Origami86
Mitglied
Hallo Ihr Lieben,
Die Überschrift sagt es schon aus: Ich gehe im Moment recht ziellos durch den Tag. Bis vor sechs Wochen war ich noch politisch recht stark engagiert, dann haben interne Streitigkeiten (die nicht von mir ausgingen) dieser Beschäftigung leider ein Ende bereitet. Ansonsten steckte ich damals schon recht stark fest im Leben: Halbtagsjob, kleine Einzimmerwohnung und Langzeitsingle. Ich bin jetzt 34 Jahre alt. Finanziell sieht es auch schlecht aus. Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, eine Therapie zu beginnen, um meinem Leben eine neue Ausrichtung zu verpassen.
Dann, am Folge-Montag, die Schreckensnachricht: Ich werde aus wirtschaftlichen Gründen zum Ende Oktober gekündigt. Ehrlich gesagt, nicht ganz überraschend für mich (Corona lässt grüßen, es sah eh schlecht aus), aber natürlich kommt es privat betrachtet zur Unzeit.
Ich bin so ein Mensch, der immer was "um die Finger braucht": Irgendein Projekt mit anderen Menschen und ganz allgemein das Gefühl, etwas in der Welt zu bewegen, und sei es auch nur im Kleinen. Momentan bin ich dementsprechend extrem unglücklich und habe (mal wieder übrigens...) angefangen, diverse Ratgeber zum Thema zu konsultieren. Allerdings fehlt mir in der ganzen "Glücksdebatte" immer der Aspekt "Verantwortung". Oder, wenn doch, wird er negativ beschrieben: Dann soll man Verantwortung teilen oder abgeben, um glücklich zu sein. Verflixt, wir müssen in den nächsten zehn Jahren vermutlich das ganze Wirtschaftssystem umkrempeln, den Klimawandel zumindest noch eindämmen (stoppen geht nicht mehr), die Auswüchse der Digitalisierung bezähmen... Liste könnte ewig sein. Es können nicht alle jetzt "Verantwortung abgeben" und "nur für ihr Glück verantwortlich sein". Wir brauchen Kooperation, Kollegialität - weltweit. Auch die/der Einzelne sollte das leben. Und das kann überigens auch angenehm sein. Auch, wenn man sich nicht sofort hart engagiert. Zumindest ich aber würde letzteres gerne und sehe gerade nicht mehr, wie das möglich wäre.
Ich überlege, jetzt etwas im ehrenamtlichen Bereich zu machen, aber das wird mir wohl weniger liegen. Ich bin besser bei abstrakten Vorgängen, nicht so sehr im zwischenmenschlichen. Außerdem beuge Bränden gerne vor, statt sie zu löschen. Aber gut...
Danke für's Lesen.
Die Überschrift sagt es schon aus: Ich gehe im Moment recht ziellos durch den Tag. Bis vor sechs Wochen war ich noch politisch recht stark engagiert, dann haben interne Streitigkeiten (die nicht von mir ausgingen) dieser Beschäftigung leider ein Ende bereitet. Ansonsten steckte ich damals schon recht stark fest im Leben: Halbtagsjob, kleine Einzimmerwohnung und Langzeitsingle. Ich bin jetzt 34 Jahre alt. Finanziell sieht es auch schlecht aus. Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, eine Therapie zu beginnen, um meinem Leben eine neue Ausrichtung zu verpassen.
Dann, am Folge-Montag, die Schreckensnachricht: Ich werde aus wirtschaftlichen Gründen zum Ende Oktober gekündigt. Ehrlich gesagt, nicht ganz überraschend für mich (Corona lässt grüßen, es sah eh schlecht aus), aber natürlich kommt es privat betrachtet zur Unzeit.
Ich bin so ein Mensch, der immer was "um die Finger braucht": Irgendein Projekt mit anderen Menschen und ganz allgemein das Gefühl, etwas in der Welt zu bewegen, und sei es auch nur im Kleinen. Momentan bin ich dementsprechend extrem unglücklich und habe (mal wieder übrigens...) angefangen, diverse Ratgeber zum Thema zu konsultieren. Allerdings fehlt mir in der ganzen "Glücksdebatte" immer der Aspekt "Verantwortung". Oder, wenn doch, wird er negativ beschrieben: Dann soll man Verantwortung teilen oder abgeben, um glücklich zu sein. Verflixt, wir müssen in den nächsten zehn Jahren vermutlich das ganze Wirtschaftssystem umkrempeln, den Klimawandel zumindest noch eindämmen (stoppen geht nicht mehr), die Auswüchse der Digitalisierung bezähmen... Liste könnte ewig sein. Es können nicht alle jetzt "Verantwortung abgeben" und "nur für ihr Glück verantwortlich sein". Wir brauchen Kooperation, Kollegialität - weltweit. Auch die/der Einzelne sollte das leben. Und das kann überigens auch angenehm sein. Auch, wenn man sich nicht sofort hart engagiert. Zumindest ich aber würde letzteres gerne und sehe gerade nicht mehr, wie das möglich wäre.
Ich überlege, jetzt etwas im ehrenamtlichen Bereich zu machen, aber das wird mir wohl weniger liegen. Ich bin besser bei abstrakten Vorgängen, nicht so sehr im zwischenmenschlichen. Außerdem beuge Bränden gerne vor, statt sie zu löschen. Aber gut...
Danke für's Lesen.