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Ich brauche dringend Eltern

JenniferM95

Mitglied
Falls dass jemand liest, bitte ich euch, zu allererst, solche Kommentare wie, mit 22 sich noch Eltern zu wünschen ist doch Blödsinn, zu sparen. Jeder hat das Bedürfnis sich ab und zu mit seinen Eltern zu treffen, sich Rat zu holen, sich Geborgen zu fühlen und einfach zu wissen, dass man dort Willkommen ist, WEIL es deine FAMILIE ist.

Nun zu meinem eigentlichen Problem...
Mein Name ist Jennifer M.. Ich bin 22 Jahre alt und hatte eine sehr verstörende Kindheit.. Mein Vater war ein ober Macho der meine gesamte Kindheit nur Zuhause war um sich eigentlich um mich zu "kümmern". Meine Mutter war doppelschicht arbeiten um das Geld reinzuarbeiten. Er war nur auf sein aussehen bedacht. Sich von dem Geld meiner Mutter die besten Marken Klamotten gekauft usw. Für die Schule, dass bei mir alles passt, hat er sich nie gekümmert. Ich musste ihn nur immer massieren am Abend, ihm Zigaretten kaufen usw. Beim einkaufen, kaufte er immer 3 Flaschen Sekt ein, die waren für meine Mutter wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. Er wusste, da sie mit den Zuständen so unglücklich war, trank sie diese, eine nach der anderen, denn danach schlief sie erst mal tief und fest. So fest dass ICH sie in ihr Bett tragen musste ( SO GING DAS FAST JEDEN ABEND). In der Zeit, konnte er sich in aller Ruhe fertig machen um furt zu gehen. Ich musste in der Zeit dann immer Wache halten, ob sie wach wird. Wenn sie wach geworden ist, gab es nämlich immer ein riesen Theater. Sie schmiss die gesamte Wohnungseinrichtung um, beschimpfte mich und ihn lautstark, rief in ununterbrochen an wo er sei usw. Dieses Theater machte ich mit seit ich 5 oder 6 Jahre alt war bis 16 Jahre. Mein Vater hat in meiner kleinen Stadt in der ich lebe mit 17 (bekannten) Frauen geschlafen. Eine war nur ein Jahr älter wie ich und war eine prostituierte Afrikanerin die bereits ein Kind hatte. Als meine Mutter das mit der Afrikanerin rausgefunden hatte, schmiss sie ihn raus, dann bettelte er, da zu bleiben, da er ja kein Geld habe usw. also zog er notgedrungen zu der Afrikanerin. Mit der machte er dann auch ein Kind (einen Sohn) und heiratete sie. In der Zeit lebte ich dann mit meiner Mutter alleine Zuhause. Da fing der Ärger dann richtig Zuhause an. Sie trank nur noch. Jeden Abend wurde ich als Schlampe usw. betitelt weil ich meinen Vater so geliebt hatte und genauso wäre wie er. Ich soll mich ins Heim verpissen usw. Sie trat mir meine Türen halb ein, griff mich an, zerstörte meinen Laptop, wollte sich einmal vom Balkon stürzten usw.. In der Zeit fielen mir vor lauter Stress auch noch meine Haare aus und ich bekam Akne... Soviel zu dem...Mein Vater geht immer noch in meiner Stadt furt und ist mit 16-17 jährigen befreundet die ich alle kenne. Seine Familie ist ebenfalls komplett gescheitert. Die Seite von meiner Mutter wohnt weit Weg und da besteht ebenfalls kein Kontakt. Ich bin mittlerweile vor 3 Jahren ausgezogen und habe meine eigene Wohnung. Habe auch eine Therapie in der Psychiatrie hinter mir, weil mich das alles immer wieder einholte. Nun geht es mir ein wenig besser. Allerdings trinkt meine Mutter immer noch und mir geht gewaltig eine Familie ab, wo man ab und zu hinfahren kann um miteinander zu essen, zu sprechen sich einen "Rat" zu holen usw.... Gerade an so Festen wie Weihnachten schmerzt es sehr, oder wenn andere Familien draußen zusammen grillen oder Geburtstage feiern, ich sitze an meinem immer alleine Zuhause... Vielleicht versteht ja der ein oder andere ja was ich meine und hat eine Idee oder einen Tipp für mich was ich an meiner Stelle machen könnte, vielen Dank! 🙂
 
Hallo Jennifer

Ich würde dich gerne an Weihnachten oder auch sonst zu mir einladen, aber ich wohne wahrscheinlich auch sehr weit weg. Ich wohne an der Schweizer Grenze. Wenn du niemand sonst in deiner Nähe findest, kannst du zu mir kommen.
 
Ich finde das sehr traurig und kann Dich sehr verstehen.

Eltern, an die man sich jederzeit wenden kann, sind sehr wichtig für unser eigenes Leben.

Rückhalt.

Mein Vater starb kurz vor meinem 12. Geburtstag. Mit meiner Mutter kann und konnte ich noch nie wirklich reden. Aber sie ist da. Immerhin.

Deine Geschichte ist sehr traurig. Leben musst Du aber trotzdem.

Als ich so alt war wie Du jetzt, war die Familie meines damaligen Freundes auch meine Familie. Sie hatten mich aufgenommen. Ich war ein Teil ihrer Familie. Das war wirklich schön.

Also. Ich kann Dein Gefühl der Verlassenheit schon verstehen.

Diese Leere...

Dieses Gefühl, dass etwas fehlt...
 
Ohjeee... das ist alles echt sehr trauirg und bitter. Das erinnert mich an vieles. Dein Wunsch ist nur verständlich und für mich auch Nachvollziebar.

Ich habe mich von meiner sogennanten Familie getrennt. Da war ich 42. Das hatte 3-4 Jahre gedauert, bis ich mich auch innerlich von ihnen gelöst hatte.
Ja, an Weihnachten oder an meinem Geburtstag war es besonderst schlimm. Meine Therapeuten meinten dazu, dass war das Beste was ich für micht tun konnte. Nee, sagte ich, dass war für mich das einzigst mögliche.
Fühlte sich an, als hätte ich mich selber entwurzelt. Heimatlos wie ein Schiff ohne Anker.

Ich kann Dir da nur meine größten Respekt entgegen bringen, da Du Dein Leben, so schwer das auch war und ist, immernoch optimistisch angehst. :blume: Zumindest kommt das so bei mir an. Zwischen den Zeilen.

Ich weiß leider nicht wirklich was ich Dir auf den Weg mitgeben kann. Ich habe mir immer gesagt, ich weiß wie es nicht geht und nicht gehen darf. Das ist genau das, was mir von ihnen mitgegeben wurde. Wenn auch nur indirekt.
Das ist schon die halbe Miete. Der "Rest" ergibt sich doch. Allerdings hatte ich es bis heute nicht so dolle mit der Hoffnung. Ich glaube lieber an mich. Klar es ag auch mal Zweifle daran. Aber weißte, so gibt es wenigstens einen der an mich glaubt.
- Der wichtigste Mensch, ist man selber. Ganz bestimmt.
Ich hatte mich sehr lange für Interesse an mir, Zuneigung und Liebe und Geborgenheit, regelrecht verbogen. Verkauft trifft es besser. Das hat sehr lange und auch gut funktioniert. Aber am Ende habe ich mich ganz vergessen. Heute lege ich großen Wert darauf, dass mein Gegenüber ein Eigenleben hat. Denn wie gesagt, ich weiß wie es nicht geht. So kommt eins zum andern.
Es bleibt aber schwer, seine Wirklichkeit ohne Wurzeln zu gestalten. Dafür wünsche ich Dir alles Glück der Welt, viel Kraft und Mut.

Liebe Grüße und pass gut auf Dich auf, ja Jennifer!
abendtau
 
Zitat Jennifer

...So fest dass ICH sie in ihr Bett tragen musste ( SO GING DAS FAST JEDEN ABEND). In der Zeit, konnte er sich in aller Ruhe fertig machen um furt zu gehen. Ich musste in der Zeit dann immer Wache halten, ob sie wach wird. Wenn sie wach geworden ist, gab es nämlich immer ein riesen Theater. Sie schmiss die gesamte Wohnungseinrichtung um, beschimpfte mich und ihn lautstark, rief in ununterbrochen an wo er sei usw. Dieses Theater machte ich mit seit ich 5 oder 6 Jahre alt war bis 16 Jahre.

Zitat Ende


Tut mir leid das ich etwas nicht verstehe - aber wie schwer war Deine Mutter ? Du schreibst, als 5 oder 6 jähriges Kind, hast Du sie schon ins Bett getragen , das ist für mich nicht wirklich verständlich ausgedrückt , ein 5 oder 6 jähriges Kind ist, meiner Meinung nach, nicht in der Lage, eine erwachsene Person, die 40 oder 50 Kg wiegt und volltrunken ist, ins Bett zu tragen.
 

Hallo JenniferM95 - Auch in scheinbar aussichtslosen Situationen darf man die Hoffnung
auf ein sehr viel besseres Leben niemals aufgeben. Echt schade
dass man Dich mit einer persönlichen Nachricht zur
Zeit noch nicht anschreiben kann.
 
Eltern - wünsche ich mir auch jetzt noch.
Die Geborgenheit einer Familie und nicht diese dumme K**.

Aber du bist jetzt erwachsen - kannst selber eine Familie gründen. Dann mache es besser.
Ich wünsche dir Menschlichkeit und eine eigene Familie die dich hält.
 
Hallo Jennifer,

du hattest eine ziemlich hässliche Kindheit. Das tut mir sehr leid und deinen Wunsch nach Geborgenheit und nach vertrauten Menschen kann ich sehr gut verstehen. Ich denke man braucht sein ganzes Leben andere Menschen, bei denen man sich willkommen fühlt, die einen akzeptieren, wie man ist und von denen man sich gelegentlich auch Rat und Hilfe holen kann.

Ich weiß nicht, ob es so eine Art Leih-Eltern für Menschen in deinem Alter gibt. Aber könntest du Personen, die deine Eltern sein könnten, eigentlich vertrauen, nach alldem was du erlebt hast?

Vielleicht kannst du gute Freunde finde, das würde ich dir sehr wünschen.

Alles Gute
Andreas
 
Hallo Jennifer,

da wurdest du ja in eine tolle Familie geboren! In solchen Momenten solltest du dich selber Fragen: "Was kann ich besonders gut, ist mir etwas schon in der Kindheit leicht gefallen?" Und wenn bei irgendeinem Thema die Antwort mit Ja ausfällt, dann kannst und solltest du in den verzweifelten Momenten dich damit beschäftigen. Das hilft dir dich selbst zu vergessen? Ja so könnte man das beschreiben. Medikamente z.B. kann ich ab einem gewissen Stadium auch raten, doch sollten sie nicht als Allheilmittel gesehen werden du musst auch selber aktiv werden. Manche gehen laufen, andere machen Musik um den Kopf frei zu bekommen. Such dir auch dringend so eine Beschäftigung um den Kopf frei zu bekommen, dass ist ganz wichtig. Ansonsten kann ich dir noch raten diese negativen Gefühle an dir vorbeiziehen zu lassen, wenn du mit diesen kämpfst, also Widerstand ausübst, werden sie nur größer um dich schließlich mit noch größerer Wucht zu treffen. Ist ziemlich doof, aber können wir nicht ändern, wir können uns nur darauf einstellen.

MFG
Garen
 
Hallo Jennifer,

Eltern zum "Rat holen", zum Reden... Der Wunsch ist verständlich. Doch denke ich, daß es da bei Dir ziemlich hohe Hürden zu nehmen gilt, bevor Du überhaupt vertrauen kannst.

Was genau stellst Du Dir denn vor? Sollen es wirkliche Adoptiveltern sein oder mehr ein freiwilliger Zusammenschluß so etwa wie väterliche/mütterliche Freunde/-innen? Natürlich will ich Dir Dein Bestreben nicht ausreden, gebe Dir aber zu Bedenken, daß die Kinder im Normalfall ihre Eltern überleben und dann auch allein dastehen.

So wie Du Deine Kindheit schilderst, mußtest Du schon sehr früh in gewissem Sinne selbständig werden, weil Hilfe "von außen" eben nicht zu erwarten war. Da kann man aber leider auch nichts mehr "nachholen". Deine Pläne solltest Du daran ausrichten, was Du willst, und Deine Erfahrungen dazu nutzen, Fehler nicht zu wiederholen. Du bist inzwischen selbst in einem Alter, in dem eine Familiengründung nicht mehr ausgeschlossen ist. Vlt. gibt Dir Deine eigene kleine Familie in naher Zukunft den Halt und die Geborgenheit, den/die Du bei Deinen Eltern vermissen mußtest?

Hüte Dich aber davor, Deinen späteren Partner für Dein Wohlergehen, Dein Glücksgefühl verantwortlich zu machen. Das kann er - egal wer - nicht leisten und dafür ist er auch nicht zuständig. Glücklich kannst Du nur für Dich werden. Wenn dann noch andere "Glücksumstände" hinzu kommen umso besser, aber das ist dann nur der berühmte "Punkt auf dem i".

Alles Gute
 

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