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Geschenk angenommen - kann mir die Kündigung drohen?

Du hast auch nichts daraus gelernt, zum Beispiel mit der Sache mit der Feier mit dem verstorbenen Bewohner. Du lernst es anscheinend auch nicht mehr. Dann bekommst du jedesmal wieder die gleichen Probleme.
Was hätte sie denn daraus lernen sollen? Sie hat das doch gut gemacht, damals.

Arbeitest du auch mit Menschen, mit kranken alten Menschen?

Also weißt du, wie man sich da in jeder Stituation am besten verhält? Oder woher nimmst du deine Überheblichkeit?

Also vom Typ her, wie du und Marika hier im Forum erscheinen, hätte ich selbst tausendmal lieber Marika als Pflegekraft als dich.

Menschlichkeit ist wichtig für die zu Betreuenden in Pflegeheimen. Und zur Menschlichkeit gehört auch dazu, dass der eine oder die andere mal etwas unsicher in bestimmten Dingen ist.

Aus Erfahrung kann ich sagen, es gibt die unterschiedlichsten Pflegekräfte. Es gibt abgestumpfte, eiskalte, ja teilweise aggressive Pflegekräfte, die ihren ganzen Frust auf die Patienten abladen, wenn ihnen gerade danach ist, es gibt die routiniert höflichen, distanzierten ,aber eher emotionslosen Pflegekräfte, es gibt sehr empathische Urgesteine, die schon ein ziemlich gutes Selbstbewusstsein haben und viel ab können, und es gibt solche wie Marika, die empathisch sind, die mitfühlen, manchmal unsicher sind und die manchmal Schwierigkeiten haben, sich abzugrenzen.

Dreimal darfst du raten, welche Pflegekräfte ich bevorzugen würde.

Wie gesagt, ich selbst habe diese alle einmal als Kollegin früher und im Krankenhaus als Patientin erlebt.
 
Zum Schluss noch. Wir alle können froh sein, wenn Menschen diesen Pflegeberuf überhaupt machen wollen.

Wir alle können froh sein, wenn wir irgendwann pflegebedürftig werden sollen, überhaupt anständig versorgt zu werden.

Vor allem, wenn wir kein Geld haben. Inzwischen ist es nämlich so, dass die Pflegeheime sich ihre Patienten aussuchen. Wenn bei einem potentiellen Bewohner eines Pflegeheimes erstmal beim Sozialamt die Kosten beantragt werden müssen, dauert das viele Monate, bis das bearbeitet wird. Das heißt, die Pflegeheime müssen finanziell in Vorleistung gehen.

Aus diesen Gründen werden arme pflegebedürftige Menschen abgelehnt, es heißt dann, es ist kein Platz frei. Weiß ich aus privater Quelle, habe ich aber auch schon mal gelesen in Zeitungsmeldungen aus dem Internet.

Passt jetzt nicht mehr ganz zum Thema, aber ich wollte das mal los werden.
 
@Pfefferminzdrops
Schön, dass sich deine Meinung dreht wie ein Fähnchen im Wind 🙂
Compliance Verstoß; Abhängigkeitsverhältnis, Risiko, strafrechtliche Relevanz - das stammt alles aus deinen Beiträgen hier.
Was sagt das Wort Zeitinvest? Natürlich, dass es um nett sein und noch netter sein geht 😎
Hä, was du wolle? Gedreht hat sich bei mir gar nichts.
Ich brauche für einen superfreundlichen Gruß mit einem Lächeln von einem Ohr zum anderen nicht zwingend länger als für einen immer noch sehr netten, aber eben nicht ganz so herzlichen Gruß.
Oder was meinst du mit Zeitinvest?

Und so überhaupt gar nichts hat das damit zu tun, dass die TE weiterhin grundsätzlich keine Geschenke im Gegenwert von 5 Euro aufwärts annehmen darf, das sogar unterschrieben hat und es im aktuellen Fall auch hätte geahndet werden können. Diese Haltung habe ich die gesamte Zeit über vertreten und tue das noch immer. Ich freue mich dennoch für Marika, dass sich das Problem in diesem Fall in Luft aufgelöst hat.

Womit genau hast du also ein Problem? Oder vielleicht einfach nur zuviel interpretiert? 😉😁
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für euer Feedback.

Für mich war ja nicht der Wert des Geschenks entscheidend. Ich habe mir nur Gedanken darüber gemacht, dass ich es aufgrund seiner Hochwertigkeit nicht hätte annehmen dürfen. Genauso hätte ich mich über eine Schachtel Pralinen gefreut.
Wie ich schon geschrieben habe, ist es natürlich enttäuschend zu bemerken, dass das Tuch schon älter sein muss und es Schäden im Gewebe aufweist.

Schlimmer finde ich die mir aufgetischte Geschichte, dass der Neffe dieses Geschenk extra für mich ausgesucht hat. Für mich hat die Geschichte eine besondere Wertschätzung meiner Person bedeutet. Denn sich zu überlegen, was man jemandem schenkt und sich auf die Suche zu machen, drückt für mich mehr aus, als wenn man einfach 10 Euro in die Hand drücken würde.

Es ist auch sicherlich nicht so, dass sich die alte Dame nicht mehr richtig erinnern konnte, wie es sich genau verhalten hat. Dass sie sich vielleicht nicht erinnern konnte, dass sie das Tuch aus ihrem Bestand geholt hat und es nicht gerade erst gekauft worden ist. Trotz ihrer 100 Jahre ist sie kognitiv noch absolut fit. Das sagt jeder, der viel mit ihr zu tun hat. Keine Spur von Verpeiltheit oder sogar Demenz. Das ist auch der Grund, warum ich es so enttäuschend finde, dass sie mich bewusst belogen hat. Es wäre dann besser gewesen, sie hätte mir das Tuch einfach ohne einen Kommentar gegeben.

Natürlich werde ich das Tuch in Ehren halten, so wie ich es ihr gesagt habe. Wenn ich es sehe, werde ich mich aber immer an ein gewisses Gefühl der Enttäuschung erinnern.

In diesem Fall solltest du aber wirklich gelassen bleiben.

Sie hat ihren Neffen beauftragt, ein Tuch zu besorgen, vielleicht möglichst ein Seidentuch. Der Neffe wird wahrscheinlich auch wissen, dass du keine wirklich teuren Geschenke annehmen darfst. Insofern hat er vielleicht eins vom Flohmarkt geholt, oder eins von ihr selbst, wo noch das Schild der Marke dran ist, welches aber ewig lang im Schrank gelegen hat, oder so.

Vielleicht fand er es auch übertrieben, dir, als Pflegekraft so ein teures Geschenk zu machen. Um seine Tante nicht zu enttäuschen, hat er es halt so gemacht, wie er es gemacht hat.

Dass du da so enttäuscht reagierst, ist schon ein bisschen seltsam.
 
Ich würde mal zum Thema "Professionelle Distanz" eine Suchmaschine suchen lassen.
Kenne auch einen Altenpfleger, der spricht das öfter an.
Ich vermute, wer die Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Bewohnen nicht hinkriegt, geht früher oder später in dem Job emotional kaputt.
 
Ich würde mal zum Thema "Professionelle Distanz" eine Suchmaschine suchen lassen.
Kenne auch einen Altenpfleger, der spricht das öfter an.
Ich vermute, wer die Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Bewohnen nicht hinkriegt, geht früher oder später in dem Job emotional kaputt.
Ja, das ist oft so. Insofern wäre es gut, wenn es auch Supervision in diesem Job gibt. Das allerdings kostet Geld, und das muss erstmal ein Pflegeheim wollen und können.

Ansonsten gehen in manchen Pflegeheimen auch Leute kaputt, die gar nicht mal die Zeit haben, eine bestimmte Nähe aufzubauen. Aufgrund von Personalmangel müssen sie so viel leisten für die körperliche Versorgung von so vielen Bewohnern, dass ihnen für Nähe oder Gespräche gar keine Zeit bleibt.

Und manchmal ist ja auch gar nicht mal die optimale körperliche Versorgung gewährleistet.

Das hört man, das liest man. Irgendwas wahres wird schon dran sein, auch, wenn das bestimmt nicht jedes Pflegeheim betrifft.
 
Persönlich hatte ich erlebt, dass mein Bruder meinen Vater damals vor 20 Jahren in einem.ganz guten Pflegeheim untergebracht hat. Dort hatte er Angebote und liebe Pflegekräfte.

Ich hatte aber auch erlebt, wie die Mutter einer Freundin im Pflegeheim untergebracht war. Ist auch schon ewig her.

Sie wohnte in einem engen Zimmer mit einer anderen Bewohnerin zusammen. Platz für eigenes gab es da gar nicht.

Im Tagesraum saßen etliche Bewohner. Keiner redete, alle starrten stumpfsinnig vor sich hin. Ein evangelisches Stift. Von außen sehr ansehnlich und schön.

In diesem Stift lebten und leben viele unterschiedliche Menschen..Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, Kinder, Jugendliche, psychisch Kranke.

Es gibt dort eine Schule, eine Kita, Tiere, ein Bistro, in dem Behinderte arbeiten und so weiter.

Aber diese Pflegestation für alte Menschen wirkte absolut traurig und düster. Meine Freundin musste damals schnell einen Pflegeplatz finden für ihre Mutter, nach einem Schlaganfall.

Sie lebte dann auch nicht mehr lange. Sie hörte auf zu trinken und zu essen. Hat sich aber nach Aussage meiner Freundin auch niemand Zeit genommen, sie dazu zu bewegen. Naja für die Flüssigkeit bekam sie dann einen Tropf.

Als es darum.ging, ihr eine Magensonde zu legen, hatte meine Freundin nach längerer Überlegung und Informationseinholung abgelehnt. Sie wollte nicht mehr.

Einige Zeit vorher hatte ich sie manchmal noch besucht, als meine Freundin mit ihrer Familie in Urlaub war. Ich hatte sie in den Rollstuhl gesetzt, bin mit ihr draußen rumgefahren und war mit ihr im Bistro.

Ja, sie war geistig nicht mehr ganz so fit., brachte einiges durcheinander, aber sie erkannte mich und genoss den kleinen Ausflug.

Diese Athmosphäre auf dieser Station werde ich nie vergessen. So düster, so deprimierend. Das Pflegepersonal war nicht zu sehen, hatte sich anscheinend im Dienstzimmer verschanzt.

Oh Mann, so will ich nicht enden.
 
Ich weiß, dass ich noch an dem Gleichgewicht von Nähe und Distanz arbeiten muss. Trotzdem danke ich allen hier, die mich verteidigt haben. Ich denke schon, dass ich einige Voraussetzungen für gute Arbeit in der Pflege erfülle.

Wegen einer Virusinfektion bin ich gerade krankgeschrieben und habe genug Zeit zum Nachdenken. Mir ist bewusst geworden, warum ich diese alte Dame so besonders mag.

Zum Einen habe ich so viel aus ihrem Leben erfahren, von ihren Höhen und Tiefen. Sie hat mir sehr persönliche Dinge erzählt, die schon ein gewisses Vertrauensverhältnis voraussetzen.
Zum Anderen - und das ist eigentlich traurig - ist sie die Einzige, die deutlich ihre Wertschätzung ausgedrückt hat. Letztes Jahr schenkte sie mir zum Geburtstag eine Schachtel Pralinen mit den Worten, dass ich immer so lieb und hilfsbereit sei.

Vor kurzem drückte sie meine Hand und sagte, dass sie mich im richtigen Beruf sehe. Das hat mir so gut getan, nachdem die Pflegedienst- und Wohnbereichsleitung meinen Selbsteinschätzungsbogen dermaßen abgewertet hatten.

Letzte Woche sagte sie: "Sie machen ihren Job hervorragend".
Ich weiß selbst, dass ich einige Defizite habe und ich glaube, sie spürt mein mangelndes Selbstbewusstsein. Umso mehr mag ich sie dafür, dass sie mir Mut macht und mich lobt.

Fast schon schäme ich mich dafür, dass ich ihre liebgemeinte Geste mit dem Tuch, das nicht einwandfrei ist, nicht richtig zu schätzen gewusst habe. Jetzt denke ich, das ist doch egal, ich muss es ja nicht tragen, werde es aber immer im Gedenken an sie aufbewahren.
 
Wenn es hier um einen Verstoß gegen Compliance Richtlinien geht (und die muss es geben) ist die außerordentliche Kündigung in der Regel unausweichlich und das zu Recht, gleiches Recht für alle.

Was spricht dagegen kurz den Vorgesetzen schriftlich zu fragen ob das ok ? Dann passiert in der Regel nichts wenn der zustimmt.
 

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