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Gestörte Selbstwahrnehmung

Waterdiamond

Mitglied
Das mit der Kommunikation funktioniert halt schlecht weil nie jemand die Geduld hat, mir zu erklären, was ich falsch mache oder warum. Ich will es verstehen weil ich es sonst nicht nachvollziehen kann und dann auch nicht weiß, ob es überhaupt stimmt und wenn ja, wie ich es ändern kann. Das "ist einfach so" und ich soll dann nicht nachfragen. Und dann läuft das ganze ins Leere, die andere Person ist wütend und ich fühle mich scheiße weil ich missverstanden fühle.
Es ist auch einfach total oft so, dass mir Leute Sachen in den Mund legen, die ich nie gesagt habe oder Absichten/Hintergedanken in Aussagen reininterpretieren. Wenn ich mich dann rechtfertigen will, interessiert es keinen.
Vielleicht habe ich echt ein extremes Kommunikationsproblem, dass ich so oft falsch verstanden werde. Ich weiß aber nicht, wie ich es ändern soll, wenn mir niemand dabei helfen will. Wenn mir jemand sagen würde "du hast das und das gesagt und das kommt bei mir so und so an weil....", dann hätte ich einen Ansatzpunkt. So läuft es aber in der Realität einfach nicht. Und alleine weiß ich nicht, wie ich es hinkriegen soll wenn ich es nicht verstehe.

Beispiele habe ich leidet mehr als genug.
Letztens war unsere Spülmaschine kaputt und mein Vater trug mir auf, zuhause zu sein und den Klempner reinzulassen. Klempner kam, sah sich die Maschine an, sagte mir, was das Problem war und ging wieder. So weit so gut. Dann rief mein Vater an und fragte mich, was der jetzt gesagt hätte und was die Reparatur kosten würde. Und ich nur so "???? Hat er nicht gesagt". Mein Vater ist komplett ausgerastet, dass es ja wohl klar wäre, dass ich das klären sollte und er habe genug von meinen Spielchen und hat aufgelegt.
Und ich sitze wieder da und frage mich, was ich diesmal falsch gemacht habe. Vielleicht nehme ich Dinge zu wörtlich oder vielleicht bin ich auch schlicht und einfach dumm. Mein Vater hat zu mir nur gesagt, die Spülmaschine ist kaputt, der Klempner kommt dann und dann, lass ihn rein", also habe ich das gemacht. Alles andere, dachte ich, hat mein Vater vorab geklärt oder der schickt ihm dann halt die Rechnung oder was weiß ich. Ich hab da nicht drüber nachgedacht.
Vielleicht bin ich einfach dumm und schwer von Begriff. Scheinbar sind anderen Leuten solche Zusammenhänge direkt klar, nur mir nicht. Nur wird mir direkt unterstellt, ich würde das mit Absicht machen. Wahrscheinlich kann sich einfach niemand vorstellen, dass jemand wirklich so schwer von Begriff ist.
Mich hat auch mal ein Lehrer vor der ganzen Klasse runtergemacht weil er mich bzw. meine Referatsgruppe was gefragt hat und ich ihn einfach nur verwirrt angestarrt habe weil ich die Formulierung nicht kannte und dann meine Gruppe fragend angesehen habe und die haben auch nichts gesagt und mein Lehrer hat sich dann massiv drüber aufgeregt, dass ich nicht geantwortet habe und ich habe dann gesagt, dass ich die Frage nicht verstanden habe und das hat er mir nicht geglaubt. Und ein anderer aus meiner Gruppe dann später auch "Warum hast du nicht einfach seine Frage beantwortet?". Der hat mir auch nicht geglaubt, dass ich die Frage nicht verstanden habe weil ich diese Formulierung einfach noch nie gehört hatte und in dem Moment echt verwirrt war.
Das ist halt immer so. Dass ich etwas nicht weiß oder nicht verstehe und mir niemand glaubt und mir böse Absichten unterstellt.


Keine Ahnung. Hier ist es mir auch schon hundertmal passiert, dass in meine Beiträge irgendwas reininterpretiert habe, was ich nie gesagt habe. Oder nie die Absicht hatte zu sagen.

Mich macht das total fertig, weil ich Redebedarf habe, es aber immer schief geht wenn ich was sage.
Zuerst einmal möchte ich dir sagen, ist es völlig normal und legitim, dass man besonders beim Lesen in andere Sachverhalte Dinge neigt hineinzuinterpretieren. Jeder von uns hat Erfahrungen und Einstellungen die er vertritt, durch dessen Blick wir die Dinge beurteilen und einordnen. Wenn es Missverständnisse gibt sollte es durch ausgeglichene Kommunikation bereinigt werden, nicht umsonst haben wir die Fähigkeit zur Sprache. Wenn jeder alles gleich einstufen würde, bräuchte sich niemand mehr mitteilen, dies wäre absolut sinnfrei. Vielleicht wäre an dieser Stelle auch das Vier Ohren Modell von Schulz von Thun ein guter Rat, schau es dir mal an..
Unfrieden fängt meiner Erfahrung nach immer an der Stelle an, wo man erwartet verstanden zu werden und realisiert dass die Umwelt in diesen Aspekten anders tickt. Wer hier gut kommunizieren kann ist klar im Vorteil, in deinem beschriebenen Beispielen schien das nicht stattgefunden zu haben. Du hast es dahingehend teils gut analysiert, nur fatale selbst schädigende Schlussfolgerungen draus gezogen. (Willkommem im Club ;) ) Du scheinst Trigger zu haben die dich blockieren und deine Konzentrationsfähigkeit in eine Richtung einschränken wenn diese Situationen auftreten, da ist viel in dir verankert, das verraten deine Zeilen in denen du deine Gefühle beschreibst, denn du weißt nicht ob dein Gegenüber im Anschluss über dich lacht oder weil ihm was in der Nase kitzelt. Auch wenn dein Lehrer zehnmal unpassend reagiert hat, du fühlst dich direkt beschämt, das zeugt von tiefen Erfahrungen.

Ich fühle mich dir gerade sehr verbunden, da ich ähnliche Situationen regelmäßig erleben musste.

Was du besonders schnell aus deinen Kopf streichen solltest ist es eine Assoziation aufzubauen dass man nicht klug genug, gar zu dumm wäre das sofort zu erkennen. Es klingt für mich eher wie ein auf dem Schlauch stehen, da hier auch jemand enorme Angst vor Fehlern hat und deshalb lieber garnichts hinterfragt als nachher falsch zu legen.

Hast du diese Erfahrungen denn mal gemacht? Dass man dir gesagt hat warte erst auf Anweisung, nur "so und so" ist es richtig. Schau erst zu BEVOR DU dich einbringst? So war es tatsächlich bei mir..und so habe ich gelernt bloß nichts selbst auszuprobieren, es geht ja doch meist schief. Das steckt tief in deinen Zellen..und ja, ich denke auch dass man dadurch lernt nur noch wörtlich zu verstehen - denn interpretieren wurde ja zum Verhängnis und gab nur Stresssituationen. Dies versucht dein Gehirn geschickt zu meiden, indem es filtriert und mögliche Stressquellen direkt blockiert bevor sie überhaupt in deine Sinne gelangen.

Dies ist natürlich nur eine Mutmaßung..aber da du einiges beschrieben hast dass ich selbst auch von mir und anderen Reaktionen kenne, könnte ich mir vorstellen dass es denselben Auslöser hat. Das ist einfach ein Schutzmechanismus, die sogar gewisse Potenziale birgt.

Und zuletzt noch: Verurteile dich dafür nicht und nimm erstrecht die bösen Aussagen nicht ungefiltert in dir auf. Die Menschen erwarten viel, aber dafür ist uns Sprache gegeben wurden. Natürlich solltest du daran arbeiten, denn ich denke auch du würdest es anstrengend empfinden jemanden auf jede einzelne Kleinigkeit hinzuweisen, aber ich würde dir dennoch raten sei dankbar für all diese Situationen, denn sie werden dir gegeben um das "Problem" zu lösen und neuen Umgang zu erlernen. Nächstes Mal wenn dein Vater so damit auf die Barrikaden geht, erwiderst du einfach dass du davon ausgingst er hätte bereits im Vorfeld alles Nötige geregelt. (Natürlich nur wenn du das auch wirklich gedacht hast, Ausreden solltest du auch keine erfinden.) Und für das nächste Mal trainierst du dir dann selbst an im Voraus zu fragen oder du lehnst seine Bitte ab wenn er nicht klar kommuniziert bzw. in ungerechtfertigterweise so einen scharfen Ton wählt. Kommunikation lernt man Stück für Stück, das ist Erfahrungssache und jede neue (auch unbequeme) Situation bringt dich weiter und kann dich stärken wenn du sie nutzt. Verändere deinen Blickwinkel, lass nicht deine Ängste über dich bestimmen und verurteile keine Menschen im Vorfeld bloß weil du denkst sie könnten über dich lachen. Bist du dir unsicher frag nach, glaub mir Menschen die sich über Fehler anderer lustig machen, die möchte man nicht als Freund an seiner Seite! Du bist noch jung, da ist noch alles und noch mehr drin. Kopf aus dem Sand und weiter dran arbeiten, irgendwann bist du der Kommunikationsmeister und die anderen ärgern sich weiter ;-) aber es liegt dann definitiv keineswegs mehr an dir
 
Zuletzt bearbeitet:

Taavi

Mitglied
Eure Ideen klingen auf jeden Fall sehr schlüssig. Ich denke schon, dass da was dran sein könnte.
Zum Beispiel, dass die Kombination ungeduldig + verunsichert eben viel Konfliktpotenzial hat. Und auch, dass ich oft auf dem Schlauch stehe und mich nicht immer traue, Dinge zu hinterfragen.
Das wurde einfach in mich reingeprügelt, dass ich dumm bin und meine Meinung eh nichts wert ist und dass ich immer alles falsch mache. Irgendwann wird es dann zum Selbstschutzmechanismus, dass man einfach gar nichts mehr macht oder hinterfragt. Lieber nichts machen als wieder was falsch machen.
 

Taavi

Mitglied
In letzter Zeit ist wieder alles schlimmer geworden weil erst die Sache mit meinem Vater, nachdem es irgendwie erstmal alles eskaliert ist und dann eine blöde Situation mit einem Freund. Wo ich wieder nicht das Gefühl habe, dass ich was falsch gemacht habe, er aber richtig wütend auf mich ist und mir einige Dinge an den Kopf geworfen hat, die mich richtig fertig gemacht haben.

Manchmal sind diese Gefühle so extrem, dass ich denke, ich halte es nicht mehr aus. Dann helfen nur zwei Dinge. Alkohol oder wenn ich mir in allen Details Szenarien vorstelle. Ich schreib hier besser keine Details, bevor mir jemand die Polizei nach Hause schickt.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
In letzter Zeit ist wieder alles schlimmer geworden weil erst die Sache mit meinem Vater, nachdem es irgendwie erstmal alles eskaliert ist und dann eine blöde Situation mit einem Freund. Wo ich wieder nicht das Gefühl habe, dass ich was falsch gemacht habe, er aber richtig wütend auf mich ist und mir einige Dinge an den Kopf geworfen hat, die mich richtig fertig gemacht haben.

Manchmal sind diese Gefühle so extrem, dass ich denke, ich halte es nicht mehr aus. Dann helfen nur zwei Dinge. Alkohol oder wenn ich mir in allen Details Szenarien vorstelle. Ich schreib hier besser keine Details, bevor mir jemand die Polizei nach Hause schickt.
Deswegen wäre ein Therapeut ein wichtiger Ansprechpartner für dich.

Statt Alkohol könntest du in der Therapie lernen, wie du deinen Standpunkt klar vertrittst, dich behauptest und mit den Gefühlen anderer umgehst. (Grundsätzlich bist du nicht für die Gefühle anderer verantwortlich)
 
M

MachtNix

Gast
Manchmal sind diese Gefühle so extrem, dass ich denke, ich halte es nicht mehr aus. Dann helfen nur zwei Dinge. Alkohol oder wenn ich mir in allen Details Szenarien vorstelle. Ich schreib hier besser keine Details, bevor mir jemand die Polizei nach Hause schickt.
Die Polizei hat damit nix zu tun, wenn du aus Verzweiflung trinkst, ist eine legale Droge.
Seit wann löst Alkohol Probleme?
Sind die nächsten morgen weg, wohl eher nicht.
Das dürfte dir bekannt sein, sonst würdest du hier nicht schreiben.
Du leidest unter „Intrusionen“, d. h. traumatische Situationen kommen in der Erinnerung immer wieder hoch.
Das funktioniert, wenn man eigentlich schon verloren hat, quasi im Sinne eines Angriffs durch Selbstzerstörung.
Psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit können zusätzlich belasten. Hinzu kommt, dass viele sich zurückziehen und keine sozialen Kontakte mehr aufnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Taavi

Mitglied
Ich frag mich einfach was für einen Sinn das jetzt alles hat und ob das Gefühl irgendwann auch wirft weggeht. Studium oder arbeit oder wg Freundschaften Beziehung.... warum überhaupt. Ich war mal so motiviert, hatte echt Pläne und Begeisterung. Und jetzt einfach nur warum welchem Sinn hat das gerade alles noch
 

Taavi

Mitglied
Sogar bei engen Freunden hab ich das Gefühl die wollen mich eig nicht mehr dabei haben und ich weiß nicht haben wir uns wegen corona distanziert, sing die selbst beschäftigt oder liegt es echt an mir. Hilft halt nicht dass ich nicht gut drauf bin ich gebe mir echt Mühe aber ich glaube man merkt das das das gespielt ist und da hat niemand Bock drauf mit so jemandem abzuhängen. Und deshalb also noch mehr Isolation und das macht es noch schlimmer....
 
G

Gelöscht 79650

Gast
In letzter Zeit ist wieder alles schlimmer geworden weil erst die Sache mit meinem Vater, nachdem es irgendwie erstmal alles eskaliert ist und dann eine blöde Situation mit einem Freund. Wo ich wieder nicht das Gefühl habe, dass ich was falsch gemacht habe, er aber richtig wütend auf mich ist und mir einige Dinge an den Kopf geworfen hat, die mich richtig fertig gemacht haben.

Manchmal sind diese Gefühle so extrem, dass ich denke, ich halte es nicht mehr aus. Dann helfen nur zwei Dinge. Alkohol oder wenn ich mir in allen Details Szenarien vorstelle. Ich schreib hier besser keine Details, bevor mir jemand die Polizei nach Hause schickt.
Deine Andeutungen helfen nicht wirklich weiter. Was konkret macht dein Freund dir zum Vorwurf?
Du stehst an einem Wendepunkt in deinem Leben - wenn ich mich recht erinnere, möchtest du bald ein Studium beginnen und zuhause ausziehen.
Wie steht es damit?
Warum beschäftigst du dich nicht mit solchen konkreten Fragen?
Du beklagst deine Existenz, aber du kannst sie jederzeit ändern.
 

Taavi

Mitglied
Ich bin einfach dumm aber das glaubt mir keiner. So dumm kann wohl niemand sein, also muss es böse Absicht sein. Ist auch toll wenn man merkt dass man zu doof für die einfachsten Dinge ist
 

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