Sei vorsichtig mit Vorverurteilungen: Hast Du nicht eben geschrieben, Dein Sohn hätte auch einen krassen Wutausbruch hingelegt und fiese Wörter benützt? Stell Dir vor, in diesem Moment, wäre eine Mutter reingekommen, die so schnell urteilt, wie Du. Was hätte die wohl gesagt?
Vielleicht hätten die ja etwas in der Art über Deinen Sohn gesagt:
In den 60 Minuten, in denen ich da war, mit einer Lehrerin sprach und einen ganz kurzen Ausblick auf den Pausenhof hatte traten zwei Situationen auf, die mir gehörig die Ohren klingeln ließen. 1. Hörte ich aus dem Mund eines 9jährigen "**** dich du A****!", da war die verbale Entgleisung meines Sohnes, die zur Sprache kam, direkt mal Prosa dagegen... und 2. Kam ein Junge im strömenden Regen ohne Jacke, die Lehrerin meinte, wo seine Jacke wär, Antwort "meine Schwester hat mir keine mitgegeben". Ich fragte dann nach "wieso Schwester", da erklärte mir die Lehrerin, er sei eins von 7 Kindern, die Eltern würden sich nicht um die Kinder kümmern, das übernähme die große Schwester. Ganz toll.
Hier gehts nicht um "ungezogene" kinder, sondern um vernachlässigte.
Ich war selbst jahrelang Heimkind und habe dort in der Schule eine Zeitreise in die 90ger, in meine eigene Heimzeit, gemacht. Das war für mich absolut abschreckend.
mag sein, dass ich dem ein oder anderem Elternpaar unrecht tue, zudem ich es ja auch einen Jungen im Bekanntenkreis habe, der Autist ist und von der E-Schule einige krasse Wörter mit heim bringt.
Ich hab ja niemanden direkt angesprochen, niemand erfährt irgendwelche Konsequenzen durch meine Vorverurteilung, ich habe mit niemandem von denen zu tun. Habe ich mit Eltern von solchen Kindern zu tun, überdenke ich meinen Standpunkt selbstverständlich. Aber so sehe ich keinen Anlass, mich gegen Vorurteile, wie sie nun mal zwangsläufig bei jedem auftauchen, zu wehren.
Mir ist nur klar: Mein Kind geht da NICHT hin!!! In so einer Umgebung kann er nur abrutschen!
Mein großer bruder (sehr intelligent, nur ein bisschen faul) kam dank meinem Vater, der Schule für Zeitverschwendung hielt, in die Hauptschule und rutschte dort völlig ab. Diebstahl, Drogenkonsum, Gewalt, Vandalismus.. Brüderchen hat alles mitgemacht, wozu ihn seine lieben Kumpels so anstifteten und dabei ist er prinzipiell ein herzensguter und umgänglicher Mensch, wurde halt durch die anderen verdorben.
Klar ist das ein Vorurteil, aber ich sehe absolut nicht ein, dieses zu prüfen. Das Risiko ist mir zu hoch.
Also worauf ich hinaus will, warum habt ihr tatsächlich noch das zweite Kind geplant und bekommen?
ist doch egal. Das Kind ist da. Zurückschieben kann ichs nicht.
Jemand den ich kenne der ist Sonderpädagoge. Er hat mir noch nie was von solchen Zuständen an seiner Schule erzählt.
Ich frage mich, es gibt doch unterschiedliche Förderschulen, oder? Welche die auf unterschiedliches ausgerichtet sind..???
Es gibt ganz unterschiedliche Förderschulen. Ich habe mal ein Praktikum in einer Sprachheilschule gemacht. Das war toll! Auch 12 Kinder pro Klasse , viel Förderung und die Kiddies waren sozial wie nur was.
Die Schule, um die es geht ist eine Förderschule für Erziehungshilfe. Da kommen Kinder hin, die wegen Verhaltensproblemen nicht in die Regelschule gehen können.
Es heißt auch so nett "Kinder mit seelischer Behinderung". Soll heißen, die Kinder sind in ihren sozialen Fähigkeiten so eingeschränkt, dass sie im normalen sozialen Leben beeinträchtigt sind.
Klar, dass da verhältnismäßig häufig gewalt stattfindet.
LG
KG