacher herausreden.

Mit einer Ausbildung stehst du letztendlich sogar besser dar als mit einem Studium. Ich selbst habe vor dem Studium eine Berufsausbildung gemacht (eigentlich untypisch, aber gibt es auch) und geschadet hat es mir wirklich nicht.
Mir hat die Ausbildung zwar auch nicht gefallen und ich würde heute etwas Anderes lernen, aber das Wichtigste ist, dass du etwas in der Tasche hast.
Glaub mir, auf dem Arbeitsmarkt bist du wirklich sehr unattraktiv, wenn du gar nichts gelernt hast und nichts abgeschlossen hast. Du wirst dann wie der letzte Abschaum behandelt und nur von Tür zu Tür gereicht.

Hast du denn gar keine Idee, was du lernen könntest? Zur Not irgendwas Kaufmännisches? Bürokaufmann?
Auch handwerkliche Berufe können ein Auffangbecken sein. Gerade jetzt, wo händeringend Handwerker gesucht werden, weil alle gemeint haben, sie müssten jetzt studieren, könnte ein Vorteil für dich sein.

Beachte: du musst dich entscheiden! Du musst in die Rentenkasse einzahlen.
Im allerschlimmsten Fall hättest du das Bürgergeld, wobei ich mich davon nicht abhängig machen würde. Wer weiß, wie lange das noch existiert und wirklich toll wirst du da nicht behandelt.

Deine Videospiele musst du nicht entsorgen. Du kannst sie als netten Safe Space verwenden, wenn du dich ablenken möchtest. Aber nun kümmere dich um's Hauptsächliche.
Geh zu einer Berufsberatung. Ein Termin im Kalender stehen zu haben, kann wieder motivieren und es kann weitergehen.
Schreib Bewerbungen! Ich kenne das mit der Betreffzeile, die dann abgebrochen wird. Ich selbst habe große Angst vorm Bewerben und vor Gesprächen. Aber nichts machen ist immer das Schlimmste. Nachher musst du dich ständig rechtfertigen, wieso du erst jetzt kommst.
Die erste Hürde, das erste Abschicken, das erste Gespräch, ist erstmal eine richtige Hölle. Aber dann ist das Eis gebrochen.

Bezüglich Therapie: ich finde es schön, dass du den Schritt gewagt hast, dir professionelle Hilfe zu suchen. Das habe ich z. B. mich während des Studiums nicht getraut, obwohl ich es dringend nötig hatte.
Verlass dich aber nicht zu sehr drauf. Eine Therapie ist wie ein Medikament, es funktioniert nicht bei jedem auf dieselbe Weise und so ganz passiv funktioniert das auch nicht. Man muss schon selbst mitmachen, annehmen und einsetzen. Nur so dasitzen und sich psychologisches Zeug anhören bringt nicht viel.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück, Kraft und Erfolg.
Lass von dir hören!

Es ist NICHT zu spät! Und du bist auch nicht faul!
 
Zuletzt bearbeitet:
Stelle einen Antrag auf Arbeitslosengeld I. Der witd wahrscheinlich abgelehnt. Mit dieser Ablehnung gehst du zum Jobcenter und beantragst Bürgergeld. Das bekommst du auf jeden Fall, da du 25 Jahre alt bist. Wenn du willst, übernehmen die auch die Kosten für angemessenen Wohnraum. Die bezahlen also eine Wohnung für dich, soweit sie angemessen ist. Und du bist wieder krankenversichert bzw. die Beiträge werden übernommen!

Beider Agentur für Arbeit bittest du um eine berufliche Rehamassnahme. Du hast ja Unterlagen aus der Zeit der Psychotherapie. Die machen dann auch selbst ein psychologisches und ein medizinisches Gutachten. Sinnvoll wäre es auch, trotz allem, einen neuen Anlauf betreffs Psychotherapie zu machen.

Und überlege dir mal was du so denkst. Du bist neidisch auf deine Kommilitonen, weil die sich anstrengen und dann Anerkennung erhalten? Und dann schiebst du das auf dein Unvermögen, dich für den Lernstoff zu interessieren? Das ist total abgefahren. Es ist dein Desinteresse, darum bekamst du keine Anerkennung. Du stellst eine Selbstverständlichkeit in Frage. Und die lautet: ohne Leistung keine Anerlennung.
Das mag vielleicht etwas banal und zwiespaltig klingen, aber es würde mir sehr schwerfallen Bürgergeld zu akzeptieren und mich in diese Richtung zu begeben. Außerdem lebe ich noch bei den Eltern, von daher ist eine Notwendigkeit um einen Wohnraum zu bezahlen glaube ich nicht gegeben. Und bezüglich neuer Therapie sieht es wohl eher schlecht aus, da ich ich hier mehr oder weniger auf de Land lebe und ich generell wenig Angebot gibt. Und ehrlich gesagt, bekomme ich kaum einen Nutzen aus einer Therapie. Letztendlich habe ich auch absoult keine Motivation mich wirklich einzusetzen, und dann hat so eine Therapie wenig Sinn.

Und zum letzten Punkt kann ich noch hinzufügen, dass es mir wirklich wichtig war diese Art von Motivation zu erfahren. Und ich konnte nicht verstehen warum, und weiss es immernoch nicht. Ich habe wirklich versucht mich einzusetzen, aber letzten Endes war es nicht genug. Wie auch immer, ich denke nicht dass sich das hier in Forenbeitrag erklären lässt, wenn ich zahlreiche Thearapiesitzungen mit diesem Thema verbacht habe.
 
Hallo lieber Dancinginaburningroom (ich hoffe, ich hab's richtig ...),

du hast jetzt schon ein paar Antworten bekommen. Ich weiß nicht, inwieweit dich das jetzt motiviert oder weitergebracht hat. Aber falls es in Ordnung ist, gebe ich jetzt auch mal etwas von mir:

Ich kann dich echt verstehen. Diese Perspektivlosigkeit nach der Schule ist wirklich zermürbend. Ich wusste auch kaum, was ich eigentlich werden möchte oder wohin ich gehen möchte. Ich glaube, dass es vielen so geht. Die einen ziehen einfach irgendwas durch und die anderen verstecken sich vor lauter Unsicherheit.

Du bist vielleicht auch einfach daran gewöhnt, Sicherheiten zu haben und deswegen traust du dich nicht, neue Wege zu gehen, Entscheidungen zu treffen, die dich aus einer Komfortzone herausholen. Du willst keine Fehler machen, was ich auch verstehen kann. Du wurdest exmatrikuliert, schreibst du, was bedeutet, dass du nicht freiwillig das Studium aufgegeben hast, hauptsächlich deswegen, weil du große Schwierigkeiten hattest.
Ich habe selbst studiert (und auch das Studium zu Ende gebracht) und kann dir nur eins sagen: viele studieren, ohne zu wissen, warum und weshalb. Es ist keinesfalls so, dass die anderen immer genau wissen, was sie im Leben wollen. Viele meiner ehemaligen Kommilitoninnen haben studiert und nach dem Abschluss (oder Exmatrikulation) geheiratet und Kinder bekommen. Nichts mit große Karriere.
Gut, bei dir ist es etwas schwer, denn du bist ein Mann.
Die männlichen Ex-Kommilitonen von mir haben nach ihrer Exmatrikulation bspws. eine Berufsausbildung angefangen. Und dies würde ich dir unbedingt raten. Es gibt immer jemanden, der dir eine Chance gibt und fang lieber jetzt damit an, denn du bist noch jung und kannst dich einfacher herausreden.

Mit einer Ausbildung stehst du letztendlich sogar besser dar als mit einem Studium. Ich selbst habe vor dem Studium eine Berufsausbildung gemacht (eigentlich untypisch, aber gibt es auch) und geschadet hat es mir wirklich nicht.
Mir hat die Ausbildung zwar auch nicht gefallen und ich würde heute etwas Anderes lernen, aber das Wichtigste ist, dass du etwas in der Tasche hast.
Glaub mir, auf dem Arbeitsmarkt bist du wirklich sehr unattraktiv, wenn du gar nichts gelernt hast und nichts abgeschlossen hast. Du wirst dann wie der letzte Abschaum behandelt und nur von Tür zu Tür gereicht.

Hast du denn gar keine Idee, was du lernen könntest? Zur Not irgendwas Kaufmännisches? Bürokaufmann?
Auch handwerkliche Berufe können ein Auffangbecken sein. Gerade jetzt, wo händeringend Handwerker gesucht werden, weil alle gemeint haben, sie müssten jetzt studieren, könnte ein Vorteil für dich sein.

Beachte: du musst dich entscheiden! Du musst in die Rentenkasse einzahlen.
Im allerschlimmsten Fall hättest du das Bürgergeld, wobei ich mich davon nicht abhängig machen würde. Wer weiß, wie lange das noch existiert und wirklich toll wirst du da nicht behandelt.

Deine Videospiele musst du nicht entsorgen. Du kannst sie als netten Safe Space verwenden, wenn du dich ablenken möchtest. Aber nun kümmere dich um's Hauptsächliche.
Geh zu einer Berufsberatung. Ein Termin im Kalender stehen zu haben, kann wieder motivieren und es kann weitergehen.
Schreib Bewerbungen! Ich kenne das mit der Betreffzeile, die dann abgebrochen wird. Ich selbst habe große Angst vorm Bewerben und vor Gesprächen. Aber nichts machen ist immer das Schlimmste. Nachher musst du dich ständig rechtfertigen, wieso du erst jetzt kommst.
Die erste Hürde, das erste Abschicken, das erste Gespräch, ist erstmal eine richtige Hölle. Aber dann ist das Eis gebrochen.

Bezüglich Therapie: ich finde es schön, dass du den Schritt gewagt hast, dir professionelle Hilfe zu suchen. Das habe ich z. B. mich während des Studiums nicht getraut, obwohl ich es dringend nötig hatte.
Verlass dich aber nicht zu sehr drauf. Eine Therapie ist wie ein Medikament, es funktioniert nicht bei jedem auf dieselbe Weise und so ganz passiv funktioniert das auch nicht. Man muss schon selbst mitmachen, annehmen und einsetzen. Nur so dasitzen und sich psychologisches Zeug anhören bringt nicht viel.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück, Kraft und Erfolg.
Lass von dir hören!

Es ist NICHT zu spät! Und du bist auch nicht faul!
Danke für diesen empathiereichen Beitrag.

Mein Ziel war es auch eine Bersufsausbildung zu beginnen, und ich habe schon vor langer Zeit angefangen, mich darum zu bemühen. Beispielsweise habe ich mal versucht, bei einem Speed- Dating etwas für mich zu finden. Letzten Endes konnte ich mich aber auf nichts einlassen und bin frustiert nach Hause gegangen. Es ist ein Problem mit meiner Mentalität, und ich habe schon öfters alles niedergeschrieben. Vielleicht bin ich zu wählerisch, vielleicht habe ich zu hohe Erwartungen, vielleicht ist es auch eine Mischung oder etwas ganz anderes. Letzten Endes komme ich nicht weiter, und ich frage mich dann wirklich, was ich tun kann um dies zu ändern. Und um gezielt auf die Frage einzugehen, ich könnte mir nicht vorstellen, Bürokaufmann zu werden. Und als Handwerker tauge ich auch nichts, denn ein großer Teil meiner Familie ist Handwerker, und da konnte ich mich letzten Endes schon genug ausprobieren. Ich war nie daran interessiert viel Geld zu verdienen oder groß Karriere zu machen. Das wichtigste für mich war es immer, kompetent zu sein und Anerkennung zu bekommen, mich weiterzubilden und stehts an dem Beruf interessiert zu sein. So etwas wie auf Dauer Bürgergeld zu beziehen, kann ich nicht. Das kann ich nicht akzeptieren.

Aber der Beruf ist nur ein Teil des Lebens. Der Grund für das Versagen meines Studiums war in vielerlei Hinsicht durch Probleme in meinen anderen Lebensbereichen begünstigt worden. Natürlich kann man nicht alles auf einmal ändern. Aber all diese Dinge plagen mich seit Jahren. Wie oft habe ich zwanghaft mit den Videospielen aufgehört und bin dann wieder in diesem Sumpf zurückgekehrt? Ich bin richtig ausgebrannt diesbezüglich, es ist so als würde ich auf einem drei- Tage alten Kaugummi rumkauen. Und vielleicht hätte ich auch irgendwann mal gerne eine Partnerin, was auch ein Thema ist, bei dem ich wirklich nur entäuscht wurde.

Ich weiss, das Leben ist niemals perfekt, aber für mich ist es einfach zu viel, und ich komme wirklich nicht aus diesem Loch heraus.

Nochmal danke für den Beitrag, ich sitze jetzt hier zwar immernoch Planlos, allerdings war es mal gut alles niederzuschreiben.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Vielleicht wäre es mal eine Idee, dass du dich sozial engagierst in einem komplett anderen Umfeld, raus aus Deutschland. Mal etwas anderes sehen und vor allem mal etwas Sinnvolles tun?! Schau z. B. mal unter weltwaerts.de.

Ich finde weiterhin deine Haltung des Einnistens bei den Eltern befremdlich. Ich hatte mal eine Kollegin, Ehemann verstorben. Der Sohn hatte eine schwere Augenerkrankung, war daher wirklich stark eingeschränkt in dem, was er beruflich hätte tun könnte und auch in seinem Sozialverhalten. Aber er hätte trotzdem etwas machen können, dafür hätte er allerdings den Hintern hochkriegen müssen.

Stattdessen hat er ne Wohnung auf Kosten der Mutter genommen. Die hat gezahlt, gezahlt, gezahlt, sich selber nicht mehr viel gegönnt, alles in den Jungen oder eher jungen Mann gesteckt. Der war sich auch zu fein, um zu den Behörden zu gehen, wo er u. a. Wohngeld hätte bekommen können. Schnell wurde es so eng für die Mutter, dass sie das mit dem verstorbenen Mann gekaufte Haus verkaufen musste. Nach und nach wurde das Geld weniger. Ich fand das Verhalten des jungen Mannes unmöglich, denn er zehrte so auch die Altersversorgung der Mutter auf. Er allerdings hat nur an sich und seine Befindlichkeiten gedacht. Du machst im Grunde nichts anderes. Ich finde so etwas schlimm.
 

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