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Große Angst vor Diplomarbeit

S

Selbstzweiflerin

Gast
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte meine derzeitige Situation beschreiben und hoffe, dass mir hier jemand ein bisschen helfen kann.

Ich erkenne mich zur Zeit selbst nicht wieder. Ich habe starke Stimmungsschwankungen, mal bin ich gut drauf wenn ich etwas mit Freunden mache und manchmal sehr schlecht drauf, wenn ich nur an meine Diplomarbeit denke. Bei dem Gedanken wieder schreiben zu müssen bekomme ich totale Angst und blockiere selbst.

Nur dafür ist einfach keine Zeit, ich muss am 15 November abgeben und komme im Moment einfach nicht weiter. Springe immer von Kapitel zu Kapitel und habe noch keins richtig abgeschlossen, da ich nie zufrieden bin und immer denke da fehlt noch was. Leider habe ich niemanden der mir helfen kann und meine Prüferin kann ich ja schlecht fragen ob das so gut ist wie ich es mache.

Am schlimmsten ist der praktische Teil. Ich war in einem großen Unternehmen, in dem ich sehr unglücklich war und das Gefühl hatte dass mein Betreuer mich nicht mag. Er hat mich auch nie unterstützt und etwas positives gesagt entweder das ist nicht gut oder nur mit dem Kopf genickt, so nach dem Motto ja ok, aber nie konstruktive Kritik, die mir sicherlich sehr geholfen hätte.
Nun schiebe ich diesen Teil immer weiter auf, weil ich einfach nicht was ich schreiben und niemanden kenne der mir helfen könnte.
Ich habe echt Angst, dass die Arbeit total schlecht wird und meine Endnote dann total schlecht wird.

Zudem habe ich noch mündliche Prüfungen an die ich gar nicht denken möchte, da ich total Prüfungsangst habe und das Gefühl habe nichts in meinem Studium gelernt zu haben.

Ich habe nicht zu verwirrend geschrieben, da ich einfach nur meine Gedanken niedergeschrieben habe. Schön wäre es wenn sich die DA auch so leicht schreiben würde

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich würde mich freuen wenn ihr ein paar Tips für mich hättet.

Viele Grüße
 

Neko

Aktives Mitglied
Hallo Selbstzweiflerin,

hast du keinen Betreuer, der deine Arbeit mit betreut? Ich kenne das so, dass man im Unternehmen und an der Uni jeweils einen Ansprechpartner hat (event. deine Prüferin?).

Hast du Angst, dass die Arbeit schlecht wird, dass du sie nicht rechtzeitig fertig bekommst? Bis 15.11. ist noch genug Zeit, also mach dir erst einmal keinen Stress! Atme tief durch und überlege, was du bereits geschafft hast und was noch fehlt. Hast du die fehlenden Abschnitte struktiert? Stichpunktartig überlegt und aufgeschrieben, was rein soll? Wenn ja, ist das schon mal sehr gut ;)
Besitzt du Informationen, Unterlagen oder sonstiges aus dem praktischen Teil, die du zum Schreiben verwenden kannst? Um welches Thema geht es überhaupt? Vielleicht kannst du dich an ein Fach-Forum wenden oder an einen anderen Mitarbeiter aus dem Unternehmen, der dir weiterhelfen kann oder zumindest jmd nennen kann, an den du dich wenden könntest.
Wie stark geht die Diplomarbeit in deine Endnote ein? Bei uns ändert sie nur um max.(!) 0,2 bis 0,4 Notenpunkte etwas - also kein Weltuntergang :)
Die gleiche Frage solltest du dir auch zu der mündlichen Prüfung stellen. Im Regelfall sind diese Prüfungen nicht so ausschlaggebend, wie man befürchtet. Und um die Prüfungsangst zu besiegen hilft nur: gut vorbereiten. Frag bei ehemaligen Studenten deines Studiengangs, wie die Prüfung war und wie man sich gut vorbereiten kann. Das hilft dir auf jeden Fall weiter!

Kopf hoch! Das packst du!
 

Talpa

Mitglied
Liebe Selbstzweiflerin,

ich kann deine Probleme nur zu gut nachvollziehen, bin selbst grad in der Diplomarbeitsphase.
Vor allem das mit dem ständigen Kapitel umstrukturieren kenn ich nur all zu gut. Was mir dabei geholfen hat, ist dass ich mir zuerst für jeden Abschnitt eine Skizze schrieb, wie ich es aufbauen möchte und mir dann für jeden Unterpunkt eine kurze Zusammenfassung schrieb, was in den Teil sollte. Aus diesen Puzzleteilen hab ich dann die Arbeit nach und nach zusammengestückelt.
Übrigens, warum solltest du deine Betreuerin nicht fragen dürfen? Dafür ist sie deine Betreuerin.
Was die mündlichen Prüfungen angeht, kann ich mich dem vorherigen Kommentar nur anschliessen. Ältere Semster fragen und Prüfungsprotokolle besorgen (wenn bei euch die Fachschaft ein solches Archiv hat). Dann hat man eine Übersicht, worauf die Prüfer so wert legen. Und oft hat man vor einer mündlichen Prüfung ein Vorstellungsgespräch, bei dem man auch solche Fragen stellen kann.

Alles, alles Gute dir und viel Kraft.
 
S

Selbstzweiflerin

Gast
Danke für eure Antworten.

@ Neko: Ich habe eine Betreuerin an der Uni die gleichzeitig meine Prüferin ist und auch einen Betreuer im Unternehmen, mit dem ich nur einfach nicht klarkomme, weil man ihm jedes Wort aus der Nase ziehen muss. Er sagt auch nie genau was er will, also ist er mir keine große Hilfe. Zudem will ich ihn nichts mehr fragen, weil man es ihm nicht recht macht. Mir ist es erster Linie wichtig, dass die Arbeit meinen Prüfern gefällt. Ein schlechtes Zeugnis von dem Unternehmen muss ich wohl leider in Kauf nehmen. Das Problem dabei ist nur, dass ich nicht weiß wie ich ein schlechtes Zeugnis bei einem Vorstellungesgepräch gut begründen soll oder ob ich es einfach weglassen kann.

Ich weiß so ungefähr was ich in den einzelnen Abschnitten schreiben will, nur bei manchen hapert es an der Literatur und ich weiß nicht ob das den Erwartungen meiner Prüferin entspricht. Jedes Mal wenn ich lese was ich geschrieben habe, finde ich etwas Neues was mir nicht gefällt, bin einfach zu selbstkritisch- ganz blöde Angewohnheit.

Die Diplomarbeit zählt bei mir zu einem Drittel der Gesamtnote, die Kolloquiumsprüfung auch zu einem Drittel und noch zwei weitere Fachprüfungen zu dem anderen Drittel.
All das was ich während meines Studiums gemacht habe zählt nicht in die Note. Somit ist die Note extrem wichtig.

@ Talpa, vielen Dank für deine Tips. Habe bei den meisten Kapiteln schon eine kleine Zusammenfassung für mich geschrieben, nur wie schon gesagt, habe ich keine Ahnung, ob das den Erwartungen meiner Prüfer entspricht. Ich weiß auch nicht warum ich mich so schwer tue. Mit meiner Vordiplomarbeit war ich auch nicht zufrieden und sie ist sehr gut geworden. Da war die Prüferin allerdings auch sehr nett und sie ist eine die generell sehr gut benotet.

Freue mich über weitere Antworten.
Sonnige Grüße
 

Kalo

Aktives Mitglied
Ich kann Dein Problem nur allzu gut nachvollziehen. Ich habe bei meiner Diplomarbeit die Abgabezeit mittels Krankschreibungen von 3 Monate auf 6 Monate verlängert, weil ich auch nie zu einem Ende kam, ja, einfach nie zufrieden mit der Arbeit war. SCh... Perfektionismus!

Am Ende war es dann sogar so, dass ich heulend meine Mutter anrief und ihr mitteilte, dass ich nicht mehr könne. Sie kam dann mit etwas stärkeren Beruhigungstabletten. Und Sie zwang mich, die Arbeit innerhalb der nächsten Woche zu Ende zu bringen. Als Mutmacher war sie dann jeden Tag tagsüber bei mir. Am Ende der Woche hatte ich die Arbeit tatsächlich fertig. Es wurde eine 1,7. :)

Ich denke ja, Du bist jetzt schon so weit, dass Du eine gute Arbeit abliefern könntest. Wenn Du nicht so jemanden hast, wie meine liebe Mutter, dann mache Dir einen Wochenplan.

Notiere Dir für jeden Tag bis eine Woche vor Deinem Abgabetermin, was Du an diesem Tag schaffen willst. Und wenn Du Dir für den ersten Tag Unterabschnitt B fertigzustellen vorgenommen hast, dann arbeite an diesem Tag solange an der Arbeit, bis Unterabschnitt B so fertig ist, dass Du nichts mehr ändern musst. ( Ausser vielleicht kleine Korrekturen beim "Abschlusslesen".)

Und, vertraue auf Grund Deiner Erfahrungen in der Vergangenheit, dass Du es kannst. DU KANNST ES! Bisher hast Du doch auch alles geschafft!!!

Wenn Du magst, kann ich ja mal über Deine Arbeit drüber schauen und Dir meine Meinung dazu sagen. Ich denke schon, dass ich das ganz gut beurteilen kann. (allerdings nicht inhaltlich, wenn es sich nicht gerade ums Steuerrecht dreht ;))

Liebe Kraft-Wünsche und Grüße
Kalo
 
S

Selbstzweiflerin

Gast
Hallo Kalo,

danke für deine ausführliche Antwort. Ja der Perfektionismus kann einen wirklich nerven. Mein Problem ist auch, dass ich mich so dermaßen über mich selbst ärgere, dass ich mich nicht einfach jeden Tag dransetze und dann auch wirklich dranbleibe, anstatt mich ständig von irgendetwas ablenken zu lassen. Ich kann mich im Moment einfach selbst nicht ertrage. Meine Mutter wäre mir keine große Hilfe, wir haben auch nicht so eine enge Bindung. Mit meinen Problemen gehe ich zu meinem Freund oder meiner besten Freundin. Allerdings ist es mir irgendwie schon peinlich wie schwer ich mich mit dieser Arbeit tue. Hatte sonst nicht so Probleme, wahrscheinlich weil nicht soviel davon abhing.

Vielleicht hast du oder jemand anders einen Tipp, wie ich mich selbst motiviere. Langsam drängt die Zeit und ich komme einfach nicht voran. Hatte schon überlegt die Arbeit hinzuschmeißen, allerdings wäre das ja auch nicht dir richtige Lösung und ich würde mich wahrscheinlich nur ärgern. Für eine neue Arbeit hätte ich glaube ich auch keine Kraft mehr.

Viele Grüße
 
T

Tomoko

Gast
Hallo,

alle, die ich kenne, haben bzw. hatten das gleiche Problem. Ich selbst auch.
So kurtz vor Schluss geht eine Zeit lang gar nix.
Aber alle haben es geschafft! Du bist auch nicht schlechter als wir alle!

Frag Deine Prüferin - sie ist auch Deine Betreuerin, es ist ihr Job, zu helfen.
Bitte Deinen Betreuer in der Firma um ein Feedback! Auch wenn Du denkst, es ist sinnlos, versuch es!
Frag Freunde oder Verwandte, lass sie Korrektur lesen.
Bastel Dir Belohnungszettel (alles was Du gern tust, wird zu einer Belohnung, und die verteilst Du großzügig auf einzelne Abschnitte der Arbeit)


Versuche, die Riesenaufgabe in kleine Portionen zu zerteilen.
Es ist Hammer, eine 100-Seiten-Arbeit zu schreiben, aber ein 1 1/2-Seiten-Kapitel ist doch gar nicht so fies, oder? Und als Belohnung darfst Du jemand nettes anrufen, oder was schönes lesen, oder schwimmen gehen...

Das Zeugnis ist für das Ergebnis der Diplomarbeit egal, kümmer Dich im Dezember um diese Drage.


LG
Tomoko

PS: Arbeitest Du mit der Korrekturfunktion in WORD?
 

Hofmann

Neues Mitglied
Hallo,

jetzt muss es wirklich schnell gehen:

daher empfehle ich dir die website pruefungsangst-kurieren.de; hier gibt es fertige CDs für genau dein Problem. Einfach mit Kopfhörer in Ruhe (wichtig!!) anhören; der Rest passiert von alleine. 2 x täglich genügt; und das alles ohne Nebenwirkungen.

Dann lese ich aus deiner Schilderung einen Perfektionsimpuls heraus: Du willst perfekt schreiben; alles soll 100% sein. Damit machst du unnötig Druck; und der blockiert dich dann. Deine Ansprüche an dich selber sind dann größer, als die Fähigkeit, sie zu erfüllen.

Lösung:
Erst mal einfach drauf los schreiben; ruhig auch mit Fehlern; das ist erst mal egal; am Anfang 1 h lang. Einfach schreiben. Dann 1,5 h. Und weiter. Ohne auf Fehler zu achten; Dann 2 h usw. Wenn du mit dem Text am Ende bist, hast du schon die Sicherheit, dass etwas dasteht.

Jetzt brauchst du nur noch zu korrigieren: Am besten in 2 Schritten: Erst mal grob; dann fein. So legt sich die Blockade mit der Zeit.

Lieber Gruß, Walter Hofmann
 

Kalo

Aktives Mitglied
Guten Abend,

ich kann Deine Situation wirklich gut nachvollziehen.

Womit lenkst Du Dich denn ab? Vielleicht solltest Du die Arbeit lieber woanders, als in Deinem eigenen zu Hause schreiben. Vielleicht auch dort, wo es kein Internet gibt ;-) und wo Du keine Freunde zum quatschen treffen kannst. Vielleicht in einer Bibliothek?

Hast Du denn jetzt schon mal einen Plan gemacht, was Du noch alles machen mußt?

Wäre es nicht eine schöne Motivation, wenn Du wüßtest, dass es Dir am ABend besser gehen würde, wenn Du was geschafft hast. Dann kannst Du den Abend ohne schlechtem Gewissen verbringen.

Du könntest auch sagen, dass Du Dich jetzt für fünf Minuten ran setzt, intensiv, und danach eine Pause machen kannst. Meistens ist es doch nur das Ding, dass man sich überhaupt ran wagen muss. Und wenn man erst einmal dran ist, dann geht alles weitere wie von selbst.

Oder Du setzt Dich an die Arbeit und sagst Dir, Du darfst erst aufstehen, wenn Du eine Seite geschrieben hast, selbst wenn Dein Magen knurrt und Du Dir fast in die Hose.....mußt :).

Oder wir sagen, Du mußt jede Stunde hier im Forum Bericht erstatten, was Du in der vergangenen Stunde geschafft hast.

Wieviel Zeit hast Du denn noch?
 

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