ich kann das gut nachempfinden und verstehen, was du schreibst.
ich bin sogar mal auf der suche im internet danach auf eine ziemlich gute internetseite gelangt, deren adresse ich aber nicht mehr weiss
.
da gab es mehrere feste autoren, die geschrieben haben, über ihre gefühle, über ihr leben, womit sie auch versucht haben zu erklären, wieso sie zu misanthropen wurden, weshalb sie nicht zu denen gehören, die immer nur das gute und positive sehen, die eben all das, was du in deinem beitrag geschrieben hast, geflissentlich ausklammern.
ausklammern, das links und rechts neben uns eben nicht nur "liebe" stattfindet. im gegenteil.
so sehr ich da übereinstimme, oder merke, dass ich in die richtung tendiere, mit meinen ansichten, gefühlen und gedanken und erlebten, so sehr will ich nicht den fehler im negativabdruck machen: sprich, nur das negative sehen. denn das stimmt genauso wenig, wie die superoptimisten, die die welt nur in bunten lustigen farben zeigen. (oder behaupten, es liegt nur an einem selber, dass man nicht erfolgreich ist oder was auch immer...)
denn auf der welt gibt es die krieger und die heiler. die schläger und die ,die dir liebe schenken. die, die dich ausgrenzen und die, die dich miteinschliessen. die, die einen verurteilen - egal in welcher form - und die, die dir wirklich begegnen. es gibt die, die sich nen scheiss um kinder scheren und die, die es als heiliges geschenk betrachten.
vielleicht muss man den menschen nicht so überhöht darstellen, damit man ihn dann nicht im anderen extrem so krass abwerten muss. weder das eine noch das andere stimmt. vielleicht beides in einem drin. vielleicht ist das schwieriger zu erkennen. es hängt auch davon ab, was man erlebt im leben und wie man selber damit umgeht. menschen, die im leben von den eltern fast alles an support bekommen haben, selten hindernisse erlebt haben, die finden das leben ach so toll und gönnen sich den blick nur auf das gute, vermeiden all den rest und die konflikte. es ist halt schon was anderes, wenn du dann von menschen umgeben bist, die dich kleinmachen, demütigen, dir eine reinhauen, dich sogar töten. ihren ganzen hass auf dich projizieren.
georg trakl hat ja aufgrund seiner kriegserfahrung voll die krassen gedichte geschrieben.
ich finde es wichtig, darauf hinzuweisen, was falsch läuft im leben (gewalt, krieg, ausbeutung, hass, sklaverei, niedermachen, ...) und ich kann die nicht ausstehen, die so tun, als wär doch alles in ordnung (die sind einfach in ihrer welt und schauen nicht raus, grenzen sich ab), aber genauso wichtig, zu sehen, dass es menschen gibt, die sich einsetzen und nicht einfach alles trallala judihei fantastisch schön finden und für sich schauen.
dass es immer auch kräfte gibt, die sich für das "gute" einsetzen. all die leute, die nicht mit dem auto rumdüsen, all die leute, die nicht ihren frust an anderen ausleben, all die menschen, die auf andere eingehen, all die menschen, die den kindern geben, was sie geben können.
in kriegen gibt es nicht nur die, die abschlachten, es gibt auch die, die helfen. es gibt nicht nur die, die ausbeuten, es gibt auch die die stärken und lieben.
ich weiss nicht, ob man das wieder so pauschal behaupten kann. sicherlich, stimmt es schon irgendwie. aber eben nicht nur. und es gibt viele andere faktoren, die eine rolle spielen. (dieses komplexe denken taugt halt nicht zur phrasendrescherei und parolen-rufen!). ich meine, dass die religion eine krankheit sei, die das gute leben vorgaukeln. nicht jeder mensch, hat die gleiche erfahrung und erkenntnis. jede generation steht seines durch.
ich will definitiv nicht sagen, dass damit kein missbrauch betrieben wird.
und es wird leute geben, die dir in diesem punkt voll und ganz zustimmen werden hier im forum. ich persönlich sehe es anders.. nicht nur das negative daran. es gibt menschen, die anderen helfen, weil sie an ihre religion glauben. klar, es gibt auch die, die das unabhängig davon tun. aber es gibt viele, die ihre ganze kraft daraus schöpfen und nicht von irgendwelchen anderen bildern oder dingen, weil sie einfach das nicht zur verfügung haben.
religion kann übrigens alles sein. auch politik hat manchmal was dogmatisches-religiöses. unantastbares also. finde ich genauso verquer.
wieso ist es schwer als veganer zu leben?
man kann einerseits durch nicht-tun "leiden" vermeiden. man kann aber auch versuchen was auf die beine zu stellen, oder was zu tun, dass die freude und die liebe vermehrt. also aktiv dazu beitragen. nicht einfach nicht tun. auch wenn ich das sehr schätze und manchmal glaube, diese kunst ist vielen abhanden gekommen, weil man auch durch die welt gejagt wird, leistungsgesellschaft und so..immer besser werden.. man einfach nicht mal einfach irgendwo hocken kann. weil es ja auch der marktpolitik zuwiderläuft. arbeitsplätze. kaufen, einkaufen, produzieren, wegmüllen.. voll der kreislauf. da darf man nicht einfach ohne bedürfnisse daher kommen. nichts kaufen wollen.
grüsse
camus