Was wurde denn gestohlen?
Meine E-Zigarette.... Nur nicht dran denken, das hat mich gestern schön aus den Schuhen gehauen. Heute versuche ich mich abzulenken. Es wurmt mich so, dass sie jemand in seinen Händen hält, dem sie nicht gehört, dem sie nicht wichtig ist. Fundunterschlagung ist strafbar.
Kann es sein, dass die Tabletten schuld am Schwindel sind?
Das ist so. Generell haben mir die Tabletten, die ich so nehmen durfte das letzte Jahr über, nicht geholfen, höchstens dabei, mich kaputter zu fühlen.
Kannst du dich erinnern, wann du zuletzt kichernd ins Bett gefallen bist?
Ach, so selten ist das nicht.
🙂 Ich bin nicht depressiv, nur angsterkrankt. Hier zuhause funktioniere ich „ziemlich“ normal und ich lache recht gerne.
und mal ganz unter uns, Professoren sind auch nur Menschen.
Kannst Du das mit Quellen untermauern?
😱
Vom Kopf her weiß ich das ja.
Die grobe Laufbahn ist angedacht, aber ob das so klappt...
"Ich bin ein Kämpfer und gebe niemals auf." Einfach aber effektiv. Wenn du magst, darfst du es dir gern ausleihen.
Auch wenn mich die Worte von Sperata ehren, der mir Mut unterstellt – ich würde es gerne selbst so sehen können – wenn ich ehrlich bin, annehmen darf ich sie eigentlich nicht. Denn es ist kein Mut, den ich aufbringe. Höchstens kurzfristig gesehen, wenn ich mich selbst aus dem Haus schiebe für sinnvolle Erledigungen. Im Grunde ist es aber doch nur wieder die Angst, die mich nach draußen zerrt, vor dem Versagen. Davor, dass alles kaputt gehen, die Welt untergehen würde. Dass mir die letzten Gründe und Antriebe entgleiten könnten, überhaupt noch das Haus zu verlassen. Ich schwimme daher einfach im Strom der Angst, die mich an gewissen Punkten hinaus schwemmt in die Welt, um die Dinge zu regeln für mein Weiterkommen, während sie mich an anderen drinnen hält.
Insofern brauche ich für dieses „mutige“ Hinaustreten und mein Leben regeln kein Mantra. Es ist das, was getan werden muss und es ist in mir einprogrammiert, angstgetrieben doch immer wieder zu kämpfen.
Mantras sind doch eher für Dinge gedacht, die einem gedanklich immer wieder entgleiten, die nicht greifbar sind und schlecht umsetzbar für einen selbst. Daher schrieb ich vom Mantra der Selbstverständlichkeit.
Denn so selbstverständlich, wie wir glauben ist das Leben nicht.
Stimmt, das Leben selbst ist das nicht. Aber das da sein Dürfen (wo man denn ist), das sollte es sein. Ich weiß nicht ob der Gedanke nachvollziehbar ist. Gesellschaftlich betrachtet, dass ich mich einbringen darf beispielsweise. Dass ich ein Leben in ihrer Mitte führen darf, einen Beruf haben darf. Oder, und vor allem, in den kleineren Dingen des Lebens: Dass ich durch die Uni gehen darf – oder sonst wo entlang. Dass ich genau dasselbe Recht habe wie andere um mich herum auch und niemandem unterlegen bin.
Vielleicht liest sich das absurd oder mag den Anschein erwecken, dass ich mir alles mögliche gefallen lasse oder leicht ausnutzbar bin, aber dem ist nicht so. Wenn ich jemanden erst einmal ein bisschen besser kennen lerne, verfliegt das Gefühl der Unterlegenheit bzw der Minderwertigkeit in der Regel. Gleichsam bemerkt mein Gegenüber auch meine Stärke, die sich dann regt und zeigen darf.
Daher schaffte ich es auch so lange, mich durch die Uni zu kämpfen und ich gehe davon aus, nur die wenigsten Studenten (oder niemand?) wussten, wie unsicher ich bin. Bei Profs kann ich das nochmal schlechter kaschieren, das wühlt mich zu sehr auf.
(Meine beste Freundin, die ich dort kennen lernte, sprach von mir immer als von dem stärksten Menschen, den sie kennt. Sie wusste ebenfalls nichts von meinen Problemen. Andeutungen meinerseits gingen unter. Als es mir schlechter ging, als das Versteckspiel sich verkomplizierte, brach sie die Freundschaft ab. Die Begründung lautete in etwa „Du schiebst voll den Stress in letzter Zeit und ich verstehe nicht weshalb, denkst Du nur Du hast Stress auf der Welt?“ Manchmal denke ich, es war ein Fehler, es vor ihr zu verheimlichen. Denn wir waren innig miteinander. Andererseits, sie hätte es leicht erkennen können, sie wollte es nicht sehen und hätte es niemals verstanden. Sie hatte da ihre eigenen, speziellen Ansichten über seelisch Kaputte, die hier und da durchschimmerten... Aber ich komme wohl zu weit ab von dem, was ich sagen wollte.)
Die Hauptaussage sollte sein, dass ich einerseits keineswegs schwächlich erscheine, wenn ich mich zurechtfinde, wenn Menschen und Orte mir bekannt sind.
Aber da draußen, wo mir jeder und alles fremd ist, fühle ich mich pauschal verunsichert und unterlegen, denn ich kenne diese Menschen um mich herum nicht und für mich scheint dies unbewusst die sicherste Annahme zu sein.
Sicher gibt es manche Menschen, denen ein bisschen mehr Dankbarkeit, dass sie studieren dürfen, gut täte. Aber es gibt auch diese anderen, die das Gefühl umtreibt, sich rechtfertigen zu müssen, einen Studienplatz zu haben. Die sich dafür schämen, zB einem Professor die Zeit zu stehlen. Für mich ist das Leben zu un-selbstverständlich. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist? Wenn ich eine Straße entlangfahre und hinter mir fährt ein Auto zu dicht auf bringt mich das innerlich ins Wanken, ich mache mir Gedanken, dass mein Hintermann es eilig hat und ich ihm hier auch wieder die Zeit stehle, weil ich ungern zu weit überm Tempolimit fahre. Dafür gäbe es noch etliche weitere kleine Beispiele. Ich habe auch Angst, von Polizisten aus dem Verkehr gezogen zu werden, weil ich eigentlich nicht fahren dürfte, obwohl ich ja darf – wer vermag das Muster zu erkennen, es ähnelt der Angst vor Gesprächen mit Profs.
Das ist der Grund, weshalb mir gerade dieses Mantra gut tut: Ich darf auch hier sein.
Meiner Meinung nach ist es dir zu wichtig, das du ruhig bist. Du kannst nicht immer ruhig bleiben. Bei mir hat es schlagartig gebessert, wenn ich konstant einfach folgendes dachte: "Du bist deiner Umgebung ausgesetzt, du hast kein Schild, alles, jede Emotion ist begründet!" Dieses "ausgesetzt sein" hat schlussendlich dazu geführt dass es mir egal war, wenn ich nervös wurde, ich keine Angst mehr vor der Nervosität! Dann hat sich diese auch nicht hochgeschaukelt. Ich bin seither viel ruhiger! Viele Leute sagen ja, du musst dir einfach ein Schild vorstellen, an dem alles apprallt. Das halte ich für Unsinn, denn ich glaube nicht, dass die "coolen" Leute sich ständig ein Schild vor die Nase denken. Der zentrale Gedanke ist wirklich das "ausgesetzt" sein wollen! Also geh raus mit Freunden und setze dich der Welt aus! Je extremer die Situation desto stärker wirst du! Aber übertreibs nicht
Ich habe keine Freunde / Bekannten. Ja, ich versuche, meine Außenwirkung zu kontrollieren. Die Profs wissen sowieso, dass ich Angst vor ihnen habe, in solchen Situationen kann ich das nicht verbergen. Ich denke mir, dass es sie wiederum verunsichert, provoziert oder abstößt - so funktioniert der Mensch, das lässt sich schon evolutionär begründen. Wenn ich mich unkontrolliert gehen lassen würde, würde ich ihnen nicht nur Zeit, sondern auch Nerven stehlen. Wie unangenehm und auch unpassend. Ich verstehe in etwa, was Du sagen willst und es klingt nach keinem schlechten Weg für den ein oder anderen. Aber ich möchte lieber gegen meine Emotionen vorgehen, möglichst bevor ich damit nichtsahnende Mitmenschen belaste – es reicht ja schon, das hier zu tun. Denn meine Emotionen, so sagt mir der Kopf, sind unbegründet. Es kommt nur nicht in mir an.
Weshalb sollte ich meiner Angst ein Existenzrecht einräumen? Inwiefern ist sie begründet, allein aufgrund dessen, dass ich sie verspüre?
Danke fürs Zuhören.