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Ich nannte es normal...

Ja, mit Kinderbildern hab ich auch so meine Probleme. Hab kaum welche, aber auch diese 5 konnte ich nie ansehen. Zu viele Schuldgefühle. Bis ich eines Tages mich mit einem anderen Thema beschäftigte (Kriegsenkel) und erkannte, ich habe keine Schuld. Das war eine innere Befreiung. Ich war zum ersten Mal in der Lage, diese Bilder anzusehen und mich zu fragen, was ist so falsch an dem Kind, dass es nicht geliebt werden konnte. Es war toll. Ich habe drei Tage nur geheult, als ich einiges begriff. Leider ist mir davon ganz viel wieder weggerutscht. Und die Frage nach der Schuld steht wieder im Raum. Aber es ist nicht mehr so absolut. Ich versuche, mich dann immer wieder dran zu erinnern, dass ich schon mal erkannt hatte, dass ich keine Schuld habe. Ich kann immer noch drauf gucken auf die Bilder, aber ich mag sie nicht mehr. Ich denke aber, es ist jetzt eben sehr viel durcheinander, mein Haus ist erst mal eingebrochen, das braucht Zeit, es neu zu sortieren. Und Durchhaltevermögen.... puhhh
 
Hallo noch nicht,

Dein Beispiel ist zerfetzend und macht ein neues Gefühlskarussell auf: Hass oder Gleichgültigkeit. Was ist schlimmer?


Diese Dinge kann man nicht mit den Gedanken erfassen.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Erwachsener damit konfrontiert wird oder ein Säugling/Kleinstkind..

Welche Möglichkeiten hat ein sehr kleines Kind, solche Dinge zu verarbeiten?



Hass ist ja immerhin noch ein Gefühl, das was zeigt, was mit mir zu tun hat.



Das sind Gedanken. Zudem Gedanken eines Menschen, der denken kann, verbalisieren kann.. eines Menschen, der auch relativieren kann.. eines Menschen, der Beziehungen zu anderen Menschen hat.. somit "puffern" kann..

Das alles steht einem sehr kleinen Kind überhaupt nicht zur Verfügung!
Keine Sprache.. Kein Ausgleich mit anderen Menschen.. kein Relativieren.. Mit voller Wucht in den Augen der Mutter die Ablehnung des Eigenen erleben, ohne ausweichen zu können, ohne sich beim "Papa" ausweinen zu können, der vielleicht noch schlimmer ist - ist das verarbeitbar?



Gleichgültigkeit? Es ist egal, was das Kind braucht, was es kann, wozu es fähig ist, was es verstehen, verarbeiten kann. (nur Gedanken)




Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.





Ist man es wert, eine Traumatherapie zu machen? Wer definiert, ob man ein Trauma haben darf?


Du scheinst der Traumatherapie eine Bedeutung zuzuschreiben, eine Art "Exclusiv-Therapie", zu der nur "Berechtigte" einen Zugang haben dürfen/sollen.

Diese Herangehensweise ist sehr weit verbreitet und ähnelt so ziemlich dem Umstand, dass sehr viele Leute den Begriffen (Borderline, schizoid, paranoid, bipolar etc. etc. etc..) eine fast absolute Bedeutung beimessen.
Das entspringt vielleicht einem "mechanistischen Modell" der menschlichen Seele, die aber mit der Wirklichkeit der Psyche fast gar nichts zu tun hat.

Viele Menschen scheinen zu denken "Ich habe das... und ich brauche dafür die Therapie soundso..".


Es geht darum das Geschehene nicht mehr abspalten zu müssen und die Gefühle, die dazu gehören, zulassen und aushalten zu können.
Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Das gilt aber für fast alle Therapien, bei denen es um Grundsätzliches geht.
Manche scheitern, andere nicht. Manches ist so schwer, so sehr schwer, so extrem schwer, dass man sich davon keine Vorstellung machen kann.
In der Situation wird der Therapeut oder die Therapeutin als ganzer Mensch gebraucht, beansprucht und ist manchmal der entscheidende Faktor, während alles an einem seidenen Faden zu hängen scheint.
 
Momentan denke ich, darf das Kind in mir traurig und stumm sein. Es ist gut, dass man hier schreiben kann. Reden wäre nicht das, was ich möchte.

Das Kind darf sein. Zum ersten Mal in seinem Leben.

Kinder möchten einfach nur sein dürfen. Und dafür geliebt werden, dass sie sind. Feen können das. Die setzen sich neben das Kind, halten die Hand und sind einfach nur da, lieben das Kind.

Du hast ein Ziel für dein Inneres Kind, bist ungeduldig, dass es ankommt, irgendwer, irgendwas ist, was es nicht sein kann.

Lass das Kind doch einfach sein. Traurig sein. Gib ihm Raum. Lass es in Ruhe.

Als deine Tochter noch ganz klein war und schreckliche Angst hatte, was hat das in dir ausgelöst? Welches Gefühl hattest du? Was war dein Instinkt? Wolltest du, dass dieses Kind sich zusammenreißt, stark wird, ging es um Entwicklung?

Ich denke doch, der erste Impuls war, deine Tochter in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, dass du da bist und sie beschützt.

Mehr braucht dein Inneres Kind zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht.

Dieses Kind hat niemals die Erfahrung gemacht, dass es beschützt wird. Und das ist es, was du ihm geben kannst. Und weil es Menschen nicht vertrauen kann, stellt man ihm einen Beschützer an die Seite wie eine Fee oder einen Drachen, einen Hund, was immer ihm gut tut. Und man schafft einen sicheren Raum. Stell ihn dir nur vor. Wenn er da ist, du wirst sehen, wird dieses Kind von ganz allein an diesen Ort gehen.

Was hättest DU dir denn als Kind gewünscht? Sicherheit? Wahrgenommen werden?

Das ist die Arbeit mit dem Inneren Kind. Herausfinden, welche Bedürfnisse es hatte, die nicht gestillt wurden und dann daran arbeiten, ihm dieses Sehnsucht, diese Leere zu stillen.

Es geht nicht darum, was DU jetzt brauchst. Es geht darum, was dieses Kind damals gebraucht hätte.



@ Traumatherapie

Ab wann ist man es wert, eine Traumatherapie zu machen?

Das Thema Trauma gibt es erst seit den später 70igern, den frühen 80iger Jahren. Da wurde zum ersten Mal in diese Richtung geforscht. Und das in Amerika, nachdem die ganzen Soldaten aus dem Vietnamkrieg zurückkamen und sich merkwürdig verhielten.

Da zuerst das Militär in diese Richtung geforscht hat, wurde das Trauma am Erlebnis festgemacht und der Mensch dabei wenig berücksichtigt.

Die ganzen Psychologen/Therapeuten, die bis in die 90iger ausgebildet wurden, haben von diesem Thema wenig Kenntnisse. Man merkte aber, dass man spezielle Kenntnisse braucht, um Menschen mit der PTBS helfen zu können. Darum wurden Zusatzausbildungen angeboten und damit gab es plötzlich spezielle Traumatherapeuten.

Heute weiß man, dass im Grunde alle psychischen Störungen traumatische Erlebnisse zugrunde liegen. Dazu musste sich das Bild der Traumatisierung aber erst ändern und heute hängt die Definition fürs Trauma am Menschen und nicht mehr am Ereignis.

Bei einem Trauma ist der Körper in permanentem Alarmzustand und wird mit Stresshormonen und bestimmten Botenstoffen überflutet. Der Körper ist in einem chemischen Ungleichgewicht. Menschen mit Traumata haben einen sehr geringen Stresslevel. Das kann man mit entsprechender Arbeit in den Griff bekommen. Und die Techniken dazu lernt man in der Traumaberatung. Mehr ist das eigentlich erst mal nicht.

Menschen, die emotional und/oder sexuell missbraucht wurden, entwickeln psychische Probleme. Daran kann man in der Therapie arbeiten.

Das heißt, ob du in eine Traumatherapie gehen solltest, hängt nicht davon ab, was du erlebt hast. Es hängt ganz von deinen Symptomen ab und da kann ich dir versichern, du hast Symptome, bei denen dir ein Traumatherapeut helfen kann.





Jeder Mensch erlebt Traumata. Das bleibt nicht aus. Es ist ein völlig normaler Stressvorgang im Körper.

Das von NochNicht angebotene Beispiel mit dem hasserfüllten Blick ist für mich persönlich schon eine Nummer zu viel. Ich weiß gar nicht, ob ein Säugling das überhaupt wahrnehmen kann, aber okay, gehen wir mal davon aus. Es wäre aber auch wieder eine Art von Gewalt und Boshaftigkeit, der das Kind ausgesetzt ist.

Das fängt aber schon viel kleiner an. Jedes Kind braucht Körperkontakt. Bei fast allen Naturvölkern trägt die Mutter den Säugling den ganzen Tag eng am Körper. Es gibt dazu auch Studien an Affen, die bewiesen haben, dass Nahrung für das Kind nicht so wichtig ist, wie Körperkontakt. Eine Mutter, die ihr Kind hasst, wird diesem natürlich genau das vorenthalten. Aber das muss gar nicht mal der Hass sein. Es reicht eine Postnatale Depression. Die Mutter ist den ganzen Tag mit dem Kind alleine und es wird nur zum Windelwechseln und Füttern hochgehoben.

Dieses Kind steht unter extremen Stress und hat Traumareaktionen. Wenn das nicht an irgendeiner Stelle aufgefangen wird, kann sich daraus eine PTBS entwickeln.

Das heißt, dass Eltern, die dem Kind alles geben, die beste Ernährung, immer das Teuerste vom Teuersten, die besten Ausbildungen, etc., machen sich trotzdem der emotionalen Misshandlung schuldig, wenn sie nicht in der Lage sind, diesem Kind entsprechend Wärme und Nähe zu geben.

Was übrigens sexuellen Missbrauch an einem sehr kleinen Kind zu einem absoluten Horror macht. Es ist DAS Urbedürfnis dieses Kindes. Und genau an der Stelle wird es verraten. Die erste Erfahrung, die dieses Kind macht, heißt: Ich bezahle für meine Bedürfnisse einen unendlich hohen Preis.

Nun gibt es Menschen, die würden sagen, wenn ein Kind, das zehn Jahre ein super Verhältnis zum Vater hatte und eine tolle Vertrauensbeziehung aufbauen konnte, plötzlich damit konfrontiert wird, dass der Vater stirbt, wäre das weniger schlimm. Tatsächlich aber geht an ganz anderer Stelle etwas kaputt und die Probleme sind so oder so groß.

Wenn du einen Geigevirtuosen fragen würdest, würde der lieber beide Füße verlieren als seine rechte Hand. Aber ein Sprinter würde sicher lieber einen Arm geben als einen Fuß zu verlieren.

Ob jemand traumatisiert wird, welche Folgen das hat und wie er damit umgeht, hat etwas mit der Psyche dieses Menschen zu tun, mit der Entwicklung seines Gehirns im Mutterleib, mit dem chemischen Cocktail in seinem Blut. Man kann Ereignisse nicht miteinander vergleichen.

Nur weil ich den gleichen Weg wie ein anderer gegangen bin, heißt das nicht, dass ich diesen Weg in seinen Schuhen gegangen bin. Vielleicht war in seinen Schuhen ein Stein. Vielleicht waren seine Schuhe zu klein und jetzt hat er Blasen.

Und selbst wenn ich denke, ich bin den schwereren Weg gegangen, meiner war voller Wurzeln und Steine und ich musste mich echt vorwärts kämpfen und der ist die betonierte Straße entlang gegangen, dann ist auch hier die Frage, was der in seinen Schuhen hatte. Oder vielleicht musste er diesen Weg ja kriechend gehen, weil man ihm die Beine verkrüppelt hat ...

Wir urteilen oft so oberflächlich.





Viel, viel wichtiger ist, dass das Kind bestimmte Bedürfnisse
 
Liebe kia blue

Ich bin mittlerweile 49 und es geht mir wie dir.
In der Klinik wo meine erste so genannte Traumatherapie stattfand da war ich froh keine gemacht zu haben, denn die Teilnehmer waren fertig für den Rest des Tages, was aber nicht an ihnen lag sondern in der Therapieform begründet war.
Die Klinik wo ich jetzt hin soll arbeitet laut eigener Aussage ganz anders, die Therapie selber erstreckt sich über einen Zeitraum von 18 Monaten.
Sie ist gesplittet in drei Blöcken (a) von sechs Wochen, danach sechs Monate Pause.

So wie sie schildern wird dort zwar auch nach dem inneren Kind gesucht, aber ohne Druck und ohne Erzählen müssen.
Müsste ich alles erzählen wäre die Therapie für mich undenkbar, ich würde zerbrechen.
ich hoffe aber das es mir nachher besser geht als es jetzt der Fall ist und ich hoffe das ich recht behalte.

Und auch dir wünsche ich das es dir im Anschluss besser geht, wenn auch der Weg steil und steinig ist, aber wie viele Berge haben wir schon erklommen und wie viele Täler durchschritten und wir leben immer noch, allen Unkerufen zum Trotz.
 
Ihr Lieben, ich habe alles gelesen, bin aber jetzt etwas überfordert. Ich denke, ich werde noch antworten, es sind viele interessante Gedanken dabei, im Augenblick glaube ich, brauche ich eine Pause.

Lieben Dank erst mal, kiablue
 
E Jetzt habe ich immer öfter den Gedanken, jetzt bin ich dran, es geht jetzt mal um mich.

Ich glaube, für mich ist es schon ein Fortschritt zulassen zu können, dass es dieses Kind, diese verletzte Seele in mir gibt, dass da ein Wesen ist, das gesehen, gehört und gefühlt werden muss. Nicht mehr verdrängt werden kann und darf.


Vielleicht gelingt dir dieses wichtige "jetzt bin ich dran" nur über krank sein, schwach sein, "funktionsunfähig" sein. Vielleicht kannst du es dir nur erlauben, wenn es dir richtig schlecht geht?
Vielleicht wirst du erstmalig gesehen, seit es dir schlecht geht?
Das kann natürlich diesen Zustand aufrecht erhalten.

Vielleicht ist es auch noch zu früh für eine Traumatherapie. Diese setzt nämlich eine gewisse Stabilität voraus, die du mit einer floriden Essstörung nicht hast. Vielleicht solltest du erstmal in einer stationären Therapie die schwere Essstörung angehen und etwas stabiler werden?
 
Vielleicht ist es auch noch zu früh für eine Traumatherapie. Diese setzt nämlich eine gewisse Stabilität voraus,

Eigentlich ist es Sinn und Zweck, diese Stabilität herzustellen!

1) Stabilität herstellen
2) Sicherheit herstellen
3) Konfrontation
4) Integration

Damit Punkt 3 und 4 angegangen werden können, müssen 1 und 2 dringend bereits vorhanden sein. Während der Konfrontation wird es immer wieder dazu kommen, dass man zu Punkt 1 und 2 zurückkehren muss.

Stabilität und Sicherheit sind das Hauptziel der Traumatherapie. Zu keinem Zeitpunkt darf die Aufarbeitung wichtiger sein!

Kommen Themen hoch, wird aktuell daran gearbeitet. Solange 1 und 2 aber nicht hergestellt sind, wird man lediglich daran arbeiten, die Themen zurück in die Verdrängung zu bringen.

Während der Konfrontation kommt es sicher zu Abstürzen und es kann einem sehr schlecht gehen. Aber mittlerweile sollte man gelernt haben, dass man stark genug ist, da wieder rauszukommen (vorzugsweise allein) und wenn man dieses Gefühl nicht hat, ist man meiner persönlichen Meinung nach nicht so weit, in die Konfrontation zu gehen. Das muss man sich nicht antun.

Das wollte ich nur ergänzen.
 
Ihr Lieben, ich habe alles gelesen, bin aber jetzt etwas überfordert. Ich denke, ich werde noch antworten, es sind viele interessante Gedanken dabei, im Augenblick glaube ich, brauche ich eine Pause.

Lieben Dank erst mal, kiablue

@Kiablue,
gut wenn Grenzen bemerkst werden und sie beachtet. Wann immer das Gefühl da ist, etwas anderes zu tun ist besser, als sich grad, allem weiter auszusetzen, nehme es war und schau, was grad gebraucht wird und tue es.

Mir hilft es zumindest auch einfach mal nur zu sein, keine Gedanken an irgendwas. Nur wahrzunehmen was wird gebraucht. Dann stelle ich oft die Frage, was wollen wir tun?
Manchmal mache ich Vorschläge, eine Antwort, je nachdem, manchmal wird es dann einfach getan...

Wünsch du hast es geschafft und auch etwas Pause gemacht. Die dir dann auch noch Erholung, Geborgenheit, Schutz und Sicherheit gibt.

LG
Mittendurch
 
So, heute kann ich Euch Schönes berichten. Ihr habt mir geholfen mit Euren Erfahrungen und Tipps. Besonders wichtig war für mich der Gedanke, dass ich zu ungeduldig bin, zu sehr unter Druck und mir wurde bewusst, ja, ich fühle mich unter Druck.

Ich hatte heute eine weitere Therastunde. Wollte mich drauf vorbereiten, wollte eine weitere Erinnerung suchen, die man dann bearbeiten könnte, aber ich fühlte mich überfordert. Dachte, ich bin noch nicht raus aus der Geschichte von der letzten Stunde, damit geht es mir immer noch sehr schlecht und nun soll ich schon was Neues machen. Ich ließ diese Vorbereitung sein und schaute nur, wie geht es mir, wo geht es nicht weiter.

Bin dann hin und sagte ihr, ich bin nicht raus aus der Geschichte und fühle mich unter Leistungsdruck. Sie war auch noch der Meinung, die letzte Stunde war heftig und wir besprachen das. (ich bin begeistert, dass sie kein 0-8-15-Programm durchzieht, ist mir schon viel zu oft passiert) Ich habe ihr gesagt, noch immer sehe ich das Kind da sitzen und ich bekomme es nicht weg von dort. Wir haben noch mal besprochen, was wir letzte Stunde versuchten, nämlich mich als Erwachsene sich um das Kind kümmern zu lassen, es zu befreien, zu beschützen, zu trösten…. Die Erwachsene war weg und ist es bis heute. Merke ich auch im Alltag. Dann versuchte meine Thera zu intervenieren, aber ich bekam nur einen Brechreiz, das Kind war nicht erreichbar. Mit nichts und ich machte mir schon sehr Gedanken, wie das weiter gehen sollte. Die Thera war auch erst etwas überrascht, dass es so gar nicht geht, das Kind zu erreichen. Und dann….

Sie dachte nach und erinnerte sich, ich hatte ihr mal erzählt, dass ich mich mal mit indianischen Horoskopen beschäftigt hatte und mich da gefunden habe und auch anderes der schamanischen Philosophie ganz interessant finde, aber nicht so sehr in die Tiefe eindringen möchte. Auf jeden Fall berührt es mich. Und so hatte sie den Gedanken, was ist, wenn ein Indianer in diese Situation kommt. Ja, das kostete mich Umdenken, Umfühlen, aber ich konnte mir sofort einen vorstellen. Ich war vorher ein körperlicher Klumpen, angespannt, eingerollt, mir war schlecht und kalt. Und dann war er da. Er war einfach nur da, hat nichts getan als mich angesehen (was das Kind noch nicht mal sah) und das Kind konnte aufstehen. Es fühlte sich sicher, es wusste, es kann jetzt gehen, den eigenen Bedürfnissen folgen. Erst mal unbemerkt entspannte sich mein Körper, es wurde wärmer in mir. Das Kind war gerettet. Es gab/gibt eine sprachlose, dafür aber wohl tiefe seelische Verbindung. Sie hat das Richtige für mich gefunden. Ich bin so dankbar dafür, dass sie sich so sehr auf mich einließ, auf meine Bedürfnisse und sich an etwas erinnerte, was ich ja nur mal kurz als Zusammenfassung erwähnt hatte.

Und das Verrückte ist – ich bin noch immer ziemlich fassungslos – aber für diese Situation ist das Kind erlöst, mich überfällt kein Horror, keine Weinkrämpfe mehr, ich fühle mich seit diesem Augenblick glücklich. Es ist verrückt. Ein Stellvertreter scheint zu funktionieren. Ich selbst hätte ihn nicht gefunden und ob das beim nächsten Mal auch klappt, das weiß ich ja nicht, aber JETZT ist es so und es ist toll.

Ich bin froh, dass ich den Mut hatte, hier öffentlich zu schreiben, wie es mir geht, es – Ihr – ha(b)t mir geholfen über eine schwere Klippe. Und sie verstand auch sofort, womit ich mich vergleiche, wenn ich frage, ob eine Traumatherapie wirklich für mich nötig ist. Ich hab ne tolle Therapeutin. 🙂

Liebe Grüße, kiablue
 
Das freut mich.

Wir denken immer, man müsste so viel tun, großen Aufwand betreiben.

Die Schamanen haben Krafttiere. Oft besteht die Behandlung nur daraus, für den Klienten das Krafttier zu finden, ihm Ahnen und Helfer an die Seite zu stellen.

Vielleicht hast du ja eine (heimliche) Schamanin an deiner Seite in der Therapeutin 😉

Hast du mal daran gedacht, ein Krafttier zu rufen, das dich durch die Therapie begleitet?
 

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Du bist keinem Raum beigetreten.

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