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Gefühl der Einsamkeit

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Mir kommt das vor, wie wenn man spürt, dass man Kopfweh hat. Man sucht nach Mittel dagegen, man kramt in den Schubladen nach dem Schmerzmittel und duldet das nicht lange, man tut etwas dagegen.
Wenn man spürt, ich fühle mich einsam, dann wäre wohl sinnvoll, das nicht länger zu dulden, etwas dagegen zu machen. Das habt ihr ja gemacht, beim Einloggen und reden hier mit wem, da ist das doch schon anders. Einsame verstehen einander, sie wissen, wie das ist und können sich ja gegenseitig helfen, sich besser zu fühlen, das passiert doch automatisch, wenn man mit wem schreibt und antwortet, oder?
 
G

Gelöscht 126660

Gast
Hallo

Ich fühle mich seit ca einem Jahr vermehrt einsam. Es gab zwei große Einschnitte in meinem Leben, zum einen habe ich mich nach einer sehr langen Partnerschaft letztes Jahr getrennt, zum anderen ist meine beste Freundin ausgewandert. Zu beiden stehe ich noch in Kontakt, aber natürlich ist der Kontakt weniger intensiv. Mit meinem EX wars eine einvernehmliche Trennung, sodass wir noch gut miteinander auskommen und meine beste Freundin wohnt jetzt halt 3 Flugstunden entfernt. Trotzdem sind sie ein Stück weit als Menschen die immer da waren für mich weg gebrochen bzw zu meiner besten Freundin habe ich wöchentlich telefonisch Kontakt aber sie fehlt mir schrecklich.

Ich bin vor einiger Zeit zurück in meine Heimat gezogen und ehrlich gesagt Vereinsame ich seit letztem Jahr etwas. Ich bin Ü30, die meisten sind mit ihren Familien und Kindern beschäftigt und ich bin nun erneut Single. Ich habe zudem noch eine chronische Erkrankung, die es extrem schwer macht neue Leute kennen zu lernen. Sport ist nur eingeschränkt möglich, was zb Vereine ausschließt.

Ich habe aktuell 3 Freundinnen hier vor Ort, die allerdings alle extrem beschäftigt sind. Ich hab versucht über Bumble Freunde zu finden, ist allerdings wegen der ländlichen Lage sehr eingeschränkt. Zudem kommt hinzu, daß die meisten Menschen irgendwann merken, dass ich wirklich gesundheitliche Einschränkungen habe und wenn ich dann zb nicht mit wandern oder Bouldern kann, werde ich auch ganz schnell wieder aussortiert. Ich informiere die Leute natürlich irgendwann über meine gesundheitlichen Einschränkungen, rede aber sonst im Alltag nicht viel darüber. Das führt leider häufig dazu, dass mich Leute als gesünder sehen und die Lage falsch einschätzen. Und am Ende möchte sich auch einfach kein Mensch eingestehen, dass er keine Lust hat Rücksicht auf eine chronische kranke Person zu nehmen. Und die Erfahrung hat mir gezeigt, dass Leute unbedingt ihre Interessen durchziehen wollen und wenn man da nicht mithalten kann, hat man eben Pech.

Der thread soll vorallem dazu dienen, ob es auch anderen Leuten so geht? Kennt ihr dieses gefühl der Einsamkeit, was tut ihr dagegen? Hat jemand vielleicht noch einen Gedanken, wo man vielleicht Menschen kennen lernen kann die selbst eine Einschränkung haben und dadurch vielleicht einfach sensibilisierter sind? Es ist halt echt schwer, wenn man die Krankheit nicht sieht und dann immer so Sprüche kriegt, dass man doch super und fit aussieht. Eine Selbsthilfegruppe gibt's leider nicht, da die Erkrankung sehr selten ist.

Ich freue mich über eure Gedanken zu dem Thema.
Ich hatte einige kranke Menschen in meinem Umfeld. Ja, da wollte ich dann keine weiteren mit Einschränkungen.
Denn ich wollte auch mal etwas unternehmen, und nicht immer Rücksicht nehmen und zurück stecken.

Das finde ich nicht egoistisch.

In so einer Konstellation benötigt man selbst auch mal Menschen mit denen man aktiv etwas machen kann.
 
T

Tannenzapfen

Gast
Ich kann die Situation nachvollziehen. Ich bin 32, herzkrank und kann daher nur sehr eingeschränkt an sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Auch durchzechte Nächte funktionieren bei mir nicht. Und es stimmt schon, neue Bekanntschaften reißen dann schnell ab. Wie du sagst, die Leute wollen lieber ihr eigenes Ding durchziehen. Wäre ich gesund, würde ich es wahrscheinlich genau so machen. Dazu kommt noch, durch meine Krankheit habe ich mir viele Gedanken gemacht, habe völlig andere Prioritäten als die meisten meiner Altersgenossen.
Das Gefühl der Einsamkeit ist etwas schlimmes und es ist so tückisch, weil es einen immer weiter hinunter zieht. Und es kostet nachweislich Lebensjahre.
Bei mir hat es geholfen, meinen Fokus zu verschieben. Weg von dem, was nicht geht, hin zu dem was geht.
Klar, Radfahren, Bouldern, Fitnessstudio, Joggen etc. macht alles Spaß. Für mich aber in einer Gruppe kaum machbar. Aber es gibt so viel mehr auf der Welt, für das man keine Kondition braucht.
Bei mir persönlich hat das Motorradfahren funktioniert. Wollte ich schon immer, habe den Führerschein gemacht und habe jetzt ein Grüppchen, mit dem ich regelmäßig Touren mache. Wir fahren gemütlich, kehren zwischendurch ein, quatschen, lachen und meine Krankheit ist da gar kein Thema.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Eine Selbsthilfegruppe gibt's leider nicht, da die Erkrankung sehr selten ist.
Es muss keine Selbsthilfegruppe bezogen auf diese Erkrankung sein.
Schau mal, was es da noch so gibt, vielleicht zum Thema Einsamkeit, Trennung/Scheidung, alleine, Freunde, soziale Probleme,...

Hobby-Stammtisch, VHS-Kurse?
Online über beste-freundin-gesucht?
Ehrenamt, soziales Engagement?
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ja genau, SoulSister.
Denn ich z.B. könnte zwar gesundheitlich gut wandern, aber ich möchte das nicht.
Wandern- für mich eine Belastung.
Ich sitze lieber und mag Bequemlichkeit/ Gemütlichkeit.
Wenn man oft nicht gut gehen und stehen kann, ist man eben keine so tolle Gesellschaft.
Die anderen haben Kinder und können sich von diesen nicht sehr gut lösen und man kann einfach keine normale Unterhaltung führen, wenn permanent 5jährige dazwischen gehen und wissen wollen, von wem man gerade gesprochen hat, wer sich mit wem gestritten hat und ob diese oder jene Person nun sterben wird, weil sie doch krank ist. Ergo, führt man nur noch oberflächliche Gespräche oder Gespräche über Wohlfühlthemen.
Finde ich alles verständlich.
Wären Kontakte zu älteren Menschen da kein Weg? Z. B. als eine Art Besuchsdienst für einsame Menschen? Kaffee, Kuchen, ein Plausch, der mit zunehmendem Vertrauen nicht oberflächlich bleiben muss?
 
O

OnlyGuest

Gast
Sowas sollte man machen, wenn man einfach alten Leuten helfen will, aber nicht, wenn man sich selbst einsam fühlt.
Es geht ja jetzt nur darum, der TE ein bisschen Inspiration für Aktivitäten zu geben, die auch mit angeschlagener Gesundheit funktionieren.
Ob das dann für sie funktioniert, muss sie selbst entscheiden.
Ich weiß jetzt nicht, wie eingeschränkt du bist, liebe TE, aber was man noch empfehlen könnte, sind Gruppenreisen. Die gibt es mit kultureller Ausrichtung und ggf. kannst du beim Veranstalter klären, ob du teilnehmen kannst. Auf solchen Reisen sind die meisten Mitreisenden kontaktfreudig und man hat zumindest mal eine Auszeit vom einsamen Alltag.
 

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