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Ich habe Angst den Arbeitgeber zu wechseln

QueenKing

Neues Mitglied
Guten Abend zusammen. Wie ein anderer Nutzer schon kürzlich geschrieben hat, denke auch ich darüber nach mir einen neuen Arbeitgeber zu suchen.

Ich habe bei meiner aktuellen Firma erst die dreijährige Ausbildung gemacht und bin jetzt seit zwei Jahren voll angestellt. Also ich bin seit 5 Jahren im gleichen Betrieb und es ist mein erster Job überhaupt.

Es gibt durchaus positive Sachen an meinem Arbeitgeber, aber ich habe vor Monaten mehrfach über eine Kündigung nachgedacht. Hauptsächlich, weil das Betriebsklima immer schlechter wird, aber auch weil ich entweder viel zu gestresst bin (arbeite so ziemlich als Einzige in der Abteilung) oder mehrere Tage lang gar nichts mache (wenn die Auftragslage schlecht ist).

Nun hat mich eine Freundin auf eine offene Stelle hingewiesen, die viel näher an meinem Wohnort (20 Minuten Fahrtzeit statt 50) und noch dazu in einem anderen, für mich viel interessanteren Bereich ist. Also die Produkte, die die Firma vertreibt, sprechen mich mehr an und die Arbeit klingt deutlich spannender. Außerdem gibt es branchenbedingt keine ruhigen Phasen sondern man ist das ganze Jahr gleichermaßen ausgelastet.

Nun aber das Problem:

1. Die Stellenbeschreibung und die Bewertungen des Arbeitgebers klingen zu gut um wahr zu sein. Ich bezweifele, dass eine Firma mit 100 Mitarbeitern so nett und mitarbeiterorientiert ist und dass jeder wirklich ernsthaft mit allem zufrieden ist.

2. Nirgendwo kann man herauslesen, was man dort verdienen würde.

3. Ich erfülle nur etwa die Hälfte der Anforderungen in der Stellenanzeige und es ist deutlich anspruchsvoller als mein jetziger Job. Ich befürchte dann wieder ein Burnout zu kriegen, was ich bereits zweimal zusätzlich zu meinen Depressionen erlebt habe.

4. Die Firma ist extrem fokussiert auf Zusammengehörigkeit und Teamarbeit, im Sinne von: schon in der Stellenanzeige war von Treffen nach Feierabend und regelmäßigen Ausflügen ins Ausland (Jubiläumsfeier auf Mallorca, Skifahren in Österreich...) die Rede. Als Introvertierte Person mit Sozialphobie klingt das nach der Hölle.

5. Es gibt sonst 0 Stellen die in Frage kommen und ich weiß von Bekannten aus der Branchen, dass ich sonst nichts finden werde. Soll heißen, ich will meine jetzige Stelle nicht aufgeben, denn wenn mir die neue nicht gefällt und ich dort auch wieder kündige, bin ich vermutlich ziemlich lang arbeitslos.

Ich bin leider auch absolut kein Karrieremensch. Meine Arbeit ist mir ziemlich egal solange sie mich nicht zusätzlich runterzieht und genug Geld einbringt. Was aktuell so semi der Fall ist. Daher befürchte ich, dass meine Work Life Balance in dem neuen Betrieb wieder durcheinander käme. Andererseits hätte ich da ja den deutlich kürzeren Arbeitsweg und wenn ich es richtig verstehe, muss die Stelle nicht zwingend in Vollzeit besetzt werden.

Soll ich mich da überhaupt bewerben? Es klingt auf den ersten Blick wie ein Traumjob, aber bei längerem Nachdenken fallen mir nur Nachteile ein.
 

Poros

Mitglied
Ja, bewerbe dich. Solltest du eine Absage bekommen, dann musst du dir selber zumindest nicht vorhalten, es nicht versucht zu haben.

Kommt es zu einem Gespräch oder sogar einem Einstellungsangebot, so wirst du vor einer endgültigen Entscheidung mehr über die neue Stelle wissen als jetzt. Deine Entscheidung für oder gegen eine Wechsel beruht dann auf besseren Informationen als du jetzt hast.

Und ein Risiko, welches sich aus einer Bewerbung ergibt, ist für mich nicht erkennbar. Du hast nichts zu verlieren, kannst aber was gewinnen.
 
G

Gelöscht 125806

Gast
Zu deinen Argumenten:

1.) Es gibt Unternehmen, die viel mehr als 100 Mitarbeiter haben und die Belegschaft trotzdem größtenteils sehr zufrieden ist.

2.) Kein Arbeitgeber schreibt in einer Announce, was die Angestellten verdienen. Das kannst du im Vorstellungsgespräch abklären.

3.) Meiner Erfahrung steht in Annoncen oft so einiges drin, was später im Job gar nicht erwartet wird. Den umgekehrten Fall gibt es aber auch.

4.) Das würde ich an deiner Stelle auch beim Bewerbergespräch klären und vorsichtig nachfragen, ob die Anwesenheit bei solchen Events vorausgesetzt wird.

5.) So negativ würde ich nicht denken, aber an deiner Stelle würde ich auf jeden Fall eine Bewerbung versenden. Ein bisschen Mut und Risiko gehört einfach dazu ;-).
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Besonders der Punkt 4 hört sich doch super an und könnte Deine Sozialphobie zur Heilung bringen. Ich bin auch in so einer Firma und vielen Events Abend oder am Wochenende und bin überzeugt, dass dadurch auch bessere Arbeitsergebnisse erbracht werden und die Mitarbeiter langfristig glücklicher sind. .
 

kasiopaja

Urgestein
Besonders der Punkt 4 hört sich doch super an und könnte Deine Sozialphobie zur Heilung bringen. Ich bin auch in so einer Firma und vielen Events Abend oder am Wochenende und bin überzeugt, dass dadurch auch bessere Arbeitsergebnisse erbracht werden und die Mitarbeiter langfristig glücklicher sind. .
Ich habe absolut keine Sozialphobie, aber mich würde das vollkommen abschrecken.
Das wäre für mich auch ein Grund mich dort nicht zu bewerben.
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Ich habe absolut keine Sozialphobie, aber mich würde das vollkommen abschrecken.
Das wäre für mich auch ein Grund mich dort nicht zu bewerben.
Das ist vermutlich immer eine individuelle Frage. Ich habe viele Kollegen aus anderen Ländern, weil wir in mehr als 20 Ländern Niederlassungen haben. Diese Kollegen haben dann weder alte Freunde noch Familie und freuen sich über abendlich Events und Kontakte im Job, die auch ins Private gehen.

Bei Großstadtfirmen mag es auch wieder anders sein, als auf dem Land, selbst wenn die nur 100 Mitarbeiter und einen Sitz haben.

In jedem Fall ist es doch gut, wenn dieser Punkt schon aus der Stellenanzeige hervor geht. Wer einen Job nur als Arbeit sieht, sollte sich dort nicht bewerben.
 

CabMan

Aktives Mitglied
1. Die Stellenbeschreibung und die Bewertungen des Arbeitgebers klingen zu gut um wahr zu sein. Ich bezweifele, dass eine Firma mit 100 Mitarbeitern so nett und mitarbeiterorientiert ist und dass jeder wirklich ernsthaft mit allem zufrieden ist.
Es gibt heute Bereiche, wo der Arbeitgeber händeringend Mitarbeiter sucht. Das kann also stimmen.
2. Nirgendwo kann man herauslesen, was man dort verdienen würde.
Wieviel möchtest Du nach einem Wechsel mindestens verdienen? Mit dieser Hausnummer solltest Du in ein mögliches Gespräch gehen.
3. Ich erfülle nur etwa die Hälfte der Anforderungen in der Stellenanzeige und es ist deutlich anspruchsvoller als mein jetziger Job. Ich befürchte dann wieder ein Burnout zu kriegen, was ich bereits zweimal zusätzlich zu meinen Depressionen erlebt habe.
Darauf solltest Du dann im Bewerbungsgespräch hinweisen. Ich verstehe aber nicht, dass Du gleich an einen Burnout denkst. Du bist doch noch am Anfang Deines Arbeitslebens. Gute Arbeitgeber bauen ihre Arbeitnehmer langsam auf.
4. Die Firma ist extrem fokussiert auf Zusammengehörigkeit und Teamarbeit, im Sinne von: schon in der Stellenanzeige war von Treffen nach Feierabend und regelmäßigen Ausflügen ins Ausland (Jubiläumsfeier auf Mallorca, Skifahren in Österreich...) die Rede. Als Introvertierte Person mit Sozialphobie klingt das nach der Hölle.
Ich hatte auch so einen Arbeitgeber. Mir hat das Spaß gemacht, auch wenn ich selber eher zurückgezogen bin. Ich hätte das aber auch problemlos ablehnen können.
5. Es gibt sonst 0 Stellen die in Frage kommen
In was für einer Branche arbeitest Du? Lass Dich nicht zu sehr negativ beeinflussen.
 

Mirila

Aktives Mitglied
Wer fährt denn heute noch so weit zu Arbeit? Ich würde hier gar nicht lange fackeln und mich bewerben. Die Gründe, die du aufzählst kommen nur von deiner Angst mal deine Comfortzone zu verlassen. Du wirst auch bei anderen Stelle diverse Gründe aufzählen können und auch noch 20 Jahren auf deiner Stelle hocken. Ich würde mir mal anhören was sie im Vorstellungsgespräch zu sagen haben.
 
G

Gelöscht 125806

Gast
4. Die Firma ist extrem fokussiert auf Zusammengehörigkeit und Teamarbeit, im Sinne von: schon in der Stellenanzeige war von Treffen nach Feierabend und regelmäßigen Ausflügen ins Ausland (Jubiläumsfeier auf Mallorca, Skifahren in Österreich...) die Rede. Als Introvertierte Person mit Sozialphobie klingt das nach der Hölle.
Zu diesem Punkt möchte ich noch etwas schreiben. Ich habe sicher keine Sozialphobie und freue mich sehr, wenn ein Arbeitgeber seinen Angestellten diverse Events anbietet. Auch in meinem aktuellen Job ist das häufig der Fall. Weil ich mich mit meinem Chef und den Kollegen sehr gut verstehe, bin ich gerne dabei und genieße die gemeinsame Zeit. Die Grundvoraussetzung ist für mich, dass die Teilnahme an solchen Events freiwillig ist und ich selbst über meine Freizeit bestimmen kann.

Vor längerer Zeit musste ich die Erfahrung machen, dass das nicht selbstverständlich ist. Ich habe mal in einer kleinen Firma gearbeitet, die von ihren Mitarbeitern die Teilnahme an sämtlichen Events in der Freizeit vorausgesetzt hat. Und zwar auch, wenn die Aktivität überhaupt nicht dem Geschmack der Mitarbeiter entsprach. Man konnte z. B. den Besuch eines Schlagerkonzerts nicht mit der Begründung "Ich mag keine Schlager" ablehnen. Deshalb halte ich es für wichtig, dass man solche Themen frühzeitig anspricht. Vor allem in kleineren Firmen wird oft viel mehr Anpassung verlangt, individuelle Mitarbeiter werden eher als nicht-teamfähige Störenfriede empfunden.
 

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