Hallo,
Ich weiß, dass sich das vielleicht blöd anhört..Ich habe letztens mit einer Kollegin/Auszubildenden von mir geredet. Ich bin 22 und mache eine Ausbildung im Krankenhaus.
Ich habe sie halt gefragt, in welchen Ländern sie schon überall war. Als ich meine aufgezählt habe, meinte sie halt nur : nicht gerade viel.
Ich war halt in Griechenland (Kreta (2x), Kabala, Thessaloniki, in meinem Heimatdorf, Nikiti/Chalkidiki), in Deutschland (Ostsee, Dahme, Zingst, Brilon), 3x in London, in Brighton und Hastings und den Niederlanden (Amsterdam, Den Haag, Scheveningen). Im Oktober in der Schweiz(Zürich, Montreux)
Eine andere Kollegin meinte, dass sie seit Anfang der Ausbildung spart und nach New York fliegt. Ist ja alles schön und gut, ich freue mich auch für sie aber sie hat irgendwann so angegeben, dass ich halt meinte das es Leute gibt, die noch nie ein Flugzeug von innen gesehen haben. Man sollte immer dankbar sein, finde ich.
Ich würde nach meiner Ausbildung gerne Work&Travel machen, vielleicht in Australien. Ein Traum ist natürlich auch Amerika. Und auf jeden Fall eine Rucksack Reise durch Indien/Thailand. Südostasien und Afrika ist auch eins meiner Ziele.
Die FSJlerin bei mir auf der Arbeit ist letztes Jahr 6(!) Mal vereist, ich nur 3. Ihre Eltern werden sie aber nicht Uhr ganzes Leben lang finanzieren können oder sehe ich das falsch? Wenn Sie allein lebt und andere Kosten hat, wird sie sich nicht leisten können 6 mal zu verreisen.
Ich habe nur das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft und ich weiß einfach nicht, wie ich das alles wahrmachen kann..
Reisen, sofern man es sich zeitlich und materiell leisten kann, trägt ungemein zur Weitsicht bei und weitet den Horizont deutlich mehr als es sich die meisten (meist weniger reiselustigen) Individuen vorstellen können.
Im Optimalfall bleibt man ein wenig länger im Zielland und nimmt an dessen Alltagsleben teil.
Man taucht in die Sorgen und Nöte, aber auch in die Hoffnungen der dort lebenden Bevölkerung ein.
Auch "Gastfreundschaft" erlebt man aus dieser Perspektive nocheinmal ganz anders, als aus der des Geldtaschen-Touristen.
Ich hatte sowohl die Pflicht als auch das Privileg vor allem beruflich schon den ein oder anderen Winkel dieser Welt besuchen zu dürfen.
Vor allem der Besuch von weniger schönen Orten dieser Welt, in meinem Fall waren dies Afghanistan, Bangladesch, Südafrika und Java / Indonesien inklusive Arbeitsauftrag vor Ort samt Interaktion mit der arbeitenden Bevölkerung, sind hier hervorzuheben.
Der klassische "all inclusive" Urlaub in einem Sternebunker ist eine erholsame Sache und bringt einem das jeweilige Land vor allem landschaftlich und in seinen "Highlights" näher... allerdings ist und bleibt es eine Blase. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Man steht als geldbringender Tourist immer auf einem Podest, egal in welchem Land.
Ich kann "work and travel" wärmstens empfehlen oder ein Auslands-Semester, wenn die Möglichkeit dazu besteht oder einen späteren Posten mit einer gewissen Reisetätigkeit.
Der deutsche Pass ist hier übrigens bereits jetzt schon ein Privileg. Das sollte man sich nicht entgehen und auch nicht durch irgendwelche lächerlichen Beschämungs-Ideologien kaputt reden lassen.
Du wirst schnell merken, wenn du es mit weniger weit gereisten Leuten zu tun bekommst, die dir dann "die Welt" erklären wollen... von armen Teufeln sprechen, die sie zu verstehen glauben, aber noch nie "live" gesehen haben.
Also, liebe TE,
wenn du die Möglichkeit bekommst, dann tue es.
Gerade junge Jahre sind für sowas prädestiniert. Den Realität selektierenden Sternebunker kann man sich noch nicht leisten und die Gesundheit ist für work and travel optimal ausgeprägt, ferner ist meist noch etwas Zeit vorhanden, die dir später, je nach Job und Familienkonstellation, meistens fehlt.