Bei den Differenzen würde ich auch nicht zusammenziehen.
Du hast sicherlich damit Recht, dass sie nicht verlangen kann, dass du den größeren Teil Miete zahlst - im Gegenzug jedoch deine Fahrtkosten und den Zeitaufwand vollkommen ignoriert.
Allerdings kenne ich es auch so, dass der, der mehr verdient, mehr beisteuert. Dieses Argument deiner Freundin kann ich nachvollziehen und finde ich auch vernünftig in einer Partnerschaft.
Naja, selbst wenn ich nur 50% der Miete übernehmen würde, dann würde ich durch meine Pendelei deutlich mehr zur Partnerschaft beisteuern als sie. Mich ärgert einfach, dass sie das nicht anerkennt !!! Hier wird von ihr mit zweierlei Maß gemessen: auf der einen Seite forder sie, dass mein Mietanteil deutlich höher sein soll und auf der anderen Seite weigert sie sich bzgl. eines Wohnortwechels, so dass ich ihr mit immensen Aufwand entgegen kommen muß.
Gerecht wäre es, wenn wir unsere Wohnkosten und Mobilitätskosten in einen Topf werfen und einkommensabhängig finanzieren.
Von meinem Zeitfaufwand bzgl. der Pendelei will ich dabei gar nicht reden, dass ist mein persönliches O
pfer für die Beziehung und ich finde, dass ist kein kleinliches Opfer !!! 3 Stunden Lebenszeit jeden Arbeitstag, ich habe ehrlich gesagt vor dieser Pendelei einen riesen Schiss, weil mein Job auch nicht gerade stressfrei ist und ich nicht weiss, ob ich das überhaupt schaffe.... .
Ich fühle mich einfach benachteiligt und ausgenutzt. (Und sie hat wohl das gleiche Gefühl, warum auch immer....vielleicht wegen ihrer Einstellung/ Erziehung ?)
Irgendjemand zahlt immer finanziell drauf (im Allgemeinen der besserverdienende Teil), für gewöhnlich wird dies jedoch in Form nichtmaterieller Dinge/Gefälligkeiten ausgeglichen. Ist das bei euch der Fall?
Ich habe doch gar kein Problem, als der finanziell Leistungsfähigere auch mehr zu zahlen. Das habe ich im Verlauf der Beziehung schon bewiesen. (Wobei ihr Standpunkt ist, dass ich schon hätte während der Fernbeziehung hätte Miete zahlen müssen und sie mir das aufrechnet).
Spätestens, wenn ein Kind da ist, hab ich sowieso fast die komplette Lebenshaltung für 3 an der Backe und das ist auch okay so, schließlich ist man ja eine Familie und auch die Leistung des Partners, der sich um die Betreuung des Kindes kümmert, hat großen Wert.
Leider fehlt mir, dass sie einen Ausgleich bzgl. nichtmaterieller Dinge bringt. (Sie sieht das natürlich ganz anders....schließlich hat sie mich ja am Wochenende oft bekocht und ihre Wohnung für mich sauber gehalten und wirft mir das auch ständig vor).
Ich hingegen habe sie in allen Lebensbereichen unterstützt, die sie zugelassen hat.
Ich habe ihr z.B. allen möglichen Schriftkram erledigt, der sie überfordert hat (Krankenkasse, Bank, Arbeitsamt, Finanzamt...), oder ich habe ihr während ihrer Ausbildung beim Schreiben von Hausarbeiten oder erstellen von PPT-Präsentationen geholfen (manchmal sogar als Ghostwirter).
Ich habe auch schonmal in ihrer Wohnung den Staubsauger in die Hand genommen oder die Fenster geputzt.
Ich war für sie da, wenn es ihr wirklich schlecht ging, hab alles stehen und liegen lassen und bin die 100km zu ihr gefahren.
Ich habe ihr oft meine Liebe gezeigt, ihr oft Blumen mitgebracht, selbst Liebesgedichte geschrieben.
Ich war tolerant, wenn sie ihre eigene Meinung zu Dingen hatte, die ihren persönlichen Lebensbereich betroffen haben, auch wenn ich anderer Meinung war und desöfteren kommen sehen habe, dass ihr Weg ins Auge geht (Was sich leider, auch manchmal zu meinem Schaden, oft bestätigt hat). Ich habe sie lediglich deutlich gewarnt, indem ich ihr die möglichen Konsequenzen ihres Handelns aufgezeigt habe.
Ich habe sie nachts von irgendwelchen Feiern mit Freundinnen abgeholt, damit sie nicht alleine durch die Stadt laufen muß.
Usw.... .
Ich bin nicht perfekt und natürlich bin ich nicht selbstlos und habe auch meine egoistischen Anteile.
Aber unterm Strich war ich immer bereit zu geben. Materiell UND emotional.
Leider habe ich das Gefühl, dass ich in der Beziehung finanziell und emotional draufzahle.
Und sie hat vermutlich den gleichen Standpunkt.
Warum ? Wohl wieder wegen der schwierigen Kommunikation
Vom Zusammenziehen rate ich ab, weil ich eure finanziellen Diskussionen schwer verdaulich finde. Aber ich bin eh nicht so für´s Aufrechnen, kann also auch an mir selbst liegen.
Eure schwierige Kommunikation sehe ich jedoch als sehr großes Problem an. Wenn zwei Menschen nicht anständig miteinander reden können und sich dabei immer wieder in die Haare bekommen oder einer das Gefühl hat dabei auf der Strecke zu bleiben, dann ist wenig Raum da für konstruktive Lösungen. Das hat nicht viel Sinn.
Ich hasse diese Aufrechnerei wie die Pest !!!!
Aber was bleibt mir denn, wenn ich ständig mit ihren Aufrechnungen und ihrem Vorwurf, geizig zu sein, konfrontiert werde ?
Ich kann doch nur möglichst sachlich darauf reagieren und ihr transparent machen,dass ich deutlich großzügiger zu ihr bin als sie mir unterstellt, also die Fakte sprechen lasse, um ihr zu zeigen, dass sie mir Unrecht tut.
Und schlussendlich ist der Streit um das Finanzielle nur ein Symptom unserer Kommunikationsprobleme.
Es ist ein Nebenkriegsschauplatz, der sich hervorragend dazu eignet, die Fetzen fliegen zu lassen !!
Er zeigt, wie verkorkst unsere Beziehung ist. Keine Toleranz, keine menschliche Großzügigkeit, keine Kompromissfähigkeit.... .
Der Tod einer Liebesbeziehung !!!!!
Entweder kommt nun bald der Notarzt, oder eben der Bestatter :-((
Aber selbst, wenn der Notarzt gerufe wird: lassen sich die Patienten helfen und sind bereit die Genesung aktiv zu unterstützen oder ist die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass keine Heilung mehr möglich ist ?????