Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich mag die meisten Menschen nicht

rainman78

Mitglied
Hatte jetzt 2 Wochen Urlaub und darf (muss) Montag wieder arbeiten. Bin ganz froh wieder etwas zu tun zu haben, aber auf meine Kollegen freue ich mich (bis auf wenige Ausnahmen) gar nicht. Ich bin einfach kein großer Menschenfreund, ich will anderen auch nichts böses, aber ich wurde in meinem Leben schon so oft enttäuscht, dass ich einfach nur noch schwer Nähe zulassen und Vertrauen aufbauen kann. Ich weiß dass es auch an mir liegt, hatte schon immer Schwierigkeiten mit anderen Menschen. Werde ich gekränkt und enttäuscht neige ich stark dazu einfach den Kontakt abzubrechen, was mit Kollegen ja nicht so einfach geht. Ich habe früher auch versucht da privat Kontak aufzubauen, mal zum Essen gehen usw. Doch dann hab ich erfahren dass sie hinter meinem Rücken reden und dann war es schon wieder vorbei. Es liegt nicht speziell an den Leuten auf Arbeit, in einer anderen Firma wäre es sicher auch nicht besser.

Trotzdem fühle ich manchmal auch sehr einsam, bin single und habe keine Familie mehr. Ich merke dass mir das auf mich selbst zurückgeworfen sein im Urlaub, wo ich so gut wie keine soziale Kontakte habe, auch nicht gut tut. Ich kreise dann nur um meine (meist negativen) Gedanken und habe außer im Internet keine Möglichkeit mich auszutauschen. Deshalb habe ich auch kein Homeoffice gemacht, weil ich die Gefahr sehe, komplett zu vereinsamen und sozial inkompetent zu werden. Oft habe ich starke Wut, ich muss mich dann sehr zusammen reißen Höflichkeitsformen wie Grüßen usw. einzuhalten. Man sieht es den Leuten doch schon oft am Blick an, dass sie nichts von einem halten und dieses Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit. Wobei es auch sein könnte, dass ich diese ablehnende Haltung ausstrahle und die anderen das nur reflektieren? Der Mensch ist ja ein soziales Wesen und viele Leute sagen "Ist mir egal was andere von mir denken, ich mach einfach mein Ding", aber das ist denke ich meistens nicht wahr. Den meisten ist es nicht egal, was andere von ihnen denken. Früher konnte man ohne die SIcherheit einer Gruppe nicht überleben, wurde man ausgestossen war es ein Todesurteil. Diese Angst und das Bedürfniss nach Anerkennung und Zugehörigkeit steckt einfach in uns drin. Ich hätte auch gerne gute Beziehungen, Freundschaften und Liebe aber ich bin daran gescheitert und frustriert.

Als Jugendlicher war ich auch schon nicht beliebt im klassischen Sinn. Aber ich hatte wenigstens eine Handvoll Freunde, die mich ganz ok fanden und ich sie. Das hat sich alles aufgelöst, ich hab nur noch einen richtigen Freund, für den ich auch dankbar bin, aber den seh ich wenns hoch kommt 3 mal im Jahr, hat Familie usw. Ansonsten hab ich nur soziale Kontakte in der Arbeit und meine 2 Katzen, die einzigen die nicht schlecht über mich reden (Wenn doch,dann versteh ichs nicht, kann ja kein Katzisch). Hab früher die ganzen Tipss die man bekommt (Such dir ein Hobby, mach einen VHS Kurs, geh unter die Leute) befolgt, aber es hat nie zu mehr geführt. Ich hab keine Lust mehr darauf. Noch weniger hab ich Lust auf Online Dating, wo sich jedes Treffen wie ein Vorstellungsgespräch anfühlt, total gezwungen und mit Erwartungen und Hoffnungen die sowieso wieder enttäuscht werden. Ich bin 43, vielleicht ist das die Midlife-crisis, aber ich will manchmal einfach nicht mehr. Ich bin nicht verzweifelt genug mich aufzuhängen, aber ich erwische mich doch öfters bei dem Gedanken, dass ich hoffe wenn Herr Putin durchdreht und den Knopf drückt , die Koordinaten meiner Stadt auch hinterlegt sind. Mich einfach auflösen in einem Feuerball und die anderen sind dann auch weg...
 

rainman78

Mitglied
Wir strahlen alle unbewusst permanent irgendetwas aus und klar, das was wir aussenden kommt zu uns zurück.

Hast du mal darüber nachgedacht wo das herkommt?
Manchmal ist es vielleicht eine self fulfilling prophecy: Ich denke, jemand mag mich nicht und verhalte mich so zurückweisend, dass diese Person mich dann tatsächlich nicht mag. Es kommt aber auch manchmal grundlos, für mich nicht ersichtlich. Wir haben z.B Hilfskräfte, die Akten und Unterlagen bringen. Da waren 2 ältere Damen die ich (aus meiner Wahrnehmung) nie herablassend oder unfreundlich behandelt habe, ich mochte die sogar. Plötzlich erzählt mir eine Kollegin, dass die beiden nicht mehr zu mir gehen wollen und mir etwas bringen wollen, obwohl ich nie ein böses Wort gesagt hab. Ich denke mir, was soll der Scheiß. Paar Tage später musste dann wohl doch eine zu mir Monster und war scheiß freundlich. Ich war dann aber wirklich eher kühl...
 
G

Gelöscht 122550

Gast
Ich denke, jemand mag mich nicht und verhalte mich so zurückweisend, dass diese Person mich dann tatsächlich nicht mag
Da hast du das Problem sehr gut beschrieben.
Kenne das Problem aber auch.
Bei mir liegt es mit daran, dass ich mit mir selbst oftmals nicht im Einklang bin.
Also das was ich im Inneren bin stimmt nicht mit dem Außen überein.
Oftmals nehmen mich auch andere als arrogant wahr.
 
G

Gelöscht 120699

Gast
Kann ich total verstehen.
Mir geht es ähnlich.
Ich bin auch mit der Zeit total empfindlich geworden.
Und deute neutrales Verhalten oft schon als Ablehnung.
 
G

Gelöscht 120251

Gast
Kenne das auch und oft kam es zu Missverständnissen.
Ich wurde in mein bisheriges Leben auch schon oft enttäuscht und verletzt und habe angefangen, eher für mich zu sein, mein eigenes Ding zu machen, mein Weg zu gehen, mich aber auch von anderen Menschen nicht komplett zu isolieren. Nur die Menschen, wo ich merke, die tun mir nicht gut, sortiere ich aus, ohne Ausnahme.

Was das Kennenlernen anderer Menschen angeht, da gehe ich mittlerweile komplett ohne einen Plan und Erwartungen durchs Leben und lasse mich überraschen. Wenn es nicht klappt, dann eben nicht, wenn doch, mal schauen, wohin es mich führt. Dazu kommt aber, dass ich hin und wieder ein wenig gleichgültig bin, was wohl an mein über mehrere Jahre antrainiertes dickes Fell liegt.

Ich lasse es manchmal auch gar nicht erst zu Verletzungen kommen.
 

rainman78

Mitglied
Ich lasse es manchmal auch gar nicht erst zu Verletzungen kommen.
Das tue ich auch nicht, aber dann kann auch nichts anderes zustande kommen. Wenn ich mich einem Menschen wirklich emotional nähern möchte, muss ich mich öffnen. Allein das kennen lernen ist schon mit dem Risko der Ablehnung verbunden. Und wenn ich mich noch weiter emotional involviere, kann sie morgen aufwachen, mich anrufen und sagen " Ich bin emotional nicht angekommen" (so war das bei mir) und ich bin zerstört. Nur wenn man gar keine emotionale Nähe zulässt, ist man vor Enttäuschung sicher und befindet sich in emotionaler Isolation.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Du musst nicht jeden mögen. Aber Menschen im Allgemeinen nicht zu mögen, sich aber zeitgleich einsam fühlen, ist ein selbst geschaffener Teufelskreis.

Wie sollte sich dieser auflösen, wenn die Lösung das Problem ist.

Auch wenn du in der Vergangenheit enttäuscht wurdest, ist es kein Grund alle anderen nicht zu mögen.
Nimm die Vergangenheit als eine Erfahrung, aus der du gelernt hast. Die Erfahrung wird dir helfen es nicht nochmal erleben zu müssen bzw. Anzeichen besser zu deuten.

Jeder wurde, wird oder wird geworden werden sein (lol) im Laufe seines Lebens von anderen Menschen enttäuscht. Genauso wirst auch du oder ich, den einen oder anderen Menschen enttäuschen. Egal ob bewusst oder unbewusst.

Und da es trotzdem Personen gibt, auf die du dich zu freuen scheinst, gibt es ja Menschen, die die magst.

Kann es sein das du alle anderen Menschen ablehnst, da sie eine Bedrohung für dich darstellen und du die Leute, die du magst, nur für dich haben willst?
 
G

Gelöscht 120251

Gast
Das tue ich auch nicht, aber dann kann auch nichts anderes zustande kommen.
Ja, das stimmt, ich habe so manche Gelegenheit verstreichen lassen, hier und da auch einen netten Menschen vor den Kopf gestoßen, weil ich selber dann auch ein bisschen unsicher war. Habe mich dann für den leichten Weg entschieden.

Man sagt mir manchmal auch nach, ich lasse keine große emotionale Nähe zu, wenn dann nur schwer und langsam. Bei mir braucht es Zeit und ich persönlich nehme mir auch die Zeit. Hobbymäßig bin ich mit vielen sehr netten Menschen in Kontakt. Ich komme mit ihnen sehr gut aus und fühle mich wohl. Da erlebe ich manchmal auch ein Hoch und komme mehr aus mir heraus, als ich eigentlich wollte. Dann fahre ich automatisch einen Gang runter und merke, wie ich jemand damit verletzte, obwohl ich das gar nicht will.
 

rainman78

Mitglied
Kann es sein das du alle anderen Menschen ablehnst, da sie eine Bedrohung für dich darstellen und du die Leute, die du magst, nur für dich haben willst?
Das ist eigentlich nur bei Frauen die ich attraktiv finde so und würde ich als Eifersucht deklarieren. Ansonsten empfinde ich Menschen generell eher als potentielle Bedrohung für meine eigene Stabiltät. Man weiß nie wirklich welche Motive sie verfolgen, ist aber im Zweifel bei Egoismus nicht falsch.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
L -Trigger-Ich mag mein Kind nicht mehr haben 2 Ich 12
L Ich mag mein Kind nicht mehr haben Ich 65
P Welche Antworten helfen euch am meisten? Ich 42

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben