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Ich verachte meinen Vater

Federschwan

Neues Mitglied
Hallo,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Alles begann... naja mit meiner Geburt vor fast 20 Jahren.
Mein Vater ist bzw. war schon immer aggressiv wobei mein kleiner Bruder (11 Jahre) und ich immer darunter gelitten habe. Allerdings ist er nicht nur agressiv sondern vermittelt uns das Gefühl ein Fehler zu sein, etwas das er nie gewollt hat. Er stellt sich über allem. Meine Mutter ist fertig mit ihren Nerven und ich sehe es als Aufgabe sie und meinen Bruder zu beschützen. Jedoch ist er mir gegenüber nicht mehr gewalttätig, da ich schon erwachsen bin. Jedoch behandelt er mich minderwertig, da ich immer noch in einer Magersucht stecke und ich dabei bin mich therapieren zu lassen. Er meint, es wäre sowieso besser, wenn ich nichts esse, weil er sich so wieso Geld spart und ich würde meine Uni so nie im Leben schaffen. Aber was das Schlimmste ist, ich kann mich schon daran erinnern wie er mich schlug seit ich 3 Jahre alt war und das mit einen von meinen Puppen, weil ich seines Erachtens nach zu laut war. Dabei war ich damals ein ziemlich ruhiges Kind, wenn mir alles gepasst hat. Und er hat auch ein Alkoholproblem, das ebenfalls seit ich geboren bin. Meine Mutter hatte immer versucht mich zu beschützen und als mein Bruder geboren wurde ihn ebenfalls. Anfangs gab ich mir die Schuld, dass er so agressiv ist. Jedoch kann ich das heute nicht mehr nachvollziehen. Ich war immer gut in der Schule und jetzt sehr erfolgreich an der Uni. Ich helfe immer mit und habe einen Nebenjob, damit ich mir die Universität finanziere und nebenbei den Haushalt bzw einen Teil der Miete. Immer wenn mein Vater trinkt tue ich entweder so, als würde ich schlafen oder flüchte in Bücher. Bücher sind seiner Meinung nach Zeitverschwendung, deshalb wirft er meine Lieblingsbücher oft zum Fenster hinaus und ich laufe immer hinaus wenn er schläft und sammle sie auf. Mein Bruder geht mit dem Problem anders um. Er flüchtet in Computerspiele. Unsere Mutter kann sich auch nicht von ihm scheiden lassen, da sie keine Kraft und kein Geld hat, weil sie arbeitslos ist, da sie krank ist und theoretisch nur im Bett liegen sollte. Sie macht alles für meinen Vater, kochen und putzen. Sie erträgt ihn und ich versuche ihren Platz einzunehmen. Und währenddessen in die Uni zu gehen. Nun zu der Aggressivität. Oft wirft er mit Gegenständen um sich und traf mich damit am Fußknöchel, als ich sein Alkoholproblem angesprochen hatte. Meinen Bruder hatte er als er noch ein ganz kleines Kind war mit einem Salzstreuer auf den Schädeldecke geworfen. Und immer wenn ich ihm alles energisch vorwerfe, er möge doch endlich seinen Realitätssinn zurücbekommen, tut es mir so weh, als ib mir jemand ein Messer ins Herz gestoßen hätte und er registriert nicht einmal was ich ihm gesagt habe.
Mein Respekt und die letzte Liebe die ich für ihn hatte, hat er ebenfalls vor etwa 4 Jaren verloren als er zum Valentinstag bei einer Prosituierten war und betrunken nach Hause kam. Und dann noch Meine Mutter gezwungen hat, mit ihm zu schlafen. Was sie zwar einmal hinnahm, ein zweites Mal nicht mehr. Und swit zwei Jahren ist er süchtig nach Urlauben. Er fliegt 8 Mal im Jahr nach Ägypten. Er ha keinen Realitätssinn mehr, ihm ist es egal, dass seine Familie teils auf ihn angewesen ist. Und er trifft sich dauernd mit einer 20 Jährigen, die in meinem Alter ist. Sie könnte seine Tochter sein und er hat sich in sie verliebt und möchte mt ihr zusamenziehen. Doch vor zwei Wochen hatte sie einn One Night Stand mit einem seiner Arbeitskollegen und hat sich in ihn verliebt, sie wollen sogar im August heiraten. Mein Vater ist durchgedreht und hat siech wieder betrunken und uns alle verantwortlich für das gemacht. Jetzt trinkt er jeden 2. Tag und ich bin fertig mit den Nerven.

Was kann ich tun?
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Federschwan,
Dein trauriger Bericht ist eine glänzende Vorlage für ein Buch mit dem Thema: „wie Männer nicht sein dürfen“. Auch folgende Buchtitel erscheinen mir passend: „Wenn Du so einen Mann triffst, dann laufe schnell weg“ , „Mütter, was habt ihr alles falsch gemacht, dass so ein Ergebnis entsteht?“ , „gesunde Familie, wo bist Du?“ , „Mein Leben mit meinem Feind unter einem Dach“.

Wenn man mit seinem Feind unter einem Dach lebt, ist schnellstmögliche Flucht angesagt. Für Frauen mit und ohne Kind gibt es Frauenhäuser sowie andere Hilfsangebote. Viele Frauen sind finanziell von ihrem Feind (sorry, Ehemann) abhängig. Das Problem ist also nicht neu. Auch zu diesem Punkt gibt es Hilfestellungen. Deine Mutter wird nicht fürstlich leben, aber ohne ihren Feind.

Dein Bruder tut mir auch sehr leid, denn er hat anstelle eines väterlichen Vorbilds ein Feindbild. Wie soll er lernen, später mal ein Ehemann zu sein, der Respekt und Liebe verdient?

Dir sage ich: Du hast nicht die Kompetenz, die Eheprobleme Deiner Mutter zu lösen. Jedoch kannst Du sie motivieren, Hilfe von Sozialarbeitern, Frauenhäusern etc. in Anspruch zu nehmen. Du kannst sie auch begleiten und ihr bei Entscheidungen Hilfestellung geben. Aber davon abgesehen kannst Du kaum etwas für Deine Mutter tun, vor allem dann nicht, falls sie sich gegen jede externe Hilfe sträuben sollte.

Jedoch solltest Du für Dich nach Lösungen suchen, die besonders für Dich sinnvoll sind. Das kann evt. auch bedeuten, dass Du ganz alleine lebst. Sofern Du körperliche Gewalt erlebst, darfst Du auch Anzeige bei der Polizei erstatten. Darüberhinaus solltest Du Dich um Deine zukünftige Wohn- und Lebensmöglichkeit kümmern, was bedeutet, dass Du ggf. alleine leben wirst. Auch dazu dienen als Auskunfts- Beratungs- und Hilfestellen: Das Sozialamt, Sozialarbeiter der Caritas, Diakonie, Jugendamt. Bitte informiere Dich umgehend über Hilfsangebote vor Ort!

Wichtig ist immer folgendes: Eine Situation macht Dich unglücklich oder wütend, hasserfüllt. In diesem Fall stellt sich die Frage: Willst Du unglücklich, hasserfüllt oder wütend sein? Wenn nein, dann gilt für Dich: Wechsel die Situation sowie die Umgebung, in der eine solche Situation häufig vorkommt. Setze Dir positive gute Ziele und überlege, wie Du sie am besten erreichst. Das ist dann Dein Weg. Also nicht die Situation soll etwas mit Dir machen, sondern Du sollst Agierende sein und bleiben. Du bist nicht hilflos jeder Situation ausgeliefert!!
Situationen sind wie Mitmenschen. Die Einen sind Deine Feinde, anderen bist Du lediglich egal und andere sind Deine Freunde. Wechsel Deine „Bekannten“.

Es gibt viele Menschen, die eine ähnlich schreckliche Kind- und Jugendzeit erlebten. Schrecklich ist eine solche Kind- und Jugendzeit auch deshalb, weil emotionale Wärme zu wenig oder garnicht vermittelt wird. Und das führt zum Mangel an Geborgenheit und Sicherheit. Die Folgen sind meist: großes Misstrauen, geringes Selbstvertrauen, geringes Standvermögen bei auftauchenden Schwierigkeiten, Flucht in die Unwirklichkeit, aber auch vorschnelles sich Einlassen auf Männer, die anstelle des Vaters emotionale Wärme „versprechen“, ohne Geborgenheit und Sicherheit langfristig zu geben, geben zu können. Du wirst es daher nicht leicht haben, ein gesundes Gleichgewicht zu finden und die für Dich richtigen Menschen zu suchen und zu finden.

Aber Du kannst es schaffen, wenn Du genau weisst, was Dir fehlt und wie bzw. wo Du das Fehlende Dir holen kannst. Du findest es bei Menschen, die Dich schätzen und lieben und Dir Gutes wollen, ohne Dich ausnutzen zu wollen. Und genau solche Menschen, die eine Tankstelle für Deine Seele sind, wünsche ich Dir. Dazu wünsche ich Dir praktische Lösungen, um die Du Dich jetzt umgehend kümmern solltest.

Alles Liebe, alles Gute,
Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Hallo,

bitte bitte bitte gehe zum Jugendamt und schildere deine Situation. Du bist 20 und das Jugendamt nicht mehr für dich zuständig (eventuell schon "Hilfe für junge Volljährige"), aber dein Bruder ist erst 11!! Er sollte nicht (auch du nicht), kein Kind sollte in einer Gewaltatmosphäre aufwachsen müssen. Dazu gehört auch seelische Gewalt (dich runter machen, deine Bücher aus dem Fenster schmeissen, dich abwertend behandeln), körperliche Gewalt kommt ja auch hinzu, schließlich hat er dich mit 3 Jahren geschlagen.

Ich verstehe nicht wie Frauen so etwas mitmachen können... Es ist NICHT DEINE Verantwortung die Rolle deiner Mutter zu übernehmen. Wenn dann hätte SIE es verhindern müssen das ihre Kinder in so einer Situation sind.

Das macht soviel in der Seele eines Kindes kaputt...

Da dein Vater Bücher für Zeitverschwendung hält, gehe ich mal davon aus, dass er ungebildet ist. Ich vermute, dass er in seinem Inneren weiß, dass er ein Versager ist und deshalb hat er es nötig andere runter zu machen und "klein zu halten" und mit einer 20 Jährigen rumzumachen, damit seine Umgebung bloß nicht merkt das er in Wirklichkeit ein Versager ist.

Ich habe mein Studium neu abgeschlossen und arbeite im Jugendamt. Hab bitte keine Angst, dass dein Bruder "ins Heim kommt". Diese Angst haben viele, wenn sie das Wort Jugendamt hören. Das ist nicht so. Es wäre jemand zusätzlich da, der ein Auge auf deinem Bruder und dir hätte und deinen Eltern Druck machen könnte ihr Verhalten zu ändern.

Lass dir dieses Verhalten von ihm nicht gefallen! Er hat kein Recht dich und deinen Bruder so zu behandeln! Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Sein Verhalten ist strafbar -sag ihm das.

Nur Bitte geh zum Jugendamt. Persönlich kann man dich zu jedem Thema besser und genauer beraten.

Ich wünsche dir viel Glück!
 

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