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fabel08

Mitglied
Hallo Leute vom Forum

Die gegenwart ist seit langer zeit sehr erdrückend und ich bin oft an meinen inneren grenzen. Zwar kann ich wieder in ambulanten therapie einsteigen, aber zb jetzt durch ostern wird das wieder verzögert und das haltet den prozess damit es endlich einwenig besser geht ziemlich auf.

Soweit ich zurückdenken kann war ich ein sehr pessimistisches kind, was an den meist negativen umständen lag. Ich habe sehr wenige erfolge erleben dürfen und viel mehr scheitern und oder pech - was mein gehirn längerfristig geprägt hat.

Auch habe ich gelernt dass es sich nicht lohnt wenn ich mir für etwas mühe gebe, wo herzblut reinstecke, weil immer etwas schief ging oder nicht anerkennt wurde.
Seit meiner trennung letzten dezembers ist mein alltag oft die hölle. Der Leidensdruck ist zu manchen Zeiten gigantisch und ich habe des öfteren in der öffentlichkeit schluchz- und tränenausbrüche.
Dieser mensch mit seiner freundschaft&liebe zu mir den ich verloren habe, war das erste mal in meinem leben, dass ich das gefühl hatte das mir das lebem doch etwas lebesnwertes gönnt.
Wenn ich im internet nach hilfreichen einträgen suche kommt oft das thema, dass man in der gegenwart trainieren soll optimistisch zu denken bzw. einen gesunden realismus. Man sollte sich im jetzt aufhalten und die dinge und das eigene denken nüchtern betrachten.

Wenn man von vornehin alles schlecht sieht, wird es auch so kommen, die sogenannte selbsterfüllende prophezeiung. Und dass macht mir richtig angst, da vieles in meinem leben sehr schlecht gelofen ist und lauft und ich nicht anders kann als davon auszugehen/abzuschätzen, wenn ich denke dass etwas vermutlich nicht so glatt abläuft. Manchmal versuche ich davon auszugehen dass das nicht eintrifft und wenn dann doch etwas daneben geht fühle ich mich bestätigt und unglaublich enttäuscht dass es mal nicht anders ging, obwohl ich es geschafft hatte keine erwartung zu haben.

Ich versuche auf den Punkt zu kommen, macht es sinn wenn ich mir selber optimistische sachen sage, obwohl ich nicht daran glauben kann? Macht es sinn wenn ich laut sätze ausspreche, die etwas gutes meinen ich aber schmunzeln muss wegen den hundert gründen daran zu zweifeln?
Denn irgendwo stand auch fake it 'till you make it, also tu so als ob bis du es glaubst - und von manchen leuten habe ich dass auch gehört dass sie sich einfach immer wieder versuchen einzureden dass sie cool sind, oder alles richtig lauft etc etc...

Bis jetzt redet sich mein Hirn selbst jeden Tag schlechte Dinge ein und manchmal schreie ich laut auf (nicht wenn leute anwesend sind) und trällere ein lied vor mich hin. Oder ich schüttle mich in spastischen Bewegungen und sage hektisch 'hör auf mich zu foltern' wenn es ganz schlimm wird...

Ich kann mich auch kaum an schöne positive sachen erinnern. Ich war 5 jahre mit diesem einen menschen zusammen und egal wie fest ich mich versuch zu konzentrieren kann ich mich nur noch an die letzten schlimmen wochen erinnern, wie kalt und distanziert er zu mir war. Kann seine Stimme nicht mehr hören wie er schöne dinge sagte, kann mir nicht mehr vorstellen wie er mich angesehen hat, kann mir nicht vorstellen wie seine berührungen sich anfühlten. Wenn ich von ihm träume ist da nur noch sein rücken, sein gesicht in 3/4 perspektive, schaut mich nicht mehr direkt an..

Und sonst kann ich mich auch nicht an schöne lebenswerte momente erinnern, ob mit oder ohne ihn, da gibt es nur leere - auf der gegenseite massenhaft traurige, verzweifelte, schlechte erfahrungen die ich alle noch praktisch bis auf das detail erkennen kann.. und einfach plötzlich auftauchen - manchmal mit und manchmal ohne vorwahrnung.
Ja von achtsamkeit weiss ich auch genügend, ich versuche es ja auch so oft es geht, wenn es mein kopf zulässt. Aber zb bei entspannungsübungen spüre ich meinen körper nicht wirklich und dann passieren auch gedankenfahrten, meist weit in die vergangenheit.

ich entschuldige mich für das schlechte deutsch, ich schreibe mir diese sachen meist unterwegs von der seele und mache bestimmt einige grammatikfehler und anderes.
 

Igjamar

Mitglied
Hey, vielleicht kann ich für dich ja ein wenig nützliches beisteuern.

Optimismus ist meiner Ansicht nach nie verkehrt, auch wenn man ggf im Hinterkopf davon ausgeht, dass es ja doch nicht klappt.

Bei mir und eigentlich bei fast allen Menschen die ich kenne läuft immer mal wieder was falsch, beim einen mehr, bei anderen weniger. Dennoch machen Aufgaben meiner Erfahrung nach immer mehr Spaß, wenn man an alles mit einem Lächeln oder wenigstens aufgesetzter Freude heran geht. Optimismus überträgt sich im Team meistens auch auf andere inklusive einem selbst, und auch wenn du persönlich nicht daran glaubst hilft es meistens eine gute Atmosphäre für alle zu schaffen.

Was schlussendlich in deinem Leben passiert, ist völlig unabhängig von negativen Gedanken, Prophezeiungen oder sonstigen Sachen, die du dir selbst denkst. Zudem bringt es ja nichts, sich den schlimmsten Fall auszumalen. Was kommt kommt eben, meistens kann man dagegen sowieso nicht viel machen.

Zudem denke ich bist du auf diesen einen Menschen sehr fokussiert, mit dem du so viel Zeit verbracht hast. Jetzt ist vielleicht erst einmal etwas Abstand gut, denn einige Menschen erinnern sich oft an das, was als letztes passiert ist (vergleiche auch Recency Effekt), und das war in deinem Fall halt Abschied und Trauer. Versuch einfach mal nicht, Erinnerungen von dieser Person zu wiederholen. Etwas Trauer ist da völlig normal. Später kommen die guten erinnerungen vielleicht zurück. Oder aber du findest andere Dinge an die du denken kannst, die dich erfreuen, sei es Musik, ein Stück leckerer Kuchen oder eine besonders gute Freundin mit der du einen Urlaub verbracht hast.

Ich hoffe du findest bald wieder einen seelenverwandten und kannst positiv in die Zukunft schauen, viel Glück :)
 
G

Gelöscht 68878

Gast
ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen und frage mich dasselbe, da ja Positives Denken etc in aller Munde ist. Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass häufige negative Erlebnisse das Gehirn zu einem einfachen System programmieren, das nur ein Ergebnis kennt - ein immer negatives. Und finde es ebenfalls schwierig gegen die Negativität in einem zu kämpfen...vielleicht nimmt es einem den Druck raus in allem das Positive zu suchen, wenn man einfach sagt, man betrachte die Angelegenheit aus mehreren Facetten. "Ok, das hat die und die Aspekte, die mir nicht gefallen...aber es hat auch die und die Aspekte, die mir gefallen"..."Die Bahn ist zu spät? Aber wenigstens kommt sie"...Wenn alles schief zu gehen scheint, vllt. den Blick auf die ziemlichen basics legen und irgendwann hat man den Nenner, wo man merkt, dass vieles auch einfach funktioniert.

Ich habe ein Buch gelesen ("30 lessons for living"), geht um Lebenserfahrungen von über 70 Jährigen und in einem Kapitel wurde von vielen Älteren bestätigt, dass"happiness is a choice"... tja, keine Ahnung, wie man das für sich verwurstet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 75067

Gast
Eher nicht, den zwanghaft positives Denken führt meist zu einen Inneren Widerstand deines (ich nenn es mal) inneren Kritikers. Langfristiger ist es zu allen Lebenssituationen eine REALISTISCHE Sichtweise zu erlangen und jeden ersten Eindruck zu hinterfragen. (ist es tatsächlich so schlimm? Gibt es Möglichkeiten, die ich einfach noch nicht bedacht habe? etc)
 
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo,

was war, das war. Das bedeutet nicht, das es wertlos ist. Du hast Deine Erfahrungen gesammelt, um damit eine bessere Zukunft zu gestalten. "Positives Denken", den Ratschlag halte ich für Quatsch, sorry an alle Anhänger dieser Ideologie. Realismus ist nach meiner Erfahrung effektiver. Realismus bedeutet aber nicht: alle Menschen sind schlecht. Deine Erfahrungen sollten es Dir ermöglichen, vergleichbare erfolglose, niederschmetternde Situationen künftig abzuwenden, zu vermeiden. "Jeder Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen und "Lernen" ist hier das Stichwort, nicht irgendwelche teuer verkauften Lebensphilosophien. Lerne aus Deinen Erfahrungen, es zukünftig anders - besser - zu machen!
Wenn Dir im bisherigen Leben nur Menschen begegneten, welche es nicht gut mit Dir meinten, dann suche neue Bekanntschaften. Das ist natürlich kein Garant für Erfolg, doch sind fremde Menschen - erstmal (so sollte es sein) - unvoreingenommen. Du bestimmst dann, was aus diesen Kontakten entsteht.
Beispiel: mein Stiefvater hatte Streit mit seinem Nachbarn und solange er lebte, wurde ich in "Sippenhaft" genommen. Dabei hatte ich gar keinen Kontakt zur Familie des Nachbarn. Nach dem Tod meines Stiefvaters (lange nach dem Tod seines Vaters) knüpfte ich Kontakt zu dessen ältesten Sohn mit dem Hinweis, daß die Väter - nicht aber die Söhne - Streit miteinander hatten. Heute pflegen wir ein freundschaftlich-nachbarschaftliches Verhältnis.
Bewirkt das irgendeine Erkenntnis bei Dir?
 

fabel08

Mitglied
Hallo ihr lieben antwortenden

So wie es aussieht ist 'realistisch bleiben' die Lösung, die die meisten anraten.

Der ausdruck fällt mir schwer, weil am anfang als alles so chaotisch verletzend ausseinanderging er in einer sms meinte, es sei das realistischste die beziehung zu mir zu beenden. Ob er danach immernoch zu diesem satz stand weiss ich nicht - wie ich ihn kenne und einschätze schrieb er dies aus eigener überforderung. Vielleicht kann er sich heute nichtmal mehr daran erinnern sowas geschrieben zu haben..

Und doch nagt es an mir. Macht mich weiterhin fertig. Es sei realistisch sich von mir zu trennen weil? Ich kann ihn nicht fragen. Möchte auch nicht. Aber es ist quällend.

Was ich weiss ist dass ich vielles falsch gemacht habe. Das ich zu Zeiten unvernünftig und bequem war. Manchmal bekam ich es hin so zu sein, wie ich mir ein guter Mensch vorstelle und gerade in den letzten Wochen vor Weihnachten dachte ich einen Zustand erreicht zu haben hinter den ich stehen konnte.

Da fing er aber bereits an, mich emotional zu vernachlässigen, sich immer mehr zu distanzieren. Da hätte es bei mir einschalten sollen, merkte im Grunde dass sich alles auf etwas schlimmes zusteuert. Doch ich blieb still bis es wieder geschah, bis ich wieder anfing zu platzen....

Ich schäme mich dafür und ich schäme mich auch dafür dass ich es zugelassen habe/reagiert habe bzw. dass er diese Reaktion von mir provoziert hat ob bewusst oder unbewusst :'((

Ich weiss was war, das war - aber für mich ist es weiterhin.

Er ist weiterhin. In meinem Kopf, in meinen Träumen in meinen Erwartungen/Wünsche. Ich will nichts, sehe keinen Grund zu atmen.

Diese Verknüpfung, dieses Band wo ich so lange gepflegt hatte, so viel Energie und Zeit reingesteckt habe soll einfach nichts mehr bedeuten. Ich will das nicht..

Ich wollte nur diese Liebe/Freundschaft was anderes wollte/will ich nicht. Das ist das schlimmste... die Realität ist, dass ich nichts von ihr will. Ich erlebe keine Freude an ihr. Jeder Tag spiegelt mir wieder, was ich verloren habe und wieviele Lasten ich immernoch und noch mehr auf mir trage. Doch diesesmal gibt es niemanden mehr wofür ich diese Lasten trage oder mit dem ich gemeinsam diese Lasten abbaue und auf eine leuchtende hoffnungsvolle Zukunft zusteuere. Nur noch eine Wüste die ich hasse. Und ich selber fühle mich wieder gleich wie vor 6 Jahren. Sehe auch wieder gleich aus, nur hässlicher...
Ich wünschte dass ich diese Nähe niemals kennengelernt hätte, weil es mich komplett zerreißt.

Und Er läuft da draussen noch rum. Er lebt noch.. obwohl alles vorbei ist und Er ... ich möchte nicht mehr, ich hasse die Realität, jeden Tag aufs neue :'((

Am Thema vorbei... zu viele Gefühle, würde sie am liebsten absterben lassen :')
 

fabel08

Mitglied
wisst ihr das Ding ist ich habe zu keinem eine bedeutende Verbindung.

Ich habe niemanden. Es hat mich überrascht überhaupt eine solch intensive Beziehung haben zu können. Vermutlich habe ich es da strapaziert.

Es fehlt mir an Fähigkeit Verbindungen zu Menschen aufzubauen. Ich kann es einfach nicht, ich habe so wenig Energie bin leicht überfordert, treffe aber auch oft die falschen Leute wo ich Null bezug dazu habe. Ich bin unsicher und verängstigt, bekomme Panik wenn ich ins ungewisse geworfen werde.

Deshalb hasse ich das Leben. Es ändert sich nichts daran, dass ich behindert bin. Ich war es schon immer. Nur hatte ich 1 mal, ein einziges Mal das Glück dass alles gepasst hatte, die Umgebung, die Leute - womit ich vertrauen aufbaute und einfach Ich war. Das war der Zeitpunkt, als Er mich ansprach, sich für mich interessierte. Ich wurde wieder verunsichert und.. er hat 1 Jahr auf mich gewartet. Ein Jahr. Sowas passiert normalerweise nicht.

Deswegen.. ich dachte es sei was wirklich besonderes. Ich wünschte mir, dass dies eine Beziehung sein wird, die noch länger andauern wird. Wie diese alten Paare, die erzählen sie seien seit der Schule zusammen. Das habe ich mir gewünscht. Und deswegen vermutlich auch verloren..
 

fabel08

Mitglied
Ich sollte mich auf das jetzt konzentrieren. Auf die kleinen Schritte die ich jetzt erreichen kann.. sei es nur dass ich aufstehe und mich anziehe. Aber es bleibt unbefriedigend.

Das wurde mir auch gesagt, dass das Hirn auf eine sofortige Lösung pocht und sowas deswegen unerträglich ist..

Ich glaube nicht daran, dass ich Beziehungen zu anderen aufbauen werde. Das habe ich die letzten 2 Jahren nicht geschafft. Und momentan bin ich überfordert damit "normal" zu sein. Es fühlt sich schrecklich an mit anderen zu reden, ich bin lieber allein. Doch wenn ich mich zurückziehe fängt die Hölle von neuen an. Ich hätte gerne Kontakt, ich wäre gerne verbunden. Aber.. es geht einfach nicht. Bei jedem stehe ich vor einer Mauer - ausser bei Ihm, da habe ich zum ersten Mal keine Mauer gespürt, vollkommenes Vertrauen. Aber auch da kommt die Realität und schneidet mir das Letzte ab, dass mir was bedeutet hat.

Realistisch bleiben... so ist meine wahrgenommene Realität nunmal. Eine Hölle.
(Und Ja ich bin ambulanter Therapie und jaaa ich bin dieses Jahr bereits (2x) in die Klinik gegangen und jaaaa ich bekomme Medikamente und Nein es geht mir einfach nicht besser..)
 

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