Ich reise zu wenig und habe etwas verpasst?

Eigentlich kann man @Styx.85 Beitrag nichts mehr hinzufügen.
Auch ich kann Dir nur raten: verwirkliche Deine Träume. Mache Reisen, solange Du es kannst, solange Du sie finanzieren kannst, solange Du gesund bist, solange Du die Zeit hast.
Gerade solche Trips wie W&T werden Dir Dein Leben lang in Erinnerung bleiben, werden Deinen inneren Horizont für ganz andere Dinge öffnen, als das, was Du nur aus der Zeitung oder dem Fernsehen kennst.
Um Alexander v. Humboldt zu zitieren: "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben."

Reisen müssen nicht teuer sein, die besten Reisen sind ohnehin die, bei denen man einfach den Rucksack aufschnallt und sich jeden Tag dahin treiben lässt, wo es einen eben hin verschlägt. Fremde Länder, fremde Menschen lernt man nicht im teuren Pauschalhotel und im Neckermann-Airporttransfer kennen, sondern z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, die i.a.R. wenig kosten.

Und ich kann Dir noch raten, dass Du besser lange Reisen machen solltest, bei denen Du Zeit hast, das Zielland auch wirklich kennen lernen zu können als kurze Trips, nur um ein paar Insta-Fotos zu haben und ein Kreuz auf der Weltkarte.

Styx.85 meinte:

von armen Teufeln sprechen, die sie zu verstehen glauben, aber noch nie "live" gesehen haben.

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Die haben natürlich richtig was davon, wenn sie von Touristen begafft werden.
Die Weitgereisten sind dann natürlich mächtig stolz, die armen Teufel live gesehen zu haben.

Sorry, @GenerousFly, habe das musste gerade sein.
Beide Seiten haben ihre Vorurteile oder Abneigungen gegenüber der anderen, wie man deutlich liest.
Weites Reisen ist weder ein Garant dafür weltoffen zu sein, noch tolerant zu sein.
Ich hatte einen guten Bekannten (ist vor 2 Jahren verstorben) der mehrt als die Hälfte seines Lebens in Asien, Afrika und Südamerika, aus beruflichen Gründen, verbracht hat.
Er konnte viel erzählen, aber weltoffen und tolerant, weit gefehlt.
Wenn Du gerne reisen möchtest und es Dir leisten kannst, dann mache es, sei Dir aber dabei im Klaren, dass die Ressourcen dieser Welt nicht unendlich sind und wir hier in Europa ohnehin schon erheblich mehr verbrauchen, als uns zusteht.

Insta meinte:

Du hast übrigens das Essen vergessen, allein für authentisches Essen ist jede Reise Ihren Weg wert. 🙂

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Hmmmm... hmmm...
Also ja, in einem qualitativ hochwertigem Restaurant oder einem Land mit hohem Standard jederzeit...

Was man mir allerdings seinerzeit mal wahrhaft Authentisches in Bangladesch (eine meiner intensivsten aber auch schlimmsten Reiseerfahrungen) im Rahmen einer Rundfahrt mit einem ortskundigen Kollegen am 2. Tag nach meiner Ankuft dort durch das Autofenster anbot, habe ich dankend stehen gelassen.

Zügelloses Essen... noch dazu in gewohnter Qualität und Quantität ist im Großen und Ganzen ebenfalls in vielen Fleckchen dieser Erde ein Privileg des Sterne-Touris.

Daher kann ich mir oft ein hämisches Lächeln nicht verkneifen, wenn unsere Emo-Fraktion gerne mal Bio-Qualität und Massentierhaltung in herrlich naiver Weise andiskutiert in völliger Ausblendung der Tatsache, dass das, was bei uns die Haustiere "zu Essen" bekommen qualitativ hochwertiger ist, als das was in etwa 60% der Welt Menschen täglich "fressen".

Beneidenswert in diesem Zusammenhang ist oft nur die äußerst resiliente Darmflora dieser Leute.

Und es gibt durchaus die Möglichkeit gerne zu reisen (mit Zelt und viel unterwegs sein) und trotzdem Reisen kritisch zu reflektieren und mit Bedacht zu nutzen. So ist es in meinem Fall. Ich reise total gerne, aber ich gehe achtsam mit diesem Privileg um.

Nikos meinte:

Du bist 22?



Ich war mit 24 zum ersten Mal in Venezuela, mit 33 wieder. Vorher war ich nur mit meiner Familie in Dänemark, 10mal ungefähr. Und auf Mallorca und Gran Canaria. Ach ja, auf Korsika auch. Mit 30 in Südfrankreich.

Dann ging mein Leben den Bach runter.

Mit 40 ging mein Leben den Bach wieder rauf.

Seitdem war ich auf 10 Kreuzfahrten, kenne so ziemlich die ganze Karibik, war zweimal in New York, mehrmals in Florida, in diversen Mittelmeerländern (Griechenland, Italien) und in Thailand.

Und hier habe ich bestimmt noch irgendwas vergessen.

Neuerdings fahre ich wieder einmal im Jahr nach Dänemark und miete ein Haus.

Ich bin jetzt 51 und verdiene nicht überdurchschnittlich viel Geld.

In London war ich nicht, in Paris auch nicht.



Also wenn du 22 bist, dann hast du 29 Jahre Zeit, bis du 51 bist,

Und das bedeutet du kannst unglaublich viel reisen, auch wenn du nicht sehr viel verdienst.



Viel Spass!

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Am 06 werde ich 23 .

Hier finden sich einige sehr gute, nachvollziehbare Gedanken zum Thema Reisen.
Z.B.: „Reisen ist, genau betrachtet, einfach eine weitere Spielart des Konsumzwangs, verpackt in ein romantisches Gewand.“

Zaphod meinte:

Um Alexander v. Humboldt zu zitieren: "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben."

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Das kannte ich noch nicht, tolles Zitat! Und leider zu 100% passend!

_vogelfrei meinte:

Und es gibt durchaus die Möglichkeit gerne zu reisen (mit Zelt und viel unterwegs sein) und trotzdem Reisen kritisch zu reflektieren und mit Bedacht zu nutzen. So ist es in meinem Fall. Ich reise total gerne, aber ich gehe achtsam mit diesem Privileg um.

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Das klappt am Besten in Strandbars oder wirklich einfach gehaltenen Bars beispielsweise in Südostasien. Tolle und günstige alkoholische Getränke, internationales Publikum, unterschiedliche Hintergründe...das sind die besten Abende für kritische Reflektionen (und ok, einen Kater am nächsten Tag). 😎

beihempelsuntermsofa meinte:

Z.B.: „Reisen ist, genau betrachtet, einfach eine weitere Spielart des Konsumzwangs, verpackt in ein romantisches Gewand.“

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Nein...

Vielmehr ist das Gerede von "Konsumzwang" entrückter Blasen-Content.
99% der Welt konsumieren gerne oder würden dies zumindest gerne tun.

Spricht ein Mensch von Konsumzwang, hat dies oft eher selbstbelügende Komponenten, eine Auswahl:

- Der Mensch kann gar nicht konsumieren und redet sich so das eigene Leben schön, Moral statt gesellschaftlicher Partizipation
- Der Mensch versucht andere zu bekehren im Sinne von "Wasser predigen und Wein saufen"
- Der Mensch ist sich aufgrund gewisser Bildungsferne der Bedeutungen der Worte "Konsum" und "Zwang" nicht bewusst

Als von Humboldt gelebt hat (vor 250 Jahren) mag das so gewesen sein.
Woher hätten Menschen damals viel über andere Länder und Kulturen wissen sollen als aus eigener Erfahrung?
Heutzutage ist das absolut obsolet.
An jeder Ecke wird man mit Reiseberichten bzw. Berichten über andere Länder und Kulturen überschwemmt.