Ja, man sollte wissen wie und wann man solche Worte gebraucht.
Das war schon so als ich noch halbstark war. Hm... Ne, den 'Juden' kenn ich aus dem Dorf wo ich groß geworden bin, Grundschule.
Aber so richtig Mies wurde es erst vor einigen Jahren. Ich hab das als Aussenseiter eh nie so richtig mitgemacht. Schuld ist vermutlich deutscher Rap. =P Nicht ganz ernst gemeint.
Ist auch eine Sache der Erziehung und des Charakters. Ich bin aber erst mit 15 oder 16 mit Rap in Kontakt gekommen. Das prägt dann schon. Allerdings ist es wichtig das man zuvor den richtigen Gebrauch der Sprache lernt. Da war meine Ma SEHR streng.
Ich bin (subjektiv) Generation "H********, du Bastard!".
Wirklich harte Worte benutz ich nur zu Hause wenn es passt/angemessen ist. Insbesondere für Gegenstände. Der PC ist dann meist ein ey krass, abgefuckter H********! oder SO ein Bastard, verf*ckter! wenn mal wieder was absolut nicht geht und er spinnt. Wenn er 'rumspackt' ist er auch mal: so'n Spast!. (An die Spastiker als Krankheitsbild denke ich dabei nicht, und das Bild vom Spast als Kranken passt nicht in das was ich mit 'Spast' als Schimpfwort ausdrücken will. Diese Worte sind für mich einfach ein Wort das Wut oder Frust ausdrückt, oder eben die Verachtung für einen Menschen. Gedanklich völlig getrennt von der eigentlichen Bedeutung. Ausser bei A****, kommt mir auch ein Bild in Kopf.
Interessanter Weise hab ich sogar ein paar Worte von meinem Bruder übernommen, als ich noch jünger war.
Für mich drückt das dann Wut und Frust in höchstem Maße aus. Aus dem Sakkrament (nochmal) und dem gott-verdamm-mich meines Großvaters wurde für mich verdammte Scheiße und abgefuckt/verf*ckt.
Worte wie F**** oder Mongo mag ich nicht, vermutlich weil ich sie mit Menschen verbinde die mir unsympathisch sind. Das schränkt dann zur Hälfte ein.
Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich den Gebrauch stets unter Kontrolle, und wusste wann, wo und bei wem ich sie gebrauchen kann und darf. Auch unernst gemeint. Leute (auch Gleichaltrige) die einen foppen mit Sachen die man mit 15 macht, dann bedenke ich ihn unumgehend und getrost mit einem 'Du Spast' oder ähnlichem. (Sprich: er soll gefälligst sein Drang zum körperlich zu nahem foppen kontrollieren und mal erwachsen werden, sonst ist er sozial gesehn ein Spast - einer der wenigen Fälle in dem das Wort auch halbwegs passt.) Ist dann halb bis ganz ernst aber nicht persönlich gemeint.
Besser gesagt ist auch: Ich weiß in wessen Anwesenheit ich solche Worte nicht gebrauche. Ist eine Frau anwesend bleiben entsprechende Worte wie H*** aus. Oder bei Anwesenheit einer Person die sich getroffen fülen könnte. In Anwesenheit definitiv Erwachsener auch. In einer gemischten Gruppe auch.
Mein Bruder hat einen anderen Vater und einen völlig gegensätzlichen Charakter. Er kam früher (Grundschule) als ich mit dieser 'Sprachkultur' in Kontakt, durch mich bzw. meine Musik. Zu beobachten war aber das er wesentlich mehr Schimpfwörter und sprachlich Unschönes aus der Schule nach Hause brachte. (Hab ich auch nicht, bzw. nur einmal. Hab für "Du A****" an meine Ma damals mit dem Besen gekriegt. Und es nie wieder getan.)
Von Mitschülern die ebenfalls Brüder hatten (aber auch Jüngere - ich und mein Bruder sind 11 Jahre auseinander - die auch Rap gehört haben wo ich nichtmal wissen will wie der Künstler heißt). Differenzen in der Musik schlagen sich dann stark auch im Sprachgebrauch nieder, wenn man in einer prägenden Phase ist.
Mein Bruder hat ebenfalls keine Hemmungen, kein Gefühl was er wann wo sagen darf und kann und manchmal auch nichtmal was das Wort bedeutet. ("Was ist ein Spast?" "... Äh - sowas wie der XY!" 9.9
Vermutlich ist es auch am besten als Frau und ist das einzige was sinnvollerweise bleibt wenn man als Judenhure oder ähnliches beschimpft wird: Drüber lachen und vergessen, bzw. sich sein Teil denken.
Auch wenn ich es von meiner Generation schon gewöhnt bin das alle mit Kraftworten um sich werfen: Ich hab sie nie derart gehäuft benutzt. Und wenn einer kommt und mich entsprechend betitelt im Gespräch, und das auch nur ein Anflug von ernsthafter Verachtung hat (Tonfall, etc.) dann sinkt die Achtung für diese Person gegen 0 und das wars.
Wenn man mich ganz falsch erwischt, und je nach Alter, Person und/oder Vorangegangenem, würde man für 'Stock im A****/Po stößt schon an die Schädeldecke' den totalen Respektverlust bis eine satte Klatsche einkassieren. ^.-
Soviel zur Hemmschwellensenkung via Internet und Forum. Im RL geht das nicht.
Rassistische Worte hab ich niemals benutzt. Nur eins muss man ein paar rassisstischen Witzen lassen: Wenn man den Hintergrund ausser acht lässt - dann sind sie genial, so krank wie der Gedanke um die Ecke geht. =D
Bewusst ist mir auch das der Gebrauch von Schimpfworten und Rassismus in der Spache die Toleranz für das erhöht was folgt.
Das die Gesprächskultur unsere Jungend am A. ist ist nichts Neues. Ich bin mal grade noch davon gekommen. Ich nutz die Worte wenns geht, aber ich blamier mich nicht. Erfordert aber viel Aufmerksamkeit über sich selbst, wobei ich meine Worte 3 mal rumdreh bis ich den Mund aufmach. Im schreiben wie im sprechen.
Jap. Was man dagegen tun kann? Sie selber nicht, wirklich NIE benutzen und Kinder aufklären was die Worte bedeuten (die Hälfte wissen es oft echt nicht, auch wenns alle laut rufen.) Ein Gespräch abbrechen bzw. entsprechend strafend reagieren (Ignoranz/Missachtung) wenn Worte auf dich bezogen fallen. Deutlich sagen das du es nicht magst.
Weis nicht wie das als Mädel ist mit den Jungs. Aber ich mach bei sowas (auch bei Gleichaltigen (bin 24)) gute Erfolge mit entsprechend ruhigem aber erbosten "Sag mal - gehts noch?", "Jetz mal gut, ja?", "Ntz, Alter..." oder "Was warn das?" und ähnlichem. Muss aber deutlich sein was man meint.
Allerdings nehmen viele mich aufgrund meiner Art als 'erwachsen' war. Wenn man dann mit wenigen Worten deutlich zum Ausdruck bringt das man NICHTS davon hält ebbt das Ganze etwas ab, zumindest solang man anwesend ist.
Also dein Gefühl ist richtig, ja.
PS: Bei Rassismus aber echt direkt durchgreifen. Bei Jüngeren, so bis 14 - am Ohr ziehn geht nicht, (bei Judenhure) aber hingehn, Hand 'lansam und schwer aber sicher' auf die Schulter/Unterarm legen (Erhört die Aufmerksamkeit stark, wg. Berührung) und "Was war das??"
Der Rest klärt sich dann sehr schnell. Entweder im Gespräch direkt oder danach. Manchmal reicht das auch. Zumindest hab ich einige Lehrer gehabt die das gut so unter Kontrolle hatten. Kommt aber wie immer auf deine Ausstrahlung drauf an. Du musst dir sicher sein, und deutlich machen das es dafür keine Toleranz gibt. Aber nicht laut oder sanft. Normal laut und bestimmt. Lass das Gefühl raus das du sowas absolut inakzeptabel ist. Aber stell den 'Täter' auch nicht in den Mittelpunkt. Also nicht deinen Unterricht/Vortrag/Arbeit, etc. speziell unterbrechen. Ist stark Siuationabhängig.
Vllt vorher mit jemand üben. Besagte Lehrer waren auch von den Chaoten geachtet und so um die 50. Ob das bei dir klappt musst du selber probieren.