ChrisChros92
Neues Mitglied
Hallo liebe Community!
Ich bin Christopher, 19 Jahre alt und habe das andauernde Problem, dass ich niemanden so wirklich habe, der mit mir eng befreundet ist. Soweit ich eigentlich zurück denken kann war ich immer so ziemlich alleine, da sich niemand wirklich für mich interessiert hat. Ich erzähl euch mal ein wenig meine Geschichte soweit ich mich an sie erinnern kann.
Es fing schon damals in der Grundschule an, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie heute, das sich niemand so wirklich für mich interessiert hatte, bis auf eine Person, meinen besten Freund (noch). Ich gehörte in der Grundschule eher zu den schlaueren und fleißigeren, sodass ich sogar die Möglichkeit hatte die 3. Klasse zu überspringen, was meine Mutter aber nicht für gut geheißen hat und ich somit meine Grundschulzeit mit einer Realschulempfehlung beendet habe. Meinte Mutter war immer der Ansicht, dass ich mehr aus mir machen sollte und hat mich folglich statt auf die Realschule auf ein Gymnasium geschickt. Das war mir zu dem Zeitpunkt eigentlich völlig egal, da ich mich nicht für Schulformen interessiert habe.
Nebenher war ich regelmäßig im Fussballverein, da ich Fussball über alles Liebe. Ich hab mit Fussball angefangen als ich 4 Jahre alt war und war somit seit den Mini-Kickern dabei. Im Fussball war ich sogar so gut, dass ich zu den besten im Team gehört habe und immer Aushilfespieler war bei höheren Jugenden. Meine Lieblingsposition war Linker Verteidiger, da ich viel lieber Tore verhindert habe, als welche zu schießen. Trotzdem war ich in der Mannschaft nicht wirklich der Publikumsmagnet, soll heißen, dass sich meine Mitspieler nicht wirklich über den Fussball hinaus für mich interessiert haben. Irgendwann musste unser jahrelanger und sehr geschätzter Trainer sein Trainer-Dasein an den Nagel hängen und ein Spielervater hat unser Training dann (bis heute) übernommen. Seine devise war Kondition, Kondition, Kondition und dem zu Folge haben wir Wochenlang den Ball nicht zu Gesicht bekommen. Nun habe ich, im Nachhinein betrachtet, den schwersten Fehler meines Lebens gemacht und Fussballverein verlassen, da mir das Training keinen Spaß mehr gemacht hat und ich zugegebener Maßen nicht wirklich nachgedacht habe...
Nachdem ich den Fussballverein verlassen habe ging es quasi steil bergab direkt in ein Loch.
Da ich immer schon ein leidenschaftlicher Esser war und immer gerne und viel gegessen habe (Mama kocht "gut") und nur durch den regelmäßigen Sport im Fussballverein relativ schlank geblieben bin, ging ich natürlich in den folgenden Jahren auf wie ein Hefeteilchen.
Als ich nun in der 5. Klasse war nahm das Schicksal seinen Lauf. Zu Beginn war ich ziemlich schüchtern, da alles so neu und fremd war und ich keinen Menschen kannte. Nach einer Zeit haben sich alle kennengelernt und mit einander angefreundet nur wurde ich dabei ein wenig vergessen. Ich war damals viel zu schütern (heute immernoch ein wenig) um mich schnell genug mit den Klassenkameraden anzufreunden bevor es "zu spät" war. Im Laufe der Zeit (5.,6. Klasse) hatte ich zwei Kollegen gehabt mit den ich regelmäßig Spaß gehabt hatte auf dem Pausenhof. Einer der beiden ist leider in der 7. Klasse sitzen geblieben und mit dem anderen lief es zeitgleich auch nicht mehr (wir haben irgendwie nur zu dritt funkioniert). Da ich keinen regelmäßigen Sport mehr gemacht habe bin ich explosionsartig in die Breite gegangen und wie das nunmal so ist, wenn man der dickste in der Klasse ist, lässt der Spott nicht lange auf sich warten. Zu erst sind die anderen nur ab und an über mich hergezogen, was normal ist denke ich, aber im Laufe der Zeit hat so ziemlich die ganze Klasse daran Spaß gefunden mir Streiche zu spielen und mich zu "mobben". Ich, in meiner jugendlichen Schüchternheit, habe fälschlicherweise nichts dagegen unter es über mich ergehen lassen und meine Wut und meine Trauer in mich reingefressen bzw. mit Essen kompensiert, da mir das immer Freude bereitet hat. Somit hat sich dann ein Teufelskreis entwickelt. In der 8. Klasse habe ich dann meinen ersten guten PC bekommen und relativ zeitnah kam World of Warcraft auf den Markt, was genau mein Geschmack war. Im Nachhinein betrachtet war WoW sozusagen das selbe wie wenn man Öl ins Feuer gießt. Von dort an habe ich beinahe jeden Tag zu hause verbracht und stundenlang gezockt und mit Essen meinen seelischen Schmerz zu kompensieren versucht. Das Resultat waren dann später 140kg als ich 16 Jahre alt war (1,80m) - aber dazu komm ich gleich. Wie das bei Teufelskreisen so üblich ist nahmen das "Mobbing" immer mehr zu und somit die Depressionen und die Einsamkeit. Dies mündete dann in der 9. Klasse in ein kleines "Unglück". Ein jahrelanger "Mobber" hat es an dem besagten Tag ein wenig übertrieben und wiederholt den Mülleimer über meinen Tisch im Klassenraum ausgeleert. Nachdem ich ihm vier mal gesagt habe er solle dies bitte sein lassen ist mir beim fünften mal die Sicherung durchgebrannt. Ich habe total übereagiert und bin unkontrolliert auf ihn zurannt und ihm mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen und ihm mit aller Kraft im Schwitzkasten festgehalten. Er lief nach ner Weile schon rot-bläulich an und hätten mich nicht vier, fünf Jungs aus meiner Klasse festgehalten, dann hätte ich wahrscheinlich nicht aufgehört. Als ich dann wieder zur Besinnung kam habe ich das Ausmaß meiner Wut erst überhaupt wahrgenommen und war so über mich selber verschreckt, dass ich weinend aus der Klasse gerannt bin und mich draußen auf der Bank im ströhmenden Regen ausgeweint habe. Der Lehrer wusste, wie man mich in der Klasse behandelt hatte, sodass ich kein Tadel oder Schulverweis dafür bekommen hatte. Zu meiner Überraschung war von nun an Ruhe im Klassenraum. Die Aktion mit dem Mülleimer war die letzte Mobbingaktion bis zur Oberstufe. Allerdings hat mich das nicht wirklich zum beliebtesten Schüler gemacht und somit war ich alleine. Durch die ganze Einsamkeit war die Motivation und der innere Antrieb schon längst erloschen und somit wurde aus dem zweier Schüler ein fünfer Schüler im Laufe der Zeit. Dem zu Folge musste ich nach der 8. eine Englischnachprüfung machen (bestanden) und nach der 10. eine Lateinnachprüfung (auch bestanden). In der Oberstufe, in der ich immernoch bin, kam es dann kaum noch zu "Mobbingattacken". Lediglich ein Schüler, der von niemandem so wirklich gemochte "Klassenchaot", mobbte mich regelmäßig. Eines Tages hat er das bekannte Fass zum überlaufen gebracht und ich erinnerte mich an das letzte Mal und konnte mich größtenteils beherrschen und habe ihn lediglich kopfüber in der Mülltonne versenkt. Ich muss leider zugeben, dass ich ziemlich stolz auf diese Aktion bin, wobei ich mich trotzdem ein wenig schlecht gefühlt hatte, da ich wusste, dass es nicht richtig war. Danach war allerdings endgültig Ende mit dem Mobbing.
An dieser Stelle muss ich meine Mutter auch ein wenig in Schutz nehmen, bevor jemand auf die Idee kommt ihr Fehler zuzuschreiben. Sie war immer bestrebt mich vom PC wegzuholen und hat in der 6. - 8. Klasse nochmal versucht mir Sportvereine schmackhaft zu machen, was auch fruchtete. Zwischenzeitlich war ich ein Jahr im Badmintonverein ein Jahr im Schwimmverein und zwei Jahre beim Aikido. Leider ging es dort nicht anders zu als in der Schule und ich habe relativ schnell wieder die Lust daran verloren. Meine Mutter hat immer versucht auf mich einzureden und mir zu helfen, was mich leider Gottes in meiner Einsamkeit und Depression nicht interessiert hat (leider). Als ich 17 Jahre alt war und ein kritisches Gewicht von 142kg erreicht hatte hat meine Mutter die absolute Notbremse gezogen und mich zuerst ohne mein Wissen für eine sechswöchige Kinderkur in Hessen angemeldet. Zuerst war ich unendlich sauer auf meine Mutter, aber mit der Zeit habe ich realisiert, dass es das richtige für mich ist und bin ohne Widerstand hingegangen.
Die Kur war, um ehrlich zu sein, das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Ich war in der Adipositas-Gruppe (Übergewicht), wo wir ca 20 Kinder waren im Alter von 12-18 Jahren. Ich war in dieser Gruppe der älteste und war auch unter Leuten mit den selben Problemen wie ich sie selber hatte. Auf einmal wurde ich nicht mehr nach meinem Gewicht beurteilt sondern von den meisten gemocht und akzeptiert und regelmäßig zum Gruppensprecher gewählt. Ich habe diese Zeit als einen Neuanfang gesehen und vom ersten Tag an mich voll reingehängt und immer 120% gegeben! Nach fünf Wochen war hatte ich das meiste Gewicht abgenommen (11kg) und habe eine freiwillige Verlängerung auf acht Wochen beantragt und bekommen. Nach den ersten sechs Wochen hingegen gingen alle, da ich der Einzige Verlängerer war und eine neue Gruppe kam. In dieser Gruppe waren alle viel älter als die anderen (15-18) und ich war nicht mehr der Älteste. Dennoch verstand ich mich mit den meisten Leuten sehr gut und wir hatten zusammen sehr viel Spaß. Es hatte mir so viel Spaß gemacht, dass ich um eine weitere Verlängerung auf zehn Wochen schon fast gebettelt habe und sie dann auch genehmigt bekommen habe. Eine Woche vor meiner Abreise kam ein Mädchen zu mir und fand mich scheinbar so toll und nett, dass sie mir das auch "gestanden" hatte das sie in mich verliebt sei. Ich wusste, dass sie 600km von mir entfernt wohnt und ich hatte auch keine ernsthaften Gefühle für sie empfunden sodass ich ihr das freundlich und schonend erklärt habe. Anschließend nahm ich sie in den Arm und sie hat nicht mal geweint. Die anderen Mädchen hatten mich total gelobt, dass ich so nett zu ihr war und dass ich ihr es so gut beigebracht habe. An dieser Stelle war ich so stolz auf mich, das glaubt mir keiner!! Nun kam der Tag der Abreise und ich musste, wie jeder andere auch, als "Abschlussprüfung" mein verlorenes Gewicht in Form von Sandsäckchen drei Etagen runter und wieder raus tragen. Ich habe in diesen zehn Wochen 20,7kg verloren und dort erstmal gemerkt, was ich meinem Körper überhaupt zugemutet habe. Als mein älterer Bruder und meine Mutter mich abholten und ich da in meinem zwei Nummern zu großen Shirt stand musste meine Mutter weinen.
Diese Kur fand im kompletten vierten Quartal der 12. Klasse statt und da meine Noten auch nicht die besten waren beschloss ich die Stufe freiwillig zu wiederholen. In der neuen Stufe wurde ich dann nicht mehr gemobbt, da ich u.a. auch ein wenig älter war als die anderen und mit meinem neuen Gewicht von 113kg auch nicht mehr so sehr dick war. Allerdings habe ich trotzdem keine neuen Freunde gefunden, da sich keiner für mich so wirklich interessiert hatte. In der 13. Klasse, in der ich immernoch bin, ging es dann zu Beginn auf Kursfahrt nach Italien. Dort war ich auf einem Zimmer mit zwei ebenfalls relativ einsamen Leuten und noch einem anderen. Ich habe mich auf anhieb mit allen dreien gut verstanden und wir hatten auch relativ viel Spaß. Mit einem der dreien hatte ich mich besonders gut verstanden, sodass ich mich an einem Abend anvertraut hat und wir hatten ein vierstündiges Gespräch auf dem Dach des Hauses. Seit dem verstehen wir uns blendend und sind sogar beste Freunde!
In meinem Mathekurs war auch so ein Mädchen in das ich mich im Laufe der Zeit verliebt hatte. Auf der Kursfahrt haben mein neuer bester Freund, ich und das Mädchen viel mit einander unternommen und eine Menge Spaß. Er ging mit dem Mädchen jahre lang in die selbe Klasse und somit war er mein Gesprächspartner Nummer eins in der Hinsicht. Auf der Rückfahrt und in den Herbstferien danach habe ich ein wenig mit dem Mädchen geschrieben und wir haben auch zusammen Unibesuche gemacht, da wir die selben Berufsinteressen hatten. Eines Tages dann habe ich ihr gestanden, dass ich in sie verliebt sei und sie war überrascht und hat mir grundlos einen Korb gegeben. Ich wollte um alles in der Welt wissen wieso?! Wir haben uns total in die Haare bekommen und am Ende sagte sie mir, dass sie lieber alleine ist als mit anderen Leuten und das das auch so bleiben soll. Das habe ich bis heute nicht verstanden, aber dann doch akzeptieren müssen. Von diesem Moment an haben wir kein Wort mehr gewechselt, bis heute. Danach war ich ziemlich niedergeschlagen und hab wieder zum Essen gegriffen und im Winter bis heute wieder zugenommen, sodass ich wieder 120kg habe...
Obwohl ich jetzt nen guten Freund habe fühle ich mich immernoch total einsam. Er ist in einer Beziehung (aber schon seit vor unserer gemeinsamen Zeit) und hat auch sonst noch einige andere Freunde, sodass wir nur einmal alle zwei Wochen oder so was unternehmen. In der Zwischenzeit sitze ich den ganzen Tag zu hause und langweile mich. Nicht mal das Zocken ist mehr für mich interessant (WoW habe ich schon jetzt 2 Jahre nicht mehr gespielt). Ich bin zwar seit nem dreiviertel Jahr wieder in nem Fussballverein und es ist auch sehr schön da und macht Spaß, aber über den Fussball hinaus läuft da nicht viel, da alle andere Interessen haben und teils Frau und Kind haben und einige viel älter sind als ich. Nun sitze ich hier aus absoluter Langeweile und schreibe an meiner Lebensgeschichte...
Ich wollte mal Polizist werden, um einen angesehen Beruf zu haben, damit sich vielleicht mal Leute für mich interessieren und da mir das auch Spaß machen würde und mir alleine die Idee anderen Menschen zu helfen sehr gefällt. Leider bin ich mit 120kg nicht ansatzweise tauglich und mein Abitur ist auch noch gefährdet...
Zur Zeit weiß ich nicht wirklich mehr was ich machen soll. Ich sitze 90% meiner Zeit zu hause am PC und mache nicht mal am PC etwas. Ich habe fast keine Freunde, noch nie eine Freundin gehabt geschweige denn mal einen Kuss bekommen oder gegeben. Ich weiß nicht mehr wo das hinführen soll und gehe so langsam daran zu Grunde... Ich weiß wenn ich nicht bald was ändere, dann werde ich einsam als Arbeitsloser verenden, aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll geschweige denn was ich machen soll...
Vielleicht habt ihr ja sowas schonmal durchlebt oder tut das gerade und habt Ideen für mich.
Gruß Christopher!
Ich bin Christopher, 19 Jahre alt und habe das andauernde Problem, dass ich niemanden so wirklich habe, der mit mir eng befreundet ist. Soweit ich eigentlich zurück denken kann war ich immer so ziemlich alleine, da sich niemand wirklich für mich interessiert hat. Ich erzähl euch mal ein wenig meine Geschichte soweit ich mich an sie erinnern kann.
Es fing schon damals in der Grundschule an, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie heute, das sich niemand so wirklich für mich interessiert hatte, bis auf eine Person, meinen besten Freund (noch). Ich gehörte in der Grundschule eher zu den schlaueren und fleißigeren, sodass ich sogar die Möglichkeit hatte die 3. Klasse zu überspringen, was meine Mutter aber nicht für gut geheißen hat und ich somit meine Grundschulzeit mit einer Realschulempfehlung beendet habe. Meinte Mutter war immer der Ansicht, dass ich mehr aus mir machen sollte und hat mich folglich statt auf die Realschule auf ein Gymnasium geschickt. Das war mir zu dem Zeitpunkt eigentlich völlig egal, da ich mich nicht für Schulformen interessiert habe.
Nebenher war ich regelmäßig im Fussballverein, da ich Fussball über alles Liebe. Ich hab mit Fussball angefangen als ich 4 Jahre alt war und war somit seit den Mini-Kickern dabei. Im Fussball war ich sogar so gut, dass ich zu den besten im Team gehört habe und immer Aushilfespieler war bei höheren Jugenden. Meine Lieblingsposition war Linker Verteidiger, da ich viel lieber Tore verhindert habe, als welche zu schießen. Trotzdem war ich in der Mannschaft nicht wirklich der Publikumsmagnet, soll heißen, dass sich meine Mitspieler nicht wirklich über den Fussball hinaus für mich interessiert haben. Irgendwann musste unser jahrelanger und sehr geschätzter Trainer sein Trainer-Dasein an den Nagel hängen und ein Spielervater hat unser Training dann (bis heute) übernommen. Seine devise war Kondition, Kondition, Kondition und dem zu Folge haben wir Wochenlang den Ball nicht zu Gesicht bekommen. Nun habe ich, im Nachhinein betrachtet, den schwersten Fehler meines Lebens gemacht und Fussballverein verlassen, da mir das Training keinen Spaß mehr gemacht hat und ich zugegebener Maßen nicht wirklich nachgedacht habe...
Nachdem ich den Fussballverein verlassen habe ging es quasi steil bergab direkt in ein Loch.
Da ich immer schon ein leidenschaftlicher Esser war und immer gerne und viel gegessen habe (Mama kocht "gut") und nur durch den regelmäßigen Sport im Fussballverein relativ schlank geblieben bin, ging ich natürlich in den folgenden Jahren auf wie ein Hefeteilchen.
Als ich nun in der 5. Klasse war nahm das Schicksal seinen Lauf. Zu Beginn war ich ziemlich schüchtern, da alles so neu und fremd war und ich keinen Menschen kannte. Nach einer Zeit haben sich alle kennengelernt und mit einander angefreundet nur wurde ich dabei ein wenig vergessen. Ich war damals viel zu schütern (heute immernoch ein wenig) um mich schnell genug mit den Klassenkameraden anzufreunden bevor es "zu spät" war. Im Laufe der Zeit (5.,6. Klasse) hatte ich zwei Kollegen gehabt mit den ich regelmäßig Spaß gehabt hatte auf dem Pausenhof. Einer der beiden ist leider in der 7. Klasse sitzen geblieben und mit dem anderen lief es zeitgleich auch nicht mehr (wir haben irgendwie nur zu dritt funkioniert). Da ich keinen regelmäßigen Sport mehr gemacht habe bin ich explosionsartig in die Breite gegangen und wie das nunmal so ist, wenn man der dickste in der Klasse ist, lässt der Spott nicht lange auf sich warten. Zu erst sind die anderen nur ab und an über mich hergezogen, was normal ist denke ich, aber im Laufe der Zeit hat so ziemlich die ganze Klasse daran Spaß gefunden mir Streiche zu spielen und mich zu "mobben". Ich, in meiner jugendlichen Schüchternheit, habe fälschlicherweise nichts dagegen unter es über mich ergehen lassen und meine Wut und meine Trauer in mich reingefressen bzw. mit Essen kompensiert, da mir das immer Freude bereitet hat. Somit hat sich dann ein Teufelskreis entwickelt. In der 8. Klasse habe ich dann meinen ersten guten PC bekommen und relativ zeitnah kam World of Warcraft auf den Markt, was genau mein Geschmack war. Im Nachhinein betrachtet war WoW sozusagen das selbe wie wenn man Öl ins Feuer gießt. Von dort an habe ich beinahe jeden Tag zu hause verbracht und stundenlang gezockt und mit Essen meinen seelischen Schmerz zu kompensieren versucht. Das Resultat waren dann später 140kg als ich 16 Jahre alt war (1,80m) - aber dazu komm ich gleich. Wie das bei Teufelskreisen so üblich ist nahmen das "Mobbing" immer mehr zu und somit die Depressionen und die Einsamkeit. Dies mündete dann in der 9. Klasse in ein kleines "Unglück". Ein jahrelanger "Mobber" hat es an dem besagten Tag ein wenig übertrieben und wiederholt den Mülleimer über meinen Tisch im Klassenraum ausgeleert. Nachdem ich ihm vier mal gesagt habe er solle dies bitte sein lassen ist mir beim fünften mal die Sicherung durchgebrannt. Ich habe total übereagiert und bin unkontrolliert auf ihn zurannt und ihm mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen und ihm mit aller Kraft im Schwitzkasten festgehalten. Er lief nach ner Weile schon rot-bläulich an und hätten mich nicht vier, fünf Jungs aus meiner Klasse festgehalten, dann hätte ich wahrscheinlich nicht aufgehört. Als ich dann wieder zur Besinnung kam habe ich das Ausmaß meiner Wut erst überhaupt wahrgenommen und war so über mich selber verschreckt, dass ich weinend aus der Klasse gerannt bin und mich draußen auf der Bank im ströhmenden Regen ausgeweint habe. Der Lehrer wusste, wie man mich in der Klasse behandelt hatte, sodass ich kein Tadel oder Schulverweis dafür bekommen hatte. Zu meiner Überraschung war von nun an Ruhe im Klassenraum. Die Aktion mit dem Mülleimer war die letzte Mobbingaktion bis zur Oberstufe. Allerdings hat mich das nicht wirklich zum beliebtesten Schüler gemacht und somit war ich alleine. Durch die ganze Einsamkeit war die Motivation und der innere Antrieb schon längst erloschen und somit wurde aus dem zweier Schüler ein fünfer Schüler im Laufe der Zeit. Dem zu Folge musste ich nach der 8. eine Englischnachprüfung machen (bestanden) und nach der 10. eine Lateinnachprüfung (auch bestanden). In der Oberstufe, in der ich immernoch bin, kam es dann kaum noch zu "Mobbingattacken". Lediglich ein Schüler, der von niemandem so wirklich gemochte "Klassenchaot", mobbte mich regelmäßig. Eines Tages hat er das bekannte Fass zum überlaufen gebracht und ich erinnerte mich an das letzte Mal und konnte mich größtenteils beherrschen und habe ihn lediglich kopfüber in der Mülltonne versenkt. Ich muss leider zugeben, dass ich ziemlich stolz auf diese Aktion bin, wobei ich mich trotzdem ein wenig schlecht gefühlt hatte, da ich wusste, dass es nicht richtig war. Danach war allerdings endgültig Ende mit dem Mobbing.
An dieser Stelle muss ich meine Mutter auch ein wenig in Schutz nehmen, bevor jemand auf die Idee kommt ihr Fehler zuzuschreiben. Sie war immer bestrebt mich vom PC wegzuholen und hat in der 6. - 8. Klasse nochmal versucht mir Sportvereine schmackhaft zu machen, was auch fruchtete. Zwischenzeitlich war ich ein Jahr im Badmintonverein ein Jahr im Schwimmverein und zwei Jahre beim Aikido. Leider ging es dort nicht anders zu als in der Schule und ich habe relativ schnell wieder die Lust daran verloren. Meine Mutter hat immer versucht auf mich einzureden und mir zu helfen, was mich leider Gottes in meiner Einsamkeit und Depression nicht interessiert hat (leider). Als ich 17 Jahre alt war und ein kritisches Gewicht von 142kg erreicht hatte hat meine Mutter die absolute Notbremse gezogen und mich zuerst ohne mein Wissen für eine sechswöchige Kinderkur in Hessen angemeldet. Zuerst war ich unendlich sauer auf meine Mutter, aber mit der Zeit habe ich realisiert, dass es das richtige für mich ist und bin ohne Widerstand hingegangen.
Die Kur war, um ehrlich zu sein, das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Ich war in der Adipositas-Gruppe (Übergewicht), wo wir ca 20 Kinder waren im Alter von 12-18 Jahren. Ich war in dieser Gruppe der älteste und war auch unter Leuten mit den selben Problemen wie ich sie selber hatte. Auf einmal wurde ich nicht mehr nach meinem Gewicht beurteilt sondern von den meisten gemocht und akzeptiert und regelmäßig zum Gruppensprecher gewählt. Ich habe diese Zeit als einen Neuanfang gesehen und vom ersten Tag an mich voll reingehängt und immer 120% gegeben! Nach fünf Wochen war hatte ich das meiste Gewicht abgenommen (11kg) und habe eine freiwillige Verlängerung auf acht Wochen beantragt und bekommen. Nach den ersten sechs Wochen hingegen gingen alle, da ich der Einzige Verlängerer war und eine neue Gruppe kam. In dieser Gruppe waren alle viel älter als die anderen (15-18) und ich war nicht mehr der Älteste. Dennoch verstand ich mich mit den meisten Leuten sehr gut und wir hatten zusammen sehr viel Spaß. Es hatte mir so viel Spaß gemacht, dass ich um eine weitere Verlängerung auf zehn Wochen schon fast gebettelt habe und sie dann auch genehmigt bekommen habe. Eine Woche vor meiner Abreise kam ein Mädchen zu mir und fand mich scheinbar so toll und nett, dass sie mir das auch "gestanden" hatte das sie in mich verliebt sei. Ich wusste, dass sie 600km von mir entfernt wohnt und ich hatte auch keine ernsthaften Gefühle für sie empfunden sodass ich ihr das freundlich und schonend erklärt habe. Anschließend nahm ich sie in den Arm und sie hat nicht mal geweint. Die anderen Mädchen hatten mich total gelobt, dass ich so nett zu ihr war und dass ich ihr es so gut beigebracht habe. An dieser Stelle war ich so stolz auf mich, das glaubt mir keiner!! Nun kam der Tag der Abreise und ich musste, wie jeder andere auch, als "Abschlussprüfung" mein verlorenes Gewicht in Form von Sandsäckchen drei Etagen runter und wieder raus tragen. Ich habe in diesen zehn Wochen 20,7kg verloren und dort erstmal gemerkt, was ich meinem Körper überhaupt zugemutet habe. Als mein älterer Bruder und meine Mutter mich abholten und ich da in meinem zwei Nummern zu großen Shirt stand musste meine Mutter weinen.
Diese Kur fand im kompletten vierten Quartal der 12. Klasse statt und da meine Noten auch nicht die besten waren beschloss ich die Stufe freiwillig zu wiederholen. In der neuen Stufe wurde ich dann nicht mehr gemobbt, da ich u.a. auch ein wenig älter war als die anderen und mit meinem neuen Gewicht von 113kg auch nicht mehr so sehr dick war. Allerdings habe ich trotzdem keine neuen Freunde gefunden, da sich keiner für mich so wirklich interessiert hatte. In der 13. Klasse, in der ich immernoch bin, ging es dann zu Beginn auf Kursfahrt nach Italien. Dort war ich auf einem Zimmer mit zwei ebenfalls relativ einsamen Leuten und noch einem anderen. Ich habe mich auf anhieb mit allen dreien gut verstanden und wir hatten auch relativ viel Spaß. Mit einem der dreien hatte ich mich besonders gut verstanden, sodass ich mich an einem Abend anvertraut hat und wir hatten ein vierstündiges Gespräch auf dem Dach des Hauses. Seit dem verstehen wir uns blendend und sind sogar beste Freunde!
In meinem Mathekurs war auch so ein Mädchen in das ich mich im Laufe der Zeit verliebt hatte. Auf der Kursfahrt haben mein neuer bester Freund, ich und das Mädchen viel mit einander unternommen und eine Menge Spaß. Er ging mit dem Mädchen jahre lang in die selbe Klasse und somit war er mein Gesprächspartner Nummer eins in der Hinsicht. Auf der Rückfahrt und in den Herbstferien danach habe ich ein wenig mit dem Mädchen geschrieben und wir haben auch zusammen Unibesuche gemacht, da wir die selben Berufsinteressen hatten. Eines Tages dann habe ich ihr gestanden, dass ich in sie verliebt sei und sie war überrascht und hat mir grundlos einen Korb gegeben. Ich wollte um alles in der Welt wissen wieso?! Wir haben uns total in die Haare bekommen und am Ende sagte sie mir, dass sie lieber alleine ist als mit anderen Leuten und das das auch so bleiben soll. Das habe ich bis heute nicht verstanden, aber dann doch akzeptieren müssen. Von diesem Moment an haben wir kein Wort mehr gewechselt, bis heute. Danach war ich ziemlich niedergeschlagen und hab wieder zum Essen gegriffen und im Winter bis heute wieder zugenommen, sodass ich wieder 120kg habe...
Obwohl ich jetzt nen guten Freund habe fühle ich mich immernoch total einsam. Er ist in einer Beziehung (aber schon seit vor unserer gemeinsamen Zeit) und hat auch sonst noch einige andere Freunde, sodass wir nur einmal alle zwei Wochen oder so was unternehmen. In der Zwischenzeit sitze ich den ganzen Tag zu hause und langweile mich. Nicht mal das Zocken ist mehr für mich interessant (WoW habe ich schon jetzt 2 Jahre nicht mehr gespielt). Ich bin zwar seit nem dreiviertel Jahr wieder in nem Fussballverein und es ist auch sehr schön da und macht Spaß, aber über den Fussball hinaus läuft da nicht viel, da alle andere Interessen haben und teils Frau und Kind haben und einige viel älter sind als ich. Nun sitze ich hier aus absoluter Langeweile und schreibe an meiner Lebensgeschichte...
Ich wollte mal Polizist werden, um einen angesehen Beruf zu haben, damit sich vielleicht mal Leute für mich interessieren und da mir das auch Spaß machen würde und mir alleine die Idee anderen Menschen zu helfen sehr gefällt. Leider bin ich mit 120kg nicht ansatzweise tauglich und mein Abitur ist auch noch gefährdet...
Zur Zeit weiß ich nicht wirklich mehr was ich machen soll. Ich sitze 90% meiner Zeit zu hause am PC und mache nicht mal am PC etwas. Ich habe fast keine Freunde, noch nie eine Freundin gehabt geschweige denn mal einen Kuss bekommen oder gegeben. Ich weiß nicht mehr wo das hinführen soll und gehe so langsam daran zu Grunde... Ich weiß wenn ich nicht bald was ändere, dann werde ich einsam als Arbeitsloser verenden, aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll geschweige denn was ich machen soll...
Vielleicht habt ihr ja sowas schonmal durchlebt oder tut das gerade und habt Ideen für mich.
Gruß Christopher!