Ich habe Augen zu lesen. Und ich lese im AT trotz der von dir zitierten gemäßigten Bibelstellen immer wieder Aufrufe zu Mord und Totschlag.
Sicher auch einen Verstand zum Denken, Missis. Trotzdem siehst Du nur und verstehst Du nur, was Du sehen und verstehen willst.
Gott ist heilig, vollkommen, ohne Sünde. Als die Menschen begannen zu sündigen, wurden sie von Gottes Nähe
entfernt. Der dann eingetretene Fluch (vorher war es Segen, sie waren bei Gott) ist das, was wir auf der Erde haben. Diesen Fluch müssen wir alle für ein Leben von selten mehr als einhundert Jahren ertragen. Danach folgt die Auferstehung der Toten, das Gericht und das
eigentliche (ewige) Leben bei Gott. So wie die Menschen es schon vorher hatten,
bevor sie zu sündigen begannen. Oder es folgt eben ewige, gerechte Strafe, nach dem Gesetz:
Auge und Auge, Zahn um Zahn...
Wenn Gott einem Geschöpf, für dessen friedliches Zusammenleben er (der Schöpfer und Geber allen Lebens und von
allem, was wir haben) das Gesetz gab (die zehn Gebote, würden die Menschen es tun, gäbe es hier Frieden und Gerechtigkeit) das Leben nimmt, wo ist das Mord?
Er (der Schöpfer) schafft Leben, ebenso hat er das Recht es zu nehmen. Wenn unser Geist genommen wird, ist unser Körper tot, und bald von Maden zerfressen. Ein totes Stück Fleisch, das zu Erde wird.
Geschaffen hat Gott,
weil er das Leben geben wollte, nicht den Tod. Und dieses Leben sollte ewig sein.
Aber: Er ist heilig. Und Sündern (die weiterhin böses tun, Gottes Evangelium verachten) wird er kein ewiges Leben in Frieden geben, und sie nicht bei sich tolerieren. Sie verdienen es nicht. So wie sie an ihren Mitmenschen handeln (siehe Matth. 25,31-46) so empfangen sie selbst. Sie würden auch nicht überleben, wenn sie ihn sehen.
Daß das den Sündern nicht passt, ist schon klar. Nur: Sie können ihn (und sein Wort, und dessen Wahrheit) verleugnen, solange ihnen Gott noch Leben gibt. Nimmt er es, dann ist es damit aus und vorbei. Was ist daran ungerecht, einem Ungerechten Geschöpf, das die Selbstsucht und den Egoismus liebt, das ewige ,friedvolle Leben bei Gott zu entziehen? Sollte dieses Geschöpf etwa ewig sein Unwesen treiben? Genau das würde jeder (weiterhin) ungerechte Mensch tun.
Gar nichts ist daran ungerecht, würde ich sagen. Es ist pure Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, die wir nur gar nicht gewöhnt sind, weil sie unter Menschen momentan nirgends zu finden ist.
Also: Wenn Gott den Tod im alten Bund (mit Israel) anordnete, dann war es berechtigt: Diese Person hatte sowieso den Tod verdient. Und: Es sollte zur Abschreckung geschehen! Deshalb sollten sie es (z.B. die Steinigung) auch selbst vollstrecken: Damit sie gewarnt sind, damit unter diesem Volk die Furcht Gottes und die Bekanntheit seines Gesetzes bestehen bleibt. Im Hinblick auf den Retter, Jesus, der kommen sollte.
Aber was ist das für ein Gott, der es nötig hat, Angst und Schrecken zu verbreiten?
Gott hat gar nichts nötig. Er hat es getan, weil dem der weiterhin sündigt, keine Rettung zuteil werden wird. Gott aber möchte, daß soviele Menschen wie möglich (sie haben einen freien Willen) gerettet werden.
Er hat immerhin lange vor Jesus versucht, sein Volk gefügig zu machen. Weshalb sonst hat er z. B. bis auf Noah und seine Sippe die gesamte Menschheit ausgerottet?
Weil die Sünde sich wie eine Seuche über den gesamten Erdball verbreitet. Das erkennt man daran, das vieles, was früher als verwerflich gegolten hat (und auch war und ist) mittlerweile als mehr oder weniger "normal" gilt. Selbst die Engel hatten (manche) gesündigt und mit den Menschenfrauen riesenhafte Wesen gezeugt. Gott hat diese (extrem überhandgenommene) Bosheit durch den Tod der Sünder zurückgedrängt.
"Geholfen" hat es immerhin soviel, dass er letztlich sogar auch noch seinen eigenen Sohn für die Sünden der Menschheit geopfert hat. Wenn das mal nicht eine Fehlplanung im großen Stil war...
Obwohl er ihn liebt, hat er ihn -für die Menschen- geopfert. Durch die Vergebung der grossen Schuld der Menschen wurde es ihnen möglich, sein Gesetz zu befolgen: Durch Dankbarkeit und Liebe gegenüber Gott. Wie die Frau, die eigentlich hätte gesteinigt werden müssen. Wenn sie Jesus treu nachgefolgt ist, wird sie es deshalb getan haben, weil er ihr (im Auftrag Gottes) Vergebung geschenkt hat. Deshalb war es nicht Fehlplanung, aber Plan, ja.
Der Gott des AT predigt Nächstenliebe nur für folgsame Diener seines Volkes und solche Anders/Ungläubige, die sich zu ihm bekehren lassen. Ungehorsame seines Volkes und widerspenstige Ungläubige sind des Todes.
Er fordert Nächstenliebe von und für alle Menschen. Aber das ändert nichts daran, daß Sünder vor Gott schuldig sind. Die Vollstreckung von
Gottes Urteil durch Menschen erfolgte aus im vorherigen Beitrag genannten Gründen (siehe Zitat AT) an den Sündern (Völker um Israel), um Israel von deren Greueltaten zu separieren. Gab es solche (Sünder) in Israel, verhielt sich Gott letztlich nicht anders: Auch sie erhielten, was sie verdienten, und: Sie wurden aus Israel entfernt.
Denn: Nächstenliebe bedeutet auch für Christen heute nicht, daß sie mit Sündern Gemeinschaft haben sollen: Gemeint sind solche Sünder, die nicht bereit sind, sich zu ändern. Dies würde auch der Nächstenliebe widersprechen, weil dadurch eine Vermischung von solchen die sich heiligen, mit denen die dies (bewusst) nicht tun, erfolgen würde. Geschieht dies, dann würde sich die Sünde (Bosheit/Ungerechtigkeit/Selbstsucht) wie eine Seuche auch unter denen ausbreiten, die Gott zuvor treu waren. Im neuen Bund vollstrecken Christen keine Urteile mehr, es ist ja auch nicht mehr ein einzelnes Volk, daß sich heiligt, aber sie wissen, daß Gott dies (am Gerichtstag) tun wird.
Zitat:
Die Absicht Gottes (und der Grund seiner Strafen) dabei war: Er wollte sein Volk Israel, mit dem er den ersten (alten) Bund geschlossen hatte, rein, heilig halten: "Denn ich bin der HERR, der euch aus Ägypten hergeführt hat, um euer Gott zu sein; darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig." (3.Mose 11,45)
Denn aus diesem Volk sollte später der Retter für alle Völker kommen: Jesus. Sie sollten Gott kennen und fürchten, damit sie auch den Retter als solchen erkennen und verstehen. Und durch ihn dann Gott selbst, der ihn gesandt hat. Damit sein Kommen auf fruchtbaren Boden fällt. In Israel sollte das Evangelium zuerst verkündigt werden, so geschah es. Doch von dort aus, sollte die Botschaft von Gottes Weg zur Rettung (Weg der Umkehr durch glauben und handeln nach den Worten von Jesus) in aller Welt (unter allen Völkern) verkündigt werden. So geschieht es jetzt noch immer. Wenn es vollendet ist, wird das Ende kommen.
Verstehe ich das richtig? Erst immer feste mit der Peitsche drauf, damit später alle froh sind, wenn es das Zuckerbrot gibt? Sorry, aber das halte ich für Unsinn.
Du ziehst es ins negative, aber Du verstehst es wohl richtig: Gott wollte denen, die sich zuvor grosse Sünde aufgeladen hatten, Gelegenheit geben, umzukehren. Sich ihm zuzuwenden. Durch das Gesetz wurde die Sünde erst recht zur Sünde, weil die Menschen das Gesetz kannten und
bewusst zuwiderhandelten. Nun, durch Jesus, gibt Gott allen Menschen die Chance, sich von der Sünde abzuwenden, gerettet zu werden! Wer seine Schuld wirklich begreift und wem sie Leid tut, der wird Freude und Dankbarkeit für die Vergebung empfinden können.
Zitat:
Ob wenn Du Sünde verniedlichst, Missis, es bleibt Sünde/Bosheit, und daran ist nichts niedlich. Sie haben auch heute noch ihr Leben verwirkt, Missis. Denn Jesus hat gesagt, daß nichts, auch nicht das kleinste, vom Gesetz ungültig wird. (Matthäus 5,17-18) Aber wer das Gesetz verstehen will, muß wie gesagt immer das Gesamte betrachten, darf nichts separieren oder extrahieren. Und das Gebot der Nächstenliebe ist eines der beiden höchsten Gebote, die alle anderen Gebote zusammenfassen (Matth. 22,35-40).
Und das ist DER Grund, weshalb ich mit diesem Gott, den DU anbetest aber auch nicht das geringste zu tun haben will. Das harmoniert mit keinem gütigen, liebenden Gott, mag er seinen Sohn auch für diese Sünder hinrichten lassen haben.
Wenn Du meinen Text gelesen hast, dann wirst Du auch gelesen haben,
daß Gott bei Umkehr (von der Sünde) Vergebung schenkt. Wo ist also die Bosheit Gottes? Ich sehe Liebe. Ist es in Deinen Augen okay, weiter in Sünde zu leben und damit durch Deine Selbstsucht kontinuierlich anderen Menschen Leid zuzufügen? Genau das nämlich ist es, was Gott verachtet und bestraft. Wenn es so ist, willst Du mit ihm nichts zu tun haben,
weil er gerecht ist, und Du (weiterhin) ungerecht sein willst. Dein Leben so leben willst, wie es Dir passt.
Aber eigentlich logisch, daß der Schöpfer über ein solches Geschöpf eine andere Meinung haben kann und darf, oder? Erst recht, wenn es dem Wohl derer gilt, die sich von der Sünde abwenden wollen. Deshalb wird es bei ihm eines Tages keine Sünder geben. Gott hat eindeutig den längeren Arm.
Zitat:
Alle, Missis, die nicht von ihrer Bosheit zu Gott umkehren, und nach dem handeln, was Jesus Christus gesagt hat, haben ihr (ewiges!) Leben bei Gott verwirkt. (Johannes 3,36 etc.) Gott gibt aber nicht mehr Menschen Vollstreckungsaufträge, wie er es noch im alten Bund (=altes Testament) mit dem Volk Israel tat, sondern im neuen Bund mit allen Völkern (=neues Testament) gibt er nur noch die Weisung, auf sein Gericht zu warten, das er durch Jesus halten wird. (Matthäus 25,31-46)
Alle, die meinen ein Mensch der gefehlt hat hätte sein Leben verwirkt, haben m. E. Jesu Botschaft nie verstanden. Jesus HAT sich von den geforderten Greueltaten im AT distanziert, und das, BEVOR er für unsere Sünden gestorben ist. Er wusste, dass Mord und Totschlag NICHT Gottes Wille sein kann, auch wenn er unter diesem Gottesregime aufgewachsen ist. Er hat die wirkliche Botschaft verstanden, er hat aus etwas Brutalem etwas Gutes gemacht.
Wenn Du mein vorheriges Schreiben gelesen hast, dürfte klar sein, daß Gottes Gesetz gerecht ist. Es ist heilig, gerecht und gut (Römer 7,12) Dementsprechend wurden von Gott auch nie "Greueltaten" gefordert, sondern nur Gerechtigkeit. Wenn sie ungerecht waren, dann geschahen sie aus menschlichem Gutdünken, auch weil man sein Gesetz in seiner Gesamtheit verwarf, und einzelnes herausriss. So rechtfertigte man später auch die Kreuzzüge, oder George Bush seine Kriege, es war also selbst nach dem neuen Bund nicht anders. Das folgende zu den Worten von Jesus:
"Denkt nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen (= aufzuheben)! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (d.h. zur Erfüllung zu bringen).
18 Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird vom Gesetz nicht ein einziges Jota (d.h. der kleinste Buchstabe) und kein Strichlein vergehen (= aufgehoben werden), bis alles in Erfüllung gegangen ist."
(Matthäus 5,17-18)
Du hast recht damit: Jesus hatte die wirkliche Botschaft verstanden! Wer die Botschaft aber versteht, der trennt nicht Gesetze (Gottes!) heraus und sagt: "Es sind Greueltaten", wenn sie doch von Gott stammen. Sondern er hat begriffen,
warum Gott solche Worte gab und
warum er wann wie gehandelt hat.
Jesus konnte sagen: Alle Gebote sind in diesen zwei Geboten zusammengefasst:
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. (5.Mose 6,5)
38 Dies ist das Hauptgebot, das obenan steht.
39 Ein zweites aber steht ihm gleich: ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!‹ (3.Mose 19,18)
40 In (oder: an) diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.«
(Matth. 22,37-40)
Zitat:
Die Ehebrecherin (die den Tod verdient gehabt hätte!!!) erhielt Barmherzigkeit, weil Jesus auch für diese Frau stellvertretend gelitten hat und gestorben ist. Aber sie erhielt die Barmherzigkeit (Vergebung) unter folgender Bedingung: Man achte auf die Worte von Jesus, nachdem die potentiellen Steinewerfer weggegangen waren:
Nun, DA hat Jesus aber noch gelebt, nicht wahr!? Er war noch NICHT für ihre Sünden gestorben!
Trotzdem wurde diese Vergebung schon für sie wirksam. Wie für alle anderen, denen er (im Auftrag Gottes) die Schuld vergab.
Zitat:..."Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!"
(Johannes 8, 10-11)
...Und der Hinweis auf die Aufforderung, fortan nicht mehr zu sündigen... nun ja, sowas sagt man halt, er hätte sie wohl kaum aufgefordert, weiter wie bisher zu machen, ein zweites Mal hätte er den Lynchmob vermutlich nicht zur Räson bringen können.
Jesus sagt nichts
"weil man es halt so sagt", sondern weil er es so meint, wie er es sagt. Er verkündigte die reine Wahrheit und wird auch Wort Gottes (griech.
Logos) genannt. Siehe folgendes Beispiel, in dem Jesus zu einem ehemals (38 Jahre) gelähmten, den er geheilt hatte, sagte:
"Später traf Jesus ihn im Tempel wieder und sagte zu ihm: »Du bist nun gesund geworden;
sündige fortan nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres widerfährt!"
(Johannes 5,14, siehe der gesamte Text ab Vers 1)
Zitat:"Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit alle, die mich annehmen, nicht im Dunkeln bleiben.
47 Wer hört, was ich sage, und sich nicht danach richtet, den verurteile ich nicht; denn ich bin nicht als Richter in die Welt gekommen, sondern als Retter.
48 Wer mich ablehnt und nicht annimmt, was ich sage, hat seinen Richter schon gefunden: Die Worte, die ich gesprochen habe, werden ihn am letzten Tag verurteilen.
49 Was ich euch gesagt habe, stammt nicht von mir; der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich zu sagen und zu reden habe.
50 Und ich weiß, dass das, was er mir aufgetragen hat, euch ewiges Leben bringt. Für alle meine Worte gilt also: Ich sage euch genau das, was der Vater mir gesagt hat.«
Genau da distanziert sich Jesus aber von mancherlei, was im AT steht. Er richtet nicht, wie es doch sein "Vater" im AT tut. Er sagt aber, dass er im Auftrage seines Vaters handelt. Glaubt man seinen Worten, dann KANN das, was im AT steht, gar nicht Gottes Wort sein. Nicht zur Gänze.
Deshalb bleibe ich dabei, die Bibel wurde von Menschen geschaffen, die Botschaft der (Nächsten)Liebe im AT geht unter in einem Wust aus "Gesetzen", die Gewalt verherrlichen und Mord und Totschlag
Er distanziert sich von gar nichts. Er wird sogar (im Auftrag Gottes und nach seiner Weisung) das Gericht halten, wie ich geschrieben hatte (Matth. 25). Es steht in Joh. 5,24-30 u.a.:
"und er hat ihm (Anm.: Jesus) Vollmacht (oder: die Macht) gegeben, Gericht abzuhalten, weil er ein Menschensohn ist...
...Ich vermag nichts von mir selbst aus zu tun; nein, wie ich es (vom Vater) höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen (durchzuführen) suche, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.«
(Johannes 5,27+30)
Widerspruch? Nein, denn Jesus wird am letzten Tag (wenn er wiederkommt!) das Gericht halten. Als er aber auftrat, um das Evangelium zu verkünden, richtete er nicht, deshalb obige Worte. Denn er war (entsprechend der gen. Worte) von Gott
als Retter gesandt. Um allen
vor dem Gericht die Chance zur Umkehr zu geben.