Hallo schwarzer Peter,
es tut mir sehr leid, dass du dich vom Leben abgehängt fühlst.
Aber wer bestimmt, ab wann man tatsächlich ins Hintertreffen gerät oder bereits geraten ist? Na klar, es ist dein subjektives Empfinden, was ich dir weder absprechen kann noch absprechen will. Versuchen wir dennoch ein paar objektive Bewertungskriterien heran zu ziehen, denn auch ein Millionär fühlt sich in Gegenwart von mehrfachen Millionären arm…
Ich kenne zwar den „OrtOhneZukunftFürMich“ auf der Landkarte nicht, wohne allerdings selbst in der Nähe von „Meinkot“ und tippe somit, dass auch du in Deutschland lebst.
Damit gehörst du also weltweit schon zur „Elite“ der Weltbevölkerung. Ich gehe davon aus, dass du nicht drei Stunden zu einem Brunnen laufen musst, um dreckiges Wasser zu ergattern, da di fließend Wasser bei dir zu Hause hast.
Wenn du zu den glücklichen Leuten gehörst, die tatsächlich einen festen Wohnsitz mit oftmals mehreren Zimmern in einem Haus haben, hast du vielen Menschen etwas voraus.
Du wirst eine Küche mit Lebensmitteln besitzen. Du hast Zugriff auf medizinische Versorgung. Du musst für keinen Diktator in den Krieg ziehen. Selbst wenn du keinem Job nachgehst, bekommst du zumindest soviel Unterstützung, dass du (über)leben kannst.
Von mir zumindest herzlichen Glückwunsch! Nur ein paar Flugstunden entfernt, sind all diese Dinge keine Selbstverständlichkeit und du hättest bereits mit 3 Jahren an einer simplen Durchfallerkrankung durch unreines Wasser versterben können.
Ich verstehe dennoch, was du meinst und will dich auf keinen Fall hier veräppeln. Aber vielleicht ist es ein positiver Denkanstoß, wenn dir dunkle Gedanken vermitteln wollen, dass du der ärmste Mensch der Welt bist, denn objektiv gehörst du zu den wenigen Menschen auf der Welt, denen (fast) alle Türen offenstehen. Und das auch jenseits der 40 noch.
Du bist aufgrund deiner Situation, die du nur am Rand etwas anschneidest, sehr unglücklich und machst einen depressiv verstimmten Eindruck. Dadurch wirkst du natürlich auch auf deine Mitmenschen eher negativ. Und wer will sich schon mit negativen Dingen oder Menschen umgeben?
Du hast über einen langen Zeitraum Therapien in Anspruch genommen. Diese haben dich deiner Meinung nach nicht wirklich weitergebracht. Waren es die richtigen? Haben die Therapeuten für dich gepasst? Gibt es eventuell noch ein anderes Konzept oder eine andere Herangehensweise an deine Probleme?
Zudem schämst du dich für dein Aussehen, welches sich wegen der Tabletteneinnahme weiterhin in eine für dich negative Richtung entwickelt. Hast du die Möglichkeit der Gewichtszunahme durch Aktivitäten und bewusster Ernährung zumindest teilweise entgegen zu wirken? Klar ist dick nicht immer unbedingt schick und ein entsprechender Bauch wird deine Chancen im Club auf einen OneNightStand sicher nicht steigern, aber wenn du einem Menschen wirklich etwas bedeutest, so ist eine Kilo-Angabe keine Maßeinheit für Verbundenheit, Freundschaft oder Liebe.
Wutausbrüche – je nachdem, wie unvermittelt sie eintreten (können) sind immer destruktiv. So wie du schreibst, kannst du sie zumindest etwas kontrollieren und lässt ihnen manchmal einfach freien Lauf, da in deinen Augen ja alles schlecht ist und der Wutausbruch damit gerechtfertigt werden kann.
Hier würde ich tatsächlich aktiv selbst ansetzen und diesen Ausbrüchen keinen oder nur wenig Raum lassen, wenn das möglich ist. Auch gefestigte Charaktere in deinem Umfeld können von so einem unvermittelten Wutausbruch verschreckt, verunsichert und verängstigt werden. Zudem tust du weder dir noch deiner Umwelt einen Gefallen mit den Resultaten aus deinen „Anfällen“ – egal welche Form sie annehmen.
Thema Sex:
Klar geht es dir nicht nur um Sex, aber es macht doch einen sehr großen Teil deines Themas aus und von Beziehungen oder ähnlichen Wünschen lese ich kaum etwas. Ich lese öfter das Schlagwort Sex. Weiter im Text finde ich Puff, Prostituierte, Sexsucht, Nymphomanie, sexueller Nachholbedarf, usw.
Ich reiße die Schlagwörter bewusst aus dem Zusammenhang, da ich Beziehung, Liebe, Gemeinschaftsgefühl, etc. nicht finden kann.
Daher stellt sich mir provokativ die Frage, ob es vielleicht doch nur der Sex ist, der dir fehlt und dir die Prostituierten auf Dauer einfach zu teuer wären und andere Menschen ja schließlich auch Sex für „umme“ bekommen oder du tatsächlich mehr suchst und es einfach etwas „unglücklich“ verpackt hast?
Sollte es dir wirklich nicht nur um Sex, sondern auch um zwischenmenschliche Kontakte, Freunde, Beziehungen, usw. gehen, empfehle ich dir, mit deinem Leben zu beginnen. Du kannst dich nur selbst ins „Aus“ stellen. Was hindert dich daran, Hobbys nachzugehen, in denen man auch mit anderen Menschen in Kontakt kommt? Warum solltest du nicht einem Verein beitreten, der deine Interessen teilt? Warum verkneifst du dir Besuche von öffentlichen Veranstaltungen? Und genau bei solchen Unternehmungen kannst du neue Bekanntschaften finden, Freundschaften gründen und vielleicht auch die ein oder andere Frau treffen, die dich anspricht.
Deine Aussage „Welche Frau will das schon“ ist ein Synonym für „Welche Frau will dich schon“. Da schwingt automatisch mit, dass du keine Frau verdient hast und du dich keiner Frau zumuten kannst. Mal ganz ehrlich, wenn selbst du diese Einstellung vertrittst, welche Frau sollte dann noch ein ernsthaftes Interesse an dir haben?
Setze dort an. Steigere mit positiven Unternehmungen, der Suche nach einem dich ausfüllenden Job, körperlichen Aktivitäten und vielen anderen Facetten aktiv dein Selbstbewusstsein und versuche diese alles erdrückende Negativhaltung abzulegen. Wenn du dich selbst attraktiv und begehrenswert findest, überträgt sich das auch auf andere. Wenn du mir nicht glaubst, schau mal mitten in der Stadt erschrocken zum Himmel und lass dich überraschen, wie viele Menschen mit dir nach oben blicken werden.
Ich hoffe, dass du aus meinen Ausführungen positive Energie und ein paar praktische Ideen ziehen kannst. Ich wünsche dir alles Gute. Denk immer dran, dass dich keiner davon abhält, genau JETZT rauszugehen und DEIN Ding zu machen, außer du selbst!
Greeni