Lieber TE,
ich teile Deine Einschätzung, dass in Deiner Beziehung ganz gewaltig etwas im Argen liegt. Deine Ehefrau verheimlicht Dir definitiv etwas - und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du annimmst, dass ein anderer Mann dahintersteckt.
Kurz zusammengefasst:
- vor dem Geburtstag des Kollegen war alles in Ordnung und ihr habt Nachwuchs geplant.
- direkt nach dem Geburtstag hat sie 3 Tage lang auf der Couch genächtigt, konnte oder wollte aus irgendeinem Grund nicht mehr mit Dir in einem Bett schlafen.
- es gab zwischen Euch keinerlei sexuelle Aktivität mehr.
- sie ist ständig am Handy und bewacht selbiges wie ein Schießhund. Vorher durftest Du jederzeit ihr Handy in die Hand nehmen.
- sie nimmt hinter Deinem Rücken die Pille und äußert plötzlich, dass sie kein Kind mehr möchte, weil das ja "nichts bringe."
-> einem offenen Gespräch entzieht sie sich durch Heulen oder Schlafen.
Du könntest Recht haben, dass sich da irgendwas mit diesem Arbeitskollegen anbahnt. Selbst, wenn nicht: ich finde, es ist eine wirklich böse Verarsche, Dich in dem Glauben zu lassen, eine Familie gründen zu wollen und heimlich alles dafür zu tun, damit genau das bloß nicht eintritt. Sehr verletzend so etwas.
Du kannst natürlich unglaublich viel Zeit und Energie damit verpulvern, sie des Betrugs zu "überführen". Ich an Deiner Stelle würde das nicht tun.
Deine Frau kann ja nicht immer arbeiten.
Ich würde am Wochenende, wenn ihr beide frei habt, das Gespräch suchen und sie sehr deutlich mit den o.g. Fakten konfrontieren. Egal, ob sie heult - ich würde eine Erklärung für ihr Verhalten verlangen. Wenn sie sich weiter verweigert, weißt Du auch, wo Du stehst.
Überlege Dir vor dem Gespräch, was die Konsequenzen wären. Kannst Du Dir vorstellen, die Ehe zu beenden, falls sie Dich tatsächlich betrügt?
Kannst Du Dir vorstellen, zumindest für ein paar Tage auszuziehen (zu Freunden, Verwandten oder ins Hotel), um Distanz zu ihr und der verfahrenen Situation zu bekommen?
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Mein Ex-Mann hat erst verstanden, dass die Grenze des für mich Erträglichen überschritten war, als ich ihm den Ehering auf den Tisch gelegt habe, erklärt habe, dass diese Beziehung für mich hiermit beendet ist und direkt mit gepackter Tasche die Wohnung verlassen habe. Für 2-3 Tage. Sein Job war, verschwunden zu sein, wenn ich wiederkomme.
Die nervenaufreibenden Monate davor und mein (einseitiges) Kämpfen für diese Beziehung hätte ich mir rückblickend gerne erspart.
Aber: für die Zukunft habe ich daraus gelernt.
Ich wünsche Dir alles Gute!
PS: ich finde den Vorschlag von
@unschubladisierbar sehr gut, Dir spontan ihr Handy zeigen zu lassen. Dann brauchst Du gar nicht aufwendig auf Beweisjagd zu gehen.
Mein Ex-Mann war ausreichend dämlich, seine mehr als eindeutige Kommunikation NICHT umgehend zu löschen.