Tatsache ist, dass jeder von uns so seine Phantasien hat, was Sex betrifft – da tun sich Männlein und Weiblein nichts. Doch ist es nicht selten so, dass Frauen dabei diejenigen sind, die sich herrlich zärtlich romantischen Sex unterm Wasserfall zurechtphantasieren, während sich die Männer in ihrem Kopf gerne mal total austoben und Drehbuchautor für wilde Orgien, Voyerszenarien oder eben auch Dominanzspiele mit völliger Unterwerfung des Partners (was natürlich in beide Richtungen funktioniert) spielen. Ja, nicht jede Frau denkt so und nein, auch nicht jeder Mann, aber eben doch sehr viele. Für so einige Beziehungen hat das zur Folge, dass einer der beiden sexuell zurückstecken muss. Sicher, es wird miteinander geschlafen, aber oftmals nicht so, wie man es sich vielleicht gerne einmal wünschen würde und dabei sind es die Männer, die in den meisten Fällen den Kürzeren ziehen.
Ist für eine Frau zärtlicher Kuschelsex die absolute Erfüllung (oder glaubt sie, dass sie es ist) brauch der Mann es gar nicht erst zu wagen einen Wunsch bezüglich dreckigen, harten Sex zu äußern, denn was er dafür erntet ist Entsetzen und eine kategorische Ablehnung. Und das nicht nur auf seine Wünsche gemünzt, nein, nicht selten wird dann angefangen sich zu fragen, mit was für einer Sorte Mann man da eigentlich zusammen ist. „Ist ja pervers“ ist ein Satz, den ich im Laufe der Zeit nicht selten von meinen Geschlechtsgenossinnen gehört habe. Und da sind wir dann bei „Was die Frau nicht will, wird nicht gemacht“, während der Mann schließlich genau das tut, was die Frau will und ja kein bisschen mehr, denn immerhin will er ja mit ihr schlafen!
Wie gesagt: nicht alle Männer sind so und auch nicht alle Frauen. Ich kenne sehr viele Damen, die durchaus die härtere Gangart zu schätzen wissen, ebenso wie ich Männer kenne, die es im Bett ruhig und zärtlich bevorzugen. Doch das oben genannte Beispiel ist leider noch in sehr vielen Beziehungen daheim und während die Männer dem Thema Sex tabuloser gegenüberstehen, verteufeln die Frauen viele Dinge direkt einmal vorab, ohne überhaupt wirklich zu wissen, was sie da verteufeln. Wieso muss gleich alles, was über die eigene Vorstellungskraft hinausgeht, kategorisch abgelehnt oder sogar schlecht gemacht werden? Wieso sind Schläge im Bett sofort „bedenklich“ oder „gewalttätig und brutal“? Es wird etwas verteufelt, was man nie erlebt, ja, nie gespürt hat und das ist etwas, was ich bedenklich finde. Niemand ist gezwungen die härtere Gangart auszuprobieren, wenn ihr (inklusive Partner) glücklich und zufrieden mit dem seid, was ihr habt, dann ist alles wunderbar. Aber vielleicht (und das kann ja durchaus sein) hat euer Partner ja auch Phantasien in diese Richtung, äußert sie nur nicht, weil er ahnt, dass er damit nicht weit kommt.