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Hoffnungslos und einsam immer weiter machen....

L

Lisa29

Gast
Hallo liebe Forenmitglieder und alle die das hier so lesen,

ich schreibe hier um vielleicht eine neutralere Sichtweise auf meine Situation zu bekommen bzw. auch einfach um mir das mal von der Seele zu schreiben. Ich bin weiblich und gerade 29 geworden. Die letzten Jahre waren alles andere als leicht. Eigentlich muss ich gestehen, mein ganzes Leben schon, war ich kaum irgendwie mal "so richtig glücklich", sofern das überhaupt möglich ist, dass man zu 100 % zufrieden ist...
Als Kind war ich ziemlich schüchtern, hatte wenig Freundinnen. Ich hatte allerdings so bis zur 7. Klasse (seit der Grundschule) eine beste Freundin, mit der ich fast jeden Tag was gemacht habe. Als es dann aber in Richtung Pubertät ging, war ich nicht mehr "cool genug" für sie und sie hat sich neue Freunde gesucht bzw. eine neue Cilque in der ich nicht erwünscht war. Ich stand dann erstmal komplett alleine da, da ich ansonsten kaum wirklich viele andere Freunde hatte. Dazu ließen sich meine Eltern scheiden und die führten einen regelrechten Rosenkrieg über Geld und das Sorgerecht mehrere Jahre vor Gericht. Meine Leistungen in der Schule wurden immer schlechter. Insbesondere aufgrund dessen, dass ich keine Freunde mehr hatte und der Situation zuhause. Letztendlich habe ich dann bis zum Abitur 3 Mal die Schule gewechselt.... Ich hab nirgendwo richtig Fuß fassen können. Habe zwar immer wieder neue Leute kennengelernt aber es blieb bei oberflächlichen Kontakten und dazu war ich einfach schlecht in der Schule. Letztendlich habe ich dann doch mein Abi geschafft. Mit dem Studium ging es dann ähnlich weiter. Habe 2 Studiengänge abgebrochen, wusste nicht was ich wollte, nichts hat mir so wirklich Spass gemacht. Letztendlich habe ich dann was in Richtung Wirtschaft studiert und auch mit recht guten Noten abgeschlossen (allerdings lief da auch nicht alles rund, musste am Ende 1,5 Jahre länger studieren, um ein paar schlechtere Noten noch zu verbessern, was mir mit viel Mühe auch gelungen ist). Danach ging es auch beruflich wieder recht holprig weiter. Habe lange keinen Job gefunden, der mir wirklich gefällt. Habe auch schon zum 4. Mal (in 3 Jahren) den Job gewechselt. Der jetzige Job ist zwar besser als die davor, aber ehrlich gesagt macht es mir auch kaum Spass. Bin super gestresst und habe immer Angst nicht gut genug oder schnell genug zu sein, wobei ich hoffe, dass ich zumindest diesen Job länger "aushalte".
So viel zum Beruflichen.... Was mich noch mehr belastet ist eigentlich der private Bereich. In Sachen Freundschaften habe ich schon viele Enttäuschungen erlebt. Während dem Studium hatte ich ein paar Freundinnen (wir waren so eine Clique von 4 Mädels die so 1-2 Mal die Woche was unternommen haben). Das hielt so ca 3-4 Jahre an. Dann hat eine davon recht früh geheiratet und wollte nicht mehr so viel ohne ihren Mann machen und auch die anderen haben nach und nach einfach andere Interessen entwickelt. Irgendwann haben wir uns immer seltener gesehen und letztendlich haben sie mir einfach nicht mehr geantwortet. Auch mit ein paar Kontakten die ich aus der Abschlussklasse hatte, war es ähnlich. Am Ende ging alles eigentlich nur noch von mir aus und wenn ich mich nicht mehr gemeldet hatte, dann "lief es einfach so aus". Seitdem habe ich immer wieder versucht neue Freunde zu suchen. Vor ca. 4 Jahren war das mit den Studienfreundinnen vorbei und ich stand wieder ziemlich alleine da. Dann habe ich übers Internet tatsächlich mich mit ein paar anderen Studentinnen verabredet und es entstand zumindest mit 3 von denen eine Freundschaft. Jetzt im Moment merke ich, dass es mit einer von denen wieder in verschiedene Ansichten/ Interessen geht und habe wieder Angst, dass ich mir bald schon wieder neue Leute suchen muss... Ich habe aber einfach wenig Lust und Kraft alle paar Jahre wieder neue Freundschaften aufbauen zu müssen.
Was auch vor ca. 4, 5 Jahren war, war dass ich meine erste und bisher einzige ernsthafte Beziehung beendet habe. Ich war da Mitte 20 in einer Phase in der ich mir unsicher war, ob ich wirklich mit dem Mann meine gesamte Zukunft verbringen will. Außerdem hatte ich davor noch kaum Erfahrungen mit anderen gemacht (wir waren 5 Jahre zusammen) und hatte davor nur noch mit einem anderen was eher Lockeres. Dann habe ich mich getrennt (was mir nicht leicht gefallen ist). Das hat mir auch ziemlich zugesetzt. War wohl auch mit ein Grund warum ich 1,5 Jahre bei meinem Studium dran hängen musste, weil ich in der Zeit deswegen kaum lernen konnte und einige Prüfungen vergeigt habe. Und seitdem bin ich single. Die ersten Jahre war es ganz ok, habe viel dating über Dating Apps gemacht. Allerdings kam da nach einiger Zeit schnell die Ernüchterung. Die meisten wollen letztendlich nur Sex oder sie sehen schon gar nicht aus wie auf ihren Fotos oder es passt sonst auch gar nicht wenn man sich dann trifft. Ich habe in der gesamten Zeit ungelogen ca. fast 100 Dates gehabt (wovon es bei ca. 99 % nur bei einem Treffen geblieben ist, weil irgendwas entweder von mir aus oder denen aus nicht gepasst hat). Ich hatte tatsächlich auch in der Zeit maximal einen Kuss mit denen die ich gedated habe. Mehr nicht. Vor ca. 4 Wochen hatte ich das erste Mal wieder Zeit und Lust (ich habe in der Zeit in der ich die Prüfungen nachgeholt habe auch wenig Zeit gehabt für solche Sachen und habe mich voll darauf konzentriert) mich auf wen einzulassen und hatte zumindest nach 4 Jahren Abstinenz endlich mal wieder Sex. Tja und natürlich war es einer, der sich danach noch einmal gemeldet hat, dass er es gerne wiederholen würde, aber sich dann trotzdem nie wieder gemeldet hat. Eigentlich ist es ok gewesen, da ich eh noch nicht viele Gefühle entwickelt habe. Aber nach so langer Zeit mit einfach keinem Glück in der Liebe, hätte ich einfach doch gerne mal wieder ne Beziehung. Aber trotz zahlreicher Dates, halbwegs gutem Aussehen (mache Sport, bin schlank, achte auf Mode etc), soll es einfach nicht sein. Ich bin wirklich wahnsinnig einsam... Und leider denke ich, mit steigendem Alter wird es auch immer unwahrscheinlicher, dass man noch wen halbwegs anständigen kennenlernt mit dem man sich mehr vorstellen kann. Auf meiner Arbeit sind alle verheiratet oder haben schon Kinder...
Und irgendwie macht es mich wahnsinnig traurig, dass ich einfach nicht "ankomme" im Leben. Ehrlich gesagt in jedem Bereich meines Lebens ist nichts "beständig". Ich bin immer nur weiter auf der ewigen Suche: dem besseren Beruflichen Fortkommen, echten Freunden die bleiben, und einem Partner.
Nur leider trotz erheblicher Anstrengungen wird es nichts. Und es frustriert mich und ich bin so langsam am resignieren....
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ich kann Dir diese Wander Community empfehlen. Da sind echt viele Leute vor Ort zu finden, die man spontan treffen kann. Vielleicht kannst Du damit deinen Kreis erweitern. Bleib einfach Du selbst und mach weiter. Das wird schon.
 
L

Luna2018

Gast
Was du beschreibst, kommt mir bekannt vor. Ich bin 31 und stehe nach dreijähriger Beziehung, die für mich keine Zukunft hatte, wieder am Anfang. Viele Freunde von früher haben sich nach und nach in Luft aufgelöst. Ich würde so gern jemanden haben, mit dem man sein Leben verbringen kann, einfach eine starke Schulter, das Gefühl haben, nicht alleine zu sein. Und genau das ist hier auch bei dir der Punkt.

Wenn man sich vornimmt, sein Glück nicht mehr von anderen abhängig zu machen, dann hat man doch eine ganze Menge in die richtige Richtung bewegt. Zudem kann ich dir wärmstens die Auffassung empfehlen, nur Menschen in deine Nähe zu lassen, die dir auch gut tun.

Hast du denn noch ein gutes Verhältnis zu deinen beiden Eltern? Hast du Geschwister, die dir in schwierigen Zeiten beistehen?
 
L

Lisa29

Gast
Danke für die Antworten. Vor allem während der corona Zeit bin ich oft entweder bei meinem Vater oder meiner Mutter gewesen (beide wohnen auf dem Land). Allerdings ist das Verhältnis zu beiden eher kühl. Das war es irgendwie schon immer (zB umarmen oder Ähnliches gab es bei uns nie) und erzählen kann ich denen auch nicht alles. Sie sind auch beide immer sehr leistungsorientiert gewesen und erwarten in der Richtung auch viel von mir. Wie es im Studium läuft damals oder was es für Perspektiven im Job gibt usw. ist eigentlich das einzige worüber die mit mir reden wollen. Und meistens endet das auch nicht so gut, da die mir dann ständig reinreden oder meinen ich bemühe mich nicht genug etc. Ansonsten habe ich nur eine Schwester aber mit der habe ich wenig Kontakt, die wohnt im Ausland und kommt eigentlich so gut wie nie nach Deutschland. Höre von ihr nur sporadisch mal was.

Zu den Leuten die mir nicht gut tun, das stimmt. Allerdings ist es manchmal schwer, da ich oft auch einfach nur froh bin, wenn ich was mit anderen Leuten unternehmen kann, auch wenn es jetzt eigentlich vielleicht menschlich gar nicht soo super gut passt. Weil es meist dann doch die bessere Option ist, als nur alleine zuhause rumzusitzen. Ich habe zB dieses Jahr an Silvester mich mit einigen Leuten aus dem Internet zum Essen gehen verabredet (komplett fremde, die ich zuvor noch nie gesehen hatte), damit ich nicht alleine feiern muss. Denn alle anderen die ich so kenne haben natürlich was mit dem Partner gemacht oder nur einen reinen "Pärchen Abend" worauf ich auch wenig Lust hatte. Postiv ist zumindest, dass ich nicht mehr schüchtern bin und grundsätzlich kein Problem damit habe neue Leute kennenzulernen. Allerdings ist es natürlich auch oft so, dass man da oft auch eher komische Leute trifft, mit denen man anschließend nicht unbedingt mehr Zeit verbringen will. Trotzdem ziehe ich sogar sowas der Einsamkeit vor. Egal ob ich die Leute gut finde, mir ist dann trotzdem irgendwie wichtiger nicht alleine in meiner Wohnung rumzugammeln.

Es ist aber sowohl mit Freundschaften aufbauen als auch mit Dating wirklich anstrengend und oft frustrierend. Ich hab zumindest inzwischen gelernt, dass es nichts bringt, den Leuten ewig hinterherzurennen. Beispielsweise habe ich zuletzt 2 Männer gedated (beide nur ein Date bzw. mit dem anderen 2 Dates). Eigentlich lief es ganz gut und es bestand auch beiderseits Interesse. Nur auf was die wirklich aus sind (vermutlich nur was Lockeres bzw halt eher nur Sex) weiß ich nicht. Mit beiden ist es schwierig, wieder was auszumachen. Zunächst fragen sie mich, wann es passt. Dann passt das was ich vorschlage wieder bei denen nicht und dann wird wieder nur gesagt "lass mal schauen vielleicht Ende der Woche". Also alles wieder nur so "offen gelassen " und eher nur so "halb" interessiert meiner Meinung nach. Schreibe auf sowas inzwischen dann auch nicht mehr zurück, denn offenbar ist derjenige nicht so wahnsinnig interessiert, denn dann würde man einfach was Konkretes ausmachen können. Aber so etwas passiert andaurend. Typisch online dating. Oft treffen die natürlich auch parallel noch mehr und man weiß nie ob man wirklich "die erste Wahl" ist oder eher nur warm gehalten wird... Aber ich frage mich natürlich schon, wie es sein kann dass es einfach soo lange absolut nichts wird bei mir. Gefühlt ist einfach niemand so wirklich 100 % interessiert an mir bzw. ich wäre wohl eben für ne ernsthafte Beziehung nicht gut genug. Das macht einen schon traurig, insbesondere wenn man sieht, dass alle anderen es auch irgendwie hinbekommen.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo L.,

ich finde dich eigentlich recht cool, wenn deine Ansicht und Verarbeitung mir etwas engstirnig erscheint...
Du hast immer deine Ziele gesucht, Wünsche gefunden und hast auch immer etwas erreicht. Auch wenn sich die Dinge mit der Zeit verändert haben und mit der Zeit doch nichts geblieben ist, so finde ich, sind in dir die richtigen Wünsche gewachsen.
Du möchtest ein festes soziales Umfeld, einen gescheiten Partner, Kinder, beruflichen Erfolg, Freunde...
Obwohl dich das Leben doch nicht damit beschenkt hat, willst du diese Dinge immer noch.
Dabei solltest du sehen, dass du immer wieder Teilerfolge hast. Phasen, wo du Menschen für dich gefunden hast, warum der Wunsch von "Allem Glück der Welt" bestehen blieb.
Die einzige Sache, die du vielleicht nicht so gut hinbekommst ist Menschen einschätzen und ich habe auch so ein bisschen den Gedanken gehabt, dass was man halt so will sehr intensiv willst, aber die Dinge nicht so gut durchleuchten kannst?
So könnte ich mir vorstellen, dass du von diesem sozialen Kontakten einfach sehr viel erwartest und in deinen Augen deshalb dein Ziel nie erreichst. Lass es doch mal für den Moment gut sein und sammle diese Momente. Lass deine Freunde los und hoffe, dass sie wieder kommen. Wenn es immer weiter gehen muss mit Freundschaften, dann hat man sie nie. Verstehst du?
Und am Ende muss man dabei lernen, welche menschliche Seite man besonders gut fand und welche nicht so. Dann weiß man auch für die Zukunft welche Männer eher für einen in Frage kommen und welche nicht. Dann weiß man auch, was gut wäre, wenn es klappen würde.
Außerdem kann man lernen sich für andere zu freuen, die das haben, was man gerne hätte. Weil wenn man es sehen kann, dann kann das einem selber auch schon Hoffnung geben. Und es bleibt dann auch eine positive Gefühlskraft bestehen.
Am Ende muss man das Leben sowieso nehmen, wie es kommt und versuchen in der Lage zu sein das Beste draus zu machen.
So finde ich es toll, dass du trotz der beziehungstechnischen Spielereien den Weg zur Ernsthaftigkeit gegangen bist und in der Tiefgründigkeit antworten findest. Denn ich finde Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit ist eine sehr gute Grundlage oder Baustein für eine vertrauensvolle Freundschaft. Dann weiß man, was man aneinander hat. Und wenn es dabei noch um die Menschlichkeit geht, dann findet man sich ganz persönlich darin. Sowohl du als auch deine Freunde.
Wenn man nichts Ernsthaftes hat, dann ist es schwer eine gute Bindung zu bekommen. Und das gibt Vertrauen. Außerdem wird man dadurch reifer.
Deshalb möchte ich dich ermutigen deine Ernsthaftigkeit beizubehalten und dem Leben mehr Zeit zu geben. Ich könnte mir keine Frau vorstellen, die keine ernsthafte Themen für sich hat.
So muss wohl jeder für sich ein bisschen heraus finden, was für einen von Wert ist und was nicht. Und vielleicht findest du dann besser den richtigen Mann beim Daten?

lg t
 

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