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Heimweh

G

Gelöscht 124954

Gast
Liebes Hilferuf Team, ich bin Martina, 37 Jahre, alleine und weiß momentan nicht weiter, daher wäre ich einfach mal über ein paar ehrliche Meinungen oder einen Rat sehr dankbar. Meine Geschichte ist etwas länger aber um zu verstehen muss ich von vorne beginnen. Zu meiner Persönlichkeit: ich stehe auf Frauen und leider begab ich mich immer in Beziehungen, von denen ich mich abhängig gemacht habe. Daraus lösen war schwer, das alleine sein danach ok, bis ich wieder jemand traff, der mich ‚umhaute‘ und der Kreis von vorne los ging. Ich weiß nicht warum, aber bestimmte Frauen lösen in mir was aus.. und dann ist es um mich geschehen. 3x bereits. Meine Mama gab mir leider nie Geborgenheit, konnte nie sagen, dass sie mich lieb hat, nahm mich nie in den Arm, von ihr aus kam/kommt Gefühlsmäßig nichts..daher hab ich das immer woanders (bei den falschen) gesucht. Auch heute noch ist sie meinen Gefühlen gegenüber sehr kalt, fragt nicht wie es mir geht.. Freunde hatte und habe ich wenige / keine, habe mich immer auf eine Person fixiert. 2013 lernte ich M. kennen, 25 Jahre älter und geschieden, Kinder. Nach einigen Monaten zog ich zu ihr, der Ort 130 km entfernt und wir hatten 5 wundervolle Jahre. Ja, es ist von ihr nicht okay gewesen, mich an sich zu binden sagte eine Psychologin. Ich suchte Geborgenheit, Schutz, Liebe und sie gab es mir.. anfangs. Natürlich wurde ich wieder abhängig von ihr. Die Beziehung ging bereits 2018 kaputt, aber statt zu gehen, blieb ich auf dem gleichen Grundstück, jedoch in einem angrenzenden Gebäude mit Wohnungen. Wir hatten immer Kontakt. Aber sie veränderte sich. Wurde kälter, je mehr ich alleine machte. Ich hatte sie aber immer gern. Die Kontakte zu ihren Kindern waren immer schwer, sie akzeptieren mich teils nie, bis alles kaputt ging. Irgendwie hab ich monatelang alles verdrängt. Vor 5 Wochen bin ich ausgezogen, 45 km weit weg Richtung Arbeitsstelle, Krankenhaus. Aber seitdem bin ich erst recht nicht glücklich. Es ist nicht nur das fremde und die neue Wohnung. Es ist, als hätte ich mein Leben und Herz dort gelassen. Ich hab so Heimweh und vermisse alles dort, vor allem sie aber auch den Ort. 5 Wochen habe ich mich nicht bei ihr gemeldet, heute war ich bei ihr und mir ging es seit langem wieder gut. Was soll ich denn machen? Sie ist die einzige die ich habe und sie mir auch wichtig ist. Meinen Eltern bin ich egal. Den Umzug habe ich ganz alleine organisiert, meine Mama hat mir geholfen putzen und einräumen, dass kann sie gut aber was meine Gefühle betrifft, will sie nichts hören. Sie meinte nur, sie versteht mich nicht, ich soll froh sein, dort weg zu sein und ja nicht dorthin zurück. Es ist aber mein Zuhause! Nun sitze ich erst recht alleine in einer fremden Wohnung. Und vermisse jeden einzelnen Tag. Ich weiß nicht wo mein Platz ist. Aktuell habe ich Urlaub und bin bei meinen Eltern. Es geht mir nicht gut. Sie fragen nicht nach. Ich weiß nicht wohin ich gehöre. Ich weiß nicht wie es weiter geht. Ich habe Trennungsschmerz der nicht aufhören will und Heimweh nach dem Ort, der fast 10 Jahre mein daheim war und wo ich vor 5 Wochen überstürzt weg bin. Was soll ich machen? Nicht Zeit. Die heilt gar nichts. Was ist, wenn dieser kleine Ort mein Herz-Zuhause ist? Soll ich zurück? Dann hätte ich meine Eltern gegen mich. Aber es ist mein Leben? Es tut alles so weh und ist alles so unendlich anstrengend. Oft denke ich, warum hab ich das verdient? Warum kann ich nicht glücklich sein und meinen Platz haben?

martina
 
Hallo Gelöscht 124954,

schau mal hier: Heimweh. Hier findest du was du suchst.

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

es ist verständlich, dass Du diesen Ort vermisst und sicherlich auch Deine Ex-Freundin, so wie sie früher dir gegenüber war. Ich denke, Du hast Dir eine Ersatzmutter gesucht in ihr, in ihr das gesucht, was Deine Mutter unfähig ist zu geben: Liebe, Geborgenheit, Heimat.

Aber wie Du ja selbst geschrieben hast, hast Du da ein Defizit, dass Du immer außerhalb von Dir suchst in Frauenbeziehungen, die Dich aber wohl nie langfristig glücklich gemacht haben. Hast Du mal eine Therapie gemacht? Ich würde da mal anfangen, anfangen bei dir selbst. Deine Abhängigkeit aufarbeiten und lernen, Dir erstmal das zu geben, was Du von anderen möchtest: Geborgenheit und Zufriedenheit im alleinsein mit Dir ohne Partnerin.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Hi Martina.
Ich bin auch alleine. Einsam bin ich allerdings selten gewesen.

Das liegt daran, dass ich zum einen nie weiter weg gezogen bin, also die Bekanntschaften, die ich machte, beständig sind.

Zum anderen daran, dass ich eigene Ziele verfolge.
Diese verschiedenen und manchmal auch momentanen Ziele setze ich um.
Dadurch kommt mit der Zeit ein Gefühl oberhalb einer gedachten Linie Erfolg/Mißerfolg auf, das natürlich dazu anregt, so weiter zu machen.

Obwohl ich nicht auf Männer stehe, habe ich gute und auch so etwas wie emotionale Freundschaften zu Männern. Heisst: weil sie so sind wie sie sind, achte ich sie und würde sie vermissen wenn ihnen was passiert.

Du könntest Deine Haltung im spiegelbildlichen Sinne also auch erweitern, indem Du gegengeschlechtliche Freundschaften eingehst.
Das was Du dann erlebst -aber nicht vorher ablehnst - stellt sich bei unverbindlicher Verabredung manchmal als "toll" heraus, einfach weil es nicht dem Muster folgt, dass "Nähe" überhaupt zur Diskussion steht.

Verbindungen zu Personen, bei denen es nicht darum geht, sie gewinnen zu müssen, sind stressfrei und entspannend und bieten beiden Seiten die Gelegenheit, einfach zu verabreden, wozu man Lust hat, ohne eine Verbindlichkeit eingehen zu müssen.

Verbindungen ohne Verbindlicheit nennt man Freundschaften.
Hat man Freunde, so ist man nie einsam.
 
G

Gelöscht 124954

Gast
Hi Martina.
Ich bin auch alleine. Einsam bin ich allerdings selten gewesen.

Das liegt daran, dass ich zum einen nie weiter weg gezogen bin, also die Bekanntschaften, die ich machte, beständig sind.

Zum anderen daran, dass ich eigene Ziele verfolge.
Diese verschiedenen und manchmal auch momentanen Ziele setze ich um.
Dadurch kommt mit der Zeit ein Gefühl oberhalb einer gedachten Linie Erfolg/Mißerfolg auf, das natürlich dazu anregt, so weiter zu machen.

Obwohl ich nicht auf Männer stehe, habe ich gute und auch so etwas wie emotionale Freundschaften zu Männern. Heisst: weil sie so sind wie sie sind, achte ich sie und würde sie vermissen wenn ihnen was passiert.

Du könntest Deine Haltung im spiegelbildlichen Sinne also auch erweitern, indem Du gegengeschlechtliche Freundschaften eingehst.
Das was Du dann erlebst -aber nicht vorher ablehnst - stellt sich bei unverbindlicher Verabredung manchmal als "toll" heraus, einfach weil es nicht dem Muster folgt, dass "Nähe" überhaupt zur Diskussion steht.

Verbindungen zu Personen, bei denen es nicht darum geht, sie gewinnen zu müssen, sind stressfrei und entspannend und bieten beiden Seiten die Gelegenheit, einfach zu verabreden, wozu man Lust hat, ohne eine Verbindlichkeit eingehen zu müssen.

Verbindungen ohne Verbindlicheit nennt man Freundschaften.
Hat man Freunde, so ist man nie einsam.
Hallo, also das versuche ich gerade. Neue Bekanntschaften finden, auch zu
Männern, welche mir eben nicht ‚gefährlich‘ werden können. Zu mehr bin ich auch nicht in der Lage, ich fühle mich emotional total… kalt. Ich ertrage nicht mehr.
mich vermisse mein Zuhause so sehr.
 
G

Gelöscht 124954

Gast
Hallo,

es ist verständlich, dass Du diesen Ort vermisst und sicherlich auch Deine Ex-Freundin, so wie sie früher dir gegenüber war. Ich denke, Du hast Dir eine Ersatzmutter gesucht in ihr, in ihr das gesucht, was Deine Mutter unfähig ist zu geben: Liebe, Geborgenheit, Heimat.

Aber wie Du ja selbst geschrieben hast, hast Du da ein Defizit, dass Du immer außerhalb von Dir suchst in Frauenbeziehungen, die Dich aber wohl nie langfristig glücklich gemacht haben. Hast Du mal eine Therapie gemacht? Ich würde da mal anfangen, anfangen bei dir selbst. Deine Abhängigkeit aufarbeiten und lernen, Dir erstmal das zu geben, was Du von anderen möchtest: Geborgenheit und Zufriedenheit im alleinsein mit Dir ohne Partnerin.
Das mit der Ersatz Mama ist absolut korrekt. So war es oft. Das war sie auch für mich…
Ich bin bereits in Therapie aber irgendwie komme ich nie weiter. Jedesmal wenn ich abhängig war von einer Frau, war ich in Therapie, habe es aufgearbeitet und mich gelöst und war wieder ‚frei’- Bis die nächste Frau kam, die das gleiche in mir wieder ausgelöst hat. Manchmal denke ich, dass kann man nicht aus mir heraus therapieren. Meine Mama hat mir nie Liebe oder Geborgenheit gegeben, ich werde immer auf der Suche danach sein.
Wenn ich sie in den Arm nehme wenn ich wieder fahre und sage ich hab Dich lieb kommt von ihr nichts, gar nichts. Wenn ich dann frage ‚hast Du mich auch lieb‘ sagt mein Vater nur, du bist wie ein kleines Kind. Manchmal hasse ich sie beide so sehr dafür.

was mich so quält ist auch die Frage, ob es ein Fehler war, von diesem Ort weg zu gehen. Gibt es ein Zuhause des Herzens? Mein Elternhaus ist es nicht mehr, mich zieht es fort. Hier ist nur Kälte. Mich zieht es aber nicht in meine neue Wohnung sondern an den Ort, meine alte Wohnung und zu ihr…
 

Piepel

Aktives Mitglied
Manchmal denke ich, dass kann man nicht aus mir heraus therapieren. Meine Mama hat mir nie Liebe oder Geborgenheit gegeben, ich werde immer auf der Suche danach sein.
In dem Moment wo Du verinnerlichst und realisierst, was Dich treibt, brauchst Du keine Therapie mehr.

Den Grund - oder einen Anlass würdest Du sofort darauf hin untersuchen, wen du real vor Dir siehst .
Im Gegensatz dazu, wen Du erwünschen würdest vor Dir zu sehen.

Wenn Du ein Gegenüber als Hologramm Deiner Wünsche und als Objekt, auf das Du sie projizierst entdeckst, verliert der Zauber seinen Glanz und weicht der Realität.
Diese findet sodann durch Geben und Nehmen statt und auf Augenhöhe.
Du bist dann nicht mehr "jemand" sondern Du selbst.
 

reisend

Aktives Mitglied
Liebe Martina,

In was für einer Therapie bist du? Ich frage mich gerade, wie die Aufarbeitung war, wenn immer wieder das gleiche in dir ausgelöst wird. Da geht es ja dann gar nicht so sehr darum, mit welcher Frau es passiert, sondern warum es immer wieder passiert, was dahinter steht. Wenn es das Muster ist, dass du suchst, was du nicht von deiner Mutter bekommen hast, dann denke ich, sollte der Fokus darauf liegen, dass du lernen kannst, dir das selbst zu geben, liebevoll mit dir selbst zu sein und dich als liebenswert zu erkennen, auch wenn du auf Leute triffst, die dir das nicht zeigen können bzw. deine Eltern dir das nicht zeigen konnten.
Ich finde, das sollte in einer Therapie ein Ziel sein. Wenn du es bearbeitest, es aber dann immer wieder ausgelöst wird, dann ist es vielleicht noch nicht ausreichend bearbeitet.
 

8sam22

Aktives Mitglied
Ich will dir nicht vor den Kopf stoßen, aber
die Partnerin als Mami-Ersatz zu "missbrauchen" ist nicht fair ihr gegenüber und für sie auch echt unsexy.
Für keine von beiden ist das eine Partnerschaft auf Augenhöhe, eigentlich ist das überhaupt keine Partnerschaft.

Wenn du es bearbeitest, es aber dann immer wieder ausgelöst wird, dann ist es vielleicht noch nicht ausreichend bearbeitet.
So sieht es aus.
Manchmal denke ich, dass kann man nicht aus mir heraus therapieren. Meine Mama hat mir nie Liebe oder Geborgenheit gegeben, ich werde immer auf der Suche danach sein.
Das kann schon sein.
Aber setz es nicht noch ein 4. Mal in die Praxis um.
Du kennst dein Muster, also steuer gegen und lerne mit dir selber auszukommen, und deinem inneren Kind selbst eine gute Mutter zu sein.
 
G

Gelöscht 124954

Gast
Wenn Du ein Gegenüber als Hologramm Deiner Wünsche und als Objekt, auf das Du sie projizierst entdeckst, verliert der Zauber seinen Glanz und weicht der Realität.
Diese findet sodann durch Geben und Nehmen statt und auf Augenhöhe.
Du bist dann nicht mehr "jemand" sondern Du selbst.
Ich verstehe das nicht so ganz. Heißt das, wenn ich sie durch was anderes ersetze, wird sie mir nicht mehr so wichtig sein? Ich will sie nicht ersetzen, schon gar nicht durch jemand anderen. Das wäre doch auch falsch.
 
G

Gelöscht 124954

Gast
Liebe Martina,

In was für einer Therapie bist du? Ich frage mich gerade, wie die Aufarbeitung war, wenn immer wieder das gleiche in dir ausgelöst wird. Da geht es ja dann gar nicht so sehr darum, mit welcher Frau es passiert, sondern warum es immer wieder passiert, was dahinter steht. Wenn es das Muster ist, dass du suchst, was du nicht von deiner Mutter bekommen hast, dann denke ich, sollte der Fokus darauf liegen, dass du lernen kannst, dir das selbst zu geben, liebevoll mit dir selbst zu sein und dich als liebenswert zu erkennen, auch wenn du auf Leute triffst, die dir das nicht zeigen können bzw. deine Eltern dir das nicht zeigen konnten.
Ich finde, das sollte in einer Therapie ein Ziel sein. Wenn du es bearbeitest, es aber dann immer wieder ausgelöst wird, dann ist es vielleicht noch nicht ausreichend bearbeitet.
Guten Abend, das nannte sich Verhaltenstherapie. Ich hab in den Sitzungen schon verstanden worum es ging, dass ich mich abhängig gemacht habe und dadurch eine Lügenwelt aufgebaut habe, mich total auf die Person fixiert habe und das man das halt ‚normal‘ nicht tut. Die Kontakte brachen dann alle ab, und ich fühlte mich dann wieder frei. Jedoch hat sich eben alles wiederholt wenn ich wieder so eine Person getroffen habe; die mir diese Gefühle gab oder besser: bei der ich mich so gefühlt habe, geborgen, aufgehoben, sicher. Obwohl ich wusste, dass es gefährlich werden kann für mich.
ich kann eigentlich schon gut für mich sorgen. Und auch alleine sein. Aber innerlich sehne ich mich so sehr nach jemand, der mir das Gefühl von Geborgenheit gibt, dem ich nicht egal bin wie anscheinend meiner Mutter.
 

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