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Gewalt in der Kindheit

Ragnarok

Mitglied
1.: Nein, der Missbraucher war ein fremder, der mit einer Gruppe von Kindern in einem Wald verstecken spielte. Ich wurde von meiner Sis da rein gezogen und weil so viele Kinder da waren, fühlte ich mich halbwegs safe. Die Kinder, die mit ihm suchen sollten, waren es natürlich nicht. Er hat mich Oral misbraucht, was mich heute noch anekelt und meinte er würde mir damit einen riesen Gefallen tun. Dabei hat er mir eine Menge schlimmer Dinge erzält, an die ich immer wieder denken muss, wenn ich intim werde. Meine sis hat uns "erwischt" und war plötzlich sauer auf mich, was seit dem alle auf mich waren. Ich wurde aus der Familie ausgegrenzt, wurde im Urlaub nicht mit genommen, ging zu Pflegeeltern, während meine sis immer mit kam.
Naja, ich war keine Ahnung, jünger als 6??? Und die vor mir 1-2 Jahre älter als ich. Meine ganze Family weiss davon, was meine Schwägerin mir einmal aufs Butterbrot schmieren musste, das war mir so wahnsinnig unangenehm!!!

Hallo,


Ich bin überzeugt davon dass jeder seinen Platz in der Welt finden kann..dafür muss man natürlich auch was tun, Leistung zeigen und auch genügend Mut zur Veränderung, ggf. einem Neuanfang haben.
Und natürlich seelischen Altlasten per Therapie und weiterer Maßnahmen loswerden.
Genau darum habe ich ein neues Studium angefangen, ich bin nach meiner Lehre in einen absolut tollen Job gekommen, der mir Leitung und Achtung gab, was mich total überfordert hat und hab da nach 1 Jahr aufgehört weil ich schwanger wurde. heute fühlt sich das eher an wie eine Flucht vor der Verantwortung, mich haben plötzlich Leute wahr genommen, das hat mich wahnsinnig beängstigt. Wir sind umgezogen, weg von den Schwiegereltern, die mich ebenfalls nicht geachtet haben, ich sie zu Ihrer Entschuldigung allerdings auch nicht, und wir sind zurück nach FL gezogen, wo ich in kleinen Nebenjobs total missachtet wurde, ich als Person in einem Männerjob und das als einzige Facharbeiterin, das wurde absolut nicht anerkannt. Auch da hätte ich mich durchboxen können, aber ich bin geflüchtet, wieder einmal. Jetzt habe ich ein Studium angefangen, Fashion Design, OH MEIN GOTT denke ich teilweise immernoch, aber hei, die Mädels sind keine Modetucken, die mögen sich, achten sich und tragen das nach Aussen. Dazu sind das so tolle Mädels, die mir auch Achtung entgegen bringen, die 15 Jahre älter und mit 100 Kg nicht grad Model norm ist.

Und denke bitte imme dran: kein Mensch auf dieser Welt hat so viel Macht über dich um dir dein Leben für immer zerstören zu können! Nicht einer und auch nicht hunderte und diese Täter (der Missbrauchstäter und dein Vater = 1 oder 2 Personen?) damals schon gar nicht, auch dein Vater nicht!

Mir Rachegedanken würde ich mich jedoch nicht lang aufhalten....du solltest den Kontakt zu deinem Vater eher meiden und zusehen wie du dir ein gutes Leben aufbaust..das ist immer die allerbeste Rache gegenüber solchen Typen ;)
Ich habe den Kontakt komplett abgebrochen und versuche nicht an Ihn zu denken, auch versuche ich, meinen Kids keine negative Gedanken mitzuteilen, damit sie, sollten sie ihn mal treffen, nicht voreingenommen sind.

Wie steht es mit dir? Bist du unabhängig von deinen Eltern und v.a. deinem Vater? Finanziell und emotional unabhängig? Wenn noch nicht solltest du hart daran arbeiten das zu werden, denn grad darin liegt die Wiedererlangung einer gewissen Würde mit begründet.
Leider sind wir nicht unabhängig, wohnen gegenüber von meiner mum, die von dem ganzen nichts gewusst haben will, aber auch ihr kann ich nicht verzeihen, jedenfalls nicht diese abgrenzung durch die Familie. Durch mein Studium sind wir einfach darauf angewiesen, dass sie uns hilft und zumindest unseren Kids tut sie gut.

Noch eine Frage dazu:



Wie alt warst du damals, wie alt war diese Psychologentochter und wer genau hat dich und diese Tochter missbraucht? War es dein Vater oder jemand anderes? Wurde der Täter jemals angezeigt und festgenommen?
Leider wurde der Dreckskerl nie gefasst, auch wenn ich meine, ihm noch einmal begegnet zu sein, er war auf Fahrrad und ich bin ihm schreiend nachgelaufen. Er war aber natürlich schneller und weg. Nein, er wurde nie gefunden.

Tyra

[/quote]
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo

vielen Dank für deine Auskünfte, so langsam kann ich deine Situation ein wenig besser einschätzen.

Noch ein paar Fragen: wurde denn damals zumindest Anzeige gegen unbekannt gemacht und gefahndet?

und: wieviele Kinder hast du und was ist mit Ehemann, Freund oder Partner?
Ich frage dass weil ich mir kaum vorstellen kann dass eine Partnerschaft es auf Dauer erträgt dass ein Missbrauchstäter bei jeder Intimität mit dabei ist (in deinen Gedanken) also ein offenbar bis dato zu wenig verarbeitetes Trauma lustbremsend wirkt und dir den Spass am Sex versaut..und deinem Partner damit ggf. auch. Auch schon deswegen wäre ne Traumatherapie sinnvoll...

Was deine Haltung zu deinem Vater angeht: ich will ehrlich sein, ich finde diese Haltung selbst gefährdend, auch deine Kids mit gefährdend und summa summarum unehrenhaft..Du schützt einen Täter nur damit deine Kinder gut von ihm denken? Wie schräg ist das denn? Meine Meinung: deine Kinder haben die Wahrheit verdient...grad deine Haltung führt immer wieder dazu dass Kinder nicht vor Menschen, die gefährlich sein könnten, mit denen was nicht stimmt, die Kindern ggü kein astreines Benehmen haben (was dein Vater nicht hat!) gewarnt werden...wie in schlechten krimis halt. Gewalt wird vertuscht und verharmlost nur um die Familienehre zu retten (die an sich nie existent war...da ein Gewalttäter sie zerstört hat...durch sein unehrenhaftes und verbrecherisches Verhalten dir ggü ) und das auf Kosten der Wahrheit und Ehre und Würde eines Opfers...
Hör also auf so unehrlich zu sein und rede (bei passender Gelegenheit und wenn Fragen kommen) offen und kindgerecht mit deinen Kindern..du brauchst keine Einzelheiten nennen, aber zumindest solltest du klarstellen, nicht verheimlichen, dass dein Vater kein guter Mensch war sondern gewalttätig, nicht gut zu dir, du ihn nicht magst und keinen Kontakt mehr zu ihm haben möchtest..PUNKT..damit kommen Kinder bestens klar...aber nicht mit einer Mutter die rumdruckst und krank wird durch so viel unterdrückte Wut und gerechten Zorn ggü ihrem Vater! Zu dieser Realität mit einem bescheuerten Vater solltest du offen stehen (tue ich auch..tut gut, man fühlt sich besser mit Ehrlichkeit), auch ggü deinen Kindern. Sonst bleibst du Opfer..denn Opferhaltung ist den Täter zu schützen und das tust du solange du ihn nicht als das darstellst was er in Wirklichkeit ist.
Abgrenzung ist hier wichtig und ein wichtiger Schritt ist dass du dich von deinem Vater und dessen Handlungen löst, ihn exponierst und eigenverantwortlich stehen läßt...anstatt in in dir zu halten indem du eure gemeinsame Wahrheit schweigend in dir verschließt und zu nah in dir behälst...Es sollte sone Art Vateraustreibung stattfinden...indem du sein wahres Gesicht outest...bzw. keine Scheu davor hast ihn als das zu sehen und darzustellen was er war/ist...= ein mieser gewalttätiger Vater eben, der dich nicht in Schutz nahm sondern erniedrigt und gedemütigt hat. Du solltest darüber mit jedem offen reden können, auch und insbesondere ggü deinen Kindern...so viel Vertrauen und Nähe solltest du zu deinen Kids schon haben.

Generell würde ich dir raten nach deinem Studium mal woanders nen Neuanfang zu machen...weiter weg von der Familie die dir so offensichtlich nicht gut tut....

und erneut: du brauchst dir zuliebe und auch um der Kinder willen umgehend psychologische Hilfe. Bei Depression psychiatrische Behandlung! Kümmer dich!

Tyra
 
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Ragnarok

Mitglied
Hallo

vielen Dank für deine Auskünfte, so langsam kann ich deine Situation ein wenig besser einschätzen.

Noch ein paar Fragen: wurde denn damals zumindest Anzeige gegen unbekannt gemacht und gefahndet?
Tyra
Ich war wirklich noch viel zu jung und wurde derart mit passiver Wut gestraft, dass ich mich nicht getraut habe zu fragen. Im Nachhinein sagt meine Mutter, dass es eine Anzeige gegeben hätte, mit mir hat jedoch nie jemand geredet.

und: wieviele Kinder hast du und was ist mit Ehemann, Freund oder Partner?
Ich frage dass weil ich mir kaum vorstellen kann dass eine Partnerschaft es auf Dauer erträgt dass ein Missbrauchstäter bei jeder Intimität mit dabei ist (in deinen Gedanken) also ein offenbar bis dato zu wenig verarbeitetes Trauma lustbremsend wirkt und dir den Spass am Sex versaut..und deinem Partner damit ggf. auch. Auch schon deswegen wäre ne Traumatherapie sinnvoll...
Tyra
Ich habe 2 Kinder, 3 und 6. Und unglaublicherweise bin ich seit 8 Jahren mehr oder weniger glücklich verheiratet. ich habe ein wahnsinniges Glück und Unglück mit meinem Mann, auf der einen Seite ist er eine depressive Mama gewohnt, wodurch er meine Stimmungsschwankungen, grad die Wutausbrüche, recht gut handeln kann. Auf der anderen Seite ist er eine unglaubliche Trantüte, dem das meiste gar nichts ausmacht, weil es an ihm vorbei geht. Und er steht darauf getriezt zu werden in dem Maße als dass es ihn motiviert. Wir haben wirklich unglaublich lange an dieser Beziehung gekämpft und sie hält eigentlich nur, weil er mich so unglaublich liebt und es mich immer wieder darniederwirft, so geliebt zu werden.
Rein Sexuell ist es schwierig, aber er ist da phlegmatisch, ganz Mann und kriegt nicht viel mit, was über seinen eigenen Trieb hinaus geht.
Ich habe ihm sehr früh erzählt was los ist, weil ich viele Beziehungen verloren habe, weil ich irgendwann ausgeflippt bin, ohne zu wissen warum. Richtig klar geworden ist mir meine Situation allerdings auch erst innerhalb der Sicherheit dieser Beziehung. Vorher hab ich das alles derart verdrängt gehabt, dass ich mich nur für vollkommen bekloppt gehalten habe. Ich habe Ihm unglaublich viel zu verdanken!
Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, da bin ich weinend aufgewacht und habe plötzlich wieder gewußt was passiert war. Im Traum hatte ich alles noch einmal durchlebt. Erst hab ich gedacht, jetzt dreh ich total ab, das kann nicht passiert sein, aber ich hab es ihm erzählt und er sagte, das würde alles erklären. Nach und nach kamen dann die Erinnerungen wieder. Wie ein Korken, der aus dem Hals des Gehirns gezogen wurde und es sickerte alles raus.

Was deine Haltung zu deinem Vater angeht: ich will ehrlich sein, ich finde diese Haltung selbst gefährdend, auch deine Kids mit gefährdend und summa summarum unehrenhaft..Du schützt einen Täter nur damit deine Kinder gut von ihm denken? Wie schräg ist das denn? Meine Meinung: deine Kinder haben die Wahrheit verdient...
Tyra
Hmm, ja, grad das Thema mein Vater finde ich unglaublich schwierig in Bezug zu meinen Kindern, der Kleine ist ja noch zu klein, Marie aber, die hat schon gefragt und ehrlich gesagt habe ich Ihr gesagt, das war einfach kein netter Mensch und den will ich nicht sehen. Das hat sie auch so geschluckt. ich würde meinen Kindern nur gerne ein schönes Bild von Ihrer Familie bewahren, grad weil die väterlicherseits unglaublich liebevoll miteinander umgeht, ganz im Gegenteil zu meiner. Nichts desto trotz kann ich in meiner Familie nicht offen über meinen Vater reden, er wird da so verherrlicht und ich bin die jüngste von 4 Kindern, da werde ich eh immer so behandelt, als wäre ich nur ein dummes Kind, obwohl ich 34 bin!
Nichts desto trotz, ich würde niemals!!! meine Kinder mit meinem Vater oder meinem Bruder oder dessen Familie alleine lassen!!!

Generell würde ich dir raten nach deinem Studium mal woanders nen Neuanfang zu machen...weiter weg von der Familie die dir so offensichtlich nicht gut tut....
Tyra
Das planen wir auch! Wir wollen unbedingt nach DK, wo ich momentan auch studiere. Alleine aus dem Gefühl der Sicherheit heraus, auch wenn ich FL liebe, ich fühl mich hier immer unsicher.
Es ist allerdings nicht hier sondern in Nordfriesland passiert!

und erneut: du brauchst dir zuliebe und auch um der Kinder willen umgehend psychologische Hilfe. Bei Depression psychiatrische Behandlung! Kümmer dich!
Tyra
Ich weiß, danke nochmal für den Hinweis, ab und zu brauche ich die Bestätigung, dass ich nicht nur über reagiere, dieser Satz, Du wurdest ja nicht verletzt, hängt so tief fest, das ist fast das schlimmste. Ich fühl mich so..... albern.... Ich glaube, ich werde morgen die Uni schwänzen und mich beim Frauen Notruf melden. Bei meinem Hausarzt war ich wie gesagt, der hat sich das alles angehört und wollte mir nur eine Spritze geben. Hat mich dann zu einem Neurologen geschickt, der meinte, er könne mir nur in Notsituationen helfen und hat mich vor die Tür gesetzt. Das verletzt so tief, dass nur der Anruf bei einem Arzt jetzt schon körperliche Schmerzen hervorruft.

Danke nochmals für Deine ehrliche einschätzung, grad im Bezug auf meinen Vater, ich will nicht, dass meine Kinder wissen, dass jemand aus Ihrer Familie so etwas tut, aber natürlich will ich auch dass sie wissen, dass es böse Menschen gibt. Oh Mann, das ist wirklich schwierig.
Einmal habe ich meinem Vater es an den Kopf geworfen, die ganze schote, vor seiner damaligen Freundin, die total ausgerastet ist und mich als Lügnerin beschimpft hat, aber meine Schwester stand daneben und hat meine Seite bestätigt. Trotzdem sagt er nur, das ist nie passiert und ich lüge nur.

Was für eine Sch....

Danke

Ragnarok
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hi,

blöd dass man nie mit dir drüber geredet hat...das belastet ein Kind gewiss mit Schuldgefühlen oder dem Gefühl was Schlimmes getan zu haben...da haben deine Eltern echt gepennt und versagt würde ich mal sagen.

was ich nicht kapiere ist warum es dich so niederwirft wenn dein Mann (= eine Trantüte??) dich so liebt? Weil du denkst dass du dieser Liebe nicht wert bist? Sei bitte nicht so bescheiden..du solltest dir ruhig mal nen Brad Pitt wert sein ;)

Diese lange Verdrängung hat dir nicht gut getan....auch in Sachen Sex nicht. Solange du verdrängst gehört dein Körper irgendwie eher immer noch ein stückweit dem Täter....solange das Trauma dich und dein Leben zu sehr beherrscht, herrst die damalige Tat...dagegen solltest du per Therapie aktiv angehen.
Es ist nicht in Ordnung wenn du dich zur Triebbefriedigung deinem Mann hingiebst wenn du selbst gar keine Lust hast, damit vergewaltigst du dich dann nur selbst....du solltest also darauf achten und keine Lüge leben oder lieben..auch beim Sex nicht. Dafür kämpfen dass du mal wieder Spass dran hast...

Mit einer Familie die einen gewalttätigen Vater verherrlicht redet man nicht...du solltest dir das verbieten..es bringt auch hier nix ne Lüge zu leben. Wenn dann ehrlich CONTRA geben und das Märchenbild vom guten Papi mal auf den Boden der Tatsachen runterholen, auch wenn du dich dabei unbeliebt machst in dieser "Familie". Realitätstraining und Ehrlichkeit sind wichtig in einer Familie...Ehrlichkeit sollte einen wichtigen Wert im Familienleben darstellen, sonst wird das ganze Familienkonzept irgendwo wertlos und lediglich zu einer Lüge...einer Farce.
Und wieso sollte es für deine Kids das Familienbild oder Vaterbild von ihrem liebevollen Vater zerstören wenn du nen weniger liebevollen Vater hattest? Deine ganze Generation hatte in der Regel weniger liebevolle Väter...die waren total anders erzogen worden und hatten den Krieg mit erlebt etc...also ihr Trauma und nen Schlag weg von Hitlers Konzept etc Schlagen galt in vielen Familien (ca. jeder 3ten Familie als legitimes Erziehungsmittel......das ist oft heute auch so bis auf wenige Ausnahmen. Deine Kids sollten über sowas Bescheid wissen...dann wissen sie ihren guten Vater umso mehr zu schätzen. Du solltest aufhören dich da für deinen Vater zu schämen!
Und DEN liebevollen Vater gibt es nicht...Schluss mit Märchenstunde.....bzw grad Märchen zeige ja oft ein realistischeres Menschenbild als das was du derzeit deinen Kindern bietest.
Wenn du Kindern vermittelst, dass alle Menschen, Männer und Papis per se gut sind sind sie leichte Beute für die "bösen" Jungs..die richtig Bösen...denke daran. G

Wie du von dieser Familie behandelt wirst bestimmst du allein...wenn du ohne große Wiederworte wie ein Kleinkind alles schluckst was man dir da bietet und an deren Vorgabe eines verlogenen Familienbildes durch Schweigen mit laborierst....dann wirst du automatisch auch wie ein Kleinkind behandelt...ändere also dein Verhalten, werde mal erwachsen und ehrlicher, steh deine Frau und auch zu deiner Meinung.
Und: mehr Abstand zu dieser Familie..vor allem innerer Abstand..was neben der Traumaverarbeitung weiterer Zielpunkt deiner Therapie sein sollte.

Das mit dem Frauennotruf ist ne gute Idee..solltest du tun. Lass dir Adressen von guten Therapeuten geben und dich mal beraten.

Und den Hausarzt solltest du ggf wechseln..generell sind Hausärztinnen eh oft besser und sozial fitter drauf. Ich habe für mich ne Hausärztin fürs Zuhören und eine fürs Rezepteschreiben...Die fürs Rezepteschreiben ist im Zuhören auch nicht so gut....halt Standard.

Deinem Vater vor seiner Freundin zur Aussprache zu bewegen war nicht grad geschickt...klar dass er geleunget und dich beschuldigt hat...zwar nicht richtig von ihm, aber reine Selbstverteidigung und nachvollziebar. Eine Aussprache zusammen mit einem Therapeuten wäre da wesentlich sinnvoller...falls dein Vater überhaupt dazu bereit wäre, was ich bezweifle.

Deine Kinder sollten wissen dass in jeder Familie schlimme Dinge passieren können...du solltest sie nicht belügen..irgendwann später wird garantiert alles rauskommen...und dann stehst du doof da und deine Kinder werden zu Recht kritisieren dass du sie belogen und ihnen einen vorgemacht hast.
Du scheinst wenig Ahnung von Kindern zu haben und unterschätzt deine Kids...als meine Nichte 3-4 jahre alt war haben wir bereits über den Tod philosophiert und sie wusste auch dass ihr Opa (also mein Vater) kein besonders netter Vater gewesen war...sachlich und kindgerecht erklärt ist das sehr leicht für Kleinkinder zu verstehen. Sie hatte nie Angst vor ihrem Opa da wir ihr erklärt hatten, dass er sich heute sehr verändert hat, zum Positiven hin, was tatsächlich der Fall ist...nachdem ich damals einige Erziehungsmaßnahmen und neue Verhaltensregeln in die Familie eingeführt hatte. So regelt man diese Dinge erwachsen und würdig. Nicht indem man wie ein Kleinkind ängstlich schweigt und sich duckt und ja und Amen zu allem sagt was einem an Meinung vorgesetzt wird.

Das du dich davor scheust offen zu deinen Kindern zu reden zeigt mir dass du dich immer noch nicht gelöst hast...immer noch zu stark mit deiner alten Familie identifizierst...das ist nicht gut für dich und auch nicht deine Kinder. An sich ist die Sache überhaupt nicht schwierig..aber du machst sie kompliziert indem du zu viel verbirgst...zu unehrlich bist..und das baut Druck auf der an sich nicht nötig wäre.

Viel Erfolg beim Frauennotruf..ich denke damit bist du auf dem richtigen Weg!

Tyra
 
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Ragnarok

Mitglied
Hallo Tyra,

ich weiß, ich bin keine perfekte Mum, aber meine Kids sind 3 und 6, kennen den tod auch, da die Uroma gestorben ist und ich bin eine sehr offene mum. Nur bin ich dagegen unnötig viel Last auf meine Kinder abzuwälzen. Meine Tochter WEIß dass das Leben auch Schattenseiten hat, ist selbstbewusst, nimmt nicht alles hin und hinterfragt. Ich finde, Du wirst etwas zu persönlich in Deiner Antwort!
Und wer zur Hölle sagt eigentlich dass mein Mann nicht aussieht wie George Clooney??? Ich bin nur realistisch und kenne auch SEINE Schattenseiten, die die meinen nur irgendwie ergänzen. Und wenn ich sage, mein Mann ist ganz Mann was sein Trieb angeht, dann sage ich nur, dass er es nicht vor mir versteckt, mich fragt ob es ok ist auch mal selber Hand an zu legen um mich nicht zu zwingen, aber doch ein sexualleben zu haben. Gerade was das angeht, lasse ich mich zu NICHTS zwingen! Ich finde es verabscheuenswürdig!!! sich und seinen Körper zu erniedrigen indem man sich jemandem so unterwirft, es sei denn, es ist ein Fetisch oder eine Vorliebe, aber um zu gefallen NIEMALS!!!
Tut mir leid das sagen zu müssen, mein Mann ist nun einmal toll!!!
Er sieht gut aus und nimmt Rücksicht, was aber auch ein harter Weg war bis hierher. Nur weil ich eine Vergangenheit habe in der ich sexuell Missbraucht wurde, heißt es nicht, dass ich andauernd an den Mistkerl denke, wenn ich mit meinem Mann schlafe!!!
Das sind 2 paar Schuhe..........
Ich weiß dass es mir nicht gut geht, aber ich bin zu intelligent um nicht auch zu wissen wo meine Grenzen sind.
Aaarghh....
:mad:
 

Ragnarok

Mitglied
Und ich bin aufbrausend und launisch, aber NIEMAND kritisiert mich als mum oder meine eigene Familie, DAS ist mir absolut heilig, denn das ist das einzige, was mich in diesem Leben überhaupt noch aufrecht hält....
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Danke nochmals für Deine ehrliche einschätzung, grad im Bezug auf meinen Vater, ich will nicht, dass meine Kinder wissen, dass jemand aus Ihrer Familie so etwas tut, aber natürlich will ich auch dass sie wissen, dass es böse Menschen gibt. Oh Mann, das ist wirklich schwierig.
Hallo Ragnarok,

wie Tyra bereits sagte, geh ehrlich mit deinen Kindern um. Kinder lesen Emotionen und sie werden immer die Diskrepanz zwischen deinen Worten und deinen Gefühlen spüren.

Das schürt Angst und Misstrauen.

Familiengeheimnisse sind gerade für Kinder sehr belastend. Sie spüren die Gefahr, wissen aber nicht, woher sie kommt. Das kann im Zweifelsfall so weit gehen, dass die Kinder deine Emotionen ausleben, plötzlich difuse Ängste entwickeln, krank werden.

Ich kenne das von einer Freundin, deren Sohn völlig aus dem Ruder gelaufen ist, weil er ständig spürte, da ist irgendwas und er geriet völlig außer Kontrolle, weil an ihn widersprüchliche Signale weitergegeben wurden. Leider musste erst das Jugendamt eingreifen und meine Freundin zu einer Therapie verdonnern. Das hat ihr sehr geholfen und sie hat viele Erziehungsfehler begriffen. Aber da war ihr Sohn schon drogenabhängig und lebte auf der Straße. Heute, nach vier Jahren Odysee und auch einem Gefängnisaufenthalt, ist er endlich in einer Maßnahme.

Ich will dir keine Angst machen. Jede Beziehung ist natürlich anders. Aber ich möchte dich schon darauf hinweisen, dass die Kinder Lügen spüren.

Kinder haben noch so offene, feine Antennen.

Wenn sie Signale bekommen und man ihnen immer wieder sagt, da ist aber nichts, dann geht es ihnen wie dir. Sie fangen an und zweifeln an sich selbst. Ein Familiengeheimnis zieht oft einen Knacks im Selbstbewusstsein nach sich.


Noch eine Frage hätte ich für dich. Denk mal darüber nach, ob die Trantütigkeit deines Mannes für dich auch mit ein Hinderungsgrund ist, dass du zu einem Therapeuten gehst. Solange du nichts änderst, funktioniert eure Beziehung. Aber was, wenn plötzlich diese Eigenschaften von ihm nicht mehr gebraucht werden?

Wie ändert sich dann eure Situation?

Das klingt so, als wollte ich dich abhalten vom Therapeuten :D. Nee, ganz im Gegenteil. Ich dachte nur gerade, ob du unbewusst vielleicht davor Angst hast und es deswegen auch so schwer ist.

Der Zustand ist zwar grad schlimm, aber auch irgendwie stabil. Weißt du, was ich meine und da bekommt man manchmal Angst etwas zu ändern. Weil man weiß ja nicht, wie es ist, wenn die Dinge besser werden. Also lieber den bekannten Schrecken als das unbekannte Glück.

Ich habe so was auch lange Zeit betrieben und versucht den Status Quo zu erhalten. Eben aus Angst, dass es noch schlimmer kommen könnte. Aber letztendlich ist es dann so, dass man einen kleinen Schritt macht und erst mal ändert sich gar nicht soooooo viel, aber man hat wieder ein bisschen neuen Mut und kann dann den nächsten Schritt viel leichter machen.

Zuerst mal wird sich nichts ändern, wenn du zur Beratungsstelle gehst ... nur vielleicht die Richtung deiner Gedanken :p.


Tuesday
 

Knuddel1234

Mitglied
Hallo Ragnarok,
ich kenne auch so eine Frau die sowas wie du durch gemacht hat. Such dir hilfe bei einem Speziallisten der Erfahrung mit Borderline hat,
Alleine kommst du da nicht mehr raus sondern es wird immer schlimmer. Irgend wann fängst du an, die Menschen die dich lieben zu verletzen, das ist dann der Anfang vom Ende. Schau auch hier mal nach berichten über Borderline. Ich hoffe es ist noch nicht zuspät. Alles liebe Knuddel1234
 
C

celeste

Gast
liebe ragnarok ,
es tut mir sehr leid ,was dir wiederfährt ....+ ich möchte mich tuesday + tyra anschließen bei den worten die sie dir senden .....+ sei nicht vergnatzt ,wenn sie etwas deutlich machen ,was du in deinem leid evtl. übersiehst .
ich wünsche dir
die kraft + den mut des universums
+ vor allem gelassenheit
herzlichst
die ....celeste
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich wollte dich gewiss nicht kritisieren sondern habe lediglich mal einige Gedanken in den Raum gestellt. Untherapierte Missbrauchsopfer neigen sehr häufig dazu devot zu werden, oder im Leben auf zu viele Ansprüche (unbelasteten Sex z.B) zu verzichten. Durch den Missbrauch ist das Selbstwertgefühl i.d.R geschädigt und erfordert harte Aufbauarbeit damit man auf weitestgehend normale Weise Beziehungen zum Selbst, eigenen Körper aber auch anderen Menschen und auch Männern aufbauen kann. Ich wollte dich natürlich nicht in einen Topf mit allen Missbrauchsopfern werfen. Jeder verarbeitet anders..einige stecken viel weg und gehn von sich aus ziemlich unbelastet ihren Weg weiter durchs Leben. Wenn dein Sexleben also bis auf wenige Ausnahmen weitgehend erfüllt ist und du auch in der Regel (bis auf wenige Ausnahmen mit flashbacks...die jedoch therapeutisch behandelt werden sollten) Spass dran hast ist ja alles in Ordnung.
Was ich mich jedoch frage ist was genau du damit meinst dass dein Mann ganz Mann ist was sein Triebleben angeht?...was macht da einen Mann zum Mann? Das er schnell zum Schuss kommen will und das Vorspiel und dich bei seiner Triebbefriedigung vernachlässigt? Oder das er allein bestimmt wie es abläuft beim Sex? oder dass er öfter Sex will als du? Ich verstehe diesen Punkt an sich noch nicht so ganz. Kein Mann ist da an sich wie der andere..einige sind sensibler und gehen auf die Frau ein, andere sind grob und denken nur an sich...generell im Leben und auch beim Sex. Insgesamt kann und sollte man seinen Sexpartner ja auch ein wenig auf die eigenen Bedürfnisse zurecht erziehen...ich jedenfalls mache das und zwar ziemlich erfolgreich....gegenseitige Anpassung ist ja normal und Sex ist ja auch nicht gleich Sex..es gibt guten und es gibt miesen Sex. Wie das bei dir ist weisst du allein..ich hoffe du bist selbstbewusst genug guten Sex und einen regelmäßigen Orgasmus zu fordern?....sowas kann man ja für sich organisieren und ein guter Partner wird freudig und schwanzwedelnd mitmachen ;) hihi...da meldet sich mal wieder das kleine Luder in mir...naja genug zu diesem Thema, ich will hier nicht weiter einen auf Erika Berger machen.

Ich verbleibe in Bezug auf deine Kinder bei der Ansicht dass du offen und ehrlich auch in Bezug auf deinen Vater mit deinen Kindern umgehen solltest. Ist halt nur meine persönliche Meinung, da du ja von Würde sprachest bzw. schriebest mit der Fragestellung wie man diese wieder erlangen kann und ich wenig Würde in Unehrlichkeit und Heimlichkeit sehe, sondern eher Würde und Selbstbewusstsein in einer aufrechten und v.a. aufrichtigen Haltung (ohne dabei rachemäßig fies oder überdramatisch drauf zu kommen natürlich) sehe. Im Grunde würde deine Kids die Wahrheit (auf sachliche, kindgerechte Weise serviert) kein bisschen belasten...es belastet ggf. eher dich ihnen die Illusion einer perfekten WElt oder von einem perfekten lieben Opa oder so zu rauben?? Ich halte nix von Familiengeheimnissen und davon Kinder Flausen und Illusionen oder unrealistische menschenbilder (vom Gutmenschen oder Gutopa) in den Kopf zu setzen. Denn Kinder werden erwachsen und werden dir später vorwerfen dass du so unehrlich zu ihnen warst..irgendwann erfahren sie die Wahrheit wahrscheinlich ja doch..und besser wäre es wenn du sie ihnen (bei passender Gelegenheit irgendwann...nur nicht zu lang aufgeschoben) vermittelst....das wäre ....würdevoller.

Wie Tuesday richtig schrieb spüren Kinder ohnehin alles (sind kleine Weltmeister der Beobachtung)...deine Unsicherheiten, Ängste und auch in Bezug auf dein Verhalten zu deinem Vater....und wenn sie dein Verhalten nicht deuten können bringt das viel Unruhe und Stress in ihre kleinen Seelen...ich frage mich: muss das sein?
Letztlich ist es jedoch deine Entscheidung wie du mit deinen Kindern umgehst, du musst ja auch die Konsequenzen tragen, also will ich mich da auf keinen Fall einmischen.
Du hast natürlich das Recht deine Fehler zu machen....nobody is perfect und jeder macht so seine Fehlerchen. Ich bezweifle nicht dass du eine gute Mutter bist auch wenn du in diesem Punkt unehrlich ggü deinen Kids bist bzw. bis jetzt warst..was sich ja wahrscheinlich ohnehin irgendwann (ob du willst oder nicht...denn mit der Wahrheit verhält es sich wie mit Wasser...es mag lange Zeit unter der Oberfläche gehalten werden findet jedoch früher oder später immer wieder nen Weg nach oben..was man nicht aufhalten kann) ändern wird..sei es veranlasst durch die Verwandten (deine Schwester = die Tante der Kids weiss ja auch Bescheid..habt ihr ne Absprache dass sie nie mit deinen Kids ehrlich drüber redet oder wie regelt ihr das Geheimnis um den Opa?) oder die Kids selbst oder sei es durch dich.
Wie oben geschrieben sind das nur mal ein paar Gedanken zum Thema Ehrlichkeit, Kindererziehung und Familiengeheimnissen. Ich bin Kriminalautorin und baue aus solchen Unehrlichkeitskonstellationen Dramen..so wie sie manchmal in der Realität vorkommen, wenn Menschen zu wenig direkt und offen sind und mit Geheimnissen zu sehr aneinander vorbei leben....gewiss geht mir da ein wenig die Fantasie durch...ich hoffe sehr dass in deiner Familie alles weiter undramatisch abläuft. Ich bin mir sicher dass du deinen Weg schon finden wirst.

Zu deiner allgemeinen Unruhe oder deinem Umwohlbefinden würde ich dir erneut raten so schnell wie möglich therapeutisch ran zu gehen.

Viel Erfolg weiterhin!
Tyra
 
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