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Gewalt in der Beziehung!

  • Starter*in Starter*in koga
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    gewalt
K

koga

Gast
Kurz zu meiner Person: ich bin 35 Jahre, geschieden und Alleinerzieherin von 3 Kindern. Seit fast zwei Jahren lebe ich in einer Beziehung mit einem Mann der mir anfangs alles verkörperte das ich mir schon immer wünschte. Ein Mann der mir Aufmerksamkeit gab, der mir sagte, dass er mich liebe, dass ich die tollste Frau wäre. Nach und nach kam ich drauf, wie dominant er ist. Er möchte bestimmen was ich denke, wann wir miteinander schlafen, wie ich mein Leben am besten lebe. Er hatte nie eine Beziehung die länger als 2 Jahre andauerte. Nach ca. 1 Monat unserer Beziehung fing er an, mich zu "schubsen". Er meinte nur, ich mache ihn so aggresiv durch meine Sturheit und meine Eifersucht (was ich wirklich bin), dass er in dem Moment gar nicht anders handeln könne. Am schlimmsten ist es, wenn er getrunken hat. Er fängt Diskussionen an, die in Wirklichkeit keine sind. Da ich aber vom Wesen her eine eher selbstbewusste und unternehmunglustige Frau bin/war, gibt ein Wort das andere und die Situation eskaliert. Erst vorgestern hat er ein Glas zerschlagen,mich in die Scherben gestossen, mich an den Haaren durchs Zimmer geschleift und mir gedroht, wenn ich schreie .- bringt er mich um. Und das schlimmste daran ist, dass er es immer wieder schaft, mir die Verantwortung für sein Handeln zuzuschreiben. Ich hätte ihn ja so provoziert. Ich fühle mich so hilflos - ich bin eine intellegente Frau - ich weiß, dass ich die Beziehung beenden MUSS - aber ich schaffe es nicht. Warum?????????? Wer hat Tips wie ich aus diesem Dilemma herauskomme. Wir leben nicht zusammen, weil er sein eigenes Leben "behalten" will und ihm meine Kinder zuviel sind, meine "Unordentlichkeit", usw. Liebe ich ihn? Ich weiß es nicht!!! Wo setze ich an? Was soll ich tun. Ich bin tiefst verzweifelt. Ich sehe keinen Hoffnungsschimmer, ich hab nicht den Mut es zu beenden. Wie kann ich diesen Mut fassen. Ich habe Angst vorm Alleinsein, habe Angst mir letztendlich die Schuld am Scheitern zu geben. Wer kann mir sagen, wie ich mich verhalten soll?
 
Hallo,

kann dir nur raten, ganz schnell die beziehung zu beenden und mit deinen kindern auszuziehen.
weiter oben kannst du meinen leidensweg mit meinem mann nachlesen.
lasse es nicht soweit kommen.

LG
Michaela
 
Hallo Koga!

Vielleicht kann ich Dir hier keine große Hilfe sein. Aber ich möchte dennoch sagen, dass ich es entsetzlich finde, was viele (Frauen) mit sich machen lassen.
Ist für mich wirklich nicht nachvollziehbar, dass die Angst vorm Alleinsein so groß sein kann, dass man die eigene Würde aufgibt.

Ich denke, ich verstehe schon, dass es leichter ist, eine Tür zu verschließen, als ein Herz. Aber überlege Dir bitte, ob das wirklich noch was mit Liebe zu tun hat, was Dich mit ihm verbindet.

Der „Traummann“, der sich als Gewalttäter entpuppt.....?

Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten für Dich:

Entweder, Du machst das „Spiel“ noch eine Weile mit, lässt Dir weiter weh tun, fällst auf seine Entschuldigungen rein und verlierst noch ganz Dein Gesicht vor Dir selbst und Deinen Kindern.

Oder Du rettest Deine Würde und Deine Gesundheit und gibst vielleicht einem Mann eine Chance, der das, was er sagt auch meint.

Ich kenn auch aus meinem Umfeld Beziehungen, die auf Angst basier(t)en. Und alle nahmen ein böses Ende, weil sie aufrechterhalten wurden!

Fühlst Du Dich ohne Partner nicht wertvoll genug? Oder meinst Du, dass man mit 35 in „festen Händen“ sein sollte?

Verschwende nicht Deine wertvolle Zeit mit Menschen, die es nicht wert sind!!!

Viele Grüße

Marcus
 
"fing er an, mich zu "schubsen". Er meinte nur, ich mache ihn so aggresiv durch meine Sturheit ..., dass er in dem Moment gar nicht anders handeln könne. Am schlimmsten ist es, wenn er getrunken hat. Er fängt Diskussionen an, die in Wirklichkeit keine sind. Da ich aber vom Wesen her eine eher selbstbewusste und unternehmunglustige Frau bin/war, gibt ein Wort das andere und die Situation eskaliert. ... Und das schlimmste daran ist, dass er es immer wieder schafft, mir die Verantwortung für sein Handeln zuzuschreiben. Ich hätte ihn ja so provoziert.

Hallo Koga!
Deine Erzählungen zu lesen, ist für mich fast, als wäre es meine eigene Situation.

Ich bin 34, seit letztem Jahr mit meinem Mann verheiratet - erst seit 2,5 Jahren mit ihm zusammen (nach der Trennung eines Mannes, für den ich nur ein Vorzeigepüppchen war, Familie etc. wollte dieser nicht). Mein jetztiger Mann hat mir mit Worten die Sterne vom Himmel geholt. Endlich hatte ich all dieses, wonach ich mich so sehnte: Beachtung, Fürsorge, Familiensinn, Zuneigung.

Leider ging dieses damals auch recht schnell in andere Bahnen: Mir wurde vorgeschrieben, dass ich nur an 2 - 3 Tagen die Woche zum Sport oder mich mit Freundinnen treffen dürfe, usw. Wenn ich nicht so reagierte oder handelte, wie er es erwartete, hat er so lange auf mich eingeredet, mich wild beleidigt und beschiimpft, oft genug eingesperrt und ist sogar mehrmals handgreiflich geworden.

Warum macht man das alles mit bzw. heiratet so einen Menschen dann überhaupt (er hat mich schon vorher angefasst, war auch bereits 2 x krankgeschrieben, weil ich nicht mehr laufen konnte nach einer Handgreiflichkeit)? Ich habe immer wieder ein Auge zugedrückt, habe mich an dem "Guten" in unserer Beziehung festgehalten - nur, damit ich später auf's Neue enttäuscht wurde.

Auch er versteht es sehr gut, seine Reaktionen allein meinen Unzulänglichkeiten (Verbohrtheit, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle; nach einer Auseinandersetzung nicht gleich auf ihn zugehen können, etc) zuzuschreiben. Meine + auch seine Eltern sind da leider keine Hilfe. Ich habe leider einige gescheiterte Beziehungen hinter mir, habe vermutlich nicht das beste Händchen bei meiner Wahl. Von meinem Vater musste ich mir sogar sagen lassen, ich solle überlegen, ob es überhaupt noch einen Mann für mich gibt!

Ganz ehrlich: Dann doch lieber gar keinen Mann als ein solches Leben! Willst Du Dich ewig quälen oder nicht mal wieder endlich durchatmen können? Ich hatte genau dieses Gefühl gestern abend, nachdem ich mich einer Freundin anvertraute.

Mein Problem ist nicht, dass ich nicht allein leben will bzw. kann. Es ist eben meine Wohnung, in die er mit eingezogen ist und ich habe Haustiere, die ich nicht einfach zurücklassen will. Er weiß, dass ich nicht gehen kann - nach allem, wie hart es für mich war, überhaupt diese Wohnung nach der Trennung davor und somit ein neues Leben aufzubauen. Dieses nutzt er gnadenlos aus. Er verlangt sogar Geld von mir, damit er gehen kann - mit welchem Recht?

Was kann ich tun, damit er die Wohnung verlässt? Egal was ich mache, ich muss leider immer mit den schlimmsten Reaktionen rechnen, habe sogar öfter das Gefühl, dass er wie besessen von mir ist (das mag sehr blöd klingen, aber was sonst rechtfertigt diese Kurzschlussreaktionen, die ich hier nur vage angeschnitten habe?).

Meine Freundin hat mir gestern Mut und vor allem Hilfe zugesprochen. Sie will sich für mich informieren, was ich tun kann, um hier weiterzukommen. Ich kann einfach nicht so weitermachen, es frißt mich auf und alleine schaff ich es leider nicht.

Vielleicht können wir uns ja gegenseitig Mut zusprechen oder auch helfen?

LG
Vienne
 
hallo vivienne,

vielen dank für deine nachricht. ich bin gerade in der arbeit und werde dir später auf alle fälle ausführlich zurückschreiben. es tut so gut, wenn man plötzlich spürt, dass man nicht alleine ist. liebe grüße einstweilen!
 
Hallo liebe Koga,liebe Viennen,
ich selbst habe zweimal Gewalt in meiner Partnerschaft erlebt und ich verstehe bis heute noch nicht warum ich ihn nicht verlassen habe.Er hat beides mit Alkoholeinfluß getan was aber keine entschuldigung ist.Heute trinkt er nichts mehr,seit über einem jahr und hat sich wirklich in allen Punkten geändert.Dennoch bleibt die Angst und der Schmerz der Hilflosigkeit.Da ist immer das Gefühl von Angst.Mit jedem Schlag in mein Gesicht,mit jeder Beleidigung verlor er ein Stück meiner Liebe.Warum geht man dann nicht von diesem Menschen weg...
Ich glaube das wir noch nicht richtig verstanden haben was diese Männer uns angetan haben.Irgendwann werden wir Morgens wach und wissen das wir gehen und allein leben möchten.Ohne Angst.Ich glaube nicht das wir es jemals verzeihen können,wenn es wie in meinem Fall auch nimmer vor kommt.Was hoffentlich so bleibt.Seit diesem Tag leide ich still vor mich hin.Ich bin so inendlich traurig das er mir das angetan hat.Vor ein paar Tagen habe ich etwas von einer Dagmar Minor gelesen,was mich zum weinen brachte!

FOLTER
"Das Gesicht im Spiegel kann unmöglich das meine sein.
Ich möchte vor grauenhaftem Entsetzen laut schrei`n.
Doch kein Ton traut sich aus meiner geschockten Selle raus.
Sie will das nicht fassen,will nicht versteh`n.
Wie kann dieses unerkenntliche Wesen jemals wieder wie früher aussehen?
Aus einem unförmigen Fleischklumpen starren mich blauunterlaufene,blutig geschwollene Augen ohne jedes Leben ungläubig an,
denn mich folterte nicht irgendein Fremder Mann.
Ausgerechnet der,der behauptet,mich zu lieben,hat mir das angetan."
*****************************
Als ich das las weinte ich bitterlich und fragte mich WARUM?Warum wurde mir das angetan?Ich finde keine Antwort....
Gewalt in der Partnerschaft,immer noch ein bagatellisiertes alltägliches Verbrechen!Einer dieser gewaltätigen Männer schrieb das dazu:

"Du sollst so werden,wie ich Dich will,
vergessen,wer Du wirklich bist,
und Du darfst vor allem nicht merken,
wer ich bin."

Ich hoffe wir alle finden bald einen Weg den das was man mit uns macht oder getan hat haben wir nicht verdient.Ich bin sicher jeder von uns ist ein wunderbarer Mensch.Ich denk an Euch.Alles Liebe und paßt auf Euch auf,Struwelliesche
 
Hallo Struwelliesche, Du zitierst so schön:

"Du sollst so werden,wie ich Dich will,
vergessen,wer Du wirklich bist,
und Du darfst vor allem nicht merken,
wer ich bin."

Ich selbst habe das schon oft am eigenen Leib erfahren und mir die Frage gestellt: Will und kann ich das denn überhaupt??

Du fragst, ob diese Angst jemals vergehen kann? Kann Dir nur aus meiner Sicht berichten dass - selbst wenn längere Zeit nichts passiert - diese Angst leider immer wieder dann hochkommt, wenn sich eine "vertraute" (für Schmerz verantwortliche oder einleitende) Situation ergibt. Du selbst bist dann die Dumme, weil Du zurückzuckst, wenn Dein Partner - weil er vielleicht nur gestikuliert - mit der Hand in die Nähe Deines Gesichtes kommt. Das als Beispiel. Du darfst Dir dann anhören "Habe ich Dir nicht bewiesen, dass ich das nicht mehr tue, warum kannst Du das alles nicht vergessen, Du willst es doch gar nicht, Du willst doch Streß", usw.

Jetzt lach mich aus: Immer wenn es bei uns etwas lauter zugeht, gehe ich und hole meine alte Brille hervor. Krank oder? Bloß dass der Brille nix passiert... Willst Du Dich ständig innerhalb so engen Bahnen bewegen: Bloß nix Verkehrtes tun oder sagen?

Mein Mann hat sich nach dem ersten schlimmen Übergriff auch vorgenommen einen bestimmten Alkohol nicht mehr zu trinken (davon hatte er an diesem Abend viel zu viel). Das hat dann gehalten, bis er sich sagte "er sei ja nicht mehr gefährdet, er hat ja bewiesen, dass er es kann". Leider hat er mir danach auch mehrere Male bewiesen, dass er genau das nicht einhält und daran ist nicht immer nur der Alkohol schuld. Der wird leicht zum Schuldigen gemacht, damit ist der Schuldige selbst - sprich der Mann - nämlich entlastet!

Jetzt aber zum eigenen Thema, das geklärt werden sollte: Ich selbst habe über 2 Jahre gebraucht, nachdem das passiert ist, bis ich mich endlich mal durchgerungen habe, mich dagegen zu wehren und es abzustellen. Immer wieder habe ich den nächsten Morgen abgewartet, dann war die Situation entspannt(er) - also, warum soll man sich sorgen - ist doch alles gut. Leider nicht, jedenfalls nicht, bis es wieder passiert. Habe aus dem Internet nützliche Seiten als PDF kopiert, kann ich Dir auf Wunsch gern schicken (bitte mail mir dann Deine Mailadresse, musst meinen Namen oben links anklicken). Daraus geht hervor, dass der, der einmal geschlagen hat, es immer wieder tun wird. So schlimm das klingt, ich habe es jetzt endlich kapiert und will was dagegen unternehmen.

Der Weg ist mehr als schwer, zumal meine Eltern den armen Schwiegersohn mehr schützen als die eigene Tochter! Aber es gibt ja zum Glück noch gute Freunde und mein Bruder steht auch hinter mir!

Bitte mache Dir auf jeden Fall Gedanken, ob Du mit der Angst leben kannst oder wenn Dir wirklich noch so viel an ihm liegt, das heißt, wenn die Gewalt noch nicht Deine Liebe zerstört hat, dann versuche es mit einer Therapie. Die sollten am besten wissen, was für Dich gut ist. Ich selbst bin leider weit darüber hinaus, ich möchte endlich wieder meinen Frieden - allein.

Lieber Gruss und ich werde wohl hauptsächlich tagsüber schreiben, da ich (in der Fa. - wenn es zeitlich drin ist) "sicher" bin.

Vienne
 
Vielen Dank.Du hast mir so toll geantwortet.Ich schreibe Dir heute nachmittag zurück.Da ist mein Freund auf der Arbeit.Ich fühle mich durch Dich nicht so alleine und ich weiß es geht vielen Frauen so wie mir...Danke für die Antwort.Bis später...
 
Ich denke es wäre vieleich ganz gut wenn sie einfach versuchst sich erstmal
ein paar freundinnen zu suchen.
deshalb wird sie sicher nciht gleich homosexuell.....
Ausserdem versuch einfach wegzukommen...
egal wohin, versuch dein leen nochmal ganz neu aufzubauen,aber lass dich nicht unterdrücken.....

Dennis
 

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