Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Hasssprache bei Jugendlichen (Mongo, Spast, Missgeburt, Nigger, etc.)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich oute mich jetzt mal als eine Person, die fast alle hier gefallenen Begriffe schon seit Jahren regelmäßig nutzt.
Das müsste so in der ersten Klasse des Gymnasiums angefangen haben und auch jetzt mit meinen 21 Jahren habe ich noch nicht damit aufgehört.

Warum? Finde ich das "cool"? Bin ich da stolz drauf? Keineswegs, aber ich schäme mich grundsätzlich auch nicht dafür.
Für mich ist es und war es immer normal, das heißt dass auch meine Umwelt sich stets so unterhalten hat. Und damit spreche ich nicht unbedingt von meiner Familie oder nur von meinen Freunden, sondern von der Mehrzahl der (männlichen) jungen Menschen denen ich über die Jahre hinweg begegnet bin. Und wie man sich vorstellen kann waren das die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus verschiedensten Milieus.

Je besser man sich kennt, desto krasser werden mit der Zeit die "Titel" die man sich gegenseitig gibt.

Es kommt wohl darauf an zu wissen wann man sich wie zu unterhalten hat: Bei manchen Jugendlichen hat man tatsächlich das Gefühl, dass sie sich gar nicht mehr anders verständigen könnten, selbst wenn sie wollten.
Wobei ich sagen muss dass mir auch da viel weniger die Anzahl oder die Derbheit der Schimpfwörter sauer aufstößt, als die Tatsache, dass kaum eine Äußerung ohne "Ey", "Ich schwör", "ne?", "un so" auskommt und dementsprechend meist in solchen Kunstwerken der deutschen Sprache endet:"Ey, ich schwör habsch dem gesagt, dass der ruhig sein soll, ne? Aba..." 😀

Auch rassistische Äußerungen verwende ich hin und wieder ebenso wie Freunde und Bekannte von mir. Interessanterweise jedoch nie in dem Kontext für den sie eigentlich erfunden wurden.

Warum also? Bin ich rassistisch? Keineswegs! Wie komme ich auf sowas? Wer hat mir das beigebracht?
Die da! Die bösen Medien waren das! Und meine bösen Mitschüler!

Ich persönlich kann natürlich auch ganz ohne Schimpfwörter auskommen, aber will ich das denn? Denn bisher hat es auch mit den bösen Wörtern immer ganz gut geklappt :unschuldig:
 
Tja, was erwartet man aber in einer Gesellschaft, die Filme, Bücher usw. billigt, wo das normal ist, die Schüler in der Schule wenig auf diesen schlechten Sprachgebrauch hinweist oder evtl. mal sanktioniert, die irgendwo jedes Fehlverhalten toleriert (z.B. auch dieses ständig laute Telefonieren in der Bahn, bis zum Anschlag aufgedrehte MP3-Player in den Öffis oder wenn auch keiner sich mal in der Öffentlichkeit über diese Ausdrücke beschwert).

Ich meine, man bekommt es laufend mit, dass die Leute diese Hasswörter rausschreien - sogar bei Studenten hier im Wohnheim höre ich es häufig - aber keiner sagt was dazu. Auch im Nachhilfeinstitut oder bei mir in der Schule werden diese Wörter benutzt. Ich rede mit den Schülern durchaus mal offen darüber, dass das eigentlich sehr negativ konnotierte Wörter sind, mit denen man Leute eigentlich beleidigt, verletzt usw.
Was mir auch viel auffällt ist, wie schnell Leute als "hässlich" bezeichnet werden. Das wird ja schon bei jeder zweiten Person im Jugendalter gesagt. Das kann rein objektiv gar nicht sein, denn die meisten Leute siedeln sich optisch im Durchschnitt an. 😉 Also viel Sinn machen diese Etikettierungen auch nicht. Homo, Spasti usw. sind im Grunde genommen auch lediglich Übertreibungen für Klischees und zeigen letztlich auf, dass die Leute gewisse Phänomene überhaupt nicht differenziert betrachten können. Aber es ist im Grunde an den Erwachsenen, dort mal zu intervenieren. Die Sprache verfällt immer weiter - und damit auch die sozialen Umgangsformen.

Wenn man es geschehen lässt, dass immer mehr Leute zu Smartphone-Zombies werden, dass man sich schon im realen Leben in Chatsprache unterhält, dass dauernd bei Treffen gesimst oder telefoniert wird oder die Leute sogar schon während des Schul- und Universitätsunterrichtes am Handy rumdaddeln und SMSsen schicken, muss man sich wirklich nicht wundern. Es lässt alles nach. So was wie richtige soziale Regeln bzw. solche Maximen wie "das macht man einfach nicht", "das gehört sich nicht" o.ä. kommen irgendwie nicht mehr oft vor. Ich frage mich auch langsam, ob den Leuten irgendwie nichts mehr peinlich ist. Ich habe ein relativ stark ausgeprägtes Über-Ich und Ideal-Selbst bzw. "krasse Prinzipien, Alda". 😀 --- und für mich käme das niemals in Frage, mit solchen Hasswörtern um mich zu werfen. Ich habe die Schüler bei mir wirklich schon richtig gerügt und sanktioniert dafür. Bei mir bringt solche Beleidigungen niemand langfristig. Es ist ja unsere Aufgabe, als Erwachsene, dagegen vorzugehen.

Ich kann viele Sachen nicht ab, die sich immer mehr durchsetzen.
Dazu gehören diese Hasswörter (OMG, wie kannst du bloß dann Lehrer werden 😀 - frage ich mich auch ), dazu gehört dieses ständige Erreichbarsein über Handy (müssen die Leute, wenn sie sich mit mir treffen, dauernd am Handy rumhängen???!!! - was hat das mit Wertschätzung noch zu tun bzw. dass man demjenigen Respekt entgegen bringt. Im Endeffekt sagt das doch eine gewisse Gleichgültigkeit ggü. anderen Leuten aus). 😉 Ich finde das auch absolut rücksichtslos, wenn jemand in der Bahn oder im Bus sitzt und liest und sich dann jemand mit lautstarkem Telefonat daneben oder ggü. setzt. Das hätte sich vor einigen Jahren niemand herausgenommen. Irgendwo verschwimmen Privates und Öffentliches ziemlich stark. Weil ich bin normalerweise der Meinung, dass Telefonate genau wie Gespräche irgendwie was Privates sind. O_O Ich telefoniere in Bus und Bahn nur in Ausnahmefällen und dann auch keine 20 Min. so wie viele. Sorry, aber ich kann es halt echt nicht ab und ich habe da auch keine Frustrationstoleranz... 😀

Meiner Meinung nach gehören diese ganzen sozialen Unsitten schon zusammen. Die Erwachsenen leben es den Kindern und Jugendlichen auch nicht gerade vorbildlich vor. 😉 Entschuldigt mal bitte, aber Kinder und Jugendliche haben nicht den übertriebenen Durchblick, sind vielfach auch noch nicht geschult in dem, was sich gehört usw. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass man das gezielter mit denen durchgehen muss. UND NEIN! - das muss nicht in stark autoritärer Erziehung münden.
 
@ Löwi:

Uhhhh.... nicht zu viele Fremtworte, Alda!

Äh, Fremdworte, Herr Lehrer. Soweit stimme ich aber zu. (Endlich jemand der Wert auf sowas legt. =) )

Du musst nur mit starkem Gegenwind rechnen, wenn du 'altbackene' Ansichten vertrittst. So zumindest meine Erfahrung. Dinge wie religiöse, ethische, moralische oder soziale Werte und Maximen sind nicht mehr angesagt, leider. Ich behalte ja meine stur bei, z.B. auch die Rechtschreibung immer zu gebrauchen. Jedem mit Respekt begegnen. Ohne Schimpfworte soweit möglich. Etc. Ich glaub das viele Junge Leute heute nicht mehr wissen das man in einer Kirche die Kopfbedeckung abnimmt. Das sind so Dinge die in Vergessenheit geraten.

Da geht das gesunde Mittelmaß mal wieder flöten. Anstatt nur wiklich überholtes abzugeben (Eltern zu siezen z.B.) muss gleich alles zum Teufel.

Das findet sich aber überall. Auch sich dem Anlass oder der Umgebung entsprechen zu kleiden geht verloren. (Hatten wir grade erst.) Das Ganze wird mit sämtlichen Freiheiten und Rechten begründet. Das es auch Pflichten und Regeln gibt und geben muss vergessen viele.

Mit Aussagen wie 'Das gehört sich eben' fährt man manchmal ganz schön an die Wand. Auch hier im Forum. Leider.

lg, Seele
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Freund hat aktuell Ärger mit seiner Mutter und seinem Bruder, weil er und ich es gewagt haben, das Verhalten des Bruders zu kritisieren. Wäre es das erste mal, dass sowas vorkommt, wäre es etwas anderes.

Aber es ist bei dem 15jährigen und seinen Freunden an der Tagesordnung.

Ich habe immer noch diesen Witz im Kopf, den der Bruder brachte, als er bei uns zu Besuch war (mögen manche ja witzig finden, ich hatte das Bedürfnis ihm eine zu klatschen, wobei ich ausdrücklich gegen Gewalt jeder Art bin -.-):

"Was ist Mut? - Einem Neger vor die Tür zu scheißen, zu klingeln und zu sagen: Hey, Dein Sohn ist geschmolzen!"

Ich finde auch, dass facebook ein großes Problem darstellt.

Die Jugendlichen liken alles, ob Bilder behinderter Menschen, Menschen mit anderen Missbildungen (letzte Woche war es ein Bild von einem Baby mit Hydrocephalus (Wasserkopf umgangssprachlich), Leichenfelder in Afghanistan (mit der Bildunterschrift: Wie viele sind es? Wer richtig zählt, hat gewonnen), ein Familienfoto, auf dem ein älterer Mann einer Jugendlichen an die Brust fasst und dabei so tut, als wolle er sie mit einer Axt abhacken, etc., etc., etc.

Diese Sachen sah ich, weil der Bruder meines Freundes oder dessen Freunde die Bilder geliked hatten oder auch geteilt (habe jetzt alle blockiert, weil es auch nichts nützt diese Dinge den Eltern zu zeigen, die ignorieren das alles).

Außerdem haben viele Eltern kein Interesse sich mit facebook auseinanderzusetzen und verstehen nicht, was da abgeht.

Ich frage mich halt, was da für eine Gesellschaft heranwächst, die Werte wie Respekt und Achtung ALLEN Mitmenschen gegenüber, nicht mehr anerzogen bekommt und sie auch nicht von selbst lernt.

Wer im Netz oder im Freundeskreis ständig Spast, Mongo, Homo, Schwuchtel, Opfer, etc. als normale Worte verwendet, auch wenn es ja nur aus Spaß geschieht, wird der sich je wirklich für diese Personengruppen, die hier diskriminiert werden, stark machen? Tatsächliche Anfeindungen und echten Hass erkennen?

Ich werfe auch den Begriff "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" in den Raum. Das ist nämlich genau das und nichts anderes!

Spaß am Benutzen von abwertenden Begriffen und Beleidigungen zu haben, das ist doch schon etwas krank...(aber eben ein gesellschaftliches Phänomen, was so oft auftritt, dass es selbstverständlich wird...)
 
Mein Freund hat aktuell Ärger mit seiner Mutter und seinem Bruder, weil er und ich es gewagt haben, das Verhalten des Bruders zu kritisieren. Wäre es das erste mal, dass sowas vorkommt, wäre es etwas anderes.

Aber es ist bei dem 15jährigen und seinen Freunden an der Tagesordnung.

Ich habe immer noch diesen Witz im Kopf, den der Bruder brachte, als er bei uns zu Besuch war (mögen manche ja witzig finden, ich hatte das Bedürfnis ihm eine zu klatschen, wobei ich ausdrücklich gegen Gewalt jeder Art bin -.-):

"Was ist Mut? - Einem Neger vor die Tür zu scheißen, zu klingeln und zu sagen: Hey, Dein Sohn ist geschmolzen!"

Ich finde auch, dass facebook ein großes Problem darstellt.

Die Jugendlichen liken alles, ob Bilder behinderter Menschen, Menschen mit anderen Missbildungen (letzte Woche war es ein Bild von einem Baby mit Hydrocephalus (Wasserkopf umgangssprachlich), Leichenfelder in Afghanistan (mit der Bildunterschrift: Wie viele sind es? Wer richtig zählt, hat gewonnen), ein Familienfoto, auf dem ein älterer Mann einer Jugendlichen an die Brust fasst und dabei so tut, als wolle er sie mit einer Axt abhacken, etc., etc., etc.

Diese Sachen sah ich, weil der Bruder meines Freundes oder dessen Freunde die Bilder geliked hatten oder auch geteilt (habe jetzt alle blockiert, weil es auch nichts nützt diese Dinge den Eltern zu zeigen, die ignorieren das alles).

Außerdem haben viele Eltern kein Interesse sich mit facebook auseinanderzusetzen und verstehen nicht, was da abgeht.

Ich frage mich halt, was da für eine Gesellschaft heranwächst, die Werte wie Respekt und Achtung ALLEN Mitmenschen gegenüber, nicht mehr anerzogen bekommt und sie auch nicht von selbst lernt.

Wer im Netz oder im Freundeskreis ständig Spast, Mongo, Homo, Schwuchtel, Opfer, etc. als normale Worte verwendet, auch wenn es ja nur aus Spaß geschieht, wird der sich je wirklich für diese Personengruppen, die hier diskriminiert werden, stark machen? Tatsächliche Anfeindungen und echten Hass erkennen?

Ich werfe auch den Begriff "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" in den Raum. Das ist nämlich genau das und nichts anderes!

Spaß am Benutzen von abwertenden Begriffen und Beleidigungen zu haben, das ist doch schon etwas krank...(aber eben ein gesellschaftliches Phänomen, was so oft auftritt, dass es selbstverständlich wird...)
Das geht im Grunde genommen in die Richtung von dem, was ich ja auch schrieb.
Wie soll das noch weitergehen?
 
So Schimpfwörter wie Mongo,Spasti oder Missgeburt tun mir extrem weh. Mein Sohn ist Schwerstbehindert,oft stossen wir
auf Leute die meinen unseren Sohn so betitteln zu dürfen:mad:.Mich könnte Niemand so verletzten als wenn mein Junge mit solchen Worten beschimpft wird:wein:.Er ist so lieb und tapfer,Er hat es einfach nicht verdient!
 
So Schimpfwörter wie Mongo,Spasti oder Missgeburt tun mir extrem weh. Mein Sohn ist Schwerstbehindert,oft stossen wir
auf Leute die meinen unseren Sohn so betitteln zu dürfen:mad:.Mich könnte Niemand so verletzten als wenn mein Junge mit solchen Worten beschimpft wird:wein:.Er ist so lieb und tapfer,Er hat es einfach nicht verdient!

So was zu lesen ist echt traurig...und da fehlen einem einfach die Worte...
Wo nehmen sich diese Leute das Recht her, so mit ihren Mitmenschen umzugehen?!
 
Das frage ich mich auch Greenshadow. Meistens sind es Jugendliche die in Gruppen auftreten,dann meinen Die wohl sich damit aufspielen zu können🙁.

Auch wenn ich nicht unbedingt gerne zugebe...aber meine Generation hat sich mit diesem unpfleglichem Verhalten echt nicht mit Ruhm bekleckert...
Wobei man sich so was mittlerweile auch von noch jüngeren "Kindern" anhören darf :/
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben