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ibru99

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin immer schon ein ziemlich ruhiger und introvertierter Mensch gewesen, gerade in meiner Kindheit war es sehr ausgeprägt, ich bin jetzt 24 und wurde mein ganzes Leben eigentlich damit konfrontiert und drauf angesprochen. In der Schule hieß es immer, ich bin ruhig und melde mich zu selten, bis zur Berufsschule hat sich das durchgezogen. Meine Mitschüler haben sich besonders in der weiterführenden Schule drüber lustig gemacht dass ich nie rede. Ich hatte dort meinen Kreis, die natürlich wussten dass ich auch anders kann, aber alle anderen mit denen ich nichts zu tun hatte, haben immer Witze drüber gemacht. Das hat mir jetzt nicht nachhaltig geschadet, zeigt aber eben, dass es immer Thema war.

Es war schon immer so, dass ich einige Leute hatte, mit denen ich mich gut unterhalten konnte und mit denen habe ich auch einigermaßen viel geredet. Wenn aber mit jemanden die Chemie nicht ganz stimmte, ging gar nichts. Das ist heute auch noch so. Selbst im Job wird mir öfter mal gesagt, ich sei ja so ruhig. Gott sei Dank komme ich mit meinen direkten Arbeitskollegen gut klar, so dass wir nicht den ganzen Tag still im Büro sitzen und ich mich für meine Verhältnisse viel mit ihnen unterhalte, aber selbst die sagen, ich sei ruhig. Und eine große Sorge ist bei mir auch, dass z.B. die Büronachbarn, mit denen ich eben nicht so viel rede, denken, ich mag sie nicht, weil ich mich mit ihnen nicht unterhalte, sie aber hören, wie ich mit meinen direkten Kollegen viel rede, auch über privates. Mit den anderen rede ich halt nur über berufliche Dinge größtenteils. Damit habe ich übrigens überhaupt kein Problem. Wenn ich ein Problem habe, welches mit dem Job zu tun hat, kann ich relativ Problemlos auf Personen zugehen. Aber dabei rede ich auch eben nur über das nötigste.

Bis ich 19-20 war, hatte ich auch immer den selben Freundeskreis und habe kaum neue Leute kennengelernt. Und obwohl ich introvertiert und ruhig bin, habe ich mich alleine drum gekümmert, neue Menschen kennenzulernen, weil ich mir dachte, das muss auch mal sein und kann schön sein (was es auch ist). Ich wohne in einer Großstadt und habe mir dann über Facebookgruppen Leute gesucht, mit denen ich was trinken gehe, und habe so über die Zeit sehr viele Leute kennengelernt, die teilweise bis heute meine Freunde sind. Ich habe also anscheinend auch eine Seite in mir, die etwas extrovertiert ist und das totale Gegenteil im Vergleich zu meinem Verhalten im Beruf oder im sonstigen Alltag.

Ich gehe trotz der Introversion auch sehr gerne auf Partys. Dort unterhalte ich mich sogar sehr gerne mit fremden, dort entstehen die Situationen aber oft natürlich und ich suche nicht auf Zwang nach Kontakt meistens. Aber im Raucherbereich o.ä. entstehen halt oft Gespräche und da habe ich dann kein Problem mit. Wobei man sagen muss, dass ich dort auch Alkohol trinke und man enthemmter ist. Ich tanze auch gerne mitten in der Menschenmenge, das auch nüchtern. Wenn ich Freunde dabei habe, die stark extrovertiert sind, kann ich mich auch gut anklinken wenn sie irgendwelche Gruppen anspreche und unterhalte mich dann mit. Auf der Arbeit bin ich dann aber wieder total ruhig.

Ich habe aber z.B. Freunde, die auch im Alltag mit Fremden ins Gespräch kommen, beim Einkaufen, beim Spaziergang durch die Stadt, sie sprechen einfach Leute an und bei denen kommt das ganz locker und natürlich rüber. Sowas kann ich überhaupt nicht. Ich weiß teilweise nicht mal antworten auf lockere Sprüche, die ich auf der Arbeit bekomme. Also normale Sprüche, wie "Oh dich habe ich aber lange nicht gesehen, wo hast du dich denn versteckt?". Und wenn mir nichts einfällt, lache ich oft einfach nur :D und hinterher fällt mir dann eine lockere Antwort ein, die ich hätte sagen können, aber dann ist es natürlich zu spät.

Dadurch dass ich eher introvertiert bin, lerne ich auch relativ selten Frauen kennen. Traue mich halt kaum welche anzusprechen und aktiv auf sie zuzugehen. Wenn, kamen sie auf mich zu oder ich habe sie online kennengelernt. Das ist auch eine Sache. Wenn ich z.B. online eine Frau kennengelernt habe und ich mich mit ihr traf, hatte ich absolut kein Problem damit ein Gespräch aufzubauen und am laufen zu halten. Meistens mögen die Frauen mich auch, es war zumindest bisher immer so, ich werde nicht auf Grund meiner Introversion abgelehnt, aber ich lerne deshalb halt selten welche kennen. Aber das ist jetzt erstmal nur nebensache.

Wie geht ihr ruhigen Menschen damit um, dass das immer wieder betont wird, wenn man ruhig ist? Ich gehe damit zwar selbstbewusster um, als früher. Damals habe ich immer versucht das zu leugnen und habe mir gesagt, ich bin doch gar nicht so ruhig. Mittlerweile sehe ich ein, dass ich halt ein ruhigerer Typ bin, aber es stört mich manchmal immer noch, dass man oft drauf angesprochen wird und dass sich das wie ein roter Faden durchs Leben zieht. Das wird oft als negative Eigenschaft dargestellt, zumindest kommt es einem oft so vor, als wäre es falsch so zu sein, wie man ist. Sonst würde dieser Beitrag auch gar nicht entstehen.

Und kennt ihr das von euch, oder von Personen aus eurem Umfeld, dass sie mal introvertiert sind, und mal mehr aus sich rauskommen? Wie gesagt ist das ja sehr gegensätzlich, dass ich auf der Arbeit z.B. ungerne in Smalltalk verwickelt werde und mich mit sehr wenigen viel über privates unterhalte, ich andererseits aber gerne auf Partys gehe, wo viele Leute sind und mich mit vielen Fremden unterhalte und rumtanze. Das ist ja eigentlich etwas, was Introvertierte vermeiden wollen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo du!
Für mich hört sich das alles total normal an.
Du bist ruhig,das ist ok,sogar mehr als ok.
Ich finde Leute,die ununterbrochen reden müssen anstrengend.
Und kennt ihr das von euch, oder von Personen aus eurem Umfeld, dass sie mal introvertiert sind, und mal mehr aus sich rauskommen?
Das kenne ich von mir auch.
Kommt auf die Laune an,auf die Gesellschaft ....
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey Ibru,
ich finde, das hört sich alles gut an. Du lässt dich nicht von deiner eher ruhigeren Art bremsen, gehst auf Partys, hast einen Freundeskreis, hast Spaß. Springst über deinen Schatten.
Eigentlich fällt mir dazu gar nicht so viel ein, außer: so weitermachen und Kommentare ignorieren. Oder hast du einen großen Leidensdruck? Ich finde, die Kritik musst du dir nicht zu Herzen nehmen. So wie du das beschreibst machst du das toll alles. :)
Mir geht's übrigens auch so, dass ich manchmal sprudele und manchmal still bin, abhängig von den Menschen und der Situation. Ist das nicht normal?...
 
Zuletzt bearbeitet:

ibru99

Neues Mitglied
Oder hast du einen großen Leidensdruck?
Leidensdruck würde ich es jetzt nicht nennen, aber in Situationen wo ich z.B. keine Antwort auf irgendwelche (nett/neutral) gemeinten Sprüche weiß, oder wenn sich eine Gruppe von ein paar Leuten auf der Arbeit unterhält, und ich nur still daneben sitze, komme ich mir fehl am Platz vor und mache mir Gedanken darüber was die anderen denken, dass ich wieder so ruhig bin, weil man halt weiß dass es ein Thema bei denen ist. Ich fühle mich dann immer unter Druck gesetzt.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Leidensdruck würde ich es jetzt nicht nennen, aber in Situationen wo ich z.B. keine Antwort auf irgendwelche (nett/neutral) gemeinten Sprüche weiß, oder wenn sich eine Gruppe von ein paar Leuten auf der Arbeit unterhält, und ich nur still daneben sitze, komme ich mir fehl am Platz vor und mache mir Gedanken darüber was die anderen denken, dass ich wieder so ruhig bin, weil man halt weiß dass es ein Thema bei denen ist. Ich fühle mich dann immer unter Druck gesetzt.
Ich finde dich authentisch und du kommst sympathisch rüber. Man muss sich nicht an jeder Unterhaltung beteiligen, nur weil man denkt, dass Andere das erwarten. Bleib dir treu und so, wie du bist!
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Leidensdruck würde ich es jetzt nicht nennen, aber in Situationen wo ich z.B. keine Antwort auf irgendwelche (nett/neutral) gemeinten Sprüche weiß, oder wenn sich eine Gruppe von ein paar Leuten auf der Arbeit unterhält, und ich nur still daneben sitze, komme ich mir fehl am Platz vor und mache mir Gedanken darüber was die anderen denken, dass ich wieder so ruhig bin, weil man halt weiß dass es ein Thema bei denen ist. Ich fühle mich dann immer unter Druck gesetzt.
Das verstehe ich, dass das für dich eine unangenehme Situation ist, aber ich würde sagen, immer weiter üben. Anderen fällt das vielleicht leichter, Schlagfertigkeit, Schmalltalk, aber das kann man tatsächlich üben. Eventuell auch dieselben Geschichten (bei unterschiedlichen Menschen) immer wieder erzählen, bis du sie fast wie automatisch runterspulen kannst. Oder ein paar Standardsprüche zurechtlegen. Glaub mir, das wird besser mit der Zeit. :)
Gruppen fallen mir allerdings auch immer noch schwer. Vielleicht kannst du dich auf jemanden konzentrieren, den du magst, und dich dort in das Gespräch einklinken?
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich hatte dort meinen Kreis, die natürlich wussten dass ich auch anders kann, aber alle anderen mit denen ich nichts zu tun hatte, haben immer Witze drüber gemacht. Das hat mir jetzt nicht nachhaltig geschadet, zeigt aber eben, dass es immer Thema war.
Das bist du und das ist dein Plus. Noch siehst du das als Minus.

Das zuerst, ich habe nur bis hierher gelesen und möchte nicht ins Bett, bevor ich dir das gesagt habe. Das was man bemerkt an dir, ob positiv, oder negativ, das gehört zu dir, das kann man als seinen Vorteil und seine Mitgift sehen. Bei mir hat genau das etwas gebracht, was beschossen wurde früher.

Meine beste Freundin wurde auch wegen ihrer stummen Art so bekritelt, sie hat sich nie zu Wort gemeldet, später dann machte sie ihr Studium mit nur einser, also rein das klingt für mich, wie wenn es hieße: wozu mehr reden, wenn es anders auch geht...
 

neukat

Aktives Mitglied
Leidensdruck würde ich es jetzt nicht nennen, aber in Situationen wo ich z.B. keine Antwort auf irgendwelche (nett/neutral) gemeinten Sprüche weiß, oder wenn sich eine Gruppe von ein paar Leuten auf der Arbeit unterhält, und ich nur still daneben sitze, komme ich mir fehl am Platz vor und mache mir Gedanken darüber was die anderen denken, dass ich wieder so ruhig bin, weil man halt weiß dass es ein Thema bei denen ist. Ich fühle mich dann immer unter Druck gesetzt.
Das kenne ich von mir auch sehr gut!
Und die Leute fragen dann immer warum ich so ruhig bin oder ob etwas nicht stimmt!:unsure:
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Das kenne ich von mir auch sehr gut!
Und die Leute fragen dann immer warum ich so ruhig bin oder ob etwas nicht stimmt!:unsure:
Dann musst du sagen, nein, alles okay, ich bin ein ruhiger Typ von Haus aus. Man kann stolz drauf sein, es ist eine gute Eigenschaft, die ich leider nicht besitze, aber macht nichts, solche Leute brauchts auch, wie ich es bin. Furchtbar wäre es, wenn jeder gleich wäre, oder?
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Dann musst du sagen, nein, alles okay, ich bin ein ruhiger Typ von Haus aus. Man kann stolz drauf sein, es ist eine gute Eigenschaft, die ich leider nicht besitze, aber macht nichts, solche Leute brauchts auch, wie ich es bin. Furchtbar wäre es, wenn jeder gleich wäre, oder?
Hier hilft doch auch ein zurechtgelegter Spruch, wenn das häufiger passiert? Ich finde, Selbstorinie ist immer gut. Etwa: Du, nein, ich fühle mich hier ganz wohl mit euch, nur habe ich heute kein Quasselwasser getrunken, beim nächsten Mal vielleicht. Die Antwort sollte natürlich zu dir passen, in unterschiedlichen Situtationen braucht es eventuell andere Antworten. Zumindest hast du dann etwas gesagt und die anderen können dich so besser einschätzen.
 

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