Hallo Gast,
nein, du bist nicht zu empfindlich. Verleih bitte kein Geld mehr. Bring dein Geld sofort aufs Sparbuch. Wenn sie wieder nach Geld fragen, versuch, standhaft nein zu sagen; wenn du das nicht kannst, greif zu Notlügen wie "Hab ich angelegt, komme da bis zum xx.xx.2015 nicht dran."
Sprech deine Eltern alle paar Tage darauf an, dass du das geliehene Geld zurück haben möchtest; setz vielleicht noch eine Frist.
LG
Ilse
Hallo, Gast,
was Dich zu Recht stört, ist die offensichtliche Ungerechtigkeit. Es ist aus meiner Sicht kein guter Rat, die eine Ungerechtigkeit durch eine andere (Notlügen) zu ersetzen. Was Dir anscheinend fehlt, ist der Mut ein offenes Wort mit beiden Eltern zu reden. Einerseits ist es richtig, dass Deine Eltern verpflichtet sind, für Dich zu sorgen. Andererseits ist es auch richtig (aus meiner Sicht), dass Du - je mehr Du verdienst - Deinen Eltern die Sorge um Dich verkleinerst, in dem Du anteilig zum Lebensunterhalt beisteuerst. Es wäre lediglich offen und fair, hierfür genaue Regeln abzusprechen. Die Ungerechtigkeit liegt in dem Fehlen klarer Absprachen, klarer Regeln. Diese sollten für Dich nachvollziehbar sein, denn Du bist kein kleiner Junge mehr.
Was das ausgeliehene Geld betrifft, würde ich Deine Eltern fragen wollen:
Ihr habt mich 2x gefragt, ob ich Euch Geld leihen würde. War das Wort "leihen" ernst gemeint? (Oder war das eine Lüge, um Dich zur Herausgabe des Geldes zu bewegen?) Und dann sage, dass Du das Geld zurück haben möchtest, evt. sogar mit einer Datumsangabe.... weil Du ausziehen möchtest und das Geld dafür benötigst. Und dann würde ich, wenn es keine Rückzahlungsvereinbarung gibt, die monatlich fest zu vereinbarenden Beträge, die Deine Eltern von Dir fordern, von der geliehenen Summe in Abzug bringen und solange nichts mehr zahlen, bis das geliehene Geld durch Verrechnung zurück ist. Deine Eltern haben den Fehler gemacht, keine klare Vereinbarung zu treffen, hinsichtlich der Geldleihe hast Du den gleichen Fehler gemacht. Bei dem monatlich zu zahlenden Beitrag zu Deinem Lebensunterhalt ist wieder der gleiche Fehler passiert. Deshalb sage deutlich: Ich möchte eine klare Regelung vereinbaren!
Geh immer den geraden Weg und habe keine Angst, klare Absprachen zu treffen. Daran ist nichts Unehrenhaftes, was man Dir vorwerfen könnte. Im Gegenteil.
Ärgere Dich nicht über Fehler, die Deine Eltern machen. Sich ärgern bedeutet in diesem Fall: Büßen für die Sünden anderer Menschen.
Geh immer den direkten und klaren und gerechten Weg, so kann man Dir keine Vorwürfe machen und es besteht kein Grund, vor irgendwas oder vor irgendwem Angst zu haben. Für Angst gibt es keinen Grund. Wenn Du Angst vor Deinem Vater haben solltest, daß er "laut" wird, dann bereite Dich darauf vor mit Fragen. Bsp.: Ich möchte nur eine klare Regelung. Was ist daran so schlimm, daß Du ... laut wirst? Bitte stelle Fragen, immer
Warum-Fragen, die Du ggf. vor einem Gespräch schon vorbereitet hast, die Du anbringst, wenn immer Dir das Verhalten oder die Aussage Deiner Eltern nicht nachvollziehbar ist.
Warum wirst Du laut?
Warum können wir das nicht in Ruhe klären?
Warum wurde das Geld von mir geliehen bzw. das Wort "leihen" verwendet?
Warum erst ... dann?
Auch Wäre-Fragen sind gut:
Wäre es nicht gut, wenn....
Wäre es nicht besser, wenn...
Und auf unzutreffende nicht nachvollziehbare Antworten:
Warum meinst Du das?
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
Und wenn Du ein oder mehrere Gespräche geführt hast, schreibe Dir die Antworten auf und ggf. komme damit in dieses Forum zurück. Wir denken dann alle darüber nach und helfen Dir.
Viel Erfolg,
Nordrheiner